THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
09 Apr 2015 07:31 #380906
  • muzungu
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  • muzungu am 09 Apr 2015 07:31
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.....das Dachzelt verkehrt herum montiert.... :whistle:
Welcome to Africa!

Schön das du den Bericht eingestellt hast! Bin ja echt gespannt auf eure Erlebnisse und Eindrücke.

Du weißt ja- ich hatte euch vorgewarnt wegen diesem Virus Africanum, ich fürchte es hat euch nun auch erwischt (was aber eigentlich klar war ;) )

LG
-Jörg
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren; die zweitbeste Zeit ist: HEUTE
"Afrika hat seine Geheimnisse und selbst ein weisser Mensch wird diese nie verstehen. Er kann sie aber respektieren." Miriam Makeba

One elephant is killed every 15 minutes
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09 Apr 2015 07:54 #380910
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  • bongolander am 09 Apr 2015 07:54
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Auf diesen Bericht bin ich echt gespannt, bei mir ist es zwar schon mehr als eine Dekade her, aber interessant ist der unterschiedliche Blickwinkel von jemandem, der dort lebt und jemandem, der das aus den Augen des Unerfahrenen sieht.
Freu mich.

Johannes
The Schimann Family - Man kommt als Gast und geht als Freund
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09 Apr 2015 08:15 #380911
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  • Papa Kenia am 09 Apr 2015 08:15
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Hallo Mwotaji,

schön, dass es wieder einen Kenia-Bericht gibt.

Sehr schön geschrieben bisher! Wird auch wohl so bleiben (nehme ich an) :laugh:

Falls Ihr noch Fotos habt, immer her damit. Über Bilder freut sich das Forum!

Liebe Grüße
Papa Kenia
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09 Apr 2015 13:00 #380961
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  • Bushtruckers am 09 Apr 2015 13:00
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Hallos

ich bin auch gespannt und wie Johannes sagt, es durch die Augen von jemandem zu lessen, der/die Afrika zum ersten Mal erlebt.

Liebe Gruesse
Elvira
Safaris in Ostafrika
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Elvira Wolfer

Zubucher- und individuelle Safaris
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09 Apr 2015 19:50 #380999
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  • Mwotaji am 09 Apr 2015 19:50
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Der Tag beginnt wieder mit Frühstück auf der Veranda des Wildebeest mit Toast und gewünschter Beilage – für mich Rührei, für Lars Spiegelei. Leider ist kein Wasser im Teich, dennoch ist das Camp wirklich ein Gartenparadies. Wir beschließen, dass wir weiter wollen – zwar haben wir bis jetzt nicht viel gesehen, aber das was wir gesehen haben, war schon so anders, dass wir unbedingt mehr wollen. Lars packt also unser Equipment ins Auto. Ich putze das ganze Ding erstmal – schließlich ist es ein Wunder, das man durch die Scheiben überhaupt noch irgendwas sehen kann… :blink: Ein paar Meter neben mir picken zwei Ibisse nach Futter. Unser Plan für heute: Auschecken und zum David Sheldrick Wildlife Trust düsen, um dort von 11 bis 12 Uhr die Elefantenweisen zu besuchen, um dann nach weiter nach Naivasha zu fahren.
Dann lernen wir Robert und Doris kennen, zwei Deutsche, die genau wie wir Kenia als Selbstfahrer bereisen wollen. Sie waren abends mit einem Matatu angekommen und suchten nun erstmal ein Auto. Wir quatschen erst einmal und tauschen Handynummern aus. Wir geben ihnen auch die Nummer von LandroverSafaris - später erfahren wir dann, das sie dort ebenfalls einen Landrover mieten. Erst gegen Mittag machen Lars und ich uns dann auf den Weg. Damit können wir heute nicht mehr zum Trust. Die Elefantenweisen kann man nur von 11 bis 12 Uhr besuchen :(
Alleine, ohne Jackson, auf der linken Straßenseite fahren wir los. Zunächst geht es aber ganz gut - den Weg bis zum Nakumatt kennen wir ja schon :laugh: Dort wird nochmal eingekauft – man weiß ja nie... :whistle: Als die Angestellten unsere Tüten für uns einpacken wollen, finde ich das sehr befremdlich und packe einfach selber weiter mit. Dass die Angestellten daraufhin beleidigt sind, verwundert mich doch sehr. Vielleicht hätten sie gerne ein Trinkgeld gehabt oder vielleicht war es unhöflich von mir?
Nun geht es aber auf den Highway nach Naivasha, wo wir auch tanken. Keine 100 KSh pro Liter, was uns sehr freut. Bei den ersten Verkäuferinnen am Straßenrand halten wir an und kaufen Obst. Die beiden freuen sich tierisch über uns – wahrscheinlich weil wir ihnen einfach den Betrag in die Hand geben, den sie uns nennen... Neulinge eben. :whistle: Fotos machen durften wir auch. Die Straße ist voller Schlaglöcher, es gibt keine Spurkennzeichnung, und einfach jeder nimmt am Straßenverkehr teil. Auch Männer, die ihre riesigen Karren schieben (!) müssen und vor allem die verrückten Matatus, die hupen, überholen und drängeln wie bekloppt. :sick: Komischerweise findet Lars sich da schnell ein.... Ich klammere mich an den Türgriff und versuche relativ gelassen zu wirken :pinch:



Am ersten Viewpoint mit den zusammengezimmerten Holzbuden mit Coca-Cola-Beschriftung halten wir an - ich will das Rift Valley sehen! Diesen atemberaubenden Spalt, an dem die Erde auseinanderbricht (vereinfacht gesagt). Unser erster Blick auf die afrikanische Landschaft gleitet erstmal über kleine Acker und wolkenverhangene Gipfel. Wir können leider nicht besonders viel entdecken. All mein Wissen über die geologische Beschaffenheit des Rifts sprudelt aus mir hervor, während Lars erstmal einfach nur dasteht und schaut.



Ja und tatsächlich holen ich jetzt die Kamera raus und probiere ein paar Fotos zu machen :laugh: Leider sind viele Wolken am Himmel...




Letzte Änderung: 09 Apr 2015 21:26 von Mwotaji.
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09 Apr 2015 20:25 #381001
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  • Mwotaji am 09 Apr 2015 19:50
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Schon werden wir von zwei engagierten Verkäufern begrüßt. Wir kaufen u.a. ein leuchtend rot-blaues Stoff-Tuch, und obwohl es mir schwer fällt, handle ich es runter. Schließlich wurde mir im Voraus gesagt, dass man sonst völlig überhöhte Preise bezahlt. Und das will ich als motivierter Afrika-Neuling ja auf keinen Fall mitmachen… Es sind keine anderen Touristen da, wir seien die ersten seit langem. Als wir fahren, hören wir aus dem Fenster noch wie eine junge Verkäuferin zu den beiden Männern sagt „Why haven´t they seen my shop?“. Ich blicke mich noch um und sehe wie die beiden sie abwinken. „Mist“, denke ich. „Wieso hast du nicht auch bei ihr geguckt?“. Als wir weiterfahren und sich Wellblechhütte an Wellblechhütte reiht, wird mir klar, dass dies alles Shops sind und ich nicht bei jedem etwas kaufen kann.... :dry:
Die Fahrt wird für mich immer abenteuerlicher. Je höher wir kommen, desto mehr grün, aber auch desto verrückter der Verkehr. Ich würde gerne die Landschaft bewundern, kann aber nicht anders als mich festzukrallen und auf den Verkehr zu starren :unsure: Viele hier kennen den (ost-)afrikanischen Verkehr wahrscheinlich schon länger, aber an diesem ersten Tag - ganz ehrlich - mache ich mir ziemlich in die Hose. Gott sei Dank bleibt Lars ruhig und gelassen und bewältigt diese außerordentliche Herausforderung mit respekteinflößendem Können.
Unser Navi bringt uns dann zielgenau zum Lake Naivasha, den ich auf der linken Seite von der Steilkante der Straße bereits bewundern kann. Die Gegend wirkt trocken, es gibt immer mehr Euphorbien und Akazien. Naivasha selbst ist eine verrückte Anordnung von Wellblechhütten mit einem außerordentliche Gewusel und viel Dreck auf den Straßen. Da es schon 16 Uhr ist (wir hatten ja sowohl morgens als auch beim Viewpoint ziemlich getrödelt) fahren wir direkt zum See in Richtung Fisherman´s Camp. Am Straßenrand sind Kinder, ältere und jüngere Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Autos gibt es kaum. Die Kinder winken uns zu und zeigen mit dem Finger auf uns – wir grüßen fleißig zurück. Auch Erwachsene grüßen uns freundlich. In Deutschland sehe ich nie so viele Leute draußen auf den Straßen unterwegs, dafür viel mehr Autos.
Am See im Fisherma´s Camp angekommen, muss ich erstmal tief durchatmen. Hier gibt es eine riesige Vielfalt an Vögeln und Pflanzen, die meine ungeübten Augen schier überfordern. Wir bewundern Marabus, Pelikane und andere Wasservögel und erfahren dass der kleine Pony-koppel-Elektrozaun doch tatsächlich dafür da ist Hippos fernzuhalten. Wir suchen uns einen Stellplatz ganz fern ab von der Bar und dem Rummel und ganz nah am Zaun aus. Wir haben einen tollen Blick auf den See und freuen uns über jedes Tier, dass wir sehen.





Als wir dann auch noch den ersten Hippokopf erspähen DIREKT in unserem Sichtbereich sind wir völlig aus dem Häuschen! Allerdings ist das noch nicht alles – als es dämmert gibt es ein Geraschel und Getöse, wir hören ein „chop chop chop“ und erspähen direkt vor unserem Zaun ein Hippo! Es grast friedlich. Wir versuchen es zu fotografieren, aber es ist schon zu dunkel für unsere Kamera (. Foto). Mit Blitz zu fotografieren kommt für mich nicht in Frage, da ich das Tier nicht erschrecken will. Als Lars es dennoch probieren will, springe ich mit einem Satz in den Kofferraum – es könnte ja sein, dass das Hippo Lars seinen Ärger durch Voll-Speed-Attacke ausdrückt. Meine Reaktion hat ihm dann wohl klar gemacht, dass er es besser sein lassen sollte. Deshalb gibt es leider kein Foto von unserer ersten Begegnung mit einem wilden Flußpferd.



Unsere erste Nacht im Dachzelt beginnt also, nachdem das Hippo an uns vorbeigegrast ist. Unsere Schuhe binden wir am Dachzelt fest, man kann ja nie wissen, vielleicht interessieren sich ja Äffchen dafür … (später lassen wir das sein, kein Äffchen interessiert sich für unsere Schuhe – die kann man ja auch nicht essen…). Was für Glück wir hatten, direkt ein Hippo zu sehen :)
Letzte Änderung: 09 Apr 2015 21:32 von Mwotaji.
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