THEMA: Dollarversorgung und Schuldscheine für Zimbabwe
15 Jun 2017 16:31 #478194
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  • kOa_Master am 15 Jun 2017 16:31
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"The governor, meanwhile, urged Zimbabweans to continue embracing the use of plastic money in the wake of cash shortages so that the country can reserve the little foreign currency in Nostro accounts for critical imports like fuel, electricity and raw materials."

Lies: Damit die Regierung und deren engste Anhänger weiterhin das Land ausbeuten können in dem sie auch den eigenen Bürgern das letzte Geld aus den Taschen ziehen.

Es ist völlig logisch, dass eine Anbindung an den US$ wirtschaftlich für Zimbabwe auf lange Zeit nicht wirklich aufgehen kann. Und natürlich liegt das nicht an der Währung US$ an sich, sondern an der eigenen Wirtschaft, woran denn sonst? Traurig an dieser Angelegenheit ist, dass die Zimbabwer dermassen infiltriert, propagandiert und für dumm verkauft werden, so dass mittlerweile grosse Teile der Bevölkerung das selber nicht sehen. Da wird nach Schuldigen und absurden Verschwörungen gesucht anstatt sich einen Reim auf das Desaster zu machen. Ich war über viele Äusserungen schockiert und war eigentlich bis anhin der Hoffnung, dass die Leute aus Angst und Unterdrückung der Militär- und Polizeigewalt sich nicht gross wehren. Tatsächlich ist aber die Kritik an der eigenen Regierung im Land erstaunlich verstummt und gefühlt weniger vorhanden denn je in den letzten Jahren.
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15 Jun 2017 21:55 #478215
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  • Guido. am 15 Jun 2017 21:55
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Hallo,

die Ursachen der Krise liegen sicher nicht in der Währung. Aber die Frage ist, ob es unter dem US-Dollar überhaupt noch eine Lösung geben kann? Einige Ökonomen vereinen das und sehen mit dem Rand eher noch Lösungsmöglichkeiten. Der Industrieverband Zimbabwes ist auch für den Rand als primäre Währung. Und noch vor 3 Monaten hat der Vizechef der Zentralbank von Zimbabwe sich auch pro Rand und gegen den USD ausgesprochen - also jene Zentralbank, die sich nun wieder gegen den Rand äußert. Weil die als Zentralbank keinen verlässlichen Kurs fahren, ist die Zentralbank vielleicht auch eher Teil des Problems als Teil der Lösung.
www.bloomberg.com/ne...ncy-would-be-prudent

Und Mugabe soll vor 2 Wochen eine Reduzierung der Zahl der Roadblocks angeordnet haben.
www.newsday.co.zw/20...e-reduce-roadblocks/

Beste Grüße

Guido
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06 Jul 2017 14:55 #480559
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  • Guido. am 15 Jun 2017 21:55
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Hallo,
swisschees schrieb:
Wenn das stimmt was uns zwei Australier kürzlich erzählt haben, treibt die Dollarknappheit auch bei der Polizei ihre Auswüchse.
Es wurde dauernd versucht ihnen Bussen aufzubrummen, einmal auch wegen dem schmutzigen Auto. Sie wollen erfahren haben dass jeder Polizist pro Monat für mindestens Us$ 1‘000 Bussen einkassieren müssen damit sie ihren Lohn bekommen.

Ich habe da ja ehrlich gesagt für eine Mär gehalten, aber es verdichten sich anscheinend die Anzeichen, dass die Polizisten Vorgaben bekommen, wie viel durch Strafen an Geld aufzutreiben ist. «..., documents leaked this week clearly indicate the opposite as ZRP [Zimbabwe Republic Police] actually issue traffic officers and police stations throughout the country monetary targets. The latest exposé shows that the ZRP is, instead of policing the roads, actually out there on a fund-raising exercise milking cash form motorists.»
www.dailynews.co.zw/...collections-alarming

Völlig absurd ist, wie der Polizei-General das bei einer öffentlichen Anhörung im Parlament gegenüber Abgeordneten die Polizeitkontrollen und Strafen rechtfertigt
«The fines are such that once you pay, you forget it. Take for example in Germany, if you commit an offence, they take all your number plates and for you to get one plate (back), you need to fork out $10 000, which is $20 000 for the two,” Chihuri told the lawmakers then.»
Ich dachte ich wohne in Deutschland. Aber ich muss jetzt noch mal in meinen Pass gucken - offenbar lebe ich in einem ganz anderen Land.
www.dailynews.co.zw/...e-in-14m-in-6-months

Beste Grüße

Guido
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06 Jul 2017 15:16 #480562
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  • travelNAMIBIA am 06 Jul 2017 15:16
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Hi zusammen,
Ich habe da ja ehrlich gesagt für eine Mär gehalten, aber es verdichten sich anscheinend die Anzeichen, dass die Polizisten Vorgaben bekommen, wie viel durch Strafen an Geld aufzutreiben ist.
Dann würde aber das vor etwa 14 Tagen berichtetet dem entgegenwirken:
"Zim govt to slash roadblocks to just 40 countrywide"
www.news24.com/Afric...countrywide-20170621

Zum eigentlichen Thema: www.newsday.co.zw/20...tswana-black-market/ -> die simbabwische Zentralbank geht jetzt gegen den Abfluss von Bond Notes ins Ausland vor. Wie genau weiß wohl keiner und warum genau man sich mit unsicheren Bond Notes aus Simbabwe rumschlagen sollte auch nicht ;-)

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 06 Jul 2017 15:18 von travelNAMIBIA.
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06 Jul 2017 15:27 #480563
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Hallo,
folgendes liegt schon ein paar Jahre zurück:
Als Bob und Co sich zu der Ansicht durch gerungen hatten, dass das Abkassieren von Touristen der Dollarbeschaffung schadet, weil es abschreckt das Land zu besuchen, wurden die Polizisten angewiesen, Touristen zu (ver-)schonen. Eine Zeit lang hielt das wohl auch, hier wurde dann auch oft berichtet, wie "easy" und "entspannt" Zimbabwe geworden sei. Weniger bekannt wurde, dass die Bürger von Zimbabwe diesen Einkommensausfall kompensieren mussten und nun bis zum letzten Cent ausgequetscht wurden. Es gab Massendemonstrationen deswegen, Taxi- und Busfahrer haben massenhaft verweigert zu fahren, weil sie nur mehr für die Polizei arbeiteten, die Fahrgäste blieben gestrandet.
So stand das damals in lokalen Medien, wo kann ich nicht mehr sagen.
Grüße
Letzte Änderung: 06 Jul 2017 15:28 von leser.
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06 Jul 2017 15:48 #480567
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  • Topobär am 06 Jul 2017 15:48
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Als wir letztes Jahr in Zimbabwe waren, berichteten uns die Einheimischen ebenfalls, dass die Polizisten sich auf Anweisung der Regierung bei den Touristen zurückhalten und dafür die einheimische Bevölkerung umso stärker zur Kasse bitten.
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