Hallo Konrad,
ich antworte erst jetzt, da wir unterwegs waren, andrerseits meine Kenya-Erfahrungen nicht mehr ganz so aktuell sind, und ich deshalb erst mal den anderen den Vortritt lassen wollte. Nachdem das Echo recht spärlich ist, gebe ich Dir hier einige meiner Vorschläge, und hoffe, dass Ihr daraus das für Euch Nützliche rausfiltern könnt.
Meine Kenya-Erfahrungen beruhen zum großen Teil auf die Zeit zwischen 1983 und 2002 (1992 habe ich dort Abitur gemacht, bis 2002 war ich oft dort, auch im Rahmen meines Medizinstudiums, da meine Eltern dort noch lebten). Ist also schon ne Weile her - vieles hat sich geändert - manches ändert sich jedoch nie.
Dann waren wir als Familie noch 3 mal dort - 2011 und 2012 von Tanzania aus, zuletzt 2016 von Malawi aus. Bei den letzten 3 Fahrten waren wir auch viel unterwegs (Lake Bogoria, Lake Baringo, Lake Nakuru, Naivasha (Hell's Gate), Masai Mara.
Meine letzten Amboseli- und Tsavo Touren sind schon ziemlich lange her.... Ebenso, Samburu und Turkana, wo ich auch mehrmals war. Von daher bitte meine Infos auf Aktualität prüfen!
Deine ersten 3 Fragen gehören
zur Masai Mara:
Du meinst mit "Camps" jetzt Campingplätze oder teurere Tented Camps? Ich höre raus, dass Ihr schon eher low budget reisen wollt - das ist sowieso das einzige, wo ich mit Infos diesen kann. Wir waren so gut wie immer fast überall nur zelten.
Campingplätze in und um die Mara:
Das HAT sich leider geändert. Früher haben wir immer IM Park gezeltet, für nen Appel und n Ei. Meist eine Nacht am Sand River, ein oder zwei weitere mehr in der Mitte des Parks bei der Masai Mara Serena Lodge.
Als wir 2016 dort waren, hieß es am Gate, dass man IM Park wohl noch zelten könne, aber zwei Masai Nachtwächter mitnehmen und bezahlen müsse (soweit ich weiß weniger wegen der Tiere, sondern mehr wegen Überfällen....). Das war uns zu teuer, und so haben wir auf einem recht schönen Campingsplatz (der auch einfache feststehende Zelte bietet) wenige Kilomter vor dem Sekanani Gate übernachtet.. Leider weiß ich nicht mehr, wie er hieß, aber da waren ich meine so auf den letzten 10 km vor dem Gate mehrerer Campingplätze - dieser war mit am nahesten zum Gate und nicht weit von der Strasse gelegen - wir wollten ja am nächsten Morgen ganz früh rein in den Park. Umzäunt (nachts in der Nähe Löwen gehört) und bewacht, ein kleines Restaurant, ordentliche Abolutions, Preise nicht hoch. Diese Campingplätze gibt es gewiß jetzt auch noch - und wir fanden das einen guten Kompromiss!
Wir haben dann am Nachmittag auf dem Campingplatz Bescheid gesagt, dass wir abends kommen, sind noch in den Park für 2 schöne Abendstunden, viele Elefanten und Gnus und Gazellen bei Sonnenuntergang, mussten dafür nicht so weit fahren, und dann zum Camp. Morgens gleich früh bei Sonnenaufgang rein, und auch ziemlich bald von der Seite aus Löwen gesichtet.
Wir hatten leider nicht so viel Zeit, und sind einmal quer durch, durch Teile des Triangles und am anderes Gate spätnachmittags raus (das passte dann, da es 24-h Tickets waren)
Ich habe gestern nochmal etwas gegoogelt zu Campingplätzen. Das Sand River Camp (Nähe tanzanische Grenze) scheint es immer noch als Campingplatz zu geben! Auch andere gibt es wohl noch! Am Gate fragen! Denn es wäre für mehrere Nächte schön, wenn ihr noch irgendwo mehr in der Mitte oder im Triangle campen könntet.
Bei der Mara Serena Lodge sind wir vorbei gefahren, das scheint kein Campingplatz mehr zu sein.
Zusammenfassend:
Vor dem Sekanani Gate gibt es Camping Plätze, das lohnt sich unserer Meinung nach auch.
IM Park/Triangle muss es auch noch den ein oder anderen Zeltplatz geben.
Auf der anderen Seite (Oloololo Gate) haben wir beim Rausfahren nur Unmengen von Lodge-Schildern gesehen. Ob es da was Preiswertes gibt, kann ich leider nicht sagen.
Frage 4
Wenn ich 2 Wochen ab/an Nairobi Zeit habe, welche Route würdet ihr mit empfehlen (August 2019)?
Nun, da gibt es leider sooo viele Möglichkeiten. Die Vorschläge meiner Vorredner finde ich alle recht gut.
Ich hoffe, Du sitzt beim Lesen vor einer Kenya- Karte - ?
Wir persönlich liebten ja immer die Seen - aber leider ist das v.a. am Lake Bogoria nicht mehr so schön wie früher (da haben wir unsere Zelte direkt an den Heißen Quellen aufgebaut und waren meist die einzigen Camper dort...).Die Flamingos wandern viel, waren dort aber immer in großen Scharen zu sehen.
Lake Baringo bietet neben Hippos und Krokodilen auch Unmengen wunderschöner Vögel, evtl. auch Bootstouren, dune ein Schlangenfarm, wer sowas mal besuchen und z.B. mal eine Phython im Arm haben möchte
Am Lake Baringo empfehle ich klar das "Robert'S Camp"! Wunderschönes, offenes, naturnahes Restaurant! Ich könnte dort stundenlang zwischen all den Vögeln sitzen! Hippos grasen um die Zelte, manchmal auch Crocs….
An Parks fand ich auch den nördlicheren
Samburu Park sehr attraktiv - nach Sphinx Bericht scheint das immer noch so zu sein!
Der
Nakuru Park liegt nicht so weit entfernt, den könnte man - egal wie herum - gut einbauen und ist unserer Meinung nach immer noch sehr lohnenswert, da klein (um den See herum), aber viele Tiere, v.a. Breitmaulnashörner und inzwischen auch mehr Löwen.
Dort gib es auch noch Campingplätze - einen am Gate, und einen auf der anderen Seite des Sees.
Ich persönlich würde zur Ergänzung der Mara auf jeden Fall irgendwas der Seen einbauen - wenn Ihr auf der Fahrt Richtung Mara noch Zeit habt, evtl. eine Nacht in Naivasha und ins Hell's Gate gehen! (habe in einem anderen Thread, in dem jemand nach Kenya Routen fragte, Fotos davon drin, beherrsche aber leider immer noch nicht, wie ich hier links rein kriege....
)
Oder eben wenigstens Lake Nakuru wegen der Tiere.
Tsavo (west und Ost) und/oder Amboseli: sehe ich wie THBiker: wenn Ihr an die Küste fahren wollt, macht es Sinn, es durch die Parks zu fahren. Der Highway ist inzwischen eine echte Qual (und gefährlich!).
Da sollte man aber wissen, dass es v.a. schöne Landschaft ist, und die Tiere nicht in einer solchen Dichte vorkommen. Klar, Elefanten und Gazellen immer, aber man muss es wollen! Wenn Ihr das machen wollt, eher ohne Amboseli erst inTsavo West und dann Tsavo Ost fahren - dann würde ich übrigens nicht weiter nach Mombasa, sondern weiter in das nördlicher gelegene Malindi fahren, wo es wunderschöne Strände gibt und was nicht ganz so überlaufen ist wie Mombasa.
Zeltplätze gibt es da sicher immer noch überall auf der Strecke in den Parks. Mzima Springs (wo am Unterwasser den Hippos zuschauen kann) sicher auch immer noch.
Deine Frage 5 nach dem Campingplätzen haben ich hier und da eingebaut, soweit ich noch was dazu sagen kann.
Zu Frage 6 kann ich nichts sagen (Preisunterschiede Mietwagen etc...)
Zu Frage 7
Küste und BadenWenn wir nach der Safari noch ein paar Tage Baden dran hängen, würdet ihr an die Küste fliegen oder auch mit dem Auto fahren?
:
Sehe ich wie THBiker:
Fliegt lieber!!!!
oder wie wäre es mit einer Nacht-Zugfahrt (im Schlafabteil)? Die gibt es, glaube ich, immer noch! Das haben wir oft gemacht, und ist ein Erlebnis! Dann müsst Ihr Euch in Mombasa halt mit Taxi zu einer Unterkunft fahren lassen.
Ich würde NICHT an die Diani Beach gehen- das ist mir viel zu touristisch und Lodge an Lodge. Das kommt aber darauf an, was Ihr wollt.
Wir waren immer in schönen Selbstversorger Hütten an der
Tiwi Beach. Unserer "Maweni beach Cottages", die über 20 Jahre lang von Deutschen Pächtern betrieben wurden, wurden leider in einem Plot-Streit gewaltsam von Kikuyus übernommen - keine Ahnung, wie es dort jetzt ist. Aber die NachbarCottages (Cappricio oder
Sand Island Beach Cottages) gibt es meines Wissens immer noch.
Da ist mir aber nicht klar, was Ihr an Komfort oder Low Budget wollt?
Uhh - ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus!?
Soviel erst mal als Anregungen.
Antje