THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
29 Apr 2015 21:05 #383468
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  • Mwotaji am 29 Apr 2015 21:05
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Hallo Topobär!

Ich nehm natürlich nicht vorweg, ob wir nun dort übernachtet haben oder nicht, das würde der Spannungskurve ja ziemlich schaden... :laugh: Aber so viel kann ich sagen: Nein, uns bzw. mir war zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht bewusst, was uns da angeboten wurde....
Ich war ehrlich gesagt auch zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt, ob das denn überhaupt legal ist - da ja im Reiseführer steht, man darf in der Mara nicht einfach so campen (ist ja auch logisch, sonst würde ja jeder Camper einfach irgendwo sein Auto hinstellen). Uns kam das auch so komisch vor, dass es uns überhaupt angeboten wurden, gerade WEIL wir ja im Voraus (z.B. von Gerdi) gehört hatten, wie teuer so eine Nacht mitten im Busch eigentlich ist. Darüber, dass selbst der Tourismus in der Mara so sehr leidet, habe ich mir erst später gedanken gemacht.

Aber ich nehme schon viel zu viel vorweg....

Viele Grüße
Nora
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29 Apr 2015 21:10 #383469
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:) Es war noch tausend mal besser, als ich hier beschreiben kann :)

Wie könnte ich auch mit Worten alleine ausdrücken, wie man sich fühlt, wenn man auf einmal in eine so andere Welt eintaucht? Für mich war es, als würde ich mich mitten in einem Film wiederfinden, mit all den Gerüchen, Farben und Geräuschen - unglaublich! Ich bin wahsinnig froh, dass wir diese Reise gemacht haben :) Vielen Dank für dein Mentoring! :)

Viele Grüße!
Nora
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29 Apr 2015 21:35 #383470
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3. Etappe: Überraschende Begegnungen

So stehen wir an einer schönen Stelle am Mara und genießen die Aussicht, Wahnsinn, welch steilen Ufer die Gnus überwinden müssen.
Und schließlich entdecken wir etwas, was wir bisher so noch nicht sehen konnten: Ein Baby-Flusspferd tummelt sich mit seiner Mutter im braunen Flusswasser! Mein Gott ist das klein und süß! Es hat so eine niedliche kleine Schnauze und schaut irgendwie vergnügt aus!



Wir sehen sogar ein weiteres Baby-Hippo, das es anscheinend gar nicht einsieht, sich so faul zu verhalten wie alle anderen Tiere und deshalb auf der Suche nach neuen Freunden ist:



Als wir am Mara entlang in Richtung Mara Serena Safari Lodge zum kiboko Übergang fahren, kommen wir an mehreren Stellen vorbei, an denen es anscheinend vor kurzer Zeit crossings gegeben hat. Immer wieder liegen Gnu-Kadaver aufgedunsen auf den Felsen im Fluss. :( Der Verwesungsgeruch dringt bis zu uns oben auf den Uferkanten vor... :sick: Würg. Das riecht wirklich intensiv und abscheulich süß – schwer auszuhalten :sick: Allerdings können wir Krokodile beobachten, die sich den Kadavern nähern oder einfach faul in der Sonne liegen.


Opfer der Migration: Kadaver im Mara-River


Anscheinend so viele, dass selbst die Krokodile schon satt sind....


Kroko kann es sich leisten faul rumzuliegen, das Essen liegt ja schon auf dem Servieteller.... :sick:


Das kleine Kroko hat anscheinend noch nicht genug.... Gut, dass Krodkodile selbst stark verdorbenes Fleisch dank ihres Immunsystems verdauen können. Uäh.

Wir fahren weiter durch lichte Galeriewälder und vorbei an kleinen Tümpel. Wir entdecken einen Giraffenkopf der über die Büsche schaut und rollen den Weg entlang in seine Richtung - wie immer in unserem langsamen Tier-Such-Tempo - als plötzlich ein Nilpferd aus einem Tümpel springt! :ohmy: Wie konnte sich denn dieses massige Tier in dem kleinen Tümpel verstecken? Wir konnten es vorher nicht sehen. Anstatt aber wieder ins Wasser zurückzukehren, wie man es doch meint von einem FLUSSpferd, das angeblich bei Gefahr ins Wasser flüchtet – versteckt dieses Exemplar sich hinter einem Busch! Ja genau, ihr habt richtig gehört – es versteckt sich hinter einem Busch! Und nein, es sucht dort nichts zu fressen – für mich ist die Situation eindeutig: Dieses riesige Tier mit den riesigen Zähnen und seinen geschätzten 2 Tonnen Gewicht, versteckt sich vor uns!


Hippo auf der Flucht


Hippo versteckt sich frei nach dem Motto - „Wenn ich euch nicht sehe, dann seht ihr mich auch nicht!“

Wir können nicht anders als lauthals zu lachen! :laugh: Wer rechnet denn mit sowas? Irgendwie ist mir das Kerlchen total sympathisch! Einige scheinen unser Lachen aber als unangemessen zu empfinden....


Die Giraffe hat unseren Überraschungsbesuch voll im kritischen Blick...

Als das Hippo dann aber nach ein paar Minuten immer noch nicht zurückkehrt in sein heimatliches Wasserloch, bekomme ich ein schlechtes Gewissen – es traut sich wirklich nicht, weil wir immer noch hier sind! Wir müssen also weg, denn – so lustig die ganze Situation ist – das Hippo scheint ja doch unsicher und da es seine Haut vor der Sonne schützen muss – ziehen wir uns zurück!


Hippo versteckt sich immer noch...

Und als wäre das nicht genug gewesen, steht hinter dem nächsten Busch nicht nur das äußerst kritische Giraffenmännchen, sondern auch noch 11 weitere Giraffen, die uns angucken! Die Wildtierpolizei hat uns ertappt!


Offensichtlich erregen wir wieder Einiges an Aufmerksamkeit :laugh:

Und nun entdecken wir auch noch Etwas kleines, was sich über das Gras bewegt – was ist es bloß? Ein Pillendreher! Das gibt’s doch nicht! Ein heiliger Käfer hat uns bei unserer Schandtat auch noch erwischt! Den interessiert das Ganze aber herzlich wenig – er muss nämlich seine Mistkugel zu einem schönen Plätzchen rollen, um seine Eier dort hinein zu legen. Wir beobachten das Ganze.... Also das ist ja ein verdammt großer Käfer – aber würde das ganze nicht doch schneller gehen, wenn er die Mistkugel vorwärts rollen würde?


Skarabäus sacer – der heilige Mistkäfer - ähm, Pillendreher :whistle:

Cool, noch ein Tier, das wir vorher nicht gesehen hatten :) Als wir durch das nächste Buschgebiet fahren, riechen wir einen intensiven Raubkatzengeruch! Wir tuckern noch langsamer den Weg entlang und strecken unsere Köpfe soweit raus wie es nur geht – wir hoffen einen Leoparden zu sehen! Man, wäre das cool auf unserer ersten Afrikareise eins der scheuen Tiere zu sehen! Zweimal machen wir das Ganze – finden tun wir die Raubkatze, welche es auch sein mag, nicht!

Fortsetzung folgt....
Letzte Änderung: 30 Apr 2015 08:06 von Mwotaji.
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30 Apr 2015 09:27 #383489
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Danke fuer die Eindruecke...


Gut, dass Ihr alle wieder aus der Masai Mara zurueck seid.....

Starke Regenfaelle haben in Narok Verwuestung angerichtet. Was im Zeitungsbericht nicht hervorgeht ist, dass die Abholzung des Mau Narok Waldes sowie Ueberweidung dazu beitragen. Zudem haben illegale Gebaeude dem Wasser den Weg abgeschnitten. Es wurde gesagt, dass zur Zeit der Kolonialisierung die damaligen Maasai Elders den Ort gewaehlt haben, da dank der Ueberschwemmungsgefahr der Ort fuer die Kolonialisten nicht allzu interessant sein duerfte. Narok ist in den letzten Jahre rasant gewachsen und dies ohne gute Plaene.

www.the-star.co.ke/n...4tJkoM.DJ1E5vio.dpbs

Es wird wohl heute weiter regnen - fuer die meisten Gebiete ein Segen nach der langen, harten Duerre.

Viele liebe Gruesse
Elvira
Safaris in Ostafrika
Bush Trucker Tours
www.bushtrucker.ch
Elvira Wolfer

Zubucher- und individuelle Safaris
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30 Apr 2015 10:59 #383502
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Hallo Elvira,

danke für den Hinweis, die Nachrichten sind ja furchtbar :( . Es scheint als sei die halbe Stadt zerstört. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Opfer.

Davon, dass die Abholzung des Mau Narok Waldes, sowie Überweidung den Mara-Fluss beeinflussen, hatte ich bereits gelesen. Der WWF berichtet, dass das Wasservolumen massiv zurückgegangen sei und zunehmend verschlamme:

www.wwf.de/themen-pr...geti-und-masai-mara/

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Abholzung und die übermäßige Nutzung nicht nur das ökologische Gleichgewicht des Flusses durcheinanderbringen, sondern während der Regenfälle zusätzlich dazu führen, dass die Wassermassen nicht gebremst werden. Hast du zu dieser Problematik weitere Informationen für mich? Ich würde mir darüber gerne ein detaillierteres Bild machen, im Artikel des Links steht nur, "Narok town is prone to flooding" und "little has been done to control the flash floods that have occurred for several years" . Zu den Ursachen steht dort - wie du ja bereits sagtest - nichts.

Viele Grüße,
Nora
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01 Mai 2015 13:26 #383630
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4. Etappe: Wildes Artengewusel

Nun kommen wir durch belebte Ebenen, in denen wir wunderbar viele Tiere antreffen: Giraffen, Antilopen und Paviane tummeln sich.
Wir entdecken eine goldige Babygiraffe im Sitzen, die uns vertrottelt anschaut. So richtig komme ich allerdings nicht mehr dazu, Fotos zu machen. Lars scheint ständig weiter zu wollen...


Babygiraffe im Sitzen, sie sieht nicht aus, als fühe sie sich sonderlich wohl :blink:

Wir sichten einen Pavian, der was Komisches im Maul trägt – einen Fleischfetzen. Der sieht von der Form her aus wie eine Babygiraffe, ist dafür aber zu klein. Wir versuchen es zu erkennen, das Tier haut aber ab, sobald wir näher kommen. Es ist ein ziemlich fettes Männchen – kein Wunder, bei der Verkostung! Ich frage mich, ob das so eine Art Speiseplanerweiterung ist. Es gibt ja die Hypothese, dass bei der Weiterentwicklung des Menschen – unter anderem - der Fleischkonsum eine Rolle gespielt haben könnte. Ob dies auch ein Faktor ist, warum die Paviane hier so unglaublich groß werden? Wir haben nirgendwo so große gesehen, wie in der Massai Mara - wobei das auch damit zusammenhängen könnte, dass sie hier in so großen Gruppen leben... Naja, genug der biologischen Überlegungen... :lol:



Das Riesenvieh hat sich irgendwo ein Stück Fleisch gemopst - leider hält er einfach nicht still! :angry:

Wir entdecken auch eine große Herde Elandantilopen, zu der sich ein paar Grants Gazellen gesellt haben. Nun bekomme ich auch endlich die Grants Gazellen mal vor die Linse!


Elandantilopen (Taurotragus oryx) und Grants Gazelle (Gazella granti)


Ein Greifvogel auf Futterschau – möglicherweise ein Wahlberg´s Eagle?

Mitten in der Landschaft steht ein einsamer Baum an einer Weggabelung: Zwei Löwen und eine Löwin liegen dort im Schatten. Dies ist das zweite Mal, dass wir eine Gruppe von Löwen antreffen, in der zwei Männchen leben. Früher dachte ich, dass in einem Rudel immer nur ein Männchen lebt. Im Artenlexikon lese ich allerdings, dass Löwenrudel häufig von einer Koalition aus Männchen verteidigt werden. Sehr interessant B)


Nicht sonderlich aktiv, dafür leicht zu entdecken...


Anscheinend darf nur ein Männchen sich paaren – das Andere legt solange beschämt seine Pfote über die Augen :laugh:


Kurzes Strecken....


... Und dann weiterschlafen. Beeindruckend sind die Zähne ja, aber der Blick… :silly:

Wir entdecken zwei ganz kleine, anscheinend erst vor kurzem geborene Topi-Jungtiere. Gut, dass die Löwen anderweitig beschäftigt sind…



Wir fahren zu den Crossing Points, an denen aber noch weniger los ist als gähnende Leere. Nur ein paar lauthals lachende Hippos treffen wir an – ja schön, dass ihr das witzig findet. Gnus gibt es zwar, aber die tummeln sich auf den Weiden in der Umgebung und sehen es gar nicht ein, irgendwo den Fluss zu überqueren... Also kein Crossing für uns! :(



Ich genieße die Landschaft sehr. Lars allerdings hat nicht besonders viel davon. Er ist völlig kaputt - ich muss das Steuer übernehmen....
Letzte Änderung: 01 Mai 2015 13:31 von Mwotaji.
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