14.9. Joseph will es heute auf der Höhe der Serena Lodge versuchen. Die Gnudichte ist dort ziemlich hoch. Also fahren wir durch das Olekiombo Gebiet, durch die Flüsse und schon bald sichten wir den grünen Streifen des Waldes des Mara Flusses. Junge Schabrackenschakale wuseln um den Bau im Termitenhügel. Die Alttiere sahen wir weglaufen, um Futter zu suchen. Es ist zu köstlich den Wollknäueln beim Spielen zuzuschauen. Drunter und drüber geht es, wie kleine Hunde, die sie ja eigentlich auch sind.
Am Fluss angekommen, sehen wir eine Herde, die sich in Richtung Fluss bewegt. Da es noch ein paar andere Autos (etwa 15) hier hat, stellen wir unser Auto mal hin, brav in einer Reihe, wie die anderen auch, aber so, dass die Gnus ausreichend Platz haben, um vorbeizuziehen. Vor stehenden Autos, wo die Leute ruhig drin bleiben, fürchten sie sich nicht, aber leider gibt es immer wieder welche, die sich daneben benehmen. Den Blick haben wir auf ein Hippo, Geier und Kadaver.
Nun heisst es warten... ich klettere im Auto ganz nach hinten, wo ich aufstehen könnte. Doch die Gnus kommen nicht... und kommen nicht... als wir wegfuhren sehen wir eine Menschengruppe im Gebüsch rumlaufen. Einer der Fahrer ist hin und hat sie zurechtgewiesen. Wir vermuten, welche Firma es war. So kommen Gnus nie an den Fluss. Schade.... Leider benehmen sich die Fahrer auf der Narok (Ostseite) der Mara schlimmer, als auf der Serena (Westseite). Doch Touristen auf beiden Seiten sind betroffen, wenn es sich um Flussdurchquerungen handelt. Wir schauen noch eine andere Stelle an, wo wir vermuten, dass die Herde hingelaufen sein könnte. Doch “nur” Nilpferde sonnen sich am Ufer. Von den Gnus weit und breit keine Spur.
Mittagessen! Der Koch lässt sich jeden Tag etwas neues einfallen und es schmeckt wie immer ausgezeichnet. Wir bekommen nicht die normalen Picknickboxen mit Hühnerbein, Ei und Sandwich. Nein, Hamburger, Quiche, Fleischspiesse, gebratenen Fisch in verschliessbaren, wiederverwendbaren Plastikcontainers verpackt. Ja, auch richtige Teller, Gläser und Besteck fehlen nicht.
Gemütlich fahren wir Richtung Talek, als Joseph einen Serval erspäht. Noch nie habe ich erlebt, dass ein Serval so selbstverständlich ganz nahe am Auto vorbeiläuft. Tolles Erlebnis! Meist sieht man sie von Gras verdeckt.
Viele Warzenschweine haben grade Junge und eine Gruppe rennt glänzend vom nassen Schlamm weg. Bei einer Stelle, wo wir durch den Fluss müssen stehen Elefanten, eine davon gleich über uns. Komisches Gefühl. Seit meinem Erlebnis in Samburu vor etlichen Jahren, als uns ein Bulle folgte, wir in die Enge getrieben waren und nur dank der Reaktion des Fahrers, Fuss aufs Gaspedal und weg im schlingernden Auto, passierte uns nichts, habe ich mehr Respekt vor Elefanten. Der Samburu Elefant hatte bereits einige Fahrzeuge umgekippt! Ein toller Elefantenbulle, der sich nahe bei der Herde aufhält, sucht sein Futter.
Er ist ganz ruhig und ignoriert uns völlig. Als wir im Camp ankamen, herrscht tolles Licht. E-Mails können warten, Vögel kommen vor. Eine Wüstendattel (Balanites) hat reife Früchte und da bedienen sich nun Goldbugpapageien.
Jeden Abend kommt ein Zebra durch den Talekfluss und weidet auf der Wiese des Camps. Es hält Abstand, scheint sich aber hier sicher zu fühlen. Etliche Male höre ich seine Hufe auf den Steinen und schaue zu, wie es die Böschung hochkommt. Geht man ruhig vorbei, lässt es sich beim Fressen nicht stören.
15.9. Nach dem Frühstück und vor der Abfahrt habe ich wie gewohnt etwas Zeit. Ein Senegalliest, der zum Inventar gehört, präsentiert sich im Morgenlicht.
Heute ist Talek Fluss Gebiet und schon bald wir durch das Parktor durchgefahren sind, treffen wir auf 2 Löwenmännchen, die sich im Gebüsch ausruhen.
Und nur kurze Zeit danach, mehr Katzen. 2 schlafende Gepardenmännchen. Nun fehlt nur noch der Leopard, doch den finden wir leider nicht.
Es gibt auch unter Tieren sehr bequeme, wie die Giraffe, die im liegen frass. Warum auch nicht? Das Licht wird bald extrem grell und somit lasse ich das fotografieren bis am späteren Nachmittag.
Wüstendatteln sind die besten Picknickbäume, da sie meist alleine stehen und keine Büsche drum rum sind. Picknicklunch unter einer Wüstendattel
Noch immer ist grelles Licht und man sieht, dass der Schatten noch fast unter dem Elefanten ist. Das Grüne sind Algen, da das Wasser kaum floss und von den etwa 20 Nilpferden um die Ecke gut gedüngt wird.
Heute sind wir etwas früher im Camp zurück und ich suche nach guten Vogelmotiven. Ein paar gelingen, obwohl es wie jeden Abend stark zuzieht und örtlich regnet.