THEMA: Kenya: Von Löwen, Lämmern, Savanne & Süßigkeiten
26 Apr 2015 13:44 #383154
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15.Tag. 08.10.2015: Massai Mara National Reserve – ein Raubtiertag

1. Etappe: Startschwierigkeiten
Wieder stehen wir früh auf, d.h. ich stehe auf - erst wenn der Kaffee schon warm ist, kriege ich auch Lars aus dem Dachzelt.... Heute soll es wieder möglichst früh in die Mara gehen. Wir wollen in Richtung Mara Triangle fahren, um zu schauen, ob wir eine Camp Site bekommen können, die IM Reservat liegt – das wäre ein Traum!
Für heute steht außerdem die Suche nach einem Geparden an. Wir wollen wieder den gesamten Tag im Reservat verbringen und organisieren unseren Kofferraum so, dass wir problemlos an kalte Getränke, Bananen, Erdnüsse und Yum Yum Suppe kommen können. :)

Aber auch heute gibt es Probleme mit dem bezahlen :pinch: . Die Kassierer sagen uns, gestern hätte es kurz nachdem wir gefahren sind funktioniert. So um acht Uhr. Wir beschließen deshalb erstmal tanken zu gehen und dann hoffentlich bezahlen zu können. Die „Tankstelle“ ist ein Kanister voll Diesel mitsamt Schlauch. Wir lassen volltanken, denn unser Tank ist schon halb leer. Leider müsseb wir dann feststellen, dass die guten Herrschaften uns fast eine volle Tankfüllung, d.h. 65 Liter berechnen. Wie gesagt, unser Tank war halb leer (also passen bei einem 80 Liter Tank nur 40 Liter rein). Die netten Herrschaften versuchen also zu bescheißen. Gut, unser Fehler – wir hätten uns selbst einen Kanister befüllen lassen sollen, dessen Volumen wir kennen. Ich finde das gar nicht witzig und wehe dem, der sich mit einer wütenden kleinen, blonden Frau anlegt! :angry:
Es wird also heftig diskutiert 1. Darüber dass die Menge getürkt ist und 2. Über den völlig überzogenen Preis von 150 KSh, was 150% dessen sind, was wir sonst bezahlt haben. Da wir an der Mara sind, sind wir bereit mehr zu bezahlen, das ist vollkommen ok. Aber nicht so.
Schließlich fordern wir den Tankwart auf, den Sprit wieder rauszupumpen. Ich bin sauer, Lars ebenfalls, das ganze nervt, schließlich wollen wir heute noch ins Reservat. :unsure:
Anscheinend war das der Denkanstoß, jedenfalls lässt der „Chef“ der Truppe sich nun auf Verhandlungen ein. So bekommen wir unseren Sprit dann doch noch zu einem einigermaßen verträglichen Preis.

So eine improvisierte afrikanische Tankstelle mal gesehen zu haben war zwar cool, aber dass man wirklich bei jeder geschäftlichen Interaktion aufpassen muss wie ein Schießhund, dass man nicht verarscht wird, geht uns gerade gewaltig gegen den Strich.



Nun kommen wir erst gegen 9 Uhr wieder zum Gate – wozu sind wir bloß so früh aufgestanden? Für den Eintritt müssen wir 160 $ (In Ksh) bezahlen (Die Nachzahlung für gestern und heute) plus die Gebühren für das Auto. Der KSh Kurs, der hier vorliegt ist der von Ende September - d.h. wir bezahlen weniger als wir nach dem aktuellen Kurs müssten. Endlich klappt alles und ich hab es aus dem Kopf noch bezahlen zu müssen.

Mit einem gültigen Permit in der Hand fahren wir nun endlich ins Reservat rein und in Richtung Fig Tree Camp, um mal wegen Übernachtungsmöglichkeiten nachzuhorchen. Dort treffen wir die ersten Ranger, die unser Permit sehen wollen. Sie empfehlen uns wegen einer Campsite am Musiara Gate zu fragen, bzw. anzurufen, campen dürfe man nur in der Mara Triangle. Ich lese im Reiseführer und auf der Internetseite nach: Kostet 30 $ pro Person (oder 40 $ für eine Special Campsite) plus 4000 Ksh für einen Wächter – wir brauchen aber zwei Wächter. Das hieße 7000 Ksh pro Person für eine Nacht! What?! :blink:
Naja, wir beschließen, dass das nicht die einzige Möglichkeit sein kann. Schließlich hatte ich gehört, dass es direkt am Oloololo Gate außerhalb der Reservatsgrenzen auch Campsites gibt, die nicht so teuer sind. Gut, dass es hier noch Internet gibt, so finde ich sogar eine Nummer raus.

Nun fahren wir – was auch sonst – zum Spot, an dem wir abends das Löwenrudel mit den Jungtieren gefunden hatten! :woohoo:

Ich lese mir das Permit nochmal durch, ob auch alles richtig abgebucht wurde – nicht zu viel oder zu wenig und stelle fest: Das Permit ist gültig ab heute 10:00 Uhr (08.10.) bis zum 10.10. um 10 Uhr.... Moment Mal – die sollten doch zwei Tage abbuchen, weil wir für gestern noch nachbezahlen mussten! Nun haben die Kassierer aber zwei Tage ab heute gebucht! Ich zeige Lars den Ausdruck, der schaut auch nochmal drüber und tatsächlich – gültig ist´s bis zum 10.10!
Lars und ich grinsen uns an und denken – Schicksal, das soll dann wohl heißen, dass wir am 09.10 auch noch in der Mara sein werden :). Kurz überlege ich, ob wir das Ganze jetzt richtig stellen sollen. Das Bild von der Verwirrung, dem Gewusel und der Überfordertheit, die das Umbuchen wohl auslösen würde schreckt mich direkt ziemlich ab. :huh: Nein, beschließen wir, man muss das Glück auch mal annehmen können, wenn es einem in den Schoß fällt – besonders, weil die Preise für die National Park / National Reserve Eintritte so unglaublich teuer sind!!! (Wobei mir wieder die Frage einfällt - wer bekommt das ganze Geld eigentlich WIRLKICH?)
Irgendwie macht es auch das versuchte Bescheißen der Tankwarte wieder gut – zumindest in unserem Gefühl.

Wo fahren wir wohl als erstes hin? Dreimal dürft ihr raten: Wir tukern wieder mit rausgestreckten Köpfen am Talek entlang immer auf der Suche nach den Löwenbabys!!! Wir freuen uns schon total darauf! Ich fühle mich wie ein Kind am ersten Urlaubstag! Vorfreude pur!


Unsere erste Sichtung für heute: Riesenkrokodil

Das Tolle an unseren Tiersuchtouren: Wir begegnen kaum andern Autos! Bis plötzlich ein Matatu auftaucht – etwas abseits des Weges, aber es steht eindeutig da rum! Da muss doch was sein! Vielleicht die teddybärköpfigen Löwenbabies? Hin da!

Nein, keine Löwenbabies. Anstatt dessen: Ein wunderschönes Löwenpäärchen – ein Weibchen mit seinem beeindruckenden Männchen! Und wie schön er ist und kräftig und eine goldene Mähne hat er :woohoo: ! Das gibt’s doch nicht. Ein Päärchen alleine – das kann doch nur eins bedeuten.... Genau! Ihr habt‘s erraten ;) Alle 18 Minuten habe ich mal gelesen – man könne dir Uhr danach stellen :laugh: das testen wir doch gleich mal aus =) Im Moment machen die zwei allerdings – wie immer - gar nichts.


Des Löwen Lieblingsbeschäftigung: Im Schatten dösen.


Ui – eine Bewegung!


Sogar ein Blick in unsere Richtung!


Er steht auf und nähert sich schnuppernd. Sie sagt: „Geh weg! Ich schlafe!“


Er so: Es sind aber schon 18 Minuten rum! Und sie: „Ok, wenn's denn sein muss.“


Kaum wieder hingelegt, sucht sich das Weibchen einen eigenen Busch. So geschafft, sieht er wirklich knuddelig aus!


Dann besinnt er sich aber wieder und schaut stolz in die Kamera!


Auch sie kann sich nicht entscheiden: Süß und knuddelig....


… vs. Stolz und stark!


Und dann – tatsächlich nach 20 Minuten – geht das Ganze wieder los....


Danach wird der Busch direkt neben unserem Auto gewählt... Bedrohlich sieht der Blick nun wirklich nicht aus!
Letzte Änderung: 26 Apr 2015 13:47 von Mwotaji.
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26 Apr 2015 13:58 #383156
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2. Etappe: Löwenbabysuche 2.0

Wir fahren in Richtung Fluss. Irgendwo hier müsste sich doch das Löwenrudel rumtreiben... Zunächst treffen wir aber eine Aasfresser-Tagung mitten im Fluss:


Marabus und Geier warten auf die nächste Lieferung Aas....

Und dann entdecken wir ihn:


Noch fauler kann man echt nicht sein!

Moment mal, die Pose kennen wir doch! So hat der Papalöwe doch gestern schon seinen Bauch himmelwärts gestreckt und seine Mahlzeit (die offensichtlich üppig war) verdaut! :cheer: Wo hat Papalöwe also die Kidz gelassen? :silly:

Nun also: Im Schritttempo Büsche absuchen! Hoffentlich sehen wir die Kleinen nochmal – die Begegnung gestern war ein Geschenk, aber doch viel zu kurz! Bitte, bitte, lass sie sich nicht versteckt haben! :unsure:
Moment – was seh' ich da – es ist gold!
Es hat Punkte!
Es sitzt unter einem Busch: Löwenbaby! :)
Lars ist einfach der beste Fahrer. Er schafft es tatsächlich einen kleinen Weg dorthin zu finden – ob das ein offizieller Weg ist, wage ich zu bezweifeln, aber es ist erkennbar ein Weg, der schon mal benutzt wurde!


Ui wir wurden ertappt!


So und nun entschuldigt mal bitte – aber hier wird die Verwandtschaft mit Teddybären doch sehr eindeutig bestätigt... Wie könnte man was anderes behaupten? Picco gibt mir da nach seiner Begegnung im Nairobi NP sicherlich Recht :laugh:


Die stolze Mama


Kuschelparty!


So nun ist auch Lars hin und weg und ist überzeugt davon, dass wir einen der Kleinen mitnehmen sollten – wie lenken wir bloß die Mama ab?
Letzte Änderung: 26 Apr 2015 13:59 von Mwotaji.
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28 Apr 2015 19:23 #383373
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Die Weiterfahrt führt uns erneut durch weite Savannenebenen. Es ist nicht viel zu sehen, die Ebenen sind leer, nur einzelne Akazien erheben sich über die weiten Grasflächen. An einer Akazie stehen zwei Safarimobile und ein Jeep – spannend! Mal schauen, was wir nun wieder entdecken! Im Schatten des Baumes liegt etwas, das aber eindeutig zu klein für einen Löwen ist :).

Es ist eine Gepardin! Und – wie kann man nur so ein Glück haben – auch sie hat Jungen – zwei kleine, puschelige Katzen liegen dort im Schatten! Anders als die Löwinnen ist die Gepardin aufmerksam und schaut sich ständig um. Sogar den Wind hat sie im Rücken – wir vermuten, dass sie auf diese Weise riecht, was aus ihrem Rücken kommt und sieht was von vorne auf sie zukommt. Manchmal fallen ihr die Augen zu – dann hebt sie wieder schlagartig den Kopf und öffnet die Augen erneut. Wir bleiben länger als eine halbe Stunde hier. Die Situation erinnert mich an einen Film von Disney "Im Reich der Ruabkatzen", in dem eine Gepardenmama ihre Jungen durchbringt - die Gepardin hat ihr eigenes musikalisches Thema, welches mir nun wieder einfällt und ich kann nicht anders als leise vor mich hinzusummen... Eine wunderbare Zeit.


Unsere erste Gepardensichtung


Hechelnde Gepardenmama im Schatten – im Gegensatz zu den Löwen, bei denen die Jungen im Rudel aufwachsen können, muss sie ihre Jungen ganz auf sich allein gestellt durchbringen! Eine wirklich starke Mama!


Ein Junges zeigt sich :)...



...und nun sieht man auch den Fellflaum auf dem Rücken sehr gut!

Natürlich wird jede kleinste Bewegung der Gepardenjungen sofort per Druck auf den Auslöser dokumentiert! Es macht einfach Spaß zuzusehen :) Und dann entdecken wir, dass es nicht zwei Jungen sind sondern fünf!


Fünf Junge – Hut ab vor der starken Mama!

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28 Apr 2015 19:37 #383376
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3. Etappe: Sind wir hier im falschen Film?

Heute haben wir leider ein Problem mit unserem Navi: Es warnt uns ständig vor zu geringem Akkustand - anscheinend hat die „Steckdose“ zum Aufladen einen Wackelkontakt. In der Nähe des Mara-River halten wir deshalb beim nächsten Tented Camp an. Vielleicht gibt’s dort nen Mechaniker.
Wir werden freundlich begrüßt, dass wir hier einfach halten ist überhaupt kein Problem. Allerdings ist der Mechaniker momentan nicht da. Eigentlich erwarten wir nun verzweifelte Gesichter und mindestens eine Traube von fünf Menschen, die uns was verkaufen wollen :blink: Überraschenderweise bleibt dies aber aus und noch viel überraschender bietet der Manager uns an,solange hier zubleiben, um auf den Mechaniker zu warten :huh: . Er bittet uns hinein und wir stehen vor fest installierten Safarizelten auf einer kleinen Lichtung mitten im Busch :) . Es gibt kleine Wege zwischen den Zelten, von denen erstaunlich wenige vorhanden sind. Ich sehe auf Anhieb gerade mal fünf Wohnzelte. Das Aufenthaltszelt ist erstaunlich luxuriös – es gibt große gepolsterte Couchen, gemütliche Sessel und einen Schreibtisch im Kolonialstil, an dem ein Gast an seinem Laptop Fotos sortiert. Ich möchte nur mal erwähnen, dass sowohl Lars als auch ich Cappies auf dem Kopf, weite Hosen an den Beinen und Sneakers anhaben... :dry: . Ich dachte eigentlich wir wären auf Abenteuer-Safari-Kurs, aber hier fühle ich mich eher wie in den Bushcamps von „Jenseits von Afrika“. Vielleicht sind wir hier im falschen Film? :laugh:

Dank des freundlichen Managers finde ich mich in einem super gemütlichen Stuhl auf der Veranda wieder. Kaffee wird uns auch gebracht. Und sogar Kuchen! Den traue ich mich gar nicht anzurühren. Der kostet bestimmt 10 $ pro Stück! Dann kommt der Kellner und fragt mich, warum wir nicht den Kuchen essen. Okay, jetzt kann ich nicht mehr nein sagen..... :blush:

So sitzen wir also in einem Luxuscamp und warten darauf, dass der Mechaniker unser schrottiges, total verdrecktes Auto repariert.... (Arme Old Lady, aber so fühlte ich mich nun mal). :unsure:
Irgendwie fühle ich mich ja schon etwas fehl am Platz! Wir quatschen mit dem Manager und fragen mal vorsichtig – nur des Interesse halber – nach, wie viel es denn kostet hier zu übernachten – 175 $ die Nacht pro Person! What?! :blink:
Wir müssen wohl ziemlich doof geguckt haben, das schließe ich jetzt mal aus dem herzhaften Lachen des Managers. :laugh: Ob er wüsste, wo wir eine Nacht campen können, fragen wir ihn. Also bei ihm im Camp wäre das nicht möglich, sagt er. Aber er hätte eine Idee....

Dann kommt der Mechaniker. Ein junger Typ. Wie immer kommen auch vier andere, die gucken und drum herum stehen. Schön, dass wir erneut für Unterhaltung und Abwechslung sorgen! Das ist uns doch gestern auch schon gelungen :P Im Gegenteil zu der Reparatur-Aktion in Nakuru macht dieser Mechaniker einfach mal die Motohaube auf. Schraubt ein Kabel wieder an – und schwups – Wackelkontakt behoben :) Wau! Das wird mit reichlich Trinkgeld und kalter Cola belohnt! Wieder lacht der Manager herzhaft! Toll, wie laut und intensiv der lachen kann – das kommt tief aus dem Bauch raus. Anscheinend sorgen wir nicht nur für die Unterhaltung der Angestellten! :whistle:

Nun gibt er uns einen seiner Angestellten mit, der uns dorthin lotsen soll, wo wir vielleicht Campen können. Für den Kaffee und den Kuchen will er nichts haben. Ich gucke Lars noch unsicher an und nuschle was von wegen „müssen wir das Essen nicht bezahlen?“. Aber nein, es wird keine offene Hand ausgestreckt. Anstatt dessen wir werden mit winkender Hand verabschiedet. Jetzt mal ernsthaft – es gibt was umsonst? Hier? In Kenia? Wir müssen im falschen Film sein! :huh:

Wir fahren einmal um das kleine Wäldchen rum, in dem das schöne Camp liegt und kommen zu einer Lodge. Moment mal - einer Lodge?! :ohmy: Ich schaue mich skeptisch um. Aber auch hier werden wir schon vom Manager empfangen. Eine völlig neue Erfahrung für uns, war doch bis jetzt jeder Service, den wir von den Kenianern empfangen haben gelinde gesagt ein wenig ( :laugh: ) unorganisiert... Hier aber steht immer jemand bereit und es wird sofort jemand organisiert, der weiter weiß. Der Manager weiß schon worum es geht, muss ja schnell sein dieses Buschtelefon. Er hätte vielleicht etwas für uns. Ich bin etwas verwundert, lasse mir aber erst mal nichts anmerken, schauen können wir ja mal. Wahrscheinlich wird es eh viel zu teuer sein.
Nun fahren wir erneut mit dem Angestellten weiter, der uns an einen Platz im Außenbereich der Lodge zeigt. Irgendwie haben wir aber das Gefühl, das hier nie ein Auto hinfährt. Aber das Ganze ist mitten im Busch und hat keinen Zaun. Und das wollten wir doch. :) Der Manager ist anscheinend zu Fuß durch das Wäldchen gelaufen und steht nun auch schon hier. Er bietet uns an hier für uns ein Bushcamp einzurichten mit Toilette und Lagerfeuer. Erstaunlicherweise ist auch der Preis erschwinglich. :) Wir wissen nicht so recht und lassen uns die Nummer geben, damit wir uns melden können – eigentlich ist es doch eine Lodge, wieso sollten wir dann hier campen können? :huh:

Nach dieser schönen Verschnaufpause fahren wir weiter durch die Ebenen. Wir wollen am Musiara Gate nochmal nachfragen. Ich rufe auch die Nummer an, die ich im Internet gefunden habe. Helfen tut der Mann am anderen Ende der Leitung mir nicht. Ich habe eher das Gefühl, er weiß noch weniger über Campingplätze als ich. Vielleicht versteht er auch gar nicht, was ich von ihm will :angry:

Mitten in den Ebenen fällt mir dann eine Gruppe auf, die mitsamt Tisch und Toilettenhäusschen im Schatten einer Akazie picknickt :huh: . Es scheint eine organisierte Gruppe von einem Camp zu sein. Ich dachte aussteigen wäre verboten? Hier anscheinend nicht - vielleicht da übersichtlich? Also, wenn die hier picknicken können, wieso sollen wir dann nicht eine Nacht in einem Buschcamp schlafen?

Am Musiara Gate schließlich kann uns auch keiner weiterhelfen. Weiß hier eigentlich irgendwer irgendwas? Willkommen in Afrika! :pinch:

Nun sehen wir zwischen den Bäumen des Musiara-Swamps eine weitere Gruppe, die sich hier zum Picknicken eingefunden hat. Fein säuberlich ist ein Tisch mit weißer Decke auf einer Lichtung an den Biegungen des Mara aufgestellt. Wahnsinn! Immerhin hat diese Gruppe Ranger dabei! Lars, wie immer gerade heraus, fragt einfach mal nach, ob man – wenn man hier tagsüber pcknicken kann – hier auch nachts zelten dürfe. Wir bekommen eine ausweichende Antwort „Mh.. I don really know. I feel like you have to speak with your organizer.“ „We don have one. We just want to camp.“ „Oh, okay. Mh maybe you should drive to the camp, to which this people belong to. Maybe they can organize something for you.“ :blink:
Das ist doch schon eher so, wie wir die Antworten in Kenia kennengelernt haben: Indirekt, undurchsichtig und vor allem: Alles offen lassend – es könnte sich ja was ergeben. :laugh:

Wir schauen nach zu welchem Camp diese Gruppe gehört und nehmen uns vor, dort vorbeizufahren, falls es ungefähr auf dem Weg liegt. Nun wird mir aber klar, dass es für die großen Camps anscheinend normal ist solche Camps zu organisieren. Ob das so richtig im Sinne des National Reservats ist, ist mir allerdings nicht ganz klar.

Wir wollen trotzdem nochmal versuchen, ob wir den Tag über jemandem von der Verwaltung des National Reservats erreichen – wenn da nichts geht, dann nehmen wir das Buschcamp! :)
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28 Apr 2015 19:45 #383378
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4.Etappe: Noch mehr Löwen

Ich bewundere weiterhin die wunderschöne Landschaft, die zusätzlich mit einer beeindruckenden Wolkendecke aufwartet



Wir müssen uns so langsam wieder auf den Weg Richtung Gate machen. Die Zeit heute ist viel zu schnell um gegangen. Wir haben nicht viele verschiedene Tierarten beobachten können, aber dafür stundenlang Löwenpäärchen, Löwenjungen und die Gepardenmama mit Familie!
Und was passiert tatsächlich in der Nähe des Talek Gates wieder? Wir treffen Löwen! Einer liegt – was auch sonst? - ziemlich faul rum






Der andere jedoch hat ganz klar ein Ziel vor Augen – wir sind es glücklicherweise nicht!

Und da Daddy nun aufbricht, wer kommt dann hinterher? Die gesamte Familie!



Wir beschließen für heute die Einladung von Dietmar ins Crocodile Camp anzunehmen. Wir werden herzlich begrüßt und dürfen uns einen Platz zum campen aussuchen – wie so oft sind wir die einzigen Camper. An der Bar sind tatsächlich noch andere muntere Gäste wach, so können wir noch quatschen. :) Von unserem Campingplatz direkt unter einem uralten Baum haben wir freie Sicht auf die Savanne, wo wir Warzenschweine und Gazellen entdecken können. Wie an den meisten Abenden sitzen wir am Lagerfeuer, als der Himmel sich in den unterschiedlichsten Nuancen tiefrot verfärbt! Ein wunderschöner Sonnenuntergang denken wir. Doch einer der Angstellten klärt uns auf – das ist nicht die Sonne, sondern ein riesiger Mond, der durch den Sonnenuntergang eingefärbt ist. Wahnsinn! :woohoo:
Da sonst keine Camper da sind, dürfen wir Dusche und WC des Zeltes neben uns benutzen – Boden und Seiten des Bads sind mit Steinen im Giraffenlook ausgekleidet :) Sehr schön! Dann geht’s aber auch schon ins Bett, viel haben wir hinter uns!
Gute Nacht!
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28 Apr 2015 20:02 #383379
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1. Etappe: Löwen, was sonst?

Da ich einfach nicht genug kriegen kann, nötige ich den armen Lars wieder zu der Löwenfamilie zu fahren.
Zuerst beobachten wir allerdings eine komische Art blaues Tier, das am Talek langschleicht


Haben die eigentlich keine Angst? Wir sind kaum weit entfernt von einer Löwenfamilie....

Gut, dass auch Lars die Kleinen gern beobachtet – mittlerweile sind wir echt Profis und finden die Kleinen relativ schnell – und wir haben sie wieder ganz für uns allein :).




„Mama, ich will spielen!“ „Du siehst doch, dass ich faulenze!“




Teddybär oder Teddybär?

Heute haben wir wieder den Morgen über Glück und treffen auf eine Herde Elefanten! Wir bleiben in einigem Abstand stehen und freuen uns über die Tiere – Wahnsinn wie groß die Erwachsenen sind!




„Jipiiieh ich laufe, ich nehme Anlauf jipiiiiehhhh...... uuuuund......“


„…..... Wuuuuuu – seht nur wie ich meine Ohren fliegen lassen kann! Wuuuuu – gleich hebe ich ab!“ Stellt euch vor, wie das live aussah! :D :D :D Goldiger kleiner Kerl! Den muss man doch lieb haben!


Eine Kuh säugt ihr Kalb

Leider ärgern wir uns heute morgen auch ziemlich, denn zwischen den Tieren stehen Matatus, die viel zu nah ran fahren. Sie stehen nicht dort und warten ab, ob die Elefanten näher kommen, nein, sie fahren wirklich direkt mitten in die Herde rein, zwischen die Tiere, zwischen Mutter und Kalb! :angry: Was denken die sich eigentlich? :angry: Am liebsten würde ich denen auch mal beim Frühstück mitten über den Tisch gerollt kommen! Die spinnen ja wohl total. :angry: :angry:
Man merkt deutlich, dass die Elefanten, obwohl sie sich ruhig verhalten, eher den Abstand zu den Fahrzeugen suchen. Ich kann's ja verstehen, dass man schöne Fotos mit nach Hause bringen möchte, möchte ich auch – aber muss man den Tieren deswegen arg auf den Sack gehen? Denen sollten die großen Elefanten mal zeigen wo's langgeht... :whistle:
Letzte Änderung: 28 Apr 2015 20:02 von Mwotaji.
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