14.10. Chilojo - Chipinda Pools
Wir räumen unsere Campsite und fahren kurz nach acht Uhr los in Richtung Chipinda Pools, zum nördlichen Gate des Nationalparks. Es hat wieder etwas Bewölkung und von Elefanten keine Spur. Auch sind auffallend wenig andere Tiere zu sehen und so kommen wir zügig voran.
Unterwegs statten wir dem Masasanya Dam einen Besuch ab. Dort sind auch 4 Personen, die die letzten 24 Stunden bei der Tierzählung mitgemacht haben. Sie berichten von etwa 200 Elefanten, die den Damm besucht haben, aber momentan ist weit und breit kein einziger zu sehen.
Wir genehmigen unseren laufwarmen Kaffee und sitzen am Rand des Dammes. Es sind einige Hippos im Wasser und vereinzelt Wasservögel aus zu machen. So hält uns nicht viel hier und, in Anbetracht, dass uns eine Dusche (!) im Camp erwartet, ziehen wir weiter. Nach 5 Tagen Katzenwäsche täte diese uns gaaanz gut
.
Aussicht in Richtung Chipinda Pools
Angekommen an der Rezeption bei Chipinda Pools, entledigen wir unserem Müll, melden uns an und entschliessen uns, nur eine statt 2 Nächte hier zu verbringen, um anderntags wieder Richtung Süden nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen. Wie überall im Park ist auch hier das Personal sehr freundlich und hilfsbereit und so buchen wir die nächste Übernachtung in Nyavasikana Campsite, nahe Mabalauta, am südwestlichsten Zipfel des Parks.
Da wir relativ früh dran sind, keine Lust mehr auf Gamedrives haben, und die grosszügige Campsite einen gedeckten Sitzplatz mit Tisch hat, räumen wir mal das ganze Fahrzeug aus, ordnen unsere Vorräte – was da so alles noch zum Vorschein kommt – neu ein. Auch stellen wir ein grosses Paket mit Esswaren zusammen, das wir dem Personal am Gate vorbeibringen. Sie freuen sich sehr, ist doch die Versorgungslage in ganz Simbabwe kritisch. Auch der zweite Fussball findet dankbare Abnehmerinnen. Ja, die Frauen stürzen sich auf den Ball und wollen gleich loslegen!
Die Dusche will verdient sein: wir schütten noch den Diesel der 4 Kanister in den Tank – was für eine stinkige Angelegenheit, wenn kein richtiger Einfüllstutzen vorhanden ist (kommt auf die «zu kaufen» Liste).
Was für eine Wohltat, ausgiebig duschen zu können. Wir fühlen uns wie neugeboren!
Wir füllen am campeigenen Wasseranschluss noch unseren Tank auf, der bis auf wenige Liter leer ist. Es ist herrlich, nicht mehr ganz so haushälterisch mit dem Wasser umgehen zu müssen.
Mit Blick auf den Runde River, die Campsite liegt direkt am erhöhten Ufer, fangen wir mit dem Vernichten der Getränkevorräte an, beobachten zwischen dem dichten Gebüsch hindurch einige Flusspferde und Kroks und kochen später, leicht beduselt, ein feines Nachtessen. So ist auch bald schon die letzte Flasche Rotwein Geschichte
55 km
15.10. Chipinda Pools - Nyavasikana
Wir fahren nochmals kurz bei der Rezeption vorbei und kaufen noch ein Bündel Feuerholz. Dann queren wir zum letzten Mal den Runde River und sehen vom Flussbett aus die defekte Brücke. Keine Ahnung, wann sie eingebrochen ist und auch nicht, ob sie in absehbarer Zeit wieder aufgebaut wird.
Dann kommt der langweilige Teil von Nord nach Süd durch den Park. Wir nehmen die Strecke, die paralell zur Parkgrenze verläuft. Es gäbe eine alternative Strecke ausserhalb des Parks, die zwar länger aber in einem besseren Zustand wäre. Aber wir wollen unterwegs noch zum Benji Weir. Benji Weir liegt toll, hat einen zweistöckigen Hide und die flachgetrampelte Umgebung zeugt von regem Tierbesuch - wenn denn noch Wasser vorhanden wäre. So liegt alles brach und ausgetrocknet vor uns. So ziehen wir nach kurzer Pause wieder weiter, nicht aber bevor wir dem hübsch angelegten WC-Häuschen einen Besuch abgestattet haben.
Die Strecke zieht sich. Markus braucht eine Pause und so übernehme ich das Steuer. Mal ist es tiefsandig, mal einfach nur ausgefahren und manchmal mit tiefen Furchen durchsetzt. Eine dieser Furchen wird mir zum Verhängnis. Ich schalte nicht optimal und der Motor würgt ab – ups – Frau am Steuer. Dann, so glaubt Markus, stelle ich mich so doof an, dass ich den Motor nicht mehr starten kann. Kein Mucks, kein Ton, nicht mal ein leises Klicken
. Ihm ist jetzt klar, dass da was Gröberes mit der Batterie sein muss. Genauso ist es: eine Batterieklemme ist abgebrochen und die Kabel hängen ohne Anschluss im Motorraum herum.
Wir stehen bei rund 40° in der prallen Sonne, es ist Mittagszeit, doch Markus bleibt ruhig, packt seinen kürzlich erstandenen grossen Werkzeugkoffer (O-Ton von mir: wer braucht so viel Werkzeug) aus und nestelt mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl die Kabel an das verbliebene Stück der Klemme. Gelernt ist eben gelernt!
Überglücklich nicht die nächsten Tage in der Pampa verbringen und auch das Sat-Phone nicht benutzen zu müssen, können wir nach einer Stunde wieder weiterfahren.
Die Gegend sah so ähnlich aus - leider habe ich auch hier kein Bild gemacht.
Mitte Nachmittag erreichen wir die Campsite. Eigentlich ist es nur ein grosser Baum auf einer grossen Ebene mit einem Plumpsklo, schön am Mwenezi River gelegen. Obwohl der Fluss Wasser führt, sehen wir den restlichen Tag nur gerade 3 schnell flüchtende Kudus.
Gefühlt zehn Mal stellen wir das Auto um. Doch ist die schattengebende Markise immer falsch ausgerichtet, sodass das Fahrzeug uns den schönen Ausblick verhindert. Wir lesen und relaxen und versuchen, all die Eindrücke der letzten Tage Revue passieren zu lassen – Gonarezhou wir kommen wieder (in den Norden)
120 km