THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
04 Mai 2015 22:46 #384005
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  • Mwotaji am 04 Mai 2015 22:46
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So nun gibt es aber endlich wieder eine - wenn auch kurze - Fortsetzung der Geschichte!

19.Tag. 12.10.2015:Namanga - Amboseli National Park

Irgendwie bin ich dann wohl doch eingeschlafen. Kaffee hilft dann erstmal. Ich beschieße, dass ein vernünftiges Frühstück uns gut tut und mache Spiegeleier – danach geht es uns schon besser. Gegen 9 oder 10 Uhr fahren wir weiter und sind froh, nun wieder in einen National Park zu fahren. :) Wir suchen und erfragen uns den Weg durch Namanga und finden ihn auch. Der Hotelmanager hatte uns auch gesagt, dass die Straße zum Amboseli gut befahrbar wäre, obwohl der See zur Zeit Wasser hätte. In der Regenzeit käme man wohl ohne Geländewagen nicht dorthin. Glück gehabt. Das hätte ja jetzt noch gefehlt, dass wir die Strecke nicht fahren können und die gestrige Fahrt samt „Unfall“ unnötig gewesen wäre… :pinch:

Ein wenig komisch beäugt werden wir hier schon. Aber auch hier mitten im Nirgendwo werden wir wieder entschädigt. Und das auf völlig unerwartete Weise, denn – wir treffen eine Karawane aus Kamelen! Wow! :woohoo:



Eine Kamelkarawane am Rande der Welt zieht an uns vorbei. Etwas Passenderes könnte ich mir in dieser gegend kaum vorstellen!


Wir fahren auf einer staubigen Gravelroad – teilweise ist auch diese sehr wellblechpistig. Die Sonne scheint mit all ihrer Kraft auf uns runter. Es ist staubig, trocken und die Büsche sind verdorrt und dorrnig. :huh: Die 71 Km lange Strecke von Namanga aus bis zum National Park ist ziemlich einsam. Die Menschen, die wir sehen, schauen uns scheu an.
Einmal begegnen wir einer jungen Frau, die ein riesiges Bündel Feuerholz mit einem Stirnband trägt, mit tief gebeugtem Rücken schaut sie uns an. Sie spricht ein wenig Englisch und schaut scheu durch unsere Autofenster hinein – scheinbar wird sie von unserem Navi magisch angezogen – ihre Familie habe auch so etwas zuhause, ab und zu könne man abends darauf etwas sehen. Anscheinend hält sie es für einen Fernseher. Sie winkt und verträumt zum Abschied, als wir weiterfahren. :)

Wir brauchen für die 71 km wieder viel länger, als im Reiseführer steht. Am Tor vom Amboseli steht tatsächlich noch ein Safarifahrzeug das hinein möchte. Wir können zwar nicht mit Kreditkarte bezahlen, aber das ist hier gar kein Problem – wir bekommen ein permit, und eine Rechnung auf der auch gleich eine Übernachtung in einer Public Campsite berechnet wird, so wie vereinbart! Alles fein säuberlich aufgeschrieben. Das klappt viel besser als erwartet! :lol: Gleichzeitig ereignet sich allerdings wieder etwas, was in so einer verlassenen Gegend doch überraschend ist: Wir werden von einer Horde Massai-Frauen bewaffnet mit dem buntesten Perlenschmuck überfallen :laugh:. Ich schaue mir die Sachen kurz an, aber da die Frauen mir zu aufdringlich sind, ziehe ich mich ins Auto zurück. Als dann Hände und Waren auch noch ins Auto gehalten werden, kurbel ich kurz entschlossen die Fenster hoch. :S Gerade habe ich wirklich keine Lust auf so eine bedrängende Verkaufstaktik. :blink:

Nun fahren wir durchs Tor und laut Navi auf den Lake Amboseli zu. In der Ferne kann ich bereits den Kilimandscharo sehen – nur bleibt er von Wolken verhangen und durch die flimmernde Luft verschleiert… Ich muss mir ein Tuch ums Gesicht binden, denn teilweise kommen uns heiße Windstöße entgegen und vor lauter Staub kann ich kaum atmen – innerhalb von Minuten ist der Staub überall – in meinen Haaren, meinen Augen, unter meiner Kleidung und in meiner Nase :sick: ! Auch meine Lippen werden rissig, da hilft selbst Labelo nicht mehr…. :sick:

Es ist trocken. Es gibt auch kein Gras. Die gesamte Ebene durch die die Spuren früherer Fahrzeuge führen besteht aus Sand. Nur an den Rändern des Amboseli-Beckens wachsen dornige Sträucher. Wo ist der See frage ich mich? Herrscht immer noch so schlimme Dürre?
Weit und breit sind kaum Tiere zu sehen – das erste Tier, das wir treffen ist ein Vogelstrauß, der schnell das Weite sucht. Angesichts der wenigen Versteckmöglichkeiten hier, ein schwieriges Unterfangen für ihn…


Hier gibt es nichts, wohin Herr Vogelstrauß fliehen könnte...

Auf der staubigen Ebene entdecken wir Windhosen, die die warme Luft umherwirbeln… Ich komme mir vor, wie in einer Wüste.


Eine Windhose bringt Hitze, Trockenheit und Staub zum Ausdruck...

Die Landschaft hier ist mir so fremd wie eine Mondlandschaft. Sie hate twas von tausend und einer Nacht, nur ist sie rau, urtümlich und gnadenlos – nicht nur die Sonne zerrt an uns, sondern auch die heiße Luft, der Staub und die Aussicht, die scheinbar hoffnungslos ist. :(

Wir fahren gerade mitten durch die Ebene, als ich ein Flimmern bemerke – Wasser! :) Dort entdecke ich auch Silhuoetten von Zebras – „Wir fahren genau auf den See zu!“, sage ich zu Lars.
„Nein Nora, schau mal aufs Navi. Da vorne ist kein See. Das ist nur die Luft, die du siehst….“
Und tatsächlich, je näher wir dem vermeintlichen Wasser kommen, desto weiter scheint es entfernt... :(

Man hört ja davon, dass Luft in einer Fata Morgana erscheinen kann wie Wasser, manchmal kann man es auch in den südlichen Ländern Europas erahnen. Aber hier war ich sicher, dass ich Wasser sehe. Ich hatte nicht eine Sekunde daran gezweifelt… Ich hätte nie gedacht, diese Sinnestäuschung einmal so eindringlich an mir selber zu erfahren...


Was ihr als dunklen Schimmer am Horizont seht, das hielt ich für einen riesigen See…

Langsam beginne ich mich zu fragen, wie hier Tiere überleben können. Am Horizont konnte ich Zebras erkennen – also musste es doch irgendwo Wasser geben. Die Tiere müssen trinken… Die Frage ist nur - wie weit ist Wasser entfernt? Langsam befürchte ich, dass die schlimme Dürre immer noch nicht vorbei ist und hier nicht mehr viele Tiere übrig sind…


Nur trockenes Gras und weißer, feiner Sand…


Ein paar Sträucher kleiden sich in mattes Grün. Irgendwo muss es hier doch was zu trinken für die armen Tiere geben…


Erneut begegnen wir einem Vogelstrauß

Die Ebene scheint nun gerollig, nicht mal Gras wächst hier… Weit entfernt können wir ein paar Büsche ausmachen…
Auf seine ganz eigene Weise nimmt dieses Land mich gefangen. Völlig unvrbereitet bin ich auf diese so einzigartige Landschaft! Hier scheint es nichts zu geben, was nicht absolut dieser Umgebung entspricht. Kaum Tiere und vor allem kaum Menschen. Das Land hat etwas so Ursprüngliches und Wildes, dass es mich völlig gefangen nimmt – nie hätte ich gedacht, dass diese trockene, feindselige Landschaft mich so verzaubern könnte!



Eine turmhohe Windhose türmt sich über einer kleinen Siedlung auf - und dort entdecken wir nun auch die ersten Anzeichen von Grün :)


Fortsetzung folgt...
Letzte Änderung: 04 Mai 2015 22:47 von Mwotaji.
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05 Mai 2015 20:32 #384091
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19. Tag: Amboseli National Park: Landschaftskontraste

Langsam bewegen wir uns durch die weiten Ebenen auf das erste Grün zu.
Später werde ich erfahren, dass wir den Lake Amboseli tatsächlich nördlich umrundet haben – nur dass der See ausgetrocknet ist. Laut dem Amboseli Trust for Elephants gab es 2009 im Amboseli Ökosystem die schlimmste Dürre seit 1961 und es erholt sich nur langsam davon.

Wir bewegen uns nun in Richtung des Enkongo Narok Swamps - dort hoffen wir noch Wasser und damit auch Tiere anzutreffen.
Und dann geschieht etwas Seltsames – ein abrupter Streifen Grün erscheint am Horizont aus dem sich Palmen erheben! Hier grenzt saftiges Grün direkt an trockene Gräser und hier begegnen wir nun friedlich grasenden Gnus :)


Plötzlich verwandelt die ausgetrocknete Savanne sich in ein tropisches Paradies!


Hier gibt es eine üppige Vegetation, wir entdecken Dattel- und Doum-Palmen, die sich in mehrere Kronen verzweigen. Umgeben wird dieses Feuchtgebiet von weiten Grasebenen, in denen sich hunderte Gnus und Zebras tummeln...


Alle Tiere versammeln sich zum großen Fressen...

Die Fülle an Tieren auf so geringem Raum gibt mir dabei das Gefühl, als seien hier mehr Grasfresser versammelt als in der Mara...
Leider sind die Hauptpisten am Sumpf entöang ziemlich besch... zu fahren, da es sich hauptsächlich um von Staub und Geröll bedeckte Wellblechpisten handelt... :pinch: Aber auch das ganze Geruckel und Gerappel kann mir meine wiedergekehrte gute Laune nicht vermiesen :P Nördlich von uns erstreckt sich ein großes Feuchgebiet und südlich zum Kilimandscharo hin verwandelt sich die Landschaft wieder in trockene Svanne. Links von uns sehen wir üppiges Grün und rechts staubige Ebenen. Der Kontrast ist kaum zu begreifen.
Hier treffen wir erneut auf eine Versammlung von Straußen, die ein tolles Motiv mit dem Kilimandscharo-Bergmassiv im Hintergrund abgeben! Naja, gut.... Eigentlich weiß ich nur, dass es der Kili ist, sehen tue ich ihn nicht wirklich, denn er hütet seinen Gipfel noch eifersüchtig hinter den Wolken... :blush:



In den Tiefen des Swamps machen wir ein Hippo aus, dass sich seinen Pool mit mehreren weißen Reihern teilt, leider zeigt es sich uns nicht richtig.Dafür entdecken wir nun auch die ersten Elefanten, die sich an den hohen Sumpfgräsern und dem kühlen Wasser gütlich tun – anscheinend ein Muttertier mit einem Kalb.






Hier scheint sich jemand so richtig wohl zu fühlen :)

Ein wahres Paradies für die Reiher, hier lassen sich mit Sicherheit eine Menge Insekten und Frösche fangen! Vor allem, wenn die Elefanten die kleinen Tiere aufscheuchen!

Und nun entdecke ich auch erstmal etwas, was wie ein See aussieht, auch wenn es sich von der Lage her nicht um den Lake Amboseli handeln kann, der ja momentan auch trocken ist. Langsam verstehen wir, dass es sich bei den Swamp anscheinend um große Wasserreservoirs handelt, die nur in der Mitte offen sind, rund herum wachsen in ihnen hohe Gräser und erst außen wird der Boden wieder fest.


Nun wagt sich auch ein kleines Hippo aus dem Wasser

Wir fahren in Richtung des südlichen Swamps, denn dort liegt die Amboseli Serena Lodge, an der wir tanken können. Dorthin müssen wir erst unter einem hohen Zaun hindurch, dessen Tor offen ist – es besteht nur aus herunter hängenden Drähten. Eine komische Vorrichtung :huh: Wegen der Höhe würde ich jetzt mal schwer davon ausgehen, dass diese Dinger Elefantenzäune sein sollen... Wir kurbeln vorsichtshalber die Fenster hoch, falls die Drähte elektrisch sein sollten... :laugh: Man weiß ja nie - immerhin lässt sich ein Elefant nicht von ein wenig Draht abhalten, wenn auf der anderen Seite lecker saftig grünes Essen winkt :lol: oder doch?

In der Lodge werden wir freundlich empfangen. Wir wandern ein wenig durch die grüne Gartenanlage, froh, dass Auto mal wieder verlassen zu können. Lars, ganz Gentleman, lädt mich zu einem Drink ein – der sogar gar nicht so teuer ist, ein Bier 200 KSh - und so fletzen wir gemütlich auf der Veranda der wunderschönen Lodge herum und genießen den Blick. :silly:
Direkt vor der Anlage ist es saftig grün, es gibt viele Agamen und sogar ein Nilwaran zeigt sich. Was ich von der Sprinkleranlage halten soll, weiß ich nicht so wirklich. Hoffentlich geht das Wasser über den Boden wieder ins Grundwasser, sodass kein Wasser verschwendet wird. Hinter dem kleinen Zaun, der die Lodge umgibt, tummeln sich Zebras! :woohoo: Ein toller Blick – so können sich die Lodge-Gäste ja schon fast die Gamedrives sparen!


Ausblick von der Veranda der Amboseli Serena Lodge

Je später es wird, desto mehr klart es auf und – endlich – zeigt sich auh die Spitze des Kilimandscharo, auch wenn der Berg seine Flanken weiterhin mit Wolken umhüllt, um noch nicht zu viel preis zu geben!


Eine Gruppe Zebras wandert in die Steppe am Fuß des Kilimandscharo...
Letzte Änderung: 05 Mai 2015 20:34 von Mwotaji.
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05 Mai 2015 21:07 #384097
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19. Tag: Amboseli National Park: Amboseli im Abendlicht

Langsam kündigt sich die Abenddämmerung an und das Licht lässt die Farben des Amboseli wärmer und die Kontraste weniger hart erscheinen. Eine Gruppe Elefanten zieht an uns vorbei durch die herrliche Kulisse des Swamp...



Einige kreuzen nun die Straße und wenden sich in Richtung Süden – ich hoffe auf ein Bild von der Herde vor dem Kilimandscharo. Also bleiben wir stehen und warten ab



Und tatsächlich einige Tiere laufen in Richtung des Kili :woohoo: Jetzt brauch ich nur noch ein Foto - Aber, was tut ihr denn da? Könnt ihr nicht auf mich ZUlaufen mit dem Kilimandscharo im Hintergrund? Müsst ihr mir jetzt wirklich eure Hintern präsentieren? :(
Gut, wer bin ich Elefanten zu sagen, was sie zu tun haben? Also bleibt dies eben mein einziger Schnappschuss von Elefanten vor dem höchsten Bergmassiv Afrikas (insgeheim bin ich ja auch ganz froh, dass ich überhaupt eins habe :blush: )



Vor dem Bergmassiv zeichnen sich Giraffen und Zebras im sanften Abendlicht ab - einfach nur wunderschön :)



Weitere Elefanten pilgern in Richtung Kilimandscharo und an unserem Auto vorbei...





Nun kündigt sich der magische afrikanische Sonnenuntergang an. Thomson Gazellen und Zebras grasen friedlich in den Ebenen und das Land verbreitet eine warme, ruhige Atmospähre. Endlich gelingt es mir einen afrikanischen Sonnenuntergang einzufangen :) :)






Wunderschön...
Hier wird mir mein Herz ganz warm :) in diesem Moment fühle ich mich angekommen und seelisch vollkommen ruhig....
So ein Gefühl hatte ich bisher nur in der Masai Mara beim Blick über die Weiten der Steppe...
Die Farben nehmen mich so sehr gefangen, dass ich auch unterwegs aus dem Auto raus noch ein Foto schießen muss...


Dieses warme Gold werde ich wohl nie wieder vergessen...

Langsam müssen wir uns auf den Weg zum Gate machen, wo wir bezahlen können und sich auch unsere Campsite befindet. Wir nehmen noch eine Rangerin mit, da die Campsite hinter den Staff Houses liegt. Wir sehen Giraffen zwischen den Büschen und die Rangerin erzählt uns, sie sei früher im Lake Nakuru National Park gewesen und wie stolz sie auf die dort lebenden Nashörner ist :) Wir erzählen, dass wir die Nashörner leider nur von ganz weit entfernt sehen konnte... :( "No, that not possible, if u go to Nakurru u got to see a Rrhino! U got to com again!" sagt sie mit ihrem afrikanischen Akzent zu uns und lacht :laugh:

Wir setzen sie ab und finden uns in der Campsite wieder - sie spiegelt ganz die Trockensavanne des Amboseli wieder: Zwischen Akazien und Büschen gibt es sandige Stellen, wo wir uns hinstellen dürfen. Leider ist die Campsite zu einer Seite den Staff-Houses zugewandt und zu der anderen Seite befindet sich ein hoher Holzzaun. Von der Weite des Parks kriegt man hier leider nicht so viel mit. Es gibt Toiletten und Duschen, aber das Wasser ist kalt. Irgendwie ist das ok, immerhin befinden wir uns doch mitten in der Pampa. Irgendwie ist es aber auch frech vom KWS 30 $ für eine Übernachtung zu verlangen... :ohmy:

Die Haushälterin der Campsite kommt vorbei, um zu fragen, ob wir etwas brauchen. Wir sagen, dass wir gern Feuerholz für ein Lagerfeuer kaufen würden. „No. No buying! We will bring it to you“ Sagt die gute Frau uns. Hä? Wir bekommen Feuerholz, aber wir sollen dafür nichts bezahlen? :dry: Komisch. Der Caretaker kommt, aber das Feuerholz bleibt aus. Wir sprechen ihn noch mal an. Daraufhin stürmt er überaus motiviert davon – und kehrt mitsamt eines riesigen Akazienstammes zurück! :ohmy: :lol: Wir geben ihm Trinkgeld, da er sich so viel Mühe gibt – das Feuerholz an sich gibt es ja scheinbar gratis. Auf der Campsite selbst stehen große Esstische und Bänke zur Verfügung. Nur leider steht unsere zu weit weg von dem Platz, an dem das Feuer gemacht wird. Da das Feuer an geeigneter Stelle bleiben muss (wegen der Brandgefahr), ist es klar: Der Tisch muss zum Feuer! Ganz schön fett, das Teil, aber im Endeffekt haben wir es uns gemütlich eingerichtet und essen Spaghetti mit Pesto :lol:

Als ich nun aber ins Dachzelt steige und schlafen möchte, finde ich nicht wirklich Ruhe... Er lässt mir einfach keine Ruhe... Dieser fette Akazienstamm... Der reicht so weit aus dem Feuer, dass ich befürchte, er könnte – einmal entzündet - das umliegende Gras in Brand setzen. :ohmy: Immerhin ist es hier trocken... Dafür fange ich mir zwar einen Augendrehr von Lars ein - trotzdem wird wieder runter geklettert und der Stamm zurecht gerückt, bis nichts mehr passieren kann - irgendwer muss die Welt ja vor durch übermotivierte Caretaker und unvorsichtige Greenhorns verursachte Buschbrände retten! :P

Nun kann ich beruhigt schlafen und binde es Lars auch schön unter die Nase :P – gute Nacht!

Fortsetzung folgt...
Letzte Änderung: 05 Mai 2015 21:40 von Mwotaji.
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05 Mai 2015 21:37 #384102
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Hallo Marina,

du schriebst:
vielen Dank für die kurzweilige Fortsetzung. Da habt ihr ja wirklich viel gesehen und erlebt. Mich würde noch die Lage und der Name der Lodge interessieren, die euch Campingunterschlupf gewährt hat.

ich würd dir so gerne sagen, wie die lodge hieß, aber leider weiß ich es nicht mehr :( ! Für uns war es in dem Moment total irrelevant, weil wir ja nicht in der Lodge übernachtet hatten und damit mit der Anlage an sich nichts zu tun hatten... Daher war das in dem Moment irgendwie total uninteressant für mich. Im Nachhinein hatte ich aber immer einen Namen mit Ashil und Mara oder ähnlich im Gedächtnis. Daher habe ich danach gesucht - ich kam auf das Ashnil Mara Camp. Von den Bildern her, kann ich aber nicht sagen, ob es dies war. Könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Wir waren nur für wenige Minuten in der Anlage und wahrscheinlich habe ich durch meine Aufregung alles ausgeblendet. :whistle: Von der Lage her kommt es aber sehr gut mit em Ashnil AMra Camp hin. Nur hatte ich mir ja irgendwie "Lodge" gemerkt... :pinch:

Ich weiß nur,
- sie lag umgeben von einem Wäldchen
- am Mara
- in der Nähe des kleinen Luxuscamps mit den wenigen Zelten
- sie hatte einen Pool!

Vielleicht sollten wir das in die Rätselecke stellen :lol: ?

Tut mir Leid, dass ichs dir nicht sagen kann!
Liebe Grüße,
Nora
Letzte Änderung: 05 Mai 2015 21:40 von Mwotaji.
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06 Mai 2015 07:12 #384127
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  • Butterblume am 06 Mai 2015 07:12
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Hallo Nora,

vielen Dank für die Rückmeldung. Dann war es wohl auf jeden Fall auf der Narok County Council Seite.

Mit herzlichen Grüßen und Dank
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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17 Mai 2015 14:09 #385139
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20. Tag, 13.10.2014: Amboseli National Park – Lake Jipe Safari Camp

Wir stehen relativ früh auf, aber nach Sonnenaufgang. Zumindest ich bin durch ein lautes Polltern aufgewacht. Vom Dachzelt aus spähe ich über den Zaun und entdecke eine Horde Paviane, die warten wohl ab bis wir weg sind und sie den Platz plündern können... Vom Dachzelt aus kann ich den Kilimandscharo sehen – herrlich :)

Im Feuer brennt tatsächlich noch ein wenig Glut, der Stamm hat sich nicht entzündet und wir keinen Buschbrand ausgelöst – Gott sei Dank. Unser riesiger Tisch bietet genug Platz um in Gesellschaft einer Horde Vögel zu frühstücken :) Webervögel und Starlings holen sich immer wieder ein paar Krümel ab.
Nach einer mehr oder weniger erfrischenden Dusche, kann es nun wieder auf Gamedrive gehen. Bis zum Mittag ist unser Permit noch gültig.

Heute stelle ich mich einer großen Herausforderung: Tiere vor dem höchsten Berg Afrikas zu fotografieren. Elefanten habe ich ja schon – gut, nur in Hinteransicht – aber ich habe ein Foto mit Elefanten vor dem Kilimandscharo... :lol:
Wenigstens ist der Berg gütig zu mir und zeigt seine Spitze :) , auch wenn er weiterhin seine Flanken bedeckt :angry: ...
Unter den sattgrünen Schirmakazien entdecken wir dann unser erstes Fotomotiv: Thomson-Gazellen grasen friedlich das gelbe Gras und stehen dabei wunderschön vor dem heißgeliebten Berg...


Schlanke Thomson Gazelle unter einer herrlich grünen Akazie vor dem schneebdeckten Kilimandscharo

Es treiben sich zu dieser Stunde erstaunlich viele Grasfresser herum – und auch ein Strauß posiert gekonnt und streckt seinen schmalen Hals.


Herr Strauß begibt sich in Pose

Die Natur ist mir weiter gnädig und eine Gruppe von drei Zebras zeigt sich vor dem umhüllten Berg:



Dann müssen wir auf der Straße warten, denn eine Gruppe Elandantilopen möchte die Straße gerne passieren



Nun kommen wir wieder zu dem Feuchtgebiet, das mich schon gestern beeindruckt hat. Hier wimmelt es nur so vor Leben. Und als wir stehen bleiben und die Tiere genauer betrachten, fällt uns auf: Hier halten sich unglaublich viele Elefanten auf! Ich versuche sie zu zählen und komme tatsächlich auf über vierzig Tiere in verschiedenen Herden – und das sind nur die, die ich mit einem Blick sehen kann :) Wow so viele Elefanten, Zebras und Gnus – alles hält sich hier in den kleinen grünen Inseln im sonst so trockenen Amboseli auf!


Unglaublich viele Tiere versammeln sich hier in den grünen Lebensadern des Amboseli

Wir entdecken sogar zwei Elefanten, die sich miteinander messen. Allerdings scheint es kein Kampf zu sein, sondern eher ein Spiel


Zwei Elefanten erproben ihre Kräfte, links dahinter erscheint der große Bulle

Dann allerdings passiert etwas Seltsames. Im Vordergrund zu den zwei Ranglern frisst ein großer einzelner Elefant, der plötzlich unruhig wird und sich immer weiter von der Tierversammlung entfernt. Im Hintergund sehen wir einen großen Bullen in unsere Richtung kommen – ein beeindruckendes Tier


Der größte Bulle im Umkreis kommt in unsere Richtung

Und dann läuft der einzelne Elefant plötzlich los, wirft seinen Rüssel hoch und trompetet:


Er passiert vor unserem Auto die Straße – wie gebannt schauen wir zu. Denn der große Bulle folgt ihm...


Die Verfolgung hat begonnen...

Die beiden Elefanten halten sich links von der Straße, also nehmen wir dort eine Abzweigung und positionieren uns so, dass sie wahrscheinlich an uns vorbeikommen. Wir haben großes Glück und können die eigenartige Interaktion aus nächster Nähe beobachten!
Der kleinere (ihn "klein" zu nennen wäre nicht wirklich zutreffend, denn auch dieser Elefant war wirklich groß) lief zuerst an unserem Auto vorbei und kam ganz nah heran...

Der kleinere Elefant zieht an uns vorbei...

Der Kleinere schaute uns auf eine Art und Weise an, dass wir kurz den Eindruck hatten, er würde bei uns Hilfe suchen... Er ist so nah, dass ich hören kann wie er auftritt. Sein Röhren geht durch Mark und Bein. Es kommt von tief unten in seiner Brust. Wahnsinn diesem Tier so nahe sein zu können!Und diese Augen! Ich habe das Gefühl er schaut mich direkt an, als wolle er mir etwas sagen... Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Tiere kein Bewusstsein haben sollen....

Ihm folgte gemächlichen Schritts aber dennoch stetig der große Bulle:

Ein beeindurckendes Tier mit riesigen Stoßzähnen!

Wir versuchen der Tieren zu folgen, doch irgendwann hört die Piste einfach auf und wir konnten nicht mehr weiterfahren... Was aus den beiden geworden ist, wer weiß...
Letzte Änderung: 17 Mai 2015 14:23 von Mwotaji.
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