Joseph wollte die Route via Gorge Lookout nehmen. Doch da war ein Schild – Strasse gesperrt. Die heftigen Regenfälle hatten die Brücke durchtrennt. Also eine andere Route und dafür Löwen. Wir waren schon mal an dem Platz heute und auch waren Autos da. Doch die Katzen hatten sich unsichtbar gemacht.
Leider sieht diese Löwin nicht sehr gesund aus. Ein Selbstfahrer fährt vor uns durch und will auch gleich Sicht verdeckend stehen bleiben. Er geht aber, als die Frau im Nachbarauto und ich ihn verscheuchen.
Den Abschluss macht ein Gleitaar / Black-shouldered Kite
Es geht ins Hotel Rudi zurück und die beiden Gäste und Joseph setzen sich zusammen. Ich lasse sie alleine und gehe in mein Zimmer etwas arbeiten. Somit können die 3 ungestört plaudern, bis es Zeit fürs Abendessen ist.
11.12. Es war entschieden worden, dass wir nach Lewa fahren. Weder unser weiblicher Gast noch ich lieben die holprige Luftstrasse dem Mt. Kenia entlang. Taxi Joseph holt uns um 07.30 Uhr ab und es geht zügig durch Nairobi und weiter nordwärts. Wir halten nur einmal kurz, um unsere Blasen bei einem Souvenirgeschäft zu entleeren. Der Eingang zu Lewa und ein gutes Stück weiter nach Nanyuki. Der Lewa Fahrer hatte mich angerufen und wir trafen ihn um 13.00 am Eingang. Umladen und los geht es.
Nach einer kurzen Distanz hält Zion, unser Fahrer in Lewa an und gibt uns eine Einführung. Da wir alle schon hier waren, muss er nicht viel erklären. Lewa war zur Zeit der Kolonialherrschaft eine Rinderfarm in weisser Hand. Wildtiere mussten weg, da man glaubte, die fressen das Gras weg. Lewa in der heutigen Form wurde 1995 gegründet und bedeckt 250 km2 (zum Vergleich Nairobi Nationalpark hat 117 km2). inklusive dem wichtigen Ngare Ndare Wald (Wasserauffang Gebiet). Das Umdecken startete schon früher und die Craig Brüder liessen Wildtiere zurückkommen.
Es gibt einen Korridor vom Mount Kenia bis Samburu und nördlich. Auch Borana ist nicht mehr durch einen Zaun von Lewa getrennt. Das Konzept mit der lokalen Bevölkerung zu arbeiten zahlt sich aus. Die meisten sind Laikipia Maasai. Ich musste wieder lernen, dass diese Maasai anders sind als diejenigen in Amboseli oder der Masai Mara. Umweltbewusster! Denn deren Gebiet ist voll mit Bäumen, während in der Conservancy Elefanten viele Bäume zerstörten, da sie sich lange Zeit nur hier sicher fühlten. Nun werden Teile eingezäunt, damit sich die Baumbestände erholen können.
Schulen, Spitäler und anderes werden von Lewa mitfinanziert. Die Leute haben Zutritt zu Wasser und begrenzt zu Weideflächen, was vor allem während Dürren wichtig ist. Die Ranger sind Laikipia Maasai, einige der Fahrer auch. Sirikoi, eine andere Lodge stellt sogar nur Laikipia Maasai ein.
Und hier das erste Wildtier! Ich habe (noch) keine Ahnung was mal daraus wird. Und schon via FB rausgefunden – ist eine der Bärenspinner Arten. Anfassen tut man haarige Raupen nie. Die Haare brennen und jucken. Ich lerne das später auch noch mit einer anderen Art. Doch Intamine Salbe half schnell. Diese Raupe habe ich vorsichtig mit einem Grashalm zum Fotografieren aufs Auto gelegt.
Auf einer Kandelabereuphorbie sitzt ein Pärchen Akazienadler / African Hawk-Eagle, leider etwas weit weg
Das Begrüssungskommittee – Grevy Zebras. Lewa hat den grössten Bestand dieser bedrohten Zebraart, die nur in Nordkenia und Äthipien vorkommt. Ihr seht hier schon und auch auf weiteren Fotos, wie hoch und dicht das Gras ist. Dies erleichtert Tier- und Vogelsichtungen nicht, tut aber dem Wildtierbestand gut. Denn Lewa hatte 4 Jahre lang kaum Regen und Tiere verendeten. Nashörner versuchten sie mit teurem Heu am Leben zu halten.
Im Lewa Safari Camp werden wir nach ca. 1 Stunde Fahrt herzlich begrüsst. Es gibt auch gleich Mittagessen. Ich habe das Guide Zimmer und das gefällt mir mit seinem Makuti (Ried Gras) Dach. Meine Gaeste sind weiter unten in einem der Zelte.
So viel blüht und ich erfreue mich ab den vielen Aloe Arten. Der Gärtner packt mir am letzten Tag auch Ableger ein. Sie sind nun in meinem Garten eingepflanzt.
Um 16.30 Uhr startet die Pirsch. Zion lernt schnell, dass wir nicht zu den Big 5 Huntern gehören, sondern uns an allem erfreuen. Wie gerne hätte ich eine dieser Gladiolus candidus ausgegraben und mitgenommen. Stellenweise waren ganz viele und es sah toll aus.
Die “klassische” Gabelracke / Lilac-breasted Roller darf natürlich nicht fehlen
Im schwächer werdenden Licht erspähen wir die ersten Breitmaulnashörner. Lewa und auch andere Gebiete haben seit einigen Jahren kein Nashorn durch Wilderei mehr verloren. Wir treffen auch immer wieder auf Ranger. Einige sind unbewaffnete Späher, andere bewaffnet zum Schutz und sie dürfen auch schiessen, um zu töten. Wilderer sind hoch gefährlich und mit guten Waffen ausgestattet. Zion wechselt immer ein paar Worte in Maasai mit denen. Wichtig, denn mehr Augen sehen mehr und Zusammenarbeit ist ein Schlüssel zum Schutz der Nashörner.
Wir warten am Damm, um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Grandios wurde er nicht, aber unsere Stimmung war toll.
Ach und da hat es auch noch eine farbige Raupe ohne Haare. Also kann ich sie auf die Hand nehmen.