THEMA: Rentner liebt Mara
20 Jan 2017 17:15 #460117
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  • Papa Kenia am 20 Jan 2017 17:15
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Hallo allerseits!

Jetzt ist es raus. Ich bin endlich Rentner und die Mara habe ich auch ganz lieb.

Die alten Hasen wissen sofort was jetzt kommt. Den neuen Mitgliedern sei gesagt, jetzt kommt kein Erotikthriller, sondern ein Reisebericht der anderen Art. Ein Bericht einer kurzen aber knackigen Safari. Fahren lassen statt selbst fahren. Tierwelt vom Feinsten! Und das alles aus der Masai Mara in Kenia. Die meistens einfach nur ‚Mara‘ genannt wird.


Eigentlich kann ich mir die Vorgeschichte sparen. Es lief wie immer ab. Kontaktaufnahme zu Jonathan von WT&Safari, bei dem ich seit einigen Jahren von Deutschland aus meine Safaris buche. Ich wollte wie letztes Jahr wieder jeweils vier Nächte in zwei verschiedenen Camps unterkommen. Heraus kam bei der Planung, dass ich noch mal im Ashnil Mara Camp (im Westen und relativ nahe an der Grenze zu Tansania) und im Basecamp Explorer (außerhalb des Parks) in der Talek Region im östlichen Teil der Masai Mara meine Zeit verbringen werde.

Der Tag der Anreise verlief relativ unspektakulär. Mein Urlaub begann mit meinem Fly&Rail Ticket und der Anreise aus dem Ruhrgebiet zum Frankfurter Flughafen. Wie immer traf ich dort viel zu früh ein. Der Condorschalter war aber bereits geöffnet und so konnte ich schon recht früh meine Reisetasche aufgeben. Anschließend beobachtete ich bei Kaffee und Brötchen das teilweise hektische Treiben im Flughafengebäude.

Die Anzeigetafel verhieß nichts Gutes. Da stand, dass die Maschine eine Stunde später rausgeht als geplant. Hoffentlich bleibt es bei der einen Stunde.

Nachdem ich die Passkontrolle durchlaufen hatte und im Wartebereich vor mich hindöste, kam ein Österreicher auf mich zu. „Mensch“ – „Du auch wieder da? Wieder Southern Palms? Und wieder Safari?“

„Ja klar! Hallo Hagen. Und du? Wieder Governors Camp?“

Man kennt sich mittlerweile. Es sind viele Stammgäste die immer um die gleiche Zeit im Southern Palms Beach Resort einfliegen. Zu manchen bekommt man Kontakt. Zu anderen wiederum nicht. Zu einigen will man auch keinen Kontakt. Aber zu diesem Österreicher hatte ich seit Jahren ein gutes Verhältnis. Und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abflug mit Gequatsche.

Dann ging die Condor mit dieser besagten einen Stunde Verspätung raus.

An Schlaf war wieder mal nicht zu denken. Ich hatte aber einen netten Sitznachbarn mit dem ich mich ganz gut unterhalten habe. Und so landeten wir völlig übermüdet am nächsten Morgen gegen acht Uhr auf dem MOI International Airport in Mombasa.







Die Einreise ging zügig vonstatten. Dann wechselte ich noch ein paar Euro-Scheinchen in Kenianische Schilling und begab mich zum Reiseveranstalterbus, der für den Transfer zum Diani Beach sorgte.

An der Fähre brauchten wir auch nicht lange warten, sodass ich zusammen mit vier weiteren Gästen gegen 11 Uhr im Southern Palms abgesetzt wurde.









Nachmittags traf ich mich mit Jonathan am Strand. Wir verabredeten uns für morgen früh um zehn Uhr. Er würde mich abholen und mit mir zum Büro fahren. Ich musste die Safari noch bezahlen.

Dann fing endlich mein Urlaub an. Chillen am Pool, chillen am Strand. Kopf freikriegen und ansonsten die Wärme genießen.

Nach drei Tagen kam Jonathan und fragte mich, ob ich nicht einen Tag eher die Safari antreten könnte. Er hätte bei der Buchung einen Fehler gemacht. Ja sicher geht das. Das Warten wurde mir nämlich schon zu lang. Ich wollte endlich wieder in die Natur!

Meinen Einwand, dass ich dann bei meiner Rückkehr auch einen Tag früher wieder im Hotel einchecken müsste, entkräftete Jonathan. „Du kannst auch am geplanten Termin zurückkommen. Dann bist Du eben einen Tag länger auf Safari. Für 100 Euro kannst du dir aussuchen, in welchem der beiden Camps du eine weitere Nacht bleiben möchtest.

100 Euro sah ich als ein kleines Weihnachtsgeschenk an und überlegte nicht lange. Ich sagte zu und freute mich, nun insgesamt 10 Tage auf Pirsch zu gehen.


Liebe Grüße
Papa Kenia
Letzte Änderung: 20 Jan 2017 17:16 von Papa Kenia.
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20 Jan 2017 18:28 #460138
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Safari - Tag 1 - 13.12.2016

Die Abholung durch Christine und Jonathan (beides WT&Safari Mitarbeiter) erfolgte morgens um 7.30 Uhr am Hotel.

Nach ein paar Minuten erreichten wir den Flughafen von Ukunda. Ich bekam von Christine noch zwei Umschläge mit den Parkgebühren für die Masai Mara. Kurze Verabschiedung. Taschenkontrolle. Warten auf den Abflug. Kurz vor neun war die Cessna aufgetankt (die hinten links im Bild) und ich und einige weitere Passagiere wurden zur Maschine begleitet.



Von den 12 Sitzplätzen waren 11 belegt. Leider saß ich auf der falschen Seite, so dass ich vom Kilimanjaro keine Fotos machen konnte. Aber den habe ich bereits mehrmals ganz gut abgelichtet.









Kurz nach 11 Uhr landeten wir auf dem Olkiombo- Airstrip.





Mein Fahrer war noch nicht da. Und so knipste ich noch einige Fotos. Mit 30 Minuten Verspätung kam dann das Fahrzeug vom Ashnil Mara Camp. Der Fahrer stellte sich als Mussa vor. Ich händigte ihm den Umschlag mit den Parkgebühren (momentan sind das 80 US$ pro Tag) aus.

Letzte Änderung: 21 Jan 2017 18:22 von Papa Kenia.
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20 Jan 2017 18:32 #460139
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Anschließend fuhren wir gemütlich Richtung Camp. Nach wenigen Minuten war mir wieder klar, wonach ich mittlerweile süchtig bin. Ich finde dieses abwechslungsreiche Landschaftsbild phänomenal. Und wenn grüne Landschaft, blauer Himmel und weiße Wolken aufeinandertreffen, ist es wie im Traum. Ich genoss den Anblick. Außerdem zeigten sich die ersten Tiere. Büffel, Impala, Topiantilopen, Giraffen und sogar einen Geparden sahen wir auf diesem Drive. Was für ein toller Auftakt!











Kurz vor eins kamen wir im Camp an. Freundliche Begrüßung mit Drink und Erfrischungstuch. Dann folgten die Eincheckformalitäten und anschließend wurde ich zu Zelt 21 begleitet.
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21 Jan 2017 09:05 #460183
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Kurz vor eins kamen wir im Camp an. Freundliche Begrüßung mit Drink und Erfrischungstuch. Dann folgten die Eincheckformalitäten und anschließend wurde ich zu Zelt 21 begleitet.







Das Ashnil Mara Camp kannte ich bereits. 2014 war das Camp schon mal für vier Nächte meine Unterkunft. Das jetzige Zelt war noch ein klein wenig größer als das, was ich damals hatte. Ich schätze das Zelt so auf 35 m² zuzüglich Sanitärbereich. Also irgendwo so um die 45-50 m². Es war sehr geräumig und sauber. Und der Ausblick auf den Mara River war dieses Mal wesentlich besser.

Nachdem ich das Nötigste ausgepackt hatte ging ich erst mal zum Mittagessen. Ich wunderte mich, dass so viele Tische eingedeckt waren. Erwartete man hier noch einen Touristenansturm? Heute Mittag jedenfalls waren außer mir nur fünf oder sechs weitere Gäste im Restaurantbereich. Es gab kaltes und warmes Essen vom Buffet. Das Essen war schmackhaft und reichlich. Zwei Tusker taten ihr Übriges um mir die nötige Mittagsschwere zu geben.

Von meiner Terrasse genoss ich in meinem Kuschelkörbchen aus bis zum nächsten Gamedrive den Blick auf den Mara und döste so vor mich hin.





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21 Jan 2017 09:11 #460186
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Kurz vor dem Nachmittagsdrive nahm ich noch ein paar Plätzchen und Kaffee zu mir. Dann gingen Mussa und ich zum Fahrzeug und wir starteten zu unserem nachmittäglichen Ausflug. Ich hatte das Fahrzeug für mich alleine! Super!

Elefanten, Giraffen, Topis und eine riesige Büffelherde boten heute Nachmittag Unterhaltung. Ziemlich platt von den ersten Eindrücken kamen wir gegen 19 Uhr wieder im Camp an.

Ganz zum Schluss sahen wir noch vier Geparden Geschwister. Die aber allesamt zu keiner Regung fähig waren.

















Zum Abendessen trafen doch noch reichlich Leute ein. Unter anderem konnte ich sechs Norweger ausmachen. Ebenso eine Gruppe von geschätzten 20 Koreanern und einigen Indern und ein paar Japanern. Es war ziemlich lebhaft. Bei einem Camp dieser Größenordnung muss man aber halt damit rechnen.

Allerdings verzogen sich die meisten Leute gleich nach dem Abendessen in ihre Zelte.

Ich auch! Gute Nacht!

LG
Papa Kenia
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Tag 2 – 14.12.16

Ich schnappte meine Fototasche und ging zum Parkplatz, wo unter anderem Mussas Auto stand. Davor warteten schon 12 oder 13 Leute?! Was ging denn hier ab?! :angry:

Dann kam Mussa.

„Ich Mussa! – Ich Massai! – Ich euer Fahrer! – Ich Chef! – Was ich sage wird gemacht! – Alles klar?

Wir werden heute viel Spaß haben. Besonders ich!

Es wird für euch gleich zwar ein bisschen eng, aber das macht nichts. Die Hälfte von euch kann sitzen. Die andere Hälfte bleibt stehen. Das wird schon!

Wir machen jetzt erst die erste Pirschfahrt. Aber nicht allzu lange. Ich habe noch etwas vor.

Die zweite machen wir heute Nachmittag. Normalerweise geht es um 15.30 Uhr los. Ich mache aber erst noch meinen Mittagsschlaf. Wir fahren um 16.30 Uhr.

Ihr werdet wunderschöne Fotos von Gazellen, Zebras und Antilopen machen. Das war’s dann aber auch.

An Elefanten fahre ich nicht nah ran. Ich hatte als Kind ein traumatisches Erlebnis mit Elefanten. Ich traue diesen Brüdern nicht. Ihr habt hoffentlich gute Teleobjektive!

Löwen? Tja, das sind Killermaschinen. Die fressen alles was sich ihnen bis auf 50 Meter nähert. Um die machen wir lieber einen großen Bogen.

Meine Fahrzeit muss ich strikt einhalten. Deshalb machen wir noch eine längere Pause. Ich muss sowieso noch bei facebook posten und Verwandte in Nairobi anrufen. Ihr könnt in der Zwischenzeit den Wagen ein wenig sauber machen.

Geparde haben wir eigentlich in dieser Gegend genug. Wenn die fotografiert werden wollen, kommen die uns schon hinterhergerannt. Die sind ja schneller als wir. Da brauchen wir also nicht extra hinfahren.

Falls ihr meint ein Nashorn zu sehen, dann meint ihr das auch nur. Hier gibt es nur noch ganz wenige Exemplare. So viel Glück, dass wir eins sehen, werden wir nicht haben. Speichert es als Luftspiegelung ab. Wir fahren in jedem Fall weiter.

Wenn wir eine Ansammlung von 20 Fahrzeugen sehen könnt ihr sicher sein, dass dahinter im Busch ein Leopard liegt. Wir brauchen aber nicht hinfahren. Wir bekommen eh‘ keine gute Parkmöglichkeit.

Ach – noch was. Nach der Safari erwarte ich ein großzügiges Trinkgeld von euch!
Alles klar?“

HÖLLE! Was war das denn? Wie kann man nur so einen Scheiß träumen. Und dann noch so real in 3D und Farbe. Schweißgebadet wachte ich auf und brauchte einige Zeit um zu realisieren, dass das nur ein schlechter Traum war.

Ich hüpfte unter die Dusche und machte mich startklar. Am Parkplatz wartete Mussa schon gutgelaunt und begrüßte mich freudig. Keine andere Seele weit und breit zu sehen. Mussa und ich allein im Auto. Geil! Das war jetzt Realität! Dann die üblichen Verdächtigen und die erste Katzenmama mit Nachwuchs.















Letzte Änderung: 21 Jan 2017 18:49 von Papa Kenia.
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