THEMA: Panoramablick und ein paar Löwen
24 Jan 2016 18:16 #416328
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Stand Dezember 2015

Planung

SEIN ODER NICHTSEIN? - Das war hier gar nicht die Frage.

Sondern: frieren oder schwitzen?

Ich entschied mich für schwitzen!

Zumal mir mein Arbeitgeber die Entscheidung wieder leicht machte. Letztmalig in meinem Berufsleben wurde ich durch Betriebsferien genötigt im Dezember Urlaub zu nehmen. (Chef, ich lass mich gerne nötigen!!) :laugh: :laugh: Denn nun hatte ich einen triftigen Grund wieder nach Afrika zu fliegen. Genauer gesagt, nach Kenia.

Das gefällt mir auch viel besser als der ganze Weihnachtsrummel! Sonne auf den mittlerweile dicken Bauch scheinen lassen und zwischendurch mal „inne Mara“ fliegen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir das nicht gefällt.

Dieses Jahr hatte ich keinerlei wirren Gedanken bezüglich irgendwelcher Gruppenreisen. Bereits auf dem Rückflug meiner letzten Tour im Dezember 2014 stand für mich fest: Das wird wiederholt!

Im Januar 2015 gab ich dann alles, um meinen Bericht hier ins Forum zu setzen. Privat habe ich nebenbei noch ein Fotobuch erstellt (geht ja fast von alleine). Nicht für mich - sondern für meine Arbeitskollegen. :laugh: Die wollen immer wissen wo ich war. Und die gucken immer so gerne Bilder. ;) :cheer:

Auf jeden Fall konnte ich beim Sichten und Sortieren der Fotos den Januar ganz gut überbrücken und alle Eindrücke und Erlebnisse noch mal verinnerlichen. Im Februar nahm ich dann den Kampf gegen die restlichen 10 Arbeitsmonate auf. Ab September lief wieder meine Grobplanung.

Nachdem ich diverse Internetseiten wegen Flugsafaris in die Masai Mara abgegrast hatte, konnte ich konkret bei drei Veranstaltern meine Wünsche loswerden. Die Angebote hauten mich vom Hocker. Nee, nee! Nicht so preiswert, - so teuer! Hammer! Irgendwie kriege ich das nicht gebacken. Die Hotels an der Küste sind fast leer, die Nationalparks sind dementsprechend auch fast leer. Aber die Preise sind ganz oben?! Geht so Marktwirtschaft?

Allzu groß ist die Mara ja nun wirklich nicht. (Für die, die nicht „googlen“ wollen und es nicht wissen – rund 1500 km²). Trotz der bescheidenen Parkdimensionen wollte ich meinen diesjährigen Aufenthalt wieder splitten und in zwei oder drei entgegengesetzten Gegenden Unterkünfte wählen. Ins Auge gefasst hatte ich noch mal das Governors, die Sarova Mara Lodge, das Kichwa Tembo und das Tipilikwani. - Wunschcamps und Realität liegen manchmal weit auseinander.

Die Angebote der drei Veranstalter deckten sich zwar nicht 100%ig – eins von den angebotenen Camps fiel irgendwie immer etwas aus dem Rahmen – preislich lagen die Angebote jedoch alle auf einem Niveau. Aber alle jenseits von Gut und Böse.

Letztendlich habe ich wieder bei meinem „Rafiki“ Jonathan gebucht. Bei den Camps war ich mir nicht so 100%ig sicher. Jonathan haute meine Pläne wie schon des Öfteren durcheinander. Die endgültige Buchung beinhaltete dann jeweils vier Nächte im Kilima Camp und Royal Mara Camp. Bei der Gelegenheit bat ich ihn, dass er schon mal ein paar Elefanten für mich bestellen soll; denn hier hatte ich Nachholbedarf.

Das Kilima Camp liegt unweit des Parks in der Nähe des Oloololo-Gates. Das Royal Mara befindet sich außerhalb des eigentlichen Parks in der Mara North Conservancy. Und zwar so weit draußen, dass meiner Meinung nach Gamedrives in den Park hinein aufgrund der Entfernung nicht möglich waren. Anfangs war ich bei der Wahl dieses Camps ein wenig skeptisch. Aber Jonathan‘s Empfehlungen passten mal wieder wie sich im Nachhinein herausstellte.

- Fortsetzung folgt -

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Papa Kenia
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25 Jan 2016 17:47 #416446
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Es geht los!

Ich stand mal wieder am Essener Hauptbahnhof. Die Bundesbahn war heute besser als ihr Ruf. Der ICE fuhr absolut pünktlich und ich kam wie immer viel zu früh am Frankfurter Flughafen an. Ich mag Flughafenatmosphäre.

Die Condor war zu 70 bis 80% belegt und ich hatte das Glück zwei Sitze für mich allein beanspruchen zu können. Der Flug verlief wie immer. Völlig unspektakulär und wie immer ohne Schlaf für mich. Dieses Jahr ging’s wieder über Kilimanjaro Aiport in Tansania.

Nach gut neun Stunden Flugzeit setzte die Maschine auf dem Flughafen von Tansania auf. Es dauerte nicht lange, da waren die Rückflieger auch an Bord (es waren nur drei) und wir flogen nun Richtung Mombasa weiter, wo wir eine halbe Stunde vor der planmäßigen Ankunft landeten.

Der Mann mit der Hitzekeule (Keuli mit seinem "Dong") stand immer noch an derselben Stelle. Meine Poren öffneten sich wie jedes Jahr und spritzten Schweißfontänen. Kein Wunder - bei den Temperaturen. Also, alles wie gehabt! Nur dieses Jahr ging es bei der Einreise ein wenig schneller. Evisum! Dann noch kurz Geld tauschen – Touri-Shuttles aufsuchen und es ging ab zum Diani Beach!

Normalerweise dauert der Transfer rund 90 Minuten. Dieses Mal verloren wir an der Fähre fast zwei Stunden. Von den vier Fähren, die eigentlich im Einsatz sind, waren zwei wegen Reparaturarbeiten nicht greifbar. Somit dauerte der Transfer rund dreieinhalb Stunden.

Durch die 2 Stunden Zeitverlust an der Fähre setzte man mich und ein jüngeres Pärchen aus der Ukraine so gegen 14 Uhr im ‚Southern Palms Beach Resort‘ ab.

Bisher habe ich nur von den Kurzsafaris berichtet. Dieses Mal stelle ich auch mal ein paar Fotos von meinem Lieblingshotel ein. Und ich kann immer wieder nur betonen, dass sich „abhängen“ am indischen Ozean und Safari wunderbar miteinander kombinieren lassen. Vielleicht bekommt der ein oder andere ja auch mal Gelüste auf diese Kombination.










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25 Jan 2016 17:49 #416448
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Mein Lieblingskofferträger Julius erkannte mich sofort und kam mit freudigem Grinsen auf mich zu und hielt mir ein heißes Tuch sowie eine halbe Kokosnuss mit Strohhalm zum Trinken hin. „Jambo Papa! Welcome home!“ – Mein Gott, wie gut taten diese Worte! Dann wandte er sich an die anderen beiden Kofferträger. Ich vermute mal, dass es denen klargemacht hat: „Das ist meiner. Die Koffer trage ich!“ Julius kommt bei mir trinkgeldtechnisch – so glaube ich – ganz gut weg. Aber wir haben auch im Laufe der Jahre einen ganz guten Draht zueinander aufgebaut.

Kleine Anekdote am Rande: 2009 war ich nach vielen, vielen Jahren mal wieder in Southern Palms. Besagter Julius nahm damals meinen Koffer und trug ihn zu meinem Zimmer. Dann schaute er mich erwartungsvoll an. ‚Alles klar. Trinkgeld‘ dachte ich so bei mir und checkte innerlich mein Portemonnaie. Ich wusste, dass ich nur Münzen bei mir hatte. Und Scheine, die für diese Dienstleistung sicherlich zu groß gewesen wären. Also sagte ich Julius, ich hätte noch keine Gelegenheit zum Tauschen gehabt. Ich würde ihm morgen das Geld geben.

Am nächsten Tag hatte ich Geld getauscht und machte mich auf die Suche nach Julius. Und während ich so in die Gesichter der Angestellten schaute, schoss mir durch den Kopf ‚die sehen ja alle gleich aus‘. Und dann steuerte ich auf einen der Kofferträger zu, der es meiner Meinung nach hätte sein können. „Hast Du gestern meinen Koffer getragen‘? - „Yaaeeehhhh, Papa!“ und streckte mir die offene Hand hin. Im Stillen hat er bestimmt gedacht ‚So bekloppt können nur Weiße sein‘.
Ich gab ihm sein Trinkgeld.

Geraume Zeit später lag ich total zufrieden mit mir selbst am Pool. Da kam Julius ganz erwartungsvoll an: „Papa, hast du mich vergessen?“

Ich bin vor Lachen über meine eigene Blödheit fast von der Liege gefallen.

Julius schaute mich verständnislos an. Ich erklärte ihm die Situation. Seine Mimik drückte so etwas wie Mitleid aus und ging dann in feistes Grinsen über. Julius bekam nun auch sein Trinkgeld und seit dieser Zeit höre ich in jedem Urlaub: „Don’t give your money my brother!“

Es war dieses Mal wieder fast so leer wie letztes Jahr. Angeblich waren in der ersten Woche meines Aufenthaltes rund 120 von 600 Betten belegt!

Ich mag dieses Hotel. Es liegt am vermutlich schönsten Strandabschnitt am Diani Beach.







Die Zimmer sind nichts Besonders. Sie sind normal möbliert, Doppelbett, Zustellbett für 3. Person, Moskitonetz, TV, Minibar, Kaffeekocher, Tischchen und zwei Stühle. Balkon mit Tisch und Stühlen zum Garten bzw. zum Strand raus. Nur eine Ecke sollte man möglichst meiden, dass ist der Bereich in der Nähe von Gebäude 7. Da läuft nämlich gefühlte 12 Stunden lang ein Kompressor. Und das kann u.U. nervig sein. Ansonsten bietet das Hotel alles, was man zum Wohlfühlen braucht.

So landete ich dann wieder auf einer der magnetischen Liegen. Mal am Strand, mal am Pool. Je nachdem, ob Ebbe oder Flut herrschte. Bei Ebbe ist ein Schwimmen in Strandnähe im Indischen Ozean fast unmöglich.

Als ich zum allerersten Mal in Kenia war, war ich ehrlich gesagt sehr verwundert darüber, wie sehr sich Ebbe und Flut bemerkbar machen. Das hatte ich nicht so stark erwartet. Daher für Euch gleich auch mal Fotos. Das ist fast wie an der Nordsee.





Aus dem Meer auf die Liege. Von dort an den Pool und von den Liegen am Pool in den Pool oder umgekehrt. Ich war immer froh, wenn ich meine endgültige Parkposition erreicht hatte. Logistische Herausforderung im Urlaub! Urlaub kann ganz schön stressig sein und in Sport ausarten. (Wovon bin ich eigentlich so dick?) Hin und wieder gönnte ich mir ein wenig Bewegung in Form von Strandwanderungen und anschließenden Besuchen der Strandbar. Und nach ein paar Tagen totalen Nichtstuns war ich so entschleunigt, dass ich raus musste! Raus auf Safari. Ab „inne Mara“.

Tiere gucken, Landschaft genießen und vielleicht noch ein paar nette Fotos machen.

Also abends am Vortag der Safari noch schnell die Safaritasche gepackt. Der Rest kam in die Reisetasche. Diese wurde dann gegen Quittung an der Rezeption deponiert. Denn offiziell checkte ich morgen früh aus. Ich musste mein Zimmer räumen. Das war natürlich so geplant. Den Aufenthalt im Strandhotel hatte ich mit ‚Leertagen‘ gebucht. Warum soll ich für ein Hotelzimmer zahlen, wenn ich gleichzeitig auf Safari bin? Und bei neun Tagen ist das schon eine ganz schöne Stange Geld

- Fortsetzung folgt –

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Papa Kenia
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26 Jan 2016 18:03 #416594
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Tag 1

Gegen 6.00 nahm ich im Speisesaal noch ein kleines Frühstück ein. Dann unterhielt ich mich in der Lobby mit vier Hotelgästen, die auch heute auf Road-Safari gingen. Abholzeit für die Vier war sechs Uhr. Mittlerweile hatten wir 6.45 Uhr. Ich gehe mal davon aus, dass diese Personen doch noch ‚eingesammelt‘ wurden.

Wie gewohnt, holten mich superpünktlich wenige Minuten vor sieben Uhr zwei Mitarbeiter von WT & Safari ab. Die kurze Strecke zum Ukunda-Flughafen kannte ich bereits.

Aussteigen, rein ins Flughafengebäude, Gepäck durchleuchten lassen. Warten! Kribbeln im Bauch!

Nur wenige Leute warteten in der kleinen Wartehalle. Dann ging alles ganz schnell. Wir wurden aufgerufen. Unser Gepäck wurde zur Maschine von Mombasa Air getragen und wir durften einsteigen. Bereits um 7.50 Uhr hob die Maschine ab. Es waren nur fünf Passagiere in der Maschine. Nach gut einer Stunde Flugzeit tauchte links der Kili auf. Dieses Mal allerdings total in Wolken gehüllt. Dafür hatte ich ihn letztes Jahr super ablichten können.







Nach insgesamt gut 2 Stunden Flugzeit landeten wir auf dem Kichwa Tembo Airstrip. Bereits beim Landen spritzte der Matsch bis an die Fensterscheiben. Kein gutes Omen.

Erster Eindruck nach der Landung: El Nino lässt grüßen. Jedes Mal wenn ich in der Mara bin regnet es. Aber El Nino und ich zusammen? Keine gute Kombination! Dabei kann nicht viel Gescheites rumkommen!

Am Strand hat die Sonne einem fast die Birne weggefetzt. Es war nicht extrem heiß, so um die 33 oder 34 Grad, aber es war in der ersten Woche fast windstill. Und das bei 80% Luftfeuchtigkeit. Duschen? Sinnlos!!

Und hier in der Mara? Alles grün, Gräser fast 70 cm hoch. Pfützen, Wasserflächen und Schlamm und Matsch überall. Angeblich hat es wohl seit Wochen täglich geregnet!

Immer wieder hatte ich in den letzten Tagen Kontakt zu anderen Urlaubern oder bekam Gesprächsfetzen mit:

„In die Masai Mara? Lass es sein! Es regnet nur!“
„Das Gras steht meterhoch. Wir haben in zwei Tagen nicht einen Löwen gesehen!“
„Wir hatten Dauerregen.“
„Spar dir das Geld. So schlechtes Wetter hatten wir noch nie!“

Frust machte sich in mir breit.

Mein Lieblingskellner Ali gab mir einen Tipp: Schau mal bei xxxx (ich habe leider vergessen, wie die Seite heißt) nach. Die haben mit ihren Vorhersagen immer Recht.

Toll Ali! Die Aussichten: Morgens Regen, Schauer; nachmittags Schauer, Gewitter, Regen. Und das für die nächsten 14 Tage!

Und nun stand die Maschine hier im Matsch auf dem Kichwa Airstrip. Ich verließ als einziger die Maschine, die übrigen Mitflieger wollten allesamt ins Governors Camp und mussten noch ein paar Minuten weiterfliegen.



Am Flieger holte mich James ab. Es war regnerisch, diesig, nebelig und unangenehm.

Das Kilima Camp liegt außerhalb des Nationalparks. Die Fahrzeit vom Oloololo Gate bis zum Camp dauert ungefähr 20 Minuten. Bereits auf der Fahrt zum Camp zeigten sich die ersten Tiere. Aber wegen der Feuchtigkeit ließ ich meine Kamera in der Tasche.

Gegen 12 Uhr kamen wir im Camp an. Die Angestellten begrüßten mich freundlich und stellten sich namentlich vor. Das waren dann Paul, Peter und ‚Mombasa‘. Mombasa deshalb, weil er dort geboren wurde und sein eigentlicher Name unaussprechlich ist.

Das Camp liegt auf der Oloololo-Anhöhe im Westen der Mara. Es befindet sich 1800 m über dem Meeresspiegel. Man hat von hier oben einen ganz tollen Panoramablick auf die darunterliegende Mara-Ebene. Das Camp hat 15 Zelte und ist nicht eingezäunt. Mir wurde das Zelt mit der besten Aussicht zugeteilt. Soweit man an diesem Tag von Aussicht reden konnte. Denn es war total wolkig und trüb. Die Zelte stehen ca. sieben Meter auseinander. Zwischen einigen ist aber auch ein Abstand von gut 20 Metern.













Das Zelt machte einen guten Eindruck auf mich! Der reine "Wohnbereich" beläuft sich auf etwa 25 qm. Nach hinten grenzt dann noch das Bad mit geschätzten 12 qm an.

Fasziniert hat mich der Safe. Das war nämlich die Truhe, die vor dem Bett stand. Da passten zehn Fototaschen rein. Das Vorhängeschloss war das größte, das ich jemals in Händen hatte.







Da der Gamedrive für 15 Uhr angesetzt war, ließ ich es langsam angehen und packte die Reisetasche noch nicht aus! Sondern schlenderte erst mal zum Mittagessen und merkte wiederholt, dass das Zelt verdammt weit weg vom Haupthaus war. Und dann kam wieder das, was kommen musste. Meine ohnehin kaputte Lunge wollte nicht mehr. Wie jedes Jahr kam ich mal wieder mit der Höhenluft nicht klar. Tschüss Lunge!

Also fragte ich, ob ein Tausch gegen ein anderes Zelt, welches näher zum Restaurant liegt, möglich sei. Das war überhaupt kein Problem. Während ich mir das Essen schmecken ließ, erledigte ein Angestellter meinen Umzug.

Auch wenn das neue Zelt nun näher zum Restaurant lag, meine Lunge galoppierte trotzdem. Von nun an ließ ich es ganz "pole pole" angehen. Und jedes Mal wenn es auf Pirschfahrt ging, kam einer der Angestellten und trug sogar meine Fototasche bis zum Fahrzeug. Das war mir schon bald peinlich. Aber ich war dafür sehr dankbar.

Bei der ersten Fahrt hatte ich das Fahrzeug für mich allein. Und James stellte sich als sehr kompetenter und geduldiger Fahrer heraus. Wir waren schnell auf einer Wellenlänge.

Trotzdem: Den Drive cancelte ich um kurz vor vier. Es machte keinen Spaß. Es war kalt. Ich fror. Es nieselte. Ich hatte Frust. Ich wollte mich nur noch besaufen!

Gegen 16.30 waren wir wieder im Camp. Außer mir war noch eine Familie aus Nairobi anwesend. Vater, Mutter und 2 Töchter.

Nach dem Abendessen und zwei weiteren Tusker war ich fertig mit Schönschreiben. Mein Bett rief nach mir.

- Fortsetzung folgt -

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Letzte Änderung: 26 Jan 2016 18:16 von Papa Kenia.
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27 Jan 2016 17:41 #416744
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Tag 2

Nachts hörte ich den Regen auf das Dach prasseln. ‚Das kann ja heiter werden‘ schoss mir so durch den Kopf.

Um sechs Uhr stand ich auf. Es hatte Gott sei Dank aufgehört zu regnen und ich stiefelte Richtung Haupthaus zum Frühstück, wo die kenianische Familie schon am Tisch saß.

Kurze Zeit später erschienen noch zwei Franzosen. Die beiden waren gestern Abend noch recht spät mit einem Safarifahrzeug nebst Fahrer aus Nairobi gekommen und wollten heute aber lieber die Kenntnisse eines Camp-Fahrers in Anspruch nehmen.

Mit diesen beiden teilte ich mir heute also das Fahrzeug. Beide sprachen schlecht englisch und so wurde es eine ‚Gestiktour‘. Spaß hatten wir trotzdem.

Kurz vor halb acht saßen wir im Landcruiser und James fuhr mit uns Richtung Oloololo Gate.

Zum Fotografieren war es noch zu dunkel. Die Fotomotive ließen aber auch auf sich warten. Daher war das mit den Lichtverhältnissen nicht ganz so dramatisch.

Büffel & Co., Impala, Perlhühner und Wasserböcke würde ich wohl noch genug zu sehen bekommen.

Gegen halb neun sichteten wir dann die beiden ersten Löwenjungen. Die beiden warteten wohl auf Mama.





Ab 10 Uhr klarte der Himmel dann auf. Durch Wolkenlücken kamen die ersten Sonnenstrahlen! Die Wärme tat richtig gut!









Während der Fahrt meine James: ‚Heute fahren wir nach Tansania! Habt ihr eure Ausweise dabei?‘ Das mit den Ausweisen war natürlich ein Scherz. Das mit Tansania nicht. 12 Uhr mittags erreichten wir die Grenze nach Tansania. Wo ein einsamer Grenzstein die Grenze zwischen den beiden Ländern markierte.
Auf der Weiterfahrt sahen wir eine kleine Gruppe Zebras sowie einige Hyänen.









Anschließend machten wir es uns unter einem der ‚picnic trees‘ gemütlich. Nachdem Tisch und Stühle aufgebaut und wir uns das Essen schmecken ließen, meinte James so beiläufig ‚wir werden beobachtet‘.

Er zeigte auf einen Punkt in rund 400 Metern Entfernung. Da konnte man eine Löwenmähne erahnen. Ich habe einfach geglaubt was die anderen erzählt haben. Erkannt hatte ich mit meinen alten, europäischen Augen überhaupt nichts!

Wir verkürzten die Mittagspause, luden alle Sachen wieder ins Auto und fuhren Richtung Löwe. Löwenbesichtigung ist wichtiger als essen.

Einige Meter hinter dem vor uns ausgemachten Löwen lag noch ein zweiter. Als sich die beiden hinlegten und keine Anstalten mehr machten sich zu bewegen, fuhren wir weiter.












Wir sahen noch eine Gepardin. James meinte, dass diese 4 Babys hat. Aber die waren wegen des hohen Grasbewuchses leider sehr schlecht auszumachen.







Endlich! Es gibt sie doch noch! E-LE-FAN-TEN!! Juhuuu!!! Und bei der ersten Sichtung sofort mehr als bei meinem letzten Mara-Aufenthalt zusammen.









Und einige andere der üblichen Verdächtigen.













Gegen 16 Uhr waren wir dann wieder im Camp. Hier genoss ich erst mal ein Tusker. Und stellte fest, dass die Tiersichtungen für den ersten Tag ganz zufriedenstellend waren. Den gestrigen Tag hatte ich bereits abgehakt.

Nach einem leckeren Abendessen rief mein Bett wieder recht früh nach mir!

- Fortsetzung folgt -

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Papa Kenia
Letzte Änderung: 27 Jan 2016 17:57 von Papa Kenia.
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28 Jan 2016 17:59 #416929
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Tag 3

Den ersten Drive hatte James heute für acht Uhr angesetzt. Meiner Meinung nach zu spät. Aber wie sich herausstellte, war das so schon vernünftig. Der Himmel war wieder wolkenbehangen und es wäre bestimmt nicht einfach gewesen, bei diesen Lichtverhältnissen am frühen Morgen vernünftige Aufnahmen zu schießen.

Also wurde heute erst mal ausgiebig gefrühstückt bis es dann um acht Uhr losging.

Die beiden Franzosen waren heute Morgen noch mit an Bord. Nach dem Mittag würden die beiden aber weiterreisen.

Je später es wurde, desto mehr klarte der Himmel auf.

Wir hatten das Gate passiert und waren rund 30 Minuten gefahren, da sahen wir einen Leoparden. Aber so weit weg, dass ich nur noch die Kamera hochreißen und abdrücken konnte. Und so erwischte ich nur noch die Hinterbeine und den Schwanz. Das war dann also nix mit dem Leo. Aber immerhin: „Leo“ gesichtet.



Auf der weiteren Suche nach dem Leoparden erblickten wir diesen Einzelgänger.





Büffel und Pumba posierten ebenfalls am Wegesrand.





Gegen halb 10 waren wir in einem bewaldeten Gebiet unterwegs und stießen auf diese Elefantenherde.











Letzte Änderung: 28 Jan 2016 18:01 von Papa Kenia.
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