Hallo,
so unausgereift finde ich die Überlegungen von Jochen durchaus nicht.Kommt halt drauf an,wo man für sich selbst die Hemmschwelle setzt.Wenn ich zum Beispiel sage:Nein,ich fahre nicht nach China,weil ich deren Unterdrückungspolitik in Tibet nicht akzeptieren kann,dann ist das so.Wenn ich sage:Nein,ich fahre nicht nach Kenia,weil ich dieses korrupte System,das in grossem Stil an Elfenbein-Wilderei (und mehr) beteiligt ist,nicht unterstützen kann und will,dann ist das halt für mich so.
Allerdings fallen dann natürlich noch deutlich mehr Länder als Urlaubsdestination weg (wenn ich den Maßstab konsequent anlege),denn es ist ja bei Leibe nicht nur Kenia,welches einen schwunghaften Handel betreibt.
Ich wäre aus special-interest-Gründen in den 1980er Jahren gerne nach Südafrika gefahren.Habe ich aber wegen der Apartheidspolitik absichtlich nicht gemacht und finde es auch heute noch richtig,so gehandelt zu haben.
Und heute?Für mich ein absolutes NOGO zum Beispiel ist Ägypten.Nicht wegen Mursi,nicht wegen Islamisten.Aber wer sich für Ornithologie interessiert,der kann nicht in ein Land fahren,welches über eine 700 km lange Fangeinrichtung für Singvögel verfügt.Immer schön entlang der Küste des Mittelmeers,wo die Vögel total entkräftet ankommen und in den Netzen landen.Sie werden nicht aus Hunger gefangen,sondern um für gutes Geld an Wohlhabende verramscht zu werden.Ich weiss natürlich,es gibt genug Touristen,denen das egal ist,die fahren trotzdem zum Tauchen oder an die Pyramiden.Kommt aber für mich nicht in Frage.Kein Cent für Ägypten!
Es gab mal den Slogan:Kein Urlaubsort,wo Vogelmord.Damit wurde Druck auf Kreta,Malta,aber auch Italien gemacht.
Sowas in der Art muss man an die Verantwortlichen in der Tourismusindustrie herantragen,gerne untermauert durch neuzeitlichen shitstorm.Dann,vielleicht,könnte sich was ändern.Ganz sicher aber nicht durch eine Petition.Lächerlich.
Heisse Grüsse,Matthias