16.9. Die heutige Pirschfahrt führt uns Richtung Osten, die Hügel und das Tal Richtung Sopa Lodge. Eigentlich suchen wir nach Löwenbabies, doch nichts dergleichen. Also freuen wir uns über die Giraffen und ich versuche einen Termitenschmätzermann zu fotografieren. Schwieriger als ich dachte... denn oft sieht man das Weiss an der Schulter nicht oder er sitzt in der falschen Lichtrichtung oder der Busch auf dem er sitzt wackelt wegen dem Wind zu sehr. Nach Mittag gelingt es mir dann einigermassen....
Gnus, Gnus, Gnus, Elenantilopen, Büffel.... eine Tiermenge, bei der auch ich ins Staunen kam. Wo man hinsah, Tiere. 2 Gnus, Mutter und Kind vielen mir besonders auf, da der Fleck auf der Stirn nicht hellbraun, sondern weiss war.
Leider musste ich durch die Windschutzscheibe fotografieren und die Qualität des Bildes lässt zu wünschen übrig
Immer wieder ein toller Anblick sind die männlichen Mwanza Agamen!
Wir fuhren langsam durch Büffel und Gnus und man wusste nicht, wohin schauen. Oder doch? Ein gutes Foto des Termitenschmätzers / Sooty Chat gelingt!
Schon nahte sich Mittag und die Suche nach einem geeigneten Baum geht los. Inmitten der Büffel ist es zu riskant, also erst raus aus deren Gebiet, ins offenere Gelände. Ein Baum und ein Büffelbulle. Wir halten mal an und ich öffne die Tür. Als er sich aber nicht bewegte, finde ich, dass er zu selbstsicher ist, also weiter. Als wir auf den Hauptweg zur Sopalodge kamen, war eine Stampede mit Gnus im Gange und 2 junge Löwenmänner waren die Ursache.
Alle in Habacht-Stellung.... und gleich gings los.... wie ein Schwarm Blutschnabelweber schossen sie in der Gegend rum
Ich erinnere mich an einen tollen Leberwurstbaum bei einer Brücke und dort fahren wir hin zu unserem Picknick. Ein Hippopool ist auch nicht weit weg und durch die Afrikanischen Wilddattelpalmen ist es wirklich ein lieblicher Ort mit Sicht runter ins Tal. Ein Hase am hellichten Tage! Normalerweise kommen sie zur Dämmerung raus, ausser sie werden aufgescheucht. Und er rennt nicht mal weg. Wir schauen ihm eine Weile zu und schon halten andere Autos und die Fahrer schauen nach dem Löwen neben uns - hahaha wir halten auch für kleine Tiere.
Als wir Richtung Talek fuhren, fing es an zu schütten und im Dorf Talek und im Camp war es trocken. Am 1.10. kam eine Meldung aus der Mara, dass es stark gehagelt hat und der Boden weiss war.
Joseph setzt uns im Park ab und wir wandeln über die Hängebrücke über den Talek Fluss ins Camp. Am ersten Tag machte ich einen Gehversuch drauf, musste aber umkehren... es war mir nicht geheuer. Doch dann kapierte ich den Trick und konnte ohne Schwindel drüberlaufen. Nur fotografieren ging nicht, sie bewegte sich durch mich und den Wind zu leicht. Aber es war toll immer wieder in die tolle Sycamore Feige reinzuschauen - dies einer meiner Lieblingsbäume.
17.9. Richtung Lookout, wo wir wissen, dass die Tierdichte ebenfalls enorm ist. Nach dem Sattelstorch und der Gruppe Gelbkehlflughühner werden wir drauf aufmerksam gemacht, dass ein Spitzmaulnashorn in den Büschen liegt. Obwohl wir sicherlich fast eine Stunde hier verweilen, sieht man nur Stücke von dem grossen, grauen Tier, das friedlich da liegt. Durch die Regenschauer schiessen Blumen aus dem Boden, die sonst auch als Pflanze vollig unsichtbar sind. Wie diese Amaryllis (Ammocharis tinneana)
Ein vollgefressenes Gepardenweibchen liegt unter einem Busch. Nun ist Verdauungszeit.
Eine alte Pantherschildkröte, deren Panzer Narben aufzeigt, spaziert weg. Vielleicht ist sie auch mal in eines der Buschfeuer geraten.....
Ein Oribi, eine der seltener angetroffenen Antilopen schaut uns an. Doch als unsere Kundin hinten aufsteht, rennt sie weg. Bewegungen mögen sie nicht. Der Morgen ist schon sehr weit fortgeschritten und wir sehen Autos und Geier. Also hinfahren. Wir sehen 5 Löwen und die Ueberreste einer Büffelkuh. Die Löwen sind satt, nun schlagen sich die Geier um die Reste. Dennoch, eine Löwin kann es nicht lassen und verjagt die Geier ein paarmal.
Wie immer ein Schauspiel für sich und wir stehen über 1 Stunde hier stehen. Als ich an den Himmel blickte, konnte ich wirklich sagen, unter Geiern...
Das Mittagessen wieder unter einer Wüstendattel und schon bald fahren wir gemütlich Richtung nach hause. Die Gepardin liegt immer noch am selben Fleck und Elefanten sind entfernt im Blick. Nicht grade erfreut bin ich, als 2 Minibusse von einer grossen Firma zwischen der Gepardin und uns durchfahren. Es wäre sehr gut gegangen auf den Hauptweg zu kommen und der Gepardin nicht fast über die Füsse zu fahren. Zum Tagesabschluss fahren wir an den Hippopool am Talek. Hier darf man aussteigen. Die Sonne steht so, dass es schwierig ist nicht gegen das Licht zu fotografieren. In den Fluss runter möchte ich ja nicht, um eine bessere Postion zu bekommen. Wolken verdecken die Sonne und ein paar Tropfen fallen. Also bald ins Auto . Ich liebte es dem Talekfluss entlang zu fahren, doch nun hat es so viel Camps, dass man oft gleich bei Zelten ankommt. Auch Leoparden, die man hier früher fast garantieren konnte, sind nicht mehr so leicht zu finden. (Lizenzierungsproblem...)
Eine Gepardin liegt ruhig da und schaut den Maasai Kühen zu, die ihr Gras suchen. Zebras und 2 davon messen ihre Kräfte. Wer weiss, wie weh ein Pferdebiss tut, der kann sich vorstellen, dass unter dem schwarz-weissen Fell blaue Flecken entstehen.
Kurz bevor wir bei der Hängebrücke anlangten, trafen wir wieder auf Geier. Es führt kein Weg hin, also aus der Distanz, was nicht ganz so grandios rauskam bei dem minimalen Licht und den dunklen Körpern. Der riesige Büffel ist wahrscheinlich altershalber gestorben.
18.9. Unsere Kundin bleibt im Camp, Joseph und ich fahren zum Wilderness Camp, das in die gleiche Gruppe wie Basecamp gehört. Ein Maasai, der weiss wo es liegt, kommt mit uns. Nach etwa 1 Stunde durch verschiedene Vegetationsarten und Maasai Weideland erreichen wir das Ziel. Naibosho ist ein noch jüngeres Schutzgebiet, das im Einvernehmen mit den Maasais gegründet wurde. Das heisst Weidezeiten wurden verkürzt und Wildtiere haben das Recht hier zu sein. Das Camp ist am Hang gebaut und der Blick geht auf ein Flüsschen und in die Ebene. Nur schon hier kommen jegliche Tiere gleich vors Camp gelaufen, auch Löwen und Elefanten. Die Zelte sind echt schön eingerichtet mit Blick ins die Weite. Pirschfahrten und Fusspirschen mit Maasais sind die Aktivitäten. Die Lounge, von wo aus man das Geschehen unterhalb beobachten kann. Spezielle Stahlkonstruktionen halten die Böden am Hang fest.
Nun wieder zum Basecamp aber nicht ohne den Kampfadler auf einer Schirmakazie und die Grant- und Thomsongazellen im Flötenakazienwald aufzunehmen. Mittagessen und am Nachmittag Vögel suchen - von denen hat es hier einige und auch interessante Arten - ich lerne.... Nun ist der letzte Tag im Busch vorbei.
19.9. Es heisst Abschied nehmen und sich psychisch auf die Hektik von Nairobi vorbereiten. Auf dem Weg zur Keekorok Airstrip schauen wir nochmals den Gnus zu. Und bald müssen wir an der Landebahn sein. Etwas warten bis auch der Safarilink Flieger landet und wir nach einer Stunde ruhigem Fluges am lokalen Flughafen Wilson in Nairobi landen. John, mein Taxifahrer erwartet uns und fährt uns ins Hotel Fairview, später dann an den Flughafen.
Die Keekorok Airstrip mit den Huegeln bereits in Tansania
Eine tolle Reise mit vielen interessanten Sichtungen ging zu Ende. Aber auch eine Reise, auf der ich wiederum nette und interessante Leute in den Lodgen kennenlernen durfte. Seien es Managers, Guides, Kellner oder Köche. Sie alle tragen zum Gelingen einer solchen Tour bei.
Kwaheri - Aufwiedersehen