Als bekennender Eisenbahnfan,
steht bei mir Simbabwe mit den Garrats ganz oben auf der Liste.
Bis vor ein paar Jahren waren die Garrats in
Bulawayo noch planmässig im Verschub im Einsatz.
Um von zu importierenden Öl unabhängiger zu sein
sollten in den letzten Jahren wieder 10 Garrats
aufgearbeitet werden. In den Inflationswirren
konnten aber nur 5 Maschinen wieder betriebsfährig
hergerichtet werden.
Da viele Fachkräfte geflüchtet sind oder
nicht mehr bezahlt werden konnten hat sich
die Situation verschlechtert.
Teilweise waren die Loks in einen schlechten technischen
Zustand.
Dadurch sind in den letzten Jahren viele Fahrten
ausgefallen oder mussten gekürzt werden.
Dadurch sind Veranstalter von Charterreisen
für Eisenbahnfreunde abgesprungen, oder die Touren
mussten ausfallen.
Ein weiterer Anbieter, der bereits mehrere Reisen durchgeführt
hat ist
www.farrail.com
Ich war mit denen in China unterwegs.
Meines Wissens nach ist Jim Geoff zurzeit der
einzige verlässliche Anbieter von Sonderfahrten
mit den Garrats.
Bei den Engländern ist aber eher der Schwerpunkt
auf "im Zug fahren" als "Züge fotografieren/filmen".
Für mich ist es wichtig, dass viele
Fotostops und Scheinanfahrten gemacht werden.
Ich habe bereits Fototouren für Eisenbahnfreunde
durch China, Eritrea und Indonesien gemacht.
Nächstes Jahr geht es in die Türkei, Jordanien und Syrien.
Mit einem attraktiven Programm ist es kein
Problem 20 Eisenbahnverrückte zusammenzubekommen.
Um selbst so eine Reise auf die Beine zu stellen,
benötigt man sehr gut Kontakte zu den Eisenbahnern vor Ort
und exzelente Kenntnisse von den Strecken,
damit an den schönsten Punkten Scheinanfahrten gemacht werden können.
Dazu muss man noch wissen, was die alten Loks noch
abkönnen, wie die Infrastruktur aussieht (Wasser/Kohle)
und wie man die Sonderzüge im normalen Betrieb
integriert.
Durch die Scheinanfahrten ist ein deutlich
größerer Vorrat an Wasser/Kohle erforderlich,
der gegebenenfalls im Zug mitgeführt werden muss.
Normalerweise ist es erforderlich eine Strecke
mehrfach zu bereisen, um abhängig vom Sonnenstand
auch alle Fotomotive in Szene zu setzen.
Insgesamt ist das ein grosser organisatorischer
und logistischer Aufwand.
Dabei geht es um viel Geld und mit einen hohen
Risiko, plötzlich nicht zur Verfügung stehen,
während der Fahrt kaputt gehen,
durch falsche Bedienung beschädigt werden
(kein Wasser nachgefüllt!!!) oder durch
schlechte Kohle keinen Dampf machen ...
... Afrika eben ...
... aber damit macht man sich keine Freunde.
Die aktuelle Situation in Simbabwe kenne ich aber nicht.
Ich habe die Hoffnung, dass alles wieder besser
(aber dann auch teurer) wird.
Gruss Bernd