THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
28 Apr 2015 20:26 #383384
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2. Etappe: Gnus und noch mehr Gnus

Wir fahren weiter in den Süden in Richtung Mara-River - und sehen schließlich eine riesige Herde Gnus, die immer weiter wandert :) . Plötzlich setzt sich die ganze Herde schlagartig in Bewegung und fängt an zu laufen. Tausende Tiere galoppieren mit einem ohrenbetäubenden Getrampelt an uns vorbei! Gut, dass wir in einiger Entfernung im Auto sitzen. Unter die tausenden Füße möchte ich nicht geraten! :unsure: Ein faszinierendes Spektakel spielt sich vor unseren Augen ab – wir sehen eine der großen Gnuherden durch die Savanne ziehen und am Horizont zeichnen sich noch mehr Tiere ab, die sich der langen Reihe anschließen! :woohoo:


Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen, wie groß die Herde war, da dass das Gelände abfällt


Gnus in Bewegung


Auch das Panoramafoto wird der Gewalt der Herde nicht gerecht.... Dies gehört zu den Dingen, die man gesehen, gehört und gefühlt haben muss, um sie sich vorzustellen....

Die Herde wirkt deutlich aufgeregt und bewegt sich zielstrebig immer einem Tier hinterher. Vielleicht gibt es ein Crossing? :woohoo: Immerhin laufen sie In Richtung Mara-River.... Das wäre ja absolut genial! Wir schauen auf die Karte, ob Punkte markiert sind, an denen häufgier crossing passieren - Dietmar hatte uns empfohlen direkt gegenüber von der Mara Serena Safari Lodge zu schauen.

Nun fahren wir am Mara entlang. Ich versuche immer die Herde am Horizont im Blick zu halten. Hoffentlich gibt's ein Crossing! Hier in der Umgebung gibt es deutlich mehr Gnus als wir an den bisherigen Tagen gesehen hatten. Überall treffen wir kleine Herden an.

Und wo auch Gnus sind, da sind auch die Löwen nicht weit...


Ein Safarimobil bei lauschigem Plätzchen unter einem Baum - das kann doch nur eins bedeuten... Mit dem Bach im Hintergrund ein sehr schöner Platz!


Drei wunderschöne Löwen


Wunderschönes Fell!


Und wie immer am dösen

Lars ist allerdings etwas erschöpft. Ihm gehen langsam die Kräfte aus, deshalb steuern wir einen Viewpoint an, der oben auf einem Hügel gelegen ist. Leider hat der keinen Namen, mal abgesehen von "Aussichtspunkt auf einem Hügel" wie es bei mir im Lonely Planet heißt :laugh: ...Hier kann man wunderbar zu allen Seiten sehen und aussteigen. Wir holen unseren Gaskocher raus und machen Yum yum Suppe zu Stärkung. Es zeigen sich einige Agamen, die die Mittagshitze auf den Steinen genießen. Der in den Südwesten in Richtung Mara-River ist wunderschön.


Aussicht auf den Mara-River






Die Agamen genießen die Mittagssonne sichtlich...


Panoramasicht vom Viewpoint aus

Wir halten weiterhin Ausschau nach der großen Gnusherde, die wir von hier oben noch sehen können. Allerdings scheint es als hätten die Tiere sich wieder beruhigt, denn nun bewegt sich dort nichts mehr. Vielleicht gibt es doch kein Corssing mehr? Wir wollen es trotzdem am Crossing Point versuchen!
Nun könnten wir gut eine Siesta vertragen, allerdings wollen wir erstmal wieder an einen ruhigeren Ort, denn hier gibt es tatsächlich auch noch andere Touristen außer uns! Wir suchen uns eine Stelle mit schöner Sicht auf den Mara, bleiben einfach ein wenig im Auto sitzen und ruhen uns aus... B)
So viel Faszinierendes haben wir heute schon gesehen, das muss erstmal verarbeitet werden - mal schauen, was der tag noch für kleine Überraschungen hergibt ;)

Fortsetzung folgt...
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29 Apr 2015 21:35 #383470
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3. Etappe: Überraschende Begegnungen

So stehen wir an einer schönen Stelle am Mara und genießen die Aussicht, Wahnsinn, welch steilen Ufer die Gnus überwinden müssen.
Und schließlich entdecken wir etwas, was wir bisher so noch nicht sehen konnten: Ein Baby-Flusspferd tummelt sich mit seiner Mutter im braunen Flusswasser! Mein Gott ist das klein und süß! Es hat so eine niedliche kleine Schnauze und schaut irgendwie vergnügt aus!



Wir sehen sogar ein weiteres Baby-Hippo, das es anscheinend gar nicht einsieht, sich so faul zu verhalten wie alle anderen Tiere und deshalb auf der Suche nach neuen Freunden ist:



Als wir am Mara entlang in Richtung Mara Serena Safari Lodge zum kiboko Übergang fahren, kommen wir an mehreren Stellen vorbei, an denen es anscheinend vor kurzer Zeit crossings gegeben hat. Immer wieder liegen Gnu-Kadaver aufgedunsen auf den Felsen im Fluss. :( Der Verwesungsgeruch dringt bis zu uns oben auf den Uferkanten vor... :sick: Würg. Das riecht wirklich intensiv und abscheulich süß – schwer auszuhalten :sick: Allerdings können wir Krokodile beobachten, die sich den Kadavern nähern oder einfach faul in der Sonne liegen.


Opfer der Migration: Kadaver im Mara-River


Anscheinend so viele, dass selbst die Krokodile schon satt sind....


Kroko kann es sich leisten faul rumzuliegen, das Essen liegt ja schon auf dem Servieteller.... :sick:


Das kleine Kroko hat anscheinend noch nicht genug.... Gut, dass Krodkodile selbst stark verdorbenes Fleisch dank ihres Immunsystems verdauen können. Uäh.

Wir fahren weiter durch lichte Galeriewälder und vorbei an kleinen Tümpel. Wir entdecken einen Giraffenkopf der über die Büsche schaut und rollen den Weg entlang in seine Richtung - wie immer in unserem langsamen Tier-Such-Tempo - als plötzlich ein Nilpferd aus einem Tümpel springt! :ohmy: Wie konnte sich denn dieses massige Tier in dem kleinen Tümpel verstecken? Wir konnten es vorher nicht sehen. Anstatt aber wieder ins Wasser zurückzukehren, wie man es doch meint von einem FLUSSpferd, das angeblich bei Gefahr ins Wasser flüchtet – versteckt dieses Exemplar sich hinter einem Busch! Ja genau, ihr habt richtig gehört – es versteckt sich hinter einem Busch! Und nein, es sucht dort nichts zu fressen – für mich ist die Situation eindeutig: Dieses riesige Tier mit den riesigen Zähnen und seinen geschätzten 2 Tonnen Gewicht, versteckt sich vor uns!


Hippo auf der Flucht


Hippo versteckt sich frei nach dem Motto - „Wenn ich euch nicht sehe, dann seht ihr mich auch nicht!“

Wir können nicht anders als lauthals zu lachen! :laugh: Wer rechnet denn mit sowas? Irgendwie ist mir das Kerlchen total sympathisch! Einige scheinen unser Lachen aber als unangemessen zu empfinden....


Die Giraffe hat unseren Überraschungsbesuch voll im kritischen Blick...

Als das Hippo dann aber nach ein paar Minuten immer noch nicht zurückkehrt in sein heimatliches Wasserloch, bekomme ich ein schlechtes Gewissen – es traut sich wirklich nicht, weil wir immer noch hier sind! Wir müssen also weg, denn – so lustig die ganze Situation ist – das Hippo scheint ja doch unsicher und da es seine Haut vor der Sonne schützen muss – ziehen wir uns zurück!


Hippo versteckt sich immer noch...

Und als wäre das nicht genug gewesen, steht hinter dem nächsten Busch nicht nur das äußerst kritische Giraffenmännchen, sondern auch noch 11 weitere Giraffen, die uns angucken! Die Wildtierpolizei hat uns ertappt!


Offensichtlich erregen wir wieder Einiges an Aufmerksamkeit :laugh:

Und nun entdecken wir auch noch Etwas kleines, was sich über das Gras bewegt – was ist es bloß? Ein Pillendreher! Das gibt’s doch nicht! Ein heiliger Käfer hat uns bei unserer Schandtat auch noch erwischt! Den interessiert das Ganze aber herzlich wenig – er muss nämlich seine Mistkugel zu einem schönen Plätzchen rollen, um seine Eier dort hinein zu legen. Wir beobachten das Ganze.... Also das ist ja ein verdammt großer Käfer – aber würde das ganze nicht doch schneller gehen, wenn er die Mistkugel vorwärts rollen würde?


Skarabäus sacer – der heilige Mistkäfer - ähm, Pillendreher :whistle:

Cool, noch ein Tier, das wir vorher nicht gesehen hatten :) Als wir durch das nächste Buschgebiet fahren, riechen wir einen intensiven Raubkatzengeruch! Wir tuckern noch langsamer den Weg entlang und strecken unsere Köpfe soweit raus wie es nur geht – wir hoffen einen Leoparden zu sehen! Man, wäre das cool auf unserer ersten Afrikareise eins der scheuen Tiere zu sehen! Zweimal machen wir das Ganze – finden tun wir die Raubkatze, welche es auch sein mag, nicht!

Fortsetzung folgt....
Letzte Änderung: 30 Apr 2015 08:06 von Mwotaji.
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01 Mai 2015 13:26 #383630
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4. Etappe: Wildes Artengewusel

Nun kommen wir durch belebte Ebenen, in denen wir wunderbar viele Tiere antreffen: Giraffen, Antilopen und Paviane tummeln sich.
Wir entdecken eine goldige Babygiraffe im Sitzen, die uns vertrottelt anschaut. So richtig komme ich allerdings nicht mehr dazu, Fotos zu machen. Lars scheint ständig weiter zu wollen...


Babygiraffe im Sitzen, sie sieht nicht aus, als fühe sie sich sonderlich wohl :blink:

Wir sichten einen Pavian, der was Komisches im Maul trägt – einen Fleischfetzen. Der sieht von der Form her aus wie eine Babygiraffe, ist dafür aber zu klein. Wir versuchen es zu erkennen, das Tier haut aber ab, sobald wir näher kommen. Es ist ein ziemlich fettes Männchen – kein Wunder, bei der Verkostung! Ich frage mich, ob das so eine Art Speiseplanerweiterung ist. Es gibt ja die Hypothese, dass bei der Weiterentwicklung des Menschen – unter anderem - der Fleischkonsum eine Rolle gespielt haben könnte. Ob dies auch ein Faktor ist, warum die Paviane hier so unglaublich groß werden? Wir haben nirgendwo so große gesehen, wie in der Massai Mara - wobei das auch damit zusammenhängen könnte, dass sie hier in so großen Gruppen leben... Naja, genug der biologischen Überlegungen... :lol:



Das Riesenvieh hat sich irgendwo ein Stück Fleisch gemopst - leider hält er einfach nicht still! :angry:

Wir entdecken auch eine große Herde Elandantilopen, zu der sich ein paar Grants Gazellen gesellt haben. Nun bekomme ich auch endlich die Grants Gazellen mal vor die Linse!


Elandantilopen (Taurotragus oryx) und Grants Gazelle (Gazella granti)


Ein Greifvogel auf Futterschau – möglicherweise ein Wahlberg´s Eagle?

Mitten in der Landschaft steht ein einsamer Baum an einer Weggabelung: Zwei Löwen und eine Löwin liegen dort im Schatten. Dies ist das zweite Mal, dass wir eine Gruppe von Löwen antreffen, in der zwei Männchen leben. Früher dachte ich, dass in einem Rudel immer nur ein Männchen lebt. Im Artenlexikon lese ich allerdings, dass Löwenrudel häufig von einer Koalition aus Männchen verteidigt werden. Sehr interessant B)


Nicht sonderlich aktiv, dafür leicht zu entdecken...


Anscheinend darf nur ein Männchen sich paaren – das Andere legt solange beschämt seine Pfote über die Augen :laugh:


Kurzes Strecken....


... Und dann weiterschlafen. Beeindruckend sind die Zähne ja, aber der Blick… :silly:

Wir entdecken zwei ganz kleine, anscheinend erst vor kurzem geborene Topi-Jungtiere. Gut, dass die Löwen anderweitig beschäftigt sind…



Wir fahren zu den Crossing Points, an denen aber noch weniger los ist als gähnende Leere. Nur ein paar lauthals lachende Hippos treffen wir an – ja schön, dass ihr das witzig findet. Gnus gibt es zwar, aber die tummeln sich auf den Weiden in der Umgebung und sehen es gar nicht ein, irgendwo den Fluss zu überqueren... Also kein Crossing für uns! :(



Ich genieße die Landschaft sehr. Lars allerdings hat nicht besonders viel davon. Er ist völlig kaputt - ich muss das Steuer übernehmen....
Letzte Änderung: 01 Mai 2015 13:31 von Mwotaji.
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01 Mai 2015 13:45 #383632
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5. Etappe: Buschleben pur

Wir haben uns nun entschieden im Buschcamp zu übernachten - das wird bestimmt aufregend und entgehen lassen wollen wir uns die Chance nicht :woohoo: ! Wer bekommt schon die Chance mitten in der Nacht im Busch der Massai Mara zu übernachten? :) :)

Es geht über ziemlich holprige Pfade mit ziemlich spitzen Steinen im Boden – Gut, dass unsere Old Lady so viel Bodenfreiheit hat! Einigermaßen zu fahren ist sie ja, die Kupplung zu treten ist leicht anstrengend – gut, ich bin auch recht klein, wie ich zugeben muss. :blush: Nach ein paar Minuten macht es mir allerdings ziemlich viel Spaß über die Pisten zu fahren – ist doch was aufregender als die gut geteerten, normgerechten deutschen Straßen :lol: ! Klar, Lars behauptet ich hätte sein Leben das ein oder andere Mal vorsätzlich in ernsthafte Gefahr gebracht, aber ich sage, da war immer noch genug Platz zur Uferkante :laugh:.

Auf dem Weg zur Lodge entdecken wir dann doch tatsächlich noch ein Safarimobil! Was macht das denn hier? In letzter Zeit haben die sich doch eher rar gemacht! Die scheinen also was Feines gefunden zu haben!
Wir fahren näher ran und entdecken Löwen – genial! Und so klein! Babylöwen! Dies sind aber keine Jungtiere, sondern noch richtige Babys! Klein wie normale Hauskatzen!




Auch kleine Löwen müssen sich mal strecken - der Bauch ist bestimmt ganz weich! Wie gerne würde ich mal streicheln...


EInmal kurz gewundert "Wer seid denn ihr?"


Auch kuscheln darf nicht zu kurz kommen


Und dann noch ein perfektes Foto für mich, um meine Sammlung von Lieblingsfotos zu vervollständigen! Ich bin sehr verliebt!

Wir müssen uns leider wieder aufmachen, denn auch wenn wir heute innerhalb der Reservatsgrenzen übernachten, dürfen wir trotzdem ab 19 Uhr nicht mehr fahren.
Ich muss durch einen schmalen Flussarm – ganz geheuer ist mir das nicht, denn dort lauern zwei fette Krokodile. Wir stehen rum und beobachten die Tiere. Eins entdecken wir auch nahe bei in einem Flusslauf, der von den anderen abgeschnitten aussieht. In so einem flachen Gewässer hätte ich nie ein so großes Krokodil erwartet!



Leider geht mir langsam die Speicherkapazität aus, weshalb ich von so schönen Kleinigkeiten wie der Flussvegetation keine Fotos mehr machen kann :( Im Nachhinein ist das eine der Sachen, die ich mit am meisten bereue – einfach nicht genügend Datenkapazität mitgebracht zu haben! Natürlich sind Fotos nicht so viel Wert wie Erinnerungen, aber wenn ich mir die Fotos anschaue, dann fallen mir immer wieder kleine Details ein, an die ich mich sonst vielleicht nie mehr erinnere....
Dann muss ich auch noch wirklich durch nen Fluss durch - aber dank Lars`anweisungen schaffe ich auch das, obwohl Frau! Haha! :P


Ich fahre das erstemal selbst durch einen Fluss B) - das hält mich aber nicht davon ab, Lars zu nötigen Fotos zu machen :evil:

Wir kommen zur Lodge, von wo aus wir nur ein Stückchen zu dem Platz fahren müssen, an dem wir heute übernachten werden. Als wir dort endgültig ankommen, wird uns klar: Hier hat wahrscheinlich noch nie irgendjemand gecampt. Wir sind zwar in der Nähe der Lodge, aber nicht im Bereich der Wohnzelte. Ganz weit durch den Busch kann man gerade noch so ein paar Zeltplanen erahnen... Eigentlich sind wir hier ziemlich mitten im Busch, nicht weit von einem Arm des Mara entfernt.

Einerseits scheint es ja völlig normal zu sein Buschcamps zu errichten und mit Gästen im Busch zu picknicken, andererseits kommt mir das Ganze komisch vor. Aber alle um uns herum tun so, als wäre das hier vollkommen normal. Okay, wir sind in Afrika, was weiß ich, was hier normal ist? :silly:

Unser Guard für heute Nacht hat bereits Holz organisiert und zündet das Feuer an. Neben dem Feuer breiten wir ein Massai Tuch zum sitzen aus. So sitzen wir mitten im Busch unter einem grünen Blätterdach und genießen die Nacht :) Wir wickeln Süßkartoffeln in Alufolie ein und genießen sie mit zerlaufener Butter. Unser Guard hat sowas noch nie gegessen, probiert es aber tapfer und findet es gar nicht so schlecht! :) Leider dürfen wir nur in einem bestimmten Bereich umher wandern. Für eine kurze Nachtwanderung zum Mara-River verlangt der Guard leider 50 $. Da hat er wohl was hoch gepokert... Denn der Fluss liegt wirklich nah. (Im Nachhinein denke ich wir hätten mit ihm handeln sollen – es wäre hundertprozentig ein Erlebnis wert gewesen so nachts durch die Mara zu schleichen..... :( :dry: andererseits auch ziemlich gefährlich :ohmy: )

Durch die Vegetation können wir die Flussarme erahnen und auch die Hippos hören wir lachen. Der Guard hängt Petroleumlampen in den Ästen auf und wir haben es richtig gemütlich hier im Busch. Der Wind rauscht durch die Äste und das Feuer knarzt.


Das Lagerfeuer als einziges Licht in der Dunkelheit drumherum...

In meinen Träumereien kommt jeden Moment ein Leopard vorsichtig angeschlichen – aber das bleiben leider Träumereien. So finden wir uns also nachts mitten im Busch der Massai Mara wieder – damit hatten wir nicht gerechnet. Ohne unser Feuer und die Petroleumlampen, die in den Ästen schaukeln, wäre es hier stockdunkel! Auch wenn ich mir am Anfang nicht sicher war, ob es so ganz legal ist, uns hier im Busch campen zu lassen, so bin ich mir doch mittlerweile bewusst, dass wir hier eine ganz besondere Chance bekommen haben. :) Ich bin froh, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben – auch wenn das nächtliche Brüllen eines Löwen, auf das ich gehofft hatte, leider ausbleibt... :side:


Lars am Lagerfeuer - mittlerweile haben wir auch eine Buschbank aus einem großen Ast! Es gibt auch Bier und für mich Wein - gemüüüüüüüüüüütl
ich!!!


Wir erzählen zu dritt am Lagerfeuer. Unser Guard wird zusammen mit einem Massai die ganze Nacht auf uns aufpassen. Einmal hören wir Geräusche und er erklärt uns, es seien Warzenschweine. Es raschelt zwischendurch im Busch aber es kommen keine Tiere ins Camp. Irgendwann müssen wir dann trotz der schönen Atmosphäre schlafen, denn müde sind wir. Und der kommende Morgen wird der letzte in der Mara sein... Gute Nacht!

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Letzte Änderung: 01 Mai 2015 17:30 von Mwotaji.
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01 Mai 2015 17:53 #383659
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17.Tag. 10.10.2015: Massai Mara National Reserve - Nairobi

Am nächsten Morgen wird rasch gefrühstückt. Sogar der Manager kommt zu uns und fragt uns, ob alles zu unserer Zufriedenheit wäre. Wir bedanken uns bei ihm und unseren Guards. Trotzdem packen wir relativ schnell zusammen - unser permit ist ja nur bis 9:30 gültig :(.
Kaum fahren wir aus dem Buschwäldchen raus, das die Lodge umgibt, begegnen wir Giraffen und anderen Savannen-Bewohnern. Hui, da waren wir aber nah dran!


Südliche Hornraben, Southern Ground Hornbill oder auch Bucorvus leadbeateri in der wunderschönen Savanne


Schabrackenschakal, Black-Backed Jackal oder Canis mesomelas



Seltsame und vor allem riesige Spinnennetze? Die Spinne können wir allerdings nicht finden...

Dann geht es in Richtung Nairobi. Ursprünglich wollten wir uns in Richtung Osten zum Lake Magadi durchschlagen und dann zum Amboseli, aber als wir uns ein wenig umgehört haben hieß es, dass wir das besser nicht machen... Ein bisschen wehmütig bin ich ja schon, aber so viele schöne Gegenden warten noch auf uns! Also heißt es Abschied nehmen von der Massai Mara.... HOffentlich nicht zum letzen Mal!

Irgendwann kommen wir wieder auf die schreckliche Piste in Richtung Narok. Und nun hält Lars es nicht lange aus langsam zu fahren. Wir kommen ganz gut voran. Aber es passiert, was auf dieser Strecke passieren musste: Wir haben einen Platten. Also steigen wir aus, um den Reifen zu wechseln. Ein kleiner Junge von einer Farm kommt zögerlich herüber. Lars zeigt ihm, was wir machen und der Kleine versucht ihm zu helfen, obwohl er kaum ein Wort englisch spricht. Lars gibt ihm eine Cola. Als wir dann weiterfahren schaut er mit großen Kinderaugen auf Tiger - meinen Stofftierlöwen, den ich zum Geburtstag bekommen hatte und mitgebracht habe. Gerne würde ich ihm ein Stofftier oder Spielzeug schenken, aber meinen Tiger bekommt er nicht. So kann ich ihm nichts Anderes anbieten. Der Kleine ist trotzdem happy und läuft wieder zur kleinen Farm zurück. Nach Sweets werden wir tatsächlich diesmal nicht gefragt :).

Der Highway in Nairobi lässt sich gut befahren, wir treffen allerdings wieder völlig verrückte Matatus und überladene Busse:





Nein, dieser Bus ist noch nicht voll! Was ist denn eigentlich, wenn jemand seine Sachen ganz aus der Mitte des verknoteten Etwas braucht?!

Als die Straßen sich wieder etwas höher schlängeln wird es immer voller. Die Straßen sind schmal, rechts geht’s den Abhang runter, gedrängelt, überholt und gehupt wird trotzdem wir verrückt.... An den Hängen, an denen die Fahrzeuge dank der wirklich alten und klapprigen LKWs kaum vorankommen, haben sich Maiskolben-Bratereien strategisch klug positioniert.
In Nairobi wollen wir wieder im Wildebeest übernachten, dieses Mal aber im Dachzelt. Dort fällt mir ein, dass meine beste Freundin gestern Geburtstag hatte – oh Nein! :( Ich bin völlig fertig mit den Nerven. Schreibe tausend Nachrichten und lösche sie wieder, versuche anzurufen und fühle mich furchtbar. Ich beschließe, dass ich wohl ein wirklich schönes Souvenir mitbringen muss und fühle mich elend.
Abends essen wir am Buffet mit einer anderen Gruppe Reisender zusammen – leider ist das Buffet wieder (genau wie an den ersten zwei Tagen) etwas knapp. Meine Stimmung ist wieder etwas besser, da ich meine Freundin erreichen konnte. Ein schlechtes Gewissen habe ich aber immer noch...

Nun geht’s ab ins Dachzelt, morgen können wir zwar etwas länger schlafen, aber viel vor haben wir trotzdem!
Gute Nacht!
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01 Mai 2015 18:49 #383669
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18.Tag. 11.10.2015: Nairobi – Nirgendwo nahe der tansanischen Grenze

Heute frühstücken wir im Wildebeest und besuchen dann den David Sheldrick Wildlife Trust: Die Stiftung, gegründet von Dr. Dame Daphne Sheldrick, widmet sich der Bewahrung, Erhaltung und dem Schutz von Wildtieren in Ostafrika, sowie der Rettung und Aufzucht von wilden Elefanten- und Nashornweisen (und anderen Spezies). Einmal am Tag darf man die Elefantenweise für eine Stunde besuchen und bei ihrer Fütterung mit Milch dabei sein. Der Trust stellt jeden einzelnen Weisen vor, seine Geschichte, wieso er zu einem Weisen wurde (z.B. Wilderei der Mutter) und die Arbeit des Trustes und seine Prämissen. Wer hier hin möchte, sollte sich allerdings nicht chic anziehen – die kleinen Elefanten lieben roten Erdschlamm :laugh:
Es sind ziemlich viele Besucher hier, vielleicht weil Samstag ist. Es sind wirklich kleine Elefanten dabei, die gerade mal drei Monate alt sind und um die es mir wirklich leid tut – so wenig haben sie bis jetzt von ihren wilden Familien lernen können – das müssen nun die Pfleger übernehmen.









Die älteren Elefantenweisen sind teilweise schon 2 Jahre alt. Sind sie in diesem Alter gesund, kommen sie in eine der zwei Stationen im Tsavo Ost. Ihr Pfleger begleitet sie dabei und führt sie wieder in das Leben im Busch ein. Einmal schreit einer der Elefanten ganz furchtbar, ein zweiter hatte ihn runtergedrückt, als der Elefant aus dem Matsch aufstehen wollte Die Pfleger erzählen daraufhin, dass der zweite ziemlich frech und aufmüpfig ist und nun wahrscheinlich in die Gruppe der älteren Elefanten kommt, damit diese ihm Manieren beibringen! Sehr gut


Im Hintergrund sehen wir einen der ganz kleinen Elefanten. Er ist erst wenige Monate alt - also eigentlich noch ein Säugling... Armer Kleiner. Gut, dass er nun hier ist und sich jemand, um ihn kümmert :(






Ein ganz kleiner Elefant kommt zu Lars, sein Rücken ist nicht einmal hüfthoch. Wir können den Kleinen sogar ganz kurz berühren - seine Haut ist ganz trocken und hat ganz feine Häärchen.

Auf Grund der Körpergröße neige ich dazu, die Elefanten schon für Teenager zu halten. Tatsächlich sind sie aber kaum im Kindergartenalter... Kein Wunder, dass sie so viel spielen! Die Einnahmen durch diese Besuchszeiten bleiben übrigens innheralb der Stiftung und werden nur für diese verwendet. Ein toller Besuch, schließlich habe das Buch von Daphne Sheldrick gelesen (auf Empehlung, herzlichen Dank dafür :)) und wollte deshalb unbedingt den Trust besuchen! Und es hat sich wahrlich gelohnt! Der Trust leistet hier wirklich tolle Arbeit!

Als die Besucherzeit vorbei ist, machen wir uns auf in Richtung Amboseli: Im Reiseführer stehen zwei Strecken, wir entscheiden uns ungefähr so zu fahren wie vom Kembu -Camp -Besitzer empfohlen – seine Tipps waren immer gut. Gegen Mittag machen wir uns also auf und nehmen die A104 in Richtung Namanga an der tansanischer Grenze. Die Straßen sind teilweise gut, doch kommen wir zu Abschnitten, die aussehen, als wären sie nach der Vorbereitung der Straße vergessen worden – Teerstraßen werden zu Gravelroads oder zu einer einzigen Ansammlung von Schlaglöchern.
Auf einmal kommt uns ein Esel mitsamt Karren entgegen – aber ohne Besitzer! Wir versuchen den Esel zu stoppen. Der Besitzer kommt uns entgegen gelaufen. Wir schaffen es, den Esel anzuhalten. Der Besitzer bedankt sich, hält das sture Tier aber nicht richtig fest – und was passiert? Der Esel läuft erneut davon! Es hat wohl nicht sein sollen...
Letzte Änderung: 01 Mai 2015 18:53 von Mwotaji.
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