THEMA: Masai Mara 2024 - 10 Jahre Mom&Daughter in Afrika
23 Jun 2024 10:53 #689199
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9. Februar - Twice in a lifetime

Obwohl unser heutiges Ziel bloß 20 Minuten Fahrtzeit in Anspruch nimmt, brechen wir noch vor 6 Uhr auf, denn wir können uns denken, dass sich da einiges herum gesprochen hat. Noch dazu ist es vom Gate aus nicht weit zu dem Baum, in dem Leopardin Saba gestern ihre Beute versteckt hat und es wird nicht lange dauern, bis der Trubel los geht.

Wir erreichen den Baum und George ist ganz aus dem Häuschen. Saba liegt tatsächlich in der Baumkrone und er hat sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, da sie sich meist in einem recht unzugänglichen Gebiet aufhält. Sie ist übrigens die Schwester von Bahati. Man kann ihre Silhouette nur erahnen, denn noch ist es sehr dunkel. Aber ein bellender Schakal bestätigt uns, dass sie dort oben liegt. Wir sind die ersten und so positioniert George uns exakt Richtung Sonnenaufgang. Nach und nach finden sich bereits jetzt weitere Autos ein und die Morgendämmerung setzt langsam ein.





Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang beginnt Saba langsam, sich zu putzen - hier passiert gleich was! Noch dazu streift eine hungrige Hyäne um ihren Baum, was sie zusätzlich nervös macht. Was dann passiert, können wir kaum glauben. Im schönsten Gegenlicht verlässt sie - zugegeben wenig elegant - ihren Baum. Allerdings nur um sich kurz mit der Hyäne anzulegen und dann doch wieder die sichere Baumkrone aufzusuchen. Somit berschehrt sie uns unseren zweiten Once-in-a-lifetime-Moment des Urlaubs und schwingt sich gekonnt zurück in Sicherheit. Bilder sind keine entstanden, das wäre nichts geworden in dem schwachen Licht, aber die Bildausschnitte der Videos will ich euch nicht vorenthalten.







Seht ihr ihren Baby-Bauch?




Wow - wir sind absolut gefesselt von diesem wundervollen Moment und vergessen die fast vierzig Autos um uns herum. George ist sich sehr sicher, dass sie den Baum früher oder später wieder verlassen wird und so warten wir natürlich geduldig. Als die Sonne langsam am Horizont aufgeht, gelingen mir zumindest mal Beweisbilder, nur für den Fall.













Dann, gerade als das Licht endlich für gute Bilder gereicht hätte, parkt George uns um, nämlich dass die Morgensonne hinter uns ist und den Baum anstrahlt. Jetzt sehen wir Saba leider nicht mehr wirklich von dieser Seite aus, aber George hat sich wie immer etwas dabei gedacht. Nochmal fast eine Stunde geduldiges Warten wird mehr als belohnt. Sie fängt wieder an, sich zu putzen und gähnt. Ich habe mich dazu entschieden, nicht zu filmen, sondern auch mal die Serienaufnahme zu versuchen. Die Einstellungen sind gesetzt, Saba erhebt sich und tut uns den Gefallen, noch etwa eine Minute lang im wunderschönen goldenen Licht zu posieren, bevor sie zum Sprung ansetzt. Die Bilder vom Sprung stammen von Petra und mir, daher die unterschiedlichen Aufnahmewinkel.































George hat einmal mehr bewiesen, dass er genau weiß, was passiert, wo es passiert und wie es passiert. Als ich schnell die Bildvorschau sichte, fällt mir ein Stein vom Herzen, denn unsere Einstellungen waren absolut richtig! Derweil ist George (und die anderen natürlich ebenfalls) bereits wieder im Verfolgungsmodus. Saba rennt ein Stück Richtung Büsche und wir haben zuerst ein richtig ungutes Gefühl, sie könnte wegen der Autos so gestresst sein. George meint aber, die freie Fläche wäre der Grund und dass Hyänen in der Nähe sind. Er behält Recht, denn sobald sie die Büsche erreicht, entspannt sie sich und lässt sich von den Autos nicht weiter stören. Ich bin über ihre Größe sehr überrascht. Die meisten weiblichen Leoparden sind ja recht zierlich, aber sie ist definitiv die größte Leopardin, die wir je gesehen haben.









Nach wenigen Minuten ist die Show auch schon vorbei und Saba wird sich den Rest des Tages wahrscheinlich zurückziehen. Ich frage George, ob sie trächtig ist und er bejaht dies. Der Babybauch fällt uns nämlich bei der ganzen Aufregung erst beim Sichten der Bilder auf.

Zeit zum Durchatmen bleibt keine - auch nicht für eine Toilettenpause, denn schon bahnt sich das nächste Highlight an und wir müssen einiges an Strecke gutmachen. Der Rongai Pride ist wieder im Jagdmodus und hat sich weit von seinem Revier entfernt. Die Löwen sind in das Revier des Maja fisi Prides eingedrungen, den die beiden anderen Black Rockers Olobor und Oloshipa kürzlich übernommen hatten.

Wir erreichen schließlich das Rudel mit Blick auf eine riesige Büffelherde. Die Herde an sich ist aber uninteressant, denn die Löwen haben ihr Ziel bereits ausgemacht. Zwei Bullen liegen weit abseits der Herde im Gras und haben das Rudel bis jetzt noch nicht wahrgenommen. Erfreulicherweise entdecken wir nicht nur Lorkulop, sondern auch endlich seinen Bruder Oloimina, der nun eine Woche lang verschwunden war. Ist ja klar, dass er pünktlich zum Essen zurückkehrt. Er ist ein unheimlich schlechter Jäger und beteiligt sich meist gar nicht erst an der Jagd.

Oloimina


Mein Lieblingsbild entsteht als wir die Perspektive wechseln - fast alle Junglöwen verschaffen sich einen Überblick, was ihre Mamas weiter unten so treiben und ob es endlich - nach über einer Woche nun - etwas zu fressen gibt.



Jetzt aber volle Konzentration auf die beiden immer noch nichts ahnenden Büffel und die Löwinnen, die sich mehr und mehr formieren und sie umkreisen. Es ist unheimlich faszinierend zu beobachten, wie jede ihre Postion kennt. Kurz vor einem möglichen Angriff jedoch bemerkt einer der Büffel eine Löwin und die Deckung fliegt auf. Er springt auf und rennt zur Herde, der zweite tut es ihm gleich. Die Löwinnen versuchen es noch nicht einmal, an einen der beiden noch ranzukommen. Schade!







Mittlerweile hat sich gefühlt der komplette Fuhrpark der Masai Mara hier versammelt und wir zählen großräumig verteilt um die 70 Autos. Wir folgen dem Rudel trotzdem noch ein wenig und können sie nochm schön beobachten.



















Die Büffelherde ist immer mal wieder in Aufruhr und mir gelingen dadurch ein paar schöne Videoaufnahmen.





Als das Rudel keine Anstalten mehr macht, sich den Büffeln zu nähern, entscheiden wir uns für eine Frühstückspause. Seit ich extra Obst und Cornflakes fürs Frühstück bestelle, kann ich auch wieder mit mehr Appetit essen. Das Frühstück vom Bella Camp ist zwar lecker, aber trotzdem wenig abwechslungsreich, wenn man sich nichts extra bestellt.

Fortsetzung folgt!
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27 Jun 2024 21:14 #689448
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9. Februar - Twice in a lifetime Fortsetzung

Nach einer Stunde erreichen wir einen Baum, unter dem zwei Geparde im Schatten liegen und es handelt sich tatsächlich um die beiden M'Bili Bora. Die letzten zwei verbliebenen der legendären fünf Musketiere. Einer der beiden soll wohl aber wohl gesundheitlich angeschlagen sein, sonst würden sie jetzt herumwandern und nach Beute Ausschau halten.





Einer der beiden läuft schon bald mal ein Stück und sucht bei verschiedenen Autos Schatten. Bei Geparden ist dies wohl erlaubt, von ihnen geht weniger Gefahr aus als von Löwen.









Dann aber kehrt er zu seinem Bruder zurück und als sich beide flach auf den Boden legen, entscheiden wir uns, weiter zu fahren. Wir treffen zwei sehr kooperative Kronenkraniche.











Die nächste Sichtung ist schon mächtig spektakulär, denn wir finden tatsächlich Zebras! Wenn auch nur vier Stück. Aber hey, wenn das nicht die Sichtung des Tages ist :woohoo:









Nebenher tobt ein Kampf zwischen zwei Topis, der aber recht schnell auch wieder ausdiskutiert ist.









Unser Weg führt uns nun wieder ans Rekero Crossing vom Talek, wo jemand wieder verzweifelt versucht, aus dem Fluss auf unserer Seite herauszukommen. Zum Glück befinden sich keine Touristen im Auto, denn das gerät in extreme Schieflage.



Ein Guide, der vor uns ist, hat keine Lust zu warten und fährt bereits in den Fluss ohne zu wissen, was überhaupt unter ihm ist, denn er befindet sich neben der normalen "Fahrspur" im Wasser, die alle anderen nehmen. Prompt bleibt er stecken.





Jetzt darf George wieder Hand anlegen. Zuerst wird Nummer 1 von uns die Böschung hoch gezogen.



Dann sollen wir aussteigen, aber bei diesem Auto stehen bleiben, denn bis eben waren nicht nur auf der anderen Flussseite Elefanten, sondern auch bei uns. Jetzt fährt George in den Fluss um Nummer 2 aus der Misere ziehen. Er schleppt ihn ein Stück zurück und der Cruiser bewegt sich wieder. Die Männer am Ufer signalisieren uns, wir sollen runter kommen und bei George einsteigen. Petra würde es wohl vorziehen, hier alleine bei den Elefanten zurückgelassen zu werden als nach diesem Anblicke nochmal durch den Talek zu fahren - aber nützt ja alles nichts - Augen zu und durch (bei Petra im wahrsten Sinne des Wortes).



Übrigens waren alle fotografierten Personen mit den Bildern einverstanden - außer Petra weiter unten... :D

Auf der anderen Seite aber werden wir mehr als belohnt, denn Bahati erwartet uns. Auch sie sieht extrem "hungry" aus und sucht vergebens nach Beute. Die Autos drumherum sind nicht hilfreich, denn sie verjagen die kleineren Beutetiere wie Hasen oder Eidechsen, die Leoparden durchaus auch fressen.









Die Hitze ist kaum auszuhalten, da bleibt Bahati auch lieber im Schatten und zieht sich irgendwann tiefer und tiefer in die Büsche zurück. George möchte auch nicht allzu spät zurück durchs Crossing, falls wir steckenbleiben. Wir reißen uns los, George bringt uns gekonnt und locker pfeifend durch den Talek und die Böschung hinauf als wäre es ein "shit of a fly". Petra sieht man ihre Angst nur dezent an.



Es ist bloß noch eine Stunde bis Sonnenuntergang und wir könnten heute Glück haben, dass die Sonne zu unseren Gunsten untergeht. Wir finden eine Elefantenherde und bleiben den Rest der Zeit bei ihnen. Vielleicht ergibt sich hier ein schönes Sonnenuntergangsmotiv. Dank der tief stehenden Sonne entstehen aber vorher bereits einige meiner Lieblingsschnappschüsse.



























Wir sind die einzigen hier und alles, was wir um uns herum hören, ist das Zupfen des Grases und ein gelegentliches Brummeln. Elefanten geben dir das Gefühl innerer Ruhe. Hätte ich dies noch nicht vor Jahren schon festgestellt, so spätestens zu diesem Zeitpunkt jetzt. Diese friedlichen Momente sind nur schwer zu übertreffen.





Leider stellt es sich als nicht so einfach heraus, die Silhouetten im Gegenlicht einzufangen, da Elefanten oft nur als schwarze, dicke Punkte wahrzunehmen sind, wenn man sie nicht von der Seite her kriegt. Ein paar vorzeigbare Bilder sind dabei, aber für die untergehende Sonne wählen wir dann doch lieber einen Baum.















Es ist fast dunkel als wir das Camp erreichen, aber kurz vorher müssen wir zuerst noch einer anderen Elefantenherde Vorfahrt gewähren. Ich glaube, manchmal müssen wir in Momenten wie diesen einfach wieder daran erinnert werden, dass wir uns mitten in der Wildnis befinden und WIR hier die Besucher sind. Im Camp hat schon alles seinen Sinn, dass man sich bei Dunkelheit nicht alleine bewegen darf.



Lala Salama!
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09 Jul 2024 19:13 #690101
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10. Februar Ein "kleines" Highlight

Heute wird es spannend. George möchte uns endlich die Cubs von Bahati zeigen, denn er weiß jetzt aus sicherer Quelle, wo sie sich gerade aufhalten. Nach 20 Minuten erreichen wir das Rekero Crossing und fahren im Scheinwerferlicht durch die Fluten - immerhin sind es mitterlweile nur noch kleine Fluten. Trotzdem bleiben Petras Augen vorsorglich geschlossen - sicher ist sicher. Sollten wir weggeschwemmt werden, so will sie davon zumindest nichts sehen.







Nach dem Talek ist es nur noch ein Katzensprung und wir erreichen den Unterschlupf der Kleinen. Bahati finden wir nicht. Leopardenmilch ist so nahrhaft, dass die Mutter die Cubs problemlos einige Tage alleine lassen kann, wenn sie beispielsweise gerade auf Nahrungssuche ist. Noch ist es dunkel, aber irgendwann können wir schemenhaft eine winzige Gestalt zwischen den Zweigen ausmachen. Noch sind wir alleine hier, das wird sich aber bald ändern.

Die ersten warmen Sonnenstrahlen dringen durch die Äste und strahlen das Kleine nun an. Neugierig beäugt es uns und die restlichen paar Autos. Immerhin herrscht eine wohltuende Ruhe.













Das Geschwisterchen zeigt sich leider nicht und nach 20 Minuten löst sich das Geschehen um uns herum auf, denn der Unterschlupf befindet sich einige Meter Offroad und die Ranger werden kommen. Wie ich finde, auch die korrekte Konsequenz - man möge sich nicht ausmalen, was hier los wäre, wenn hier niemand für Ordnung sorgen würde in der Nähe der Cubs.

So fahren wir weiter und wie durch ein Wunder läuft uns plötzlich ein Caracal über den Weg! Wir sind alle völlig aus dem Häuschen und Petra reagiert sofort, indem sie mit dem Handy filmt und ich einfach nur drauf los knipse. Für Beweisbilder reicht es und wir haben unser Soll für diesen Tag quasi bereits jetzt erfüllt. Auch George ist mehr als happy über diese wahrlich besondere Sichtung und gibt natürlich gleich über Funk bei seinen Freunden und Kollegen an. Diese kommen teilweise natürlich schnell herbei geeilt, aber ohne Erfolg denn selbst wir hatten nur für wenige Sekunden das Vergnügen, da die Kleinkatze bereits nach wenigen Sekunden in den Büschen verschwand.









Unser Weg führt uns nun Richtung Mara Fluss und Chinese Hill. Dieser Hügel heißt so, weil sich hier mal ein chinesisches Filmteam für eine BBC Dokumentation über das ansässige Löwenrudel niedergelassen hat. Das Rudel wird daher auch Chinese Rudel oder eben Paradise Rudel (wir befinden uns in der Paradise Area) genannt und wird dominiert von den Six Pack Boys, von denen aber nur noch vier am Leben sind. Diese vier gemeinsam auf Morgenpartrouille, das wäre mein absolutes Traumfoto.

Am Ufer des Mara finden wir Löwinnen des Rudels, die sich hier ausruhen. Auch ein Krokodil schwimmt vorbei.









Auf der Weiterfahrt sieht George in der Ferne den Rest des Rudels auf irgendwelchen Felsen, die unsere Augen partout nicht finden wollen. Dafür entdecke ich aber noch vor ihm einen männlichen Löwen, der in diese Richtung durchs Gras streift und jetzt endlich checke ich, dass er nicht irgendwelche Steine auf dem Boden meint, sondern richtig hohe Felsen, auf denen sich die Löwen aufhalten. Das Löwenmännchen erreicht irgendwann auch den Gipfel und der Zoom meiner Kamera gibt alles.



Aufgrund der schwarzen Mähne könnte es sich um Chongo handeln und George überlegt noch, ob es sich lohnt, hinzufahren. Dies wäre nämlich ein größerer Umweg und er weiß nicht, wie die Wege dorthin aussehen nach dem kurzen, aber heftigen Regen vor zwei Tagen. Schließlich stößt Big John mit seinen Gästen zu uns und die beiden Guides beschließen, es gemeinsam zu versuchen. Das macht die Sache sicherer, falls einer von uns stecken bleibt. Denn hier sind momentan so gut wie keine anderen Autos unterwegs.

Als wir die Felsen erreichen, haben die Löwen bereits Schatten gesucht, bis auf eine Löwin, die wohl eine Sonnenanbeterin ist. Was für ein schönes Plätzchen für ein Löwenrudel!







Am Ufer des Mara mit Blick auf diese wunderschönen Felsen und in Gesellschaft einiger Hippos frühstücken wir schließlich.



Danach rumpeln wir den langen Weg wieder zurück und treffen dabei nicht allzu viele Tiere.











Nach einem so erfolgreichen Morgen sind wir damit einverstanden, bereits um 11 Uhr wieder zurück ins Camp zu fahren.

Fortsetzung folgt!
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12 Jul 2024 19:42 #690289
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10. Februar Ein "kleines" Highlight Fortsetzung

Bevor es um 15:30 Uhr weitergeht, hören wir in der Ferne bereits Gewitter und der Himmel zieht sich mehr und mehr zu. Momentan ist rund um das Camp nicht viel los und so bleiben wir vorerst in der Nähe, da man nie weiß, wie heftig der Regen ausfallen wird. Denn kommen wird er demnächst definitiv. Ein paar Giraffen stehen nun im Mittelpunkt und George positioniert uns wie immer top, sodass wir hier in Ruhe einige schöne Aufnahmen bekommen.









Besonders als der Himmel im Hintergrund immer dunkler wird und die letzten Sonnenstrahlen über uns durch die Wolkendecke strahlen, knipse ich eins meiner Lieblingsbilder dieses Urlaubs.



So in Ruhe einfach nur mal ein Motiv mehrmals einzufangen, ist unheimlich entspannend und tut neben all dem Trubel auch mal gut. Die Lichtstimmungen am Himmel erledigen den Rest.

















Dann fängt es an zu regnen. Allerdings weniger heftig als gedacht und somit auch fotografisch nicht sehr interessant.











Ohne Regen gäbe es auch keine Regenbögen und ich bin für ein solches Himmelsphänomen jedes Mal aufs Neue dankbar.



Den Rest des Nachmittags verbringen wir beim Rekero Pride. Die Sankai Boys scheinen nicht wirklich oft bei ihrem Rudel zu sein, ich hätte mir sehr gewünscht sie einmal zusammen zu sehen.





















Trotz der kühlen Brise ist hier absolut keine Regung zu erwarten und George schaut komischerweise immer wieder nervös zum Horizont. Irgendwann mahnt er zur Weiterfahrt und wir wissen gar nicht, warum wir jetzt schon zum Camp zurück fahren. Nichts da, vorher halten wir an der Stelle, wo vor einigen Tagen Kiliya unter einem Busch geruht hat und George checkt die Lage. Wir sollen aussteigen. Er kramt eine Flasche Wein, gesalzenes Popcorn und Stühle hervor und überrascht uns tatsächlich mit einem traumhaften Sundowner! Der Horizont könnte nicht schöner sein und so lasse ich mich sogar zu Rotwein hinreißen, der normalerweise absolut nicht mein cup of tea ist.















Wir verbringen eine wunderschöne Zeit und genießen einfach den Moment. Dann kramt George die zweite Überraschung hervor - er hat uns T-Shirts mit seinem Logo drucken lassen und unsere Größen sogar exakt abgeschätzt. Wir sind sprachlos und danken ihm von Herzen! Was für eine unheimlich tolle Geste!

Die Weinflasche leert sich langsam und Petra und mein Stimmungsbarometer steigt. Schon witzig, wie viel Gin ich vertrage ohne davon etwas zu merken und wie mich zwei Gläser Rotwein direkt wegbeamen. Mit unheimlich lustiger Stimmung geht es im Dunkeln zurück ins Camp und meinen allabendlichen Gin Tonic lasse ich mir trotzdem nicht nehmen. Gut, heute wird es zumindest kein Double.

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21 Jul 2024 17:45 #690955
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11. Februar - Die Ereignisse überschlagen sich

Fast pünktlich rollen wir um 6:05 Uhr aus dem Camp in die Dunkelheit. George möchte noch einmal mit uns zum Survey Pride in der Hoffnung, die jüngeren Cubs würden auch schon aus ihrem Versteck kommen. Die Fahrt dauert wieder eine ganze Stunde und unsere ersten Tiere am Morgen sind Elefanten, die an diesem feuchten Morgen im leichten Nebel schon fast mystisch wirken.



Und kurz bevor wir ankommen, stehen ein paar Elefanten noch perfekt in der Morgenröte.





Pünktlich zum Sonnenaufgang und zur Morgenpatrouille der beiden Paschas Oloborani und Orkirikoi treffen wir beim Rudel ein! Wir richten die Kameras auf den beeindruckenden Orkirikoi, der ein wirklich mächtiger Löwenmann ist! Seine Mähne wurde vor ein paar Monaten aufgrund einer Verletzung von den Vets geschoren.











Die beiden Paschas stoßen zu einer Löwin, die an einem Erdloch verweilt. Einer meiner größten Foto-Wünsche ist ja mehr als ein männlicher Löwe auf einem Bild. Den Wunsch bekomme ich hier zwar erfüllt, bin aber trotzdem noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden.







Schnell wird klar, dass die Löwin in dem Bau ein Warzenschwein wittert oder sogar dort rein gejagt hat. Orkirikoi legt selbst Pfote an, aber anscheinend lohnt es sich nicht, noch weiter zu buddeln.



Jetzt endlich werden auch die Kleinen aktiv und wandern mit zwei Löwinnen als Begleitschutz zu uns runter. Man kann genau beobachten, wo die Kleinen im hohen Gras toben, bis sie endlich bei den Papas ankommen.











Dann zeigt Orkirikoi ihnen erstmal, wie man klettert - wie der Vater, so der Sohn.









Die Löwinnen ziehen sich mit den Cubs irgendwann zurück und wir warten noch bei den beiden Männern. Löwen-typisch müssen die aber erstmal ein ausgiebiges Schläfchen halten. So ausgiebig, dass es Petra und mich ansteckt und uns ebenfalls die Augen zufallen.



Irgendwann geben wir auf und suchen uns einen schönen Baum für ein leckeres Frühstück. Mit Cornflakes und Obstsalat bin ich morgens sehr glücklich und froh, dass ich es jeden Tag aufs Neue bestellen kann. Das Brot und die Pfannkuchen hängen mir schon wieder ein wenig aus den Ohren raus.

Nach dem Frühstück treffen wir noch kurz auf den Rekero Pride, dessen Mitglieder aber allesamt sehr unfotogen das tun, was Löwen am besten können - schlafen. Also fahren wir weiter und ich bin sehr glücklich über einige Huftiere, insbesondere über die Wasserböcke, von denen mir Aufnahmen gelingen, die mir unheimlich gut gefallen.















Und auch ein Kronenkranich meint es gut mit uns.





Wir durchqueren das Rekero Crossing und kurz darauf noch den Olare. Manchmal muss man auch mal Glück haben, denn genau in diesem Moment meldet jemand einen Leopard am Airfield, von dem man natürlich annimmt, es sei Bahati. Wir nähern uns und George versucht vergebens uns die Position des Leoparden zu erklären, der sich gerade an ein Warzenschwein heranpirscht. Nö, wir sehen nur das potentielle Essen. Dieses allerdings wittert die Gefahr, läuft los und als der Leopard aus seiner Deckung heraustritt, ist klar, dass das definitiv nicht Bahati ist. Das wurde aber auch Zeit - endlich treffen wir Lorgogol wieder! Er ist das größte Männchen in der Mara und wandert ununterbrochen durch sein riesiges Revier. Dieses umfasst mindestens die Reviere von den Leopardinnen Bahati, Luluka, Akira, Faulu, Saba und Reto. "Busy man", meine ich nur und George lacht.















Lorgogol wird definitiv den Olare crossen, da sind sich alle einig, also nichts wie auf die andere Seite und auf ihn warten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich eine Großkatze in normalem Tempo so fortbewegt. Nach nur wenigen Minuten erspähen wir ihn schon, wie er von Stein zu Stein springt, allerdings in weiter Ferne und nicht wie erhofft in unserer Nähe. Wir fahren ihm entgegen und irgendwie war ich mit meinen Einstellungen nicht bereit, sodass vor allem die Bilder, wo er durch ein kleines Waldstück wandert, richtig bescheiden werden...







Eines meiner Wunsch-Bilder und einfach richtig vergeigt...


Wir verlieren ihn kurz und als er wieder auftaucht, hat er etwas Kleines im Maul. Schnell erkennt man, dass es sich um ganz kleines Hyänen Cub handelt. Ich denke kurz an das Ereignis inmitten der Büffelherde zurück, doch trotzdem tut es mir leid. Aber das ist die Natur.



Er sucht sich ein schattiges Plätzchen, wo er das Baby restlos auffrisst, was erstaunlich schnell geht. Dann putzt er sich ein wenig und zieht als waschechter Workaholic zielstrebig weiter. Irgendwann wandert er in eine Gegend, in der wir ihn nicht weiter verfolgen können.









Fortsetzung folgt! ...da geht noch was!
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Unser Weg führt uns nun am Fuße der Rhino Ridge entlang. Ich hatte den Wunsch geäußert, auch mal in die Gegend zu fahren, die wir vom Zebra Plains Camp aus immer besucht hatten. Dies ist erst jetzt wieder möglich, da der Boden langsam wieder befahrbar ist.



Kurz darauf kommen wir an einem Busch vorbei, wo alle drei Salas Boys rasten. Was für ein Glück! Die drei wurden lange nicht mehr gemeinsam gesehen. Dank kleinster Details kann ich die drei mittlerweile meistens sogar unterscheiden. Leider ist bei dieser Mittagshitze schon ein Wechsel der Schlafposition eine Höchstleistung.















Olepolos (das Auge ist mein Erkennungsmerkmal)



Orkitok (ihn erkenne ich an dem dunklen Fleck an den Schnurrhaaren)



Osapuk (er hat gegenüber den anderen beiden kein markantes Merkmal im Gesicht, aber einen höheren Mähnenansatz)



Kurz darauf erreichen wir die Gegend, die auf meiner Wunschliste stand. Aber auch hier wirkt alles wie ausgestorben trotz niedrigerem Gras. Einzig einen Elefantenbullen und ein paar Giraffen treffen wir an.









Dann aber ist es endlich Zeit für eine Lunch Pause. Heute gibt es wieder frischen Salat und leckere kalte Gemüse Quiche.



Der Kleinste dieser Elefantenherde genoss zuvor wohl ein wohltuendes Schlammbad und ist nun nicht mehr zu halten. Spielerisch rennt er umher und hätte wohl gerade liebend gerne einen Spielkameraden. Mama und Tanten sind da leider nicht zu animieren.

















Schon bald erreichen wir wieder das Crossing durch den Olare und halten noch für ein paar schöne Portraits...













...und steuern dann die Stelle an, die wir als einen unserer Frühstücksplätze kennen, nämlich wo der Olare in den Talek fließt. Hier ist ein Hippo Pool und ich setze mich mit der Kamera bewaffnet an die Uferkante und nehme mir endlich auch mal ganz entspannt Zeit für die Hippos.



















Dann heißt es irgendwann aber wieder zurück ins Auto, denn jetzt kommt etwas, worauf George die ganze Zeit gewartet hat und warum er sich heute nur ungern aus dieser Gegend entfernen wollte. Wir kommen wieder zum Olare Crossing, das mittlerweile absolut vollgeparkt von Autos ist. Drei hängen wohl auch fest. Hier zwei ehrliche Bilder.





Wir fahren nur ein Stück die Böschung herunter, das reicht aber auch schon, um zu sehen, was hier gerade abgeht. Bahati ist mit ihren beiden Cubs unterwegs und kurz davor, den Fluss mit ihnen zu durchqueren. Ich knipse in Windeseile in Serienaufnahme zwischen Georges Kopf und dem Rahmen vom Auto hindurch, denn das Ganze dauert vielleicht eine Minute. Bahati ist unheimlich nervös, da erstens ihre Kleinen natürlich außerhalb des Verstecks absolut schutzlos sind, zweitens weil das Crossing mit Baby im Maul natürlich sehr riskant ist und drittens, auch wenn George meint, es wäre nicht so, sie die vielen Autos und die Geräuschkulisse nervös machen. Der dritte Punkt ist alleine unsere Ansicht der Dinge.



















Sie entscheidet sich schnell gegen eine Durchquerung und verschwindet mit den Cubs im Gebüsch. George fährt hinterher, aber mittlerweile herrscht hier vollkommenes Chaos und wir entschließen uns umgehend, dieses Szenario auf unseren Wunsch hin zu verlassen. Immerhin sind mittlerweile auch die Ranger eingetroffen und niemand fährt zu dicht an die Büsche heran.



Am liebsten wäre mir gewesen, einfach alle wären weggefahren. Diese Situation war die einzige, die mir wirklich nicht gefallen hat, auch wenn niemand die Tiere bedrängt hat. Da entschädigen auch die Bilder nicht, die ich jedes Mal erneut mit gemischten Gefühlen betrachte. Ja, im ersten Moment als wir die drei sahen, hat mein Herz einen Satz gemacht und die Freude war unheimlich riesig. Aber als die Situation erstmal gesackt war, kamen die Zweifel.

Nach diesem ereignisreichen Tag fahren wir bereits kurz nach 18 Uhr ins Camp zurück und mir ist heute ausnahmsweise mal nach einem Bier. Was für ein Tag... Ja, so ereignisreich haben wir die Mara 2021 kennengelernt. Es ist ein Auf und Ab und dieser Tag entschädigt die kleine Durststrecke von vor ein paar Tagen umso mehr.

Lala Salama!
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