11.9. Abreise von Lewa Downs und Direktflug in die Masai Mara. Alles ist eingepackt und das Frühstück genossen. Also fahren wir zusammen mit anderen Gästen zur Airstrip, die etwas 45 Minuten von der Lodge entfernt ist. Safarilink kommt pünktlich und ab geht es in die Luft. Bebautes und beweidetes Land liegt unter uns. Braun, denn Regen ist bei Weitem nicht genügend gefallen. Das Bild ändert über den Aberdares, denn die Berge bekommen oft mehr Regen, als das Flachland. In der Nähe der Masai Mara wird es wieder brauner. Riesige Kreise sind sichtbar. Es sind Kornfelder und in der Mitte ist eine Wasserpumpe. Das Wasser kann so mit einem Gestell auf Rädern im Umkreis verteilt werden. Ohne Bewässerung wächst in vielen Teilen Kenia’s kaum mehr genug und die Bevölkerung wächst nach wie vor 4% pro Jahr, was fast 2 Mio. mehr Menschen pro Jahr bedeutet.
Der Mara Fluss liegt nun unter uns mit seinen Nilpferden, die auf Sandbanken dösen. Wir landen erst in der Mara North Consevancy, dann Naibosho Conservancy und schliesslich am Keekorok Airstrip, wo uns Joseph erwartet. Elefanten, Zergmangusten und etliche Vögel begegnen uns auf dem Weg zum Basecamp. Leider auch ein Kuhkadaver und eine überfahrene Thomson Gazelle. Zu schnelles Fahren und Kühe im Schutzgebiet, sind leidige Themen.... Ein grosses Hallo, als ich endlich mal wieder im Basecamp ankomme. Einige sind neu und schauen mich neugierig an. Doch sicherlich werden ihnen die langjährigen Angestellten sagen, wie der Hase läuft. Frühstück 6.30, Picknicklunch für Ganztagesausflug. Doch den heutigen Nachmittag verbringen wir in der Lodge und ich bin auf den Beinen, nach Vögeln Ausschau zu halten. Neu im Basecamp sind nun Wasserspültoiletten. Vorher war in dem Ecocamp ein Auffangbecken und alles wurde kompostiert. Das Wasser vom Duschen wird für die Bäume giessen benutzt und das Toilettenwasser so gereinigt, dass es wieder dem Fluss zurückgegeben werden kann. Die Wasserentnahme am Talek ist durch die vielen neuen Camps zum Problem geworden.
Schweifglanzstar
12.9. Das Frühstück nehmen wir um 06.30 und um 07.30 Uhr Start zur Wildtiersuche. Die Richtung ist der Lookout südwestlich vom Basecamp auf dem Weg zur Mara Brücke. Wie fängt man Gnumengen mit dem Fotoapparat ein? Nun, wir schauen eine halbe Stunde zu, wie eine grosse Herde vor uns zieht. Sobald eine Lücke entsteht, galoppieren die hinteren nach und so entsteht eine Gnuschlange.
Joseph sieht Autos, die schon länger auf der Strasse stehen. Also fahren wir auch hin und können einer Gepardendame beim Frühstück zusehen. Doch sie ist nicht alleine, 4 Geierarten warten auf ihren Teil und immer noch landen mehr Vögel aus der Luft. Das junge Gnu sättigt die Katze und bald zieht sie ab, um im Schatten das viele Fleisch zu verdauen.
Dies ist keine Kreuzung zwischen Gepard und Gnu, sondern sie holt sich die letzten Fleischmocken raus.
Die Gepardendame wirft den ungeduldigen Geiern einen bösen Blick zu.
Vollgefressen zieht sie ab und überlasst die Bühne den Geiern. Nun geht das Gehacke unter den Geiern los! Die Ohrengeier bekommen die Oberhand; sogar der Marabu hält sich von denen Fern.
Ohrengeier
Marabu vers Ohrengeier, der Marabu hält Abstand
Auch Kappengeier sind nun angekommen, doch müssen sie ausserhalb des Gedränges warten und hoffen, dass ein Möckchen abfällt. Mit ihrem pinzettenähnlichen Schnabel kommen sie in Winkel am Skellet rein, wo andere es nicht schaffen. Sie werden auch die Chirurgen der Savanne genannt.
Als eine Tüpfelhyäne ankommt, verschwindet der grösste Teil des Kadavers mit ihr. Das Spektakel ist zu Ende und wir fahren weiter Richtung Lookout. Elefanten inmitten von Gnus, sieht komisch aus und der Grössenunterschied ist frappant.
Auf dem Lookout ist eine riesen Schweinerei! Sie haben es noch immer nicht geschafft, eine Toilette und geschlossene Abfalleimer hinzustellen. Nun, vielleicht findet die Narok Seite der Mara bald einen Manager.... so dass diese Seite wie die Westseite organisiert wird. Ein Schritt ist gemacht, KAPS (eine Firma, die Parkplatzgebühren einzieht) kassiert nun auch auf dieser Seite. Somit kann man in Nairobi vorbezahlen und es gelangt nun hoffentlich mehr Geld an die Stellen, an die es sollte. Die Ranger patroullieren nun mehr und suchen Sünder, bei denen man kassieren kann. Der Lookout ist der Punkt, von dem man sehen kann, ob und wo Gnus an den Fluss gehen. Leider ist keine Herde nahe beim Fluss, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Flussdurchquerung für heute gering ist. Dennoch fahren wir an den Fluss und kommen dabei an einem schlafenden Löwen, Thomsongazellen mit Jungen, Riedböcken vorbei, bis wir die kolossigen Nilpferde auf der Sandbank im Mara Fluss sichten.
Thomsongazelle
Ein kleineres Krokodil reisst Stücke aus einem toten Wasserbock im Fluss ab. Gnus, doch nur eine kleine Herde, nähert sich dem Fluss. Wir schauen denen eine Weile zu, doch der Druck fehlt. 2 Minibusse gesellen sich zu uns und der eine Fahrer sagt seinen Kunden, dass die springen werden. Joseph, der mittlerweile so viel Erfahrung mit Gnus hat, schüttelt nur den Kopf. Also suchen wir uns einen Baum, um unseren Hunger zu stillen. Beim ersten Wüstendattelbaum hausen Bienen, also weiter. Beim nächsten fährt Joseph erst um die nahen Büsche, um sicher zu sein, dass niemand sich hier versteckt hält - 4-Beiner sind gemeint. Nach dem Essen fahren wir Richtung nach hause. Ein Senegalkiebitz steht zu schön da, als dass ich ohne ein Foto von ihm weiterfahren könnte. Das Licht stimmt mittlerweile toll!
Senegalkiebitz
Warzenschweine und da rannte doch noch etwas weg. Also sage ich Joseph fahr zurück und prompt liegen da 2 Löffelhunde. Es scheint sie haben dort ihren Bau und fühlten sich durch die Schweine bedrängt. Von den kleinen Insektenfressern sieht man meist nur die grossen Ohren und es war nicht einfach, das Auto so zu stellen, dass man etwas mehr zu sehen bekam, aber dennoch nicht genug.... Der Blick auf verschiedene Tierarten nahe beisammen ist so ausgeprägt nur in der Masai Mara. Zur Körperpflege und um äusseren Parasiten das Leben etwas ungemütlich zu machen, wälzt sich das Zebra genüsslich im Staub.
2 Löwinnen ruhen sich von der harten Arbeit der Jagd und des Fressens unter einem Busch aus. Etwas von dem Gnu ist übrig, also ist für morgen vorgesorgt.
Elefanten mit Jungen ziehen fressend vor uns vorbei. Die Dickhäuter sind immer wieder schön zu beobachten. Ein kleiner Eli hat Durst und was liegt da Näher als Mutter’s Brust. Bald nach unserer Heimkehr ins Camp geht die Sonne unter und dies sollte der schönste Sonnenuntergang unserer Mara Tage werden.