THEMA: Wenn Chamäleons vom Himmel fallen...
16 Feb 2017 16:59 #464368
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Vielleicht noch abschliessend ein paar Worte zum Nxai Pan NP...
In der Trockenzeit bietet der Park leider wenig; zur Regenzeit kann/muss das anders sein!
Im Park weilte seit fast 4 Wochen ein Filmteam und wartete sehnlichst auf Regen. So berichtete uns das Team, dass ca. eine Woche nach ergiebigeren Regenfällen der Park sein Erscheinungsbild ändert - überall grünt es und größere Herden Grasfresser migrieren in/durch den Park um hier auch ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Ausser ein paar Schakalen haben wir im Park keine Räuber gesehen, auch nicht gehört. Während der Migration ist das sicherlich anders...

Das South Camp ist basic, es gibt zwei Ablutionblocks mit batteriegepufferter Beleuchtung und fliessend warm und kalt Wasser. Ordentliche und vor allem sehr saubere Duschen, Toiletten und Waschgelegenheiten. Die Stellplätze liegen eng beieinander, jeweils mit eigenem Braaiplatz und Feuerstelle. Kein Strom, kein Wasser direkt am Stellplatz. Wie schon angemerkt, gibt es nur um den Ablutionblock einen Zaun, ansonsten ist das Camp rundherum offen zugänglich! Man steht unter hohen Bäumen, leider zu unserer Zeit ohne Laub und somit ohne Schatten.
Die Wege im Park sind in den Salzpfannen knüppelhart mit teilweise tiefen Fahrspuren. Die Elis sorgen dafür, dass es „genügend“ Schlaglöcher gibt. Ausserhalb der Salzpfannen kann es sehr tiefsandig sein - zur Regenzeit dann sicher auch matschig.
Zwischen 19:00h und 7:00h hat man im Camp zu sein; nächtliche Pirschfahrten sind nicht erlaubt. Ranger haben wir nur abends am Wasserloch gesehen wenn sie uns aufforderten ins Camp zurück zu fahren.

Wir sind knapp 180km im Park gefahren - mehr als wie gedacht. In Maun hatten wir noch 80L Diesel getankt - söllte wohl reichen dachte ich mir. Was kann ich euch sagen - mit dem letzten Tropfen (im Tank) sind wir so grad bis Nata gekommen!
80L Diesel (plus ein bissl Rest im Tank) auf 553km.

Nxai Pans - Nata (Nata Lodge)190km
Die Nata-Lodge kennen wir schon ein paar Jahre und wir freuen uns immer wieder aufs neue dort ein paar Tage zu relaxen. Nach dem Staub und der Trockenheit im Nxai Pan NP sehnten wir uns wieder nach Schatten, Pool und coolen Drinks. B) Ausserdem war der Kühlschrank fast leer...jedenfalls fand sich darin fast nichts essbares mehr.
Die Fahrt nach Nata verlief ereignislos. In Nata angekommen führte unser erster Weg gleich zur Tankstelle. Da die nächste Etappe uns durch Francistown führt, haben wir wieder nur den Haupttank füllen lassen. Der Zusatztank hat eine miserable Entlüftung und es dauert ewig bis auch dieser Tank voll ist. Die Zeit wollten wir nicht unnötig vertrödeln...der Pool wartete!
Im Shop der Shell-Tankstelle gab es leckere Backwaren denen ich nicht widerstehen konnte :) Ein paar große Flaschen Gerstenkaltschale wechselten auch ihren Besitzer. (Man muss wissen, dass es in Mosambik ohne leere Pfandflaschen nur die „kleinen“ Flaschenbiere gibt. Ich hatte die Hoffnung, dass die großen Flaschen „passend“ wären, waren sie aber leider nicht)
Dann haben wir noch ein paar Tomaten an der Strasse gekauft und sind dann schnurstracks zur Nata-Lodge gefahren.

Nata Lodge, Campsite, 2N x 2P x 85P=340Pula
Im Forum wird ja oft benörgelt, dass auf Nata die Durchgangsstrasse so laut zu hören ist weil so nah. Das stimmt schon, aber nachts wird‘s ruhiger auf der Strasse und wenn man weiter hinten campt, stört - uns jedenfalls - der Strassenlärm kaum noch.
Wir hatten noch 2 Tage Zeit bis zum Gültigkeitsende des Carnets - die wollten wir auch hier verbringen.
Der check-in war Routine (bezahlt wird bei Abreise mit Karte) und so konnten wir zügig auf die Campsite fahren - wo dann schon ein Truck mit deutschem Kennzeichen stand! Wir grüßten im Vorbeifahren und wählten einen Platz ganz hinten auf dem Gelände zwischen den Palmen.
Der nächste Stromkasten war nicht weit und wir richteten uns ein.
Dann stand Pool auf der to-do Liste ganz oben. Auf dem Weg zum Pool sahen wir mit Erstaunen wie die Nata Lodge aufgerüstet hat - ein neue Reihe Chalets stand auf einmal da! Muss wohl brummen...
Den Pool hatten wir fast für uns. Ein paar Tische im Restaurantbereich und in der Bar waren besetzt. Aber voll war es nicht. Nach der ersten Abkühlung haben wir dann die Liegen im Schatten getestet - einwandfrei!
Elke ist dann noch ein bissl geblieben; mich trieb es zu dem deutschen Truck!
Dort angekommen „musste“ ich erst einmal mit den Besitzern ein kühles Bierchen der Bestimmung zuführen. Das Pärchen erzählte uns später, dass sie daheim in Deutschland alles verkauft hätten und ganzjährig im Truck leben und die Welt bereisen! Davon träumen wir auch... Leider ist‘s bei uns noch nicht so weit, aber wir arbeiten daran :woohoo:

Die 2 Tage in Nata gingen rum wie nix - bissl Wäschewaschen, Dachzelt auskehren, im Schatten dösen, Putz- und Flickstunde, Pool, Bar...
Essen im Restaurant war wie immer gut, es gibt freies Wlan im public Bereich (Pool, Bar, Restaurant, Reception) und mit 85Pula pro Nacht/pro Person auch nicht überteuert. Es gibt zentrale, sehr saubere Ablutionblocks, getrennt nach Männlein und Weiblein, sowie einen Block mit Spülplätzen. Auf der Campsite findet sich zusätzlich noch einen Block mit Spülbecken und fliessend heiß und kalt Wasser. Das Wasser sieht ein bissl trüb aus, ist aber abgekocht bedenkenlos trinkbar. Wir haben kurz vor Abfahrt auch noch unseren Wassertank mit Nata-Wasser gefüllt.
Es gibt keine genau definierten Stellplätze, man stellt sich hin wo man mag. Der Platz ist allerdings teilweise auch sehr tiefsandig. Braaiplätze gibt‘s keine, nur vereinzelt am Boden betonierte Feuerstellen. Wenn man Glück hat sieht man während der Dämmerung eine kleine Gruppe Bush-Babies durch die Äste hüpfen. Die „Trucker“ haben aber extra den Stellplatz wechseln müssen weil die Kleinen wohl auf dem Shelter die halbe Nacht fangen gespielt haben :)

Nata - Francistown - Plumtree(Grenze Bot/Zim) - Matobo NP(Big Cave Camp) ca. 370km
Wir waren ausnahmsweise mal wieder früh on the road - 9:00h ;)
Bis Francistown waren es lauf Navi gut 180km, die sind wir gemütlich in 2:30h gefahren. Der Vet-fence war nicht besetzt, auch die Schranke 10km vorher nicht. Grad wohl kein Problem mit M&F...
In Francistown (FT) wollten wir für den Aufenthalt in Zimbabwe einkaufen - wobei wir nur ungefähr wussten wie lange wir in Zim bleiben wollten.
Wir planten grob 2 Nächte Farmhouse (nähe Matobo NP), 3-5 Nächte Lake Kyle, 2-3 Nächte Chimanimani und dann Grenze Zim/Moz. PlanB - anstatt Chimanimani den Gonarezhou NP im Südosten von Zimbabwe. Macht also 7 bis 8 Essen zu zweit. Da muss schon fast ein halbes Rind in den Kühlschrank!
Letzte Reise waren wir auch kurz zum Einkaufen in FT und ich erinnere mich dunkel an das Verkehrschaos in der Stadt. Ich hoffte, dass inzwischen die große Baustelle im Zentrum fertig wäre - aber, hey this is Africa! weit gefehlt! Auf Nata hatten wir von den Deutschen erfahren, dass es in FT eine relativ neue Mall mit einem Superspar geben söllte?! Superspar klingt nach guter Qualität, Auswahl und Verfügbarkeit!
Das Navi kannte die Mall leider nicht, aber mit den GPS Koordinaten wird sich die Mall ja wohl finden lassen?! So quälten wir uns durch die City, stop and go...Irgendwann sahen wir die Mall vor uns, aber die Zufahrtstrasse war gesperrt. Also noch einmal eine Ehrenrunde bis wir da waren!
Die Mall machte schon was her. Neben dem Superspar gab einige andere Läden und Restaurants dort. Frohen Mutes machten wir uns auf in den Spar; leider genügte das Frischfleischangebot nicht unseren Vorstellungen. So nahmen wir nur etwas Boerewors mit und liessen das Fleisch im Laden... :blink:
NACHTRAG: Sunshine Plaza Mall, Ecke Marang Rd/Dinokwe Dr, GPS: S21°11'06'',E27°32'002''
In der Stadt waren wir an einem Pick n Pay vorbei gefahren. Der „Metzger“ hinter der Theke schlug auf Nachfrage vor, dass wir es doch mal dort versuchen sollten. Noch mal zurück in dieses Chaos? Aber wenn wir Steak haben wollten dann musste das sein! Im PnP angekommen haben wir dann ordentliches Fleisch bekommen. Wurde auch gleich vernünftig vacumiert/eingeschweisst.
Dann ging‘s raus aus der Stadt; wir hatten deutlich mehr Zeit dort verplempert als geplant. Bis zum Big Cave Camp waren es noch einmal 180km - mit Grenze dazwischen.
Am Stadtrand haben wir noch einmal alle unsere Dieseltanks vollgemacht. Wenn es in Zim Sprit geben sollte, dann ist er auf jeden Fall deutlich teuer als in Bot...115Liter später waren wir dann wieder on the road. Die Strecke ist eintönig und es gibt nicht viel zu sehen. Ein bissl wellig ist die Strecke, rauf und runter. Da wir nur mit ca. 80km/h cruiser hatten wir bald einen Bus hinter uns :( Au Backe, wenn der vor uns an der Grenze ist...
Gerade Strecke und bergauf konnten wir den immer abschütteln, aber bergab holte der Fahrer alles aus seiner Mühle raus. Irgendwann zog er vorbei, so ein Mist...nu hatten wir Zeit...
Kurz vor der Grenze ein Roadblock - und wer stand dort? Der Bus, alle Leute draussen...wir durften unbehelligt weiterfahren! Also doch ehr an der Grenze :evil:
Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt - Carnet ausstempeln war das wichtigste. Beim Herausgehen sahen wir die Menschentraube aus dem Bus das Gebäude betreten - gut das wir fertig waren!
Den Passierschein an der Schranke wollte niemand sehen. Das Stück Strasse bis zum ZIM-Grenzposten ist ein Teppich aus Schlaglöchern, aber zum Glück ist es ja nicht weit.
Auch an dem Grenzposten war nicht viel los, noch nicht! Etwas chaotisch ist dort allerdings das Procedere. Normalerweise teilt einer in der Menge ein Formular aus. Das hat sich wohl geändert, denn besagtes Formular wurde vom Beamten am Schalter ausgefüllt. Das Personal war sich ein wenig uneins an welchem Schalter wir denn nun anstehen müssten. Nach einigem hin und her fertigte uns dann der Officer ab, bei dem wir zuerst anstanden. Die Pässe wurden gescannt, und wir wurden gefragt wie lange wir denn bleiben wollen - natürlich 30 Tage, man weiss ja nie was einem so passiert im Land und der Preis ist immer 30US$ pro Nase, egal ob 10Tage oder 30Tage. Multipel entry brauchten wir auch nicht, das kostet glaub ich 50US$.
Der Bursche der die road und carbon tax errechnet füllt auch das Carnet aus. Scheinbar machte er das zum erste mal; mit meiner Unterstützung haben wir das aber hin bekommen.
Dann zurück zum Auto und zum Gate gefahren. Dort zog man uns dann gleich 10US$ aus der Tasche, ohne Quittung, ohne Grund. Aber es zahlten alle, also wir auch. Hier am Gate stellte sich heraus, dass mir ein Stempel auf dem Gatepass fehlte :S Also umdrehen und zurück zum Abfertigungsgebäude. Vor dem Eingang gibt‘s noch einmal eine Kontrolle - keine Ahnung was die genau kontrollieren. Letztes Jahr wurde hier nach Ebola-Verdächtigen gesucht. Jedenfalls fehlte mir der Stempel dieser Stelle. Wo das Auto wäre - na dort drüben. Aha..Stempel drauf und gut und ab zurück zum Gate. Natürlich war dort wieder eine lange Schlange und ich befürchtete das wir erneut 10US$ zücken müssten. Aber die Dame am Schalter hatten offenbar ein gutes Gedächtnis, jedenfalls durften wir passieren ohne erneut zahlen zu müssen.
Hinterm Gate gibt‘s aber noch einmal eine Kontrolle! Da sich der Officer vor der kleinen Hütte nicht bequemt den Hintern zu heben, muss man zu ihm laufen. Dann schickt der einen Schergen, der das Auto inspiziert...“was denn alles in den Kisten wäre...“ na Camping gear: Lampen, Kabel, pots and pans, shoes, drinking water usw. Eine Kiste musste ich rauszerren - unsere Küchenkiste, das war genug und befriedigte ihn. Auf die Frage nach Alkohol antworteten wir wahrheitsgemäß dass das zu sehende Tetrapack angebrochen wäre und wir noch ein Tetrapack hätten. Auch die Aussage reichte ihm. Dann gab‘s von dem Officer eine Unterschrift und wir konnten ein paar Meter zum nächsten Stop fahren. Hier wollte die Polizei noch einmal alle Papiere sehen, inkl. Führerschein. Während dessen inspizierten einige andere Polizisten das Auto von allen Seiten - ja die speziellen Reflektoren sind angeklebt und ja, alle Lichter funktionieren. Inzwischen weiss ich ganz genau auf was die Jungs aus sind...wir konnten dann fahren. Eine Stunde Grenze Bot und eine Stunde Grenze Zim - hätte auch deutlich länger dauern können!
Die Strasse auf Seite Zims ist in gutem Zustand, aber man darf sich nicht verleiten lassen zuviel Gas zu geben denn hier lauern hinter den Bäumen „Radarpistolenakrobaten“. Schön ans speed limit halten. ;)
Ursprünglich wollten wir auf die Campsite vom Farmhouse, gleich neben Big Cave Camping. Aber es dämmerte schon und bis hoch zum Hill-top Camp war es noch ein Stückchen, vorher noch anmelden - soviel Zeit hatten wir nicht mehr bis Dunkelheit! So haben wir uns entschlossen stattdessen Big Cave anzufahren.

Big Cave Lodge, Campsite, 1N x 2P =30US$
Brown würde uns Feuer machen, wir könnten auspacken und dann gleich ein Steak auf die Glut legen, so dachten wir... Heute würden wir mal Trennkost machen - nur Fleisch! Das Camp teilten wir uns mit Overländern :( Eine ganze Horde hatte fast das ganz Camp occupiert...und Feuerholz war nass - Brown konnte uns kein Feuer machen! Wenn man nicht alles selber macht...also Holzkohle raus und schon mal angesteckt. Zelt aufklappen, Tisch und Stühle raus, GT - Sundowner - soviel Zeit muss sein! Zum Glück blieb es trocken und wir konnten noch ein Steak grillen. Dazu ein Becher Rotwein und dann noch einen Absacker. Die Overländer waren früh im Bettchen und morgens dann auch schon früh weg! Ich hab nix gehört - Rotwein macht offenbar schwerhörig - jedenfalls kurzzeitig! Auch hab ich nix vom Regen gemerkt...
Brown hat dann am nächsten Morgen erstmal die Campinggebühr einkassiert. Feuerholz wäre extra gewesen klärte er uns auf - 5US$. Das war mal inklusive...
Das Camp liegt in einer Mulde, unter hohen, schattenspendenden Bäumen. Brown kümmert sich um die Gäste. Es gibt eine Bar und einen zentralen Ablutionblock. Das Camp ist nicht sehr weitläufig. Verteilt über die Campsite gibt es Stromanschlüsse und Wasserhähne. Bedingt durch die Muldenlage leider keine schönen Sonnenuntergänge. Die Big Cave Lodge ist auf der anderen Seite des Berges und in 15min fussläufig zu erreichen. Luxus pur da oben mit entsprechenden Preisen.

Bulawayo
Heute - Sonntag - wollten wir nach Bulawayo fahren und Freunde besuchen. Leider haben wir lange keinen Kontakt gehabt und die letzten Jahre scheiterte ein Besuch immer am schlechten timing. Heute sollte es mal klappen!
Zunächst rollten wir die 52km in die Stadt, ins Bradfield Shopping Center in Bulawayo; kein Roadblock unterwegs.
Wir waren neugierig zu sehen wie die Shops noch ausgestattet sind. Überrascht sahen wir, dass sich scheinbar nichts verändert hatte - die Regale waren voll und auch gutes Fleisch lag in der Auslage und im Kühlregal. Unsere Sorge war wohl unbegründet?! Als wir dann aber die Preise näher anguckten, waren wir froh in Botswana eingekauft zu haben. Im Allgemeinen sind Lebensmitte im südlichen Afrika ja deutlich günstiger und von besserer Qualität als in Europa. Bei uns wird ja häufig Wasser im 4. Aggregatzustand in verschiedenen Farben und Formen verkauft. Hier in Afrika schmeckt eine Tomate noch nach Tomate, jedenfalls meistens ;)
Und das Fleisch schrumpft auch nicht auf einen Bruchteil der ursprünglichen Größe. Zimbabwe war schon immer ein bissl teurer als die Nachbarstaaten, aber hier ist man nun vom Preisniveau fast auf europäischen Level! Wir haben uns gefragt wie die Locals sich das leisten können, aber scheinbar geht es irgendwie. Es gibt 2 Schubladen in den Kassen - eine für US$, eine für Bond. Wir hatten ja genug US$ dabei und konnten passend zahlen; nebenan wechselten dicke Bündel 2er den Besitzer...
Mit ein paar Backwaren im Körbchen sind wir dann zu unseren Freunden gefahren und haben dort nach einem leckeren Abendessen noch lange über die Lage im Land und die Aussichten diskutiert.

Bulawayo - Lake Kyle, Game Park Campsite 315km
tbc...
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Letzte Änderung: 18 Feb 2017 17:05 von FSausS. Begründung: Koordinaten Sunshine Plaza mall hinzugefügt
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18 Feb 2017 20:14 #464677
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Bulawayo - Lake Kyle, Game Park Campsite, 315km
Nach dem Frühstück ging‘s dann los in Richtung Masvingo. Links und rechts der guten Teerstrasse sahen wir mit erstaunen, wie die verfallenen Zäune wieder errichtet wurden. Auch die Oberleitung schien wieder ihren Zweck zu erfüllen...Ein paar Roadblocks passierten wir ohne angehalten zu werden. Dann kam Masvingo in Sicht - von einer schönen Stadt kann man allerdings nicht sprechen. Da unsere Vorräte noch komplett waren und nichts in der Stadt zu erledigen war, sind wir nur durchgefahren. Ein Zwischenfall in Masvingo ließ uns kurz einen Schrecken in die Glieder fahren. Die Durchgangsstrasse wird in der Stadt von mehren Ampelkreuzungen unterbrochen und an jeder Ampel mussten wir anhalten. Praktischerweise zeigen die Ampeln die Länge der Rotphase mit kleinen Zahlen an die im Sekundeninterval runterzählen. Ich beobachte bei stockendem Verkehr immer das Umfeld. An einer Ampel sah ich auf dem linken Bürgersteig einen Local wild gestikulierend in unsere Richtung laufen. Er drohte mit erhobener Faust, sah wenig freundlich aus, schien uns für irgendwas verantwortlich zu machen?! Die Ampel wechselte auf grün und wir fuhren los, der Bursche auf dem Bürgersteig spurtet los, holte uns ein und versuchte die hintere linke Tür aufzureissen. Vergeblich, da wir während der Fahrt eigentlich immer die Türen verriegelt haben. Wir sind natürlich weitergefahren und er ließ dann auch ab von uns. Später bemerkte ich, dass der rückwärtige Scheibenwischer abgeklappt und verbogen war. Da wollte wohl jemand mitfahren... :evil:
Ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt geht‘s dann rechts ab zum Gamereserve. Von hier fahren wir auf einer schmalen, einspurig geteerten Strasse. Links und rechts sieht man bewirtschaftete Farmen. Wir erreichten zeitig das Gate welches um 18:00h schliesst.

Lake Kyle, Gamepark Camp, 2P x 2N =16US$ +10US$ + 36US$=62US$
Wir haben uns angewöhnt zunächst nur eine oder zwei Nächte zu bezahlen. Sagen dann aber gleich, dass wir u.U. länger bleiben - ggf. zahlen wir dann nach. War noch nie ein Problem, so auch hier nicht. Da Regen angesagt war, fragten wir nach einem Chalet, aber wir hörten mal wieder „fully booked“. Ja, ja... So zahlten wir 2 Nächte Campsite plus Parkeintritt und sind dann auf die Campsite gefahren. Da wir die einzigen Gäste im Camp waren, haben wir uns gleich wieder die große Hütte bzw. große Überdachung gekrallt. Letztes Jahr gab es dort sogar noch Strom, ob das noch so ist?
Jeder Stellplatz ist mit einem Stromkasten ausgestattet, vereinzelt gibt es Wasserhähne die auch sauberes Wasser spenden. Die Stromkästen waren letztes Jahr schon tot - und das war auch immer noch so. Im Unterstand habe ich aber am einem losen Draht noch eine Spannung von 192V gemessen, da müsste der Kühlschrank doch mit zurecht kommen?! Nach ein bisschen Basteln tat er das auch, eine Sorge weniger. :)
Die Lage der Campsite ist traumhaft, man hat einen Blick über den Stausee und sieht bei klarer Luft rüber in die Hügel. Den Blick leicht nach links über den See gerichtet schaut man in das Gebiet, wo sich die großen Ruinen Great Zimbabwes befinden.




Während unseres Aufenthalts am Lake Kyle war es die ganze Zeit stark bewölkt und es regnete jeden Tag. Allerdings muss es noch viel mehr regnen - so niedrig haben wir den Wasserstand im Stausee noch nie erlebt. Der Damm ist seinerzeit gebaut worden um genügend Wasserreserven zu haben um die Zuckerrohrfelder in den Lowfields im südöstlichen Teils Zimbabwes zu bewässern. Mit diesem niedrigem Wasserstand ist die Versorgung der Zuckerrohrfelder mit Wasser wohl nicht mehr lange gesichert. :unsure:

Wir haben uns dann häuslich eingerichtet im Unterstand, Tisch und Stühle ausgepackt, Lampen aufgehängt usw. Den Cruiser haben wir direkt vorm Eingang geparkt. So reichte die Leiter vom Dachzelt bis auf den Betonboden.
Wir sind dann noch eine Runde über das Gelände gelaufen, aber alles war so wie schon die Jahre zuvor. Einen Unterschied gab es aber, letztes Jahr gab‘s noch warmes Wasser und Licht im Ablutionblock. Elke war not amused...Flink war das Feuerholz entzündet und wir haben es geschafft vor dem Regen mit Grillen fertig zu sein. Das Feuerholz hatten wir bei Ankunft beim Ranger bestellt und wurde uns dann aufs Camp gebracht. Mehr als genug für 2x grillen! 5US$ für die ca. 2 Schubkarren voll Brennholz.
Die Nacht war spannend; es gewitterte rund um uns! Blitze zuckten mehrfach in gleicher „Spur“. Die Campsite blieb allerdings von Blitzen verschont, es regnete aber ergiebig.
Am nächsten Morgen haben wir kurz überlegt ob wir früh auf Gamedrive fahren oder erst später - meint vor oder nach dem Frühstück.
Da es stark bewölkt war und die Sonne heute sicher kein leichtes Spiel hat mit den Wolken, konnten wir uns Zeit lassen und erst frühstücken. Die Tiere wären nachher auch noch unterwegs. B)
Elke blieb noch liegen und ich machte mich auf den Weg zur Toilette.
Dort angekommen wollte ich, noch ein bissl schlaftrunken, den Wasserhahn vom Handwaschbecken aufdrehen und da hat es mich erwischt! :ohmy: Etwas hat mich in den kleinen Finger gestochen - im Ausguss vom Waschbecken lag ein Skorpion! Der musste direkt unter dem Rädchen des Wasserhahns gelauert haben. Ich merkte sofort wie der Finger taub wurde... Was lernt man aus schlechten Filmen - ein Finger läßt sich ja gut quetschen, also Flüssigkeit aus dem Einstich quetschen - check! Wunde aussaugen - check! Warum kann ich keinen Einstich sehen? Gut, der Finger passt ja auch ganz in den Mund. Skorpion angucken - wie ist das Größenverhältnis zwischen Scheren und Stachel? Alles klein... der ganze Skorpion war klein!
Wir hatten schon so viele Begegnungen mit Skorpionen aber noch nie hat einer gestochen. In Zimbabwe sind sie fast überall ausserhalb der Städte anzutreffen. Man steigt aus dem Auto und tritt fast auf sie... Normalerweise verschwinden die immer sofort in ihrem Unterschlupf.
Nun hatte mich einer erwischt! Ich war nun hellwach, was tun? Wie giftig war dieser Skorpion? Das Leben zog wie ein Film in ff an mir vorbei und ich dachte wirklich jetzt geht‘s zu Ende mit dir; was wollte ich nicht noch alles tun in meinem Leben... :blink: Die nächste helfende Stelle wäre vielleicht der Rangerposten am Eingang vom Park. Wahrscheinlichkeit dass die helfen können tendiert ehr gegen null. Krankenhaus in Masvingo? Gibt‘s dort ein Krankenhaus? Wenn ja, dann wo? Wie schnell wirkt das Gift? Zelt zusammenzuklappen, Auto startklar machen, fahren, kann ich das überhaupt noch? Muss Elke das machen? 1000 Gedanken... Wie viel Zeit habe ich noch?
Keine Panik! Wenn der kleine Kerl im Waschbecken mir hier jetzt den finalen Fahrschein geschenkt haben sollte, dann ist es eben so! :evil: Ich musste ganz dringend auf Toilette und auf dem Weg ins Jenseits läßt der Körper alles los. Die Sauerei wollte ich keinem zumuten - also erst einmal auf Toilette gesetzt! Die Lähmung dehnte sich nicht weiter aus, der Finger schmerzte aber heftig. Was macht das Gift, wie wirkt es? Geschäft erledigt, keine Veränderung am Finger. Ok, dann als nächstes Zähneputzen. Dauerte ja jetzt nicht sooo lange, aber auch danach keine Veränderung am Finger. Die Lähmung blieb örtlich auf den kleinen Finger begrenzt. Ein Wespenstich ist ja schon schmerzhaft, aber nach ein paar Stunden merkt man fast nichts mehr. Kommt sicher auch darauf an, wo man gestochen wurde.
Ich hab‘s ja überlebt, aber ich hatte noch ein paar Tage Spass mit dem Finger. Lähmung und Schmerz hielten 2 Tage an, dann flaute das ganze langsam ab. Ich bin dann zurück zum Auto und hab‘s Elke erzählt. Sie hat natürlich entsprechend reagiert, :blink: aber ich konnte ihr schnell alle Sorgen nehmen - so schnell würde sie mich nicht los! Ich habe sie in dieser Hinsicht allerdings noch ein paar mal auf die Probe gestellt, aber davon später :whistle:
Ich machte mir selbst die größten Vorwürfe, wie kann man so doof sein und sich von einem Skorpion beissen, pardon - stechen lassen? Man unterschätzt die Gefahr einfach! Zum Glück war der Skorpion aus dem Waschhaus offenbar einer der harmloseren Vertreter seiner Art. Die gefährlichsten Skorpione sind die mit kleinen Scheren und großem Stachel. Leider hatte ich nichts dabei um ein Foto von „meinem“ Skorpion zu machen. Ich habe aber noch eins in meiner Sammlung gefunden. Der gezeigte Skorpion gehört also wohl zu den weniger Gefährlichen, große Scheren, relativ kleiner Stachel...aber sicher bin ich mir da nicht!



Wir haben dann erst einmal gefrühstückt! Da sich gelegentlich Meerkatzen auf der Campsite herumtreiben, kann man fast nichts stehen lassen. Selbst Stühle und Tische werden versch*, also haben wir fast alles wieder ins Auto geladen und sind auf Gamedrive gefahren. Zunächst aber zum Ranger, mal wegen des Skorpions nachhorchen... der hat gleich abgewunken, hat nicht einmal gefragt wie der Skorpion aussah - ich lebte ja noch! Beruhigend...ich hab dann auch nicht mehr gefragt, ob sie für den Fall der Fälle ein Serum hätten. :whistle:
Wir sind dann auf die Pirsch gefahren. In diesem Park gibt es eine kleine Gruppe Rhinos. Zum Schutz der Tiere hat man ihnen die Hörner abgesägt. Wenn das der einzige Weg ist diese Tiere auf Dauer vor Wilddieben zu schützen, dann muss das wohl sein! Wir hatten Glück und haben die Gruppe schnell gefunden.




Neben Rhinos gibt es natürlich noch andere Tiere im Park. Antilopen sind allerdings sehr scheu und kaum zu sehen. Giraffen und Zebras sind zwar sehr aufmerksam, scheinen aber kaum Angst zu haben. Wegen den keinen wilden Schweinchen braucht man nicht auf Gamedrive zu fahren, die tummeln sich oft auf dem Campgelände.



Da noch genügend Brennholz an der Feuerstelle lag, haben wir abends ein großes Feuer entzündet, gegrillt und noch ein Brot gebacken.
Morgen wollen wir dann eine Runde um den See fahren, wo wir dann die Nacht bleiben war noch offen...zur Not wieder im Gamepark!

tbc...
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19 Feb 2017 10:45 #464710
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  • Mabe am 19 Feb 2017 10:45
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Huhu,
ohje, so einen Skorpionstich braucht man nun wirklich nicht. Da denke ich mir dann , dass man für verschiedene Eventualitäten sein Notfallszenario immer mal wieder durchgehen und aktualisieren sollte.

Ach, gegen ein paar mehr Bilder hätte ich übrigens nichts einzuwenden. :)

Danke für eure Berichterstattung.

Viele Grüße
Mabe
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19 Feb 2017 19:19 #464786
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Hallo,
zu Thema Fotos...wenn man schon zum x-ten mal an einem Platz war, macht man kaum noch Fotos - wir jedenfall nicht mehr :dry: Wenn dann ehr persönliche Fotos und die möchte ich hier nicht ins Forum stellen...
"Früher" hab ich noch meine Fotoausrüstung mit 2. Body, Tele, WW, NO, Filter, Blitz, Stativ usw. mitgeschleppt. Das mache ich aus Sicherheitsgründen schon länger nicht mehr. Ein kleines Laptop, eine kleine RitschRatschClick für die Hosentasche und ein Navi reicht als technisches Gerät - neben Ladegerät und Mobiltelefon.
Es wird ein paar mehr Fotos von Mosambik geben, aber leider keine Unterwasseraufnahmen da ich keine UW-Cam habe.
Überlege schon länger ob ich Geld in eine GoPro investieren söllte... :unsure:
Auf dieser Reise hätte sich eine GoPro bestimmt als sehr nützlich erwiesen!
Nach der Reise ist vor der Reise... ;) und wir werden bestimmt wieder nach Moz fahren...

Grüßle
Frank
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12 Mär 2017 10:22 #467396
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weiter geht's...
Lake Kyle - Norma Jean‘s Lakeview Resort, ca. 65km, 1 Nacht=2Px13US$=26US$
Am nächsten Morgen haben wir dann nach dem Frühstück gemütlich die Reise um den See angetreten. Die ca. 130km um den See schafft man locker an einem Tag ohne Hetzen zu müssen - inkl. Besichtigung von Staudamm und GZ Ruinen.
Da wir die Runde schon einmal gefahren sind, wussten wir was uns erwartet. Wer vom Gamereserve nur zu den Ruinen von Great Zimbabwe fahren möchte, der fährt am Besten über Masvingo; so erfolgt die Anfahrt nur über Teerstrassen. Wir wollten aber im Uhrzeigersinn um den See fahren. Also erstmal nach rechts auf die Teerstrasse in Richtung Save River/Birkenough Bridge/Chimanimani NP. Nach ein paar Kilometern Teer führt die Strasse über den Mutiriwi River; direkt dahinter biegt man rechts ab in Richtung des alt-ehrwürdigen Glenlivet Hotels. Am Abzweig steht auch schon ein Hinweisschild auf das Hotel. Diese Seite des See‘s ist bewaldet und man fährt hier auf gutem Gravel mit Aussicht auf den See.

Das Rind stand mucksmäuschenstill da und wir dachten zunächst es wäre eine Plastik...


Eine tolle Aussicht auf den See...


Ein Froschnest an einem Tümpel direkt an der Strasse.

Man hat uns erzählt, dass die Frösche, die mal aus diesem Wattebausch schlüpfen, Baumbewohner sind und nur zum Ablaichen ans Wasser kommen!


Die Einfahrt zum Hotel kann man an der am Rand stark bewaldeten Piste leicht verpassen. Wer T4A auf seinem Navi hat, findet die Einfahrt aber ohne Probleme.
Die Anlage hat sicher schon bessere Zeiten gesehen; der Zahn der Zeit nagt auch hier. Wir werden von einem älteren Herrn empfangen und hatten freie Platzwahl - keine anderen Gäste. Wie sich herausstellt, war der ältere Herr der ehemalige Besitzer des Hotels. Er hat das Anwesen grad vor ein paar Tagen verkauft und zieht bald nach Masvingo. Uns unbegreiflich wie man so ein beschauliches Plätzchen auf Dauer verlassen kann...
Er stellte uns die neue Geschäftsführerin vor - sie würde jetzt hier alles managen... Ok, wir nahmen dann einen Kaffee und ein Stück Kuchen, ich glaub es gab Cheesecake.
Instant Kaffee und eine Kanne heisses Wasser..ähm, so hatten wir uns das aber nicht gedacht in so einem alt-ehrwürdigem Hotel. Der Kaffee war aber durchaus geniessbar.




Blick von der Terrasse...

Wir haben dann ein paar Dollar bezahlt und sind weiter in Richtung Great Zimbabwe gefahren.

Ein paar Fotos von der Fahrt...





Staumauer
Oberhalb der Staumauer befindet sich eine kleine Kapelle; die hatten wir zwar schon vor ein paar Jahren besucht, aber Elke wollte sich die Kapelle noch einmal anschauen. Damals konnte man noch die kleine, steile Stichstrasse zum Parkplatz vor der Kapelle hochfahren. Das war nun nicht mehr möglich denn eine geschlossene Schranke versperrte die Zufahrt. Wir mussten hier anhalten und sofort waren wir von einem Schwarm fliegender Händler umzingelt. Wir wollten aber keine Souvenirs kaufen, das wollten die Händler aber so nicht hinnehmen. Man bedrängt uns zu kaufen - mit dem Ergebnis dass wir gleich weitergefahren sind ohne uns die Kapelle anzuschauen...

Auf dieser Seite des Sees waren wenig Autos unterwegs. Die einzigen Autos denen man hier begegnete waren Taxis und kleine Minivans. Dann kamen die ersten Hinweisschilder auf Lodgen am See. Wir sind dann ein paar Schildern gefolgt, aber die Anlagen waren wenig einladend...
Dann kam das Hinweisschild auf Norma Jean‘s Lakeview Resort in Sicht. Dieses Resort war ja schon hier im Forum angepriesen worden. Da wir nicht zwingend ins Gamereserve zurück mussten, sind wir die Nacht hier auf der Campsite geblieben. Die Chalets waren alle belegt denn in Masvingo tagte das „who is who“ in der Landespolitik um über die Zukunft des Landes zu beraten. Seine Exzellenz, R.M. , wurde auch erwartet!
Campsite war aber noch verfügbar - Ok, dann schauen wir uns die doch mal an!
Leider haben wir von Norma Jean‘s keine Fotos gemacht... so können wir hier leider nichts zeigen.
Die „normalen“ Stellplätze liegen eng beieinander, nicht soo dolle. Da sich der Himmel wieder zuzog, fragten wir nach einem Platz mit Shelter und es gab auch noch etwas abseits am Rand der Anlage einen freien Platz mit Unterstand. Den anderen Platz mit Unterstand belegte eine Familie mit ihrem Fahrzeug aus Namibia.
Beide Plätze waren mit einer Edelstahlspüle, einer Feuerstelle und einem Stromanschluss ausgestattet - und natürlich großzügig überdacht. Da es keinen Braaiplatz gab, hat uns der Betreiber auf Anfrage einen Standgrill zur Verfügung gestellt. Der Betreiber und Besitzer blieb auf einen Schnack. Er erzählte uns dass er wegen der ausbleibenden Touristen befürchtete wohl bald schliessen zu müssen. Seine Gäste kämen hauptsächlich aus Südafrika und wegen der unmöglichen Zustände am Grenzübergang Beitbridge blieben die nun aus. Ich denke die Roadblocks auf Seite Zimbabwe‘s tun ein Übriges - obwohl wir bislang nie wirklich Unannehmlichkeiten an einem Roadblock hatten. Sind die Südafrikaner „prime target“? Wir haben das auch schon in Mosambik gehört...

Bei der Ankunft hatte man uns ein eigenes Waschhaus zugeteilt - auf die heisse Dusche freuten wir uns schon!
In direkter Nachbarschaft von uns wurde eine großes Festzelt für eine Hochzeit am nächsten Tag auf dem Gelände aufgebaut. Als es dann aber dunkel wurde, stellten die Arbeiter ihre Arbeit ein und wir hatten unsere Ruhe. Die Nacht verlief ruhig, aber es regnete.
Am nächsten morgen sind wir zeitig aufgestanden. Elke hat Frühstück gemacht und ich habe das Zelt und unsere 7 Sachen eingepackt. Wegen der Hochzeit war Bleiben keine Option für uns.
Nach dem Frühstück hab ich noch unsere Trinkwassertanks gefüllt und dann ging‘s los. Wir wollten noch Diesel Tanken und hatten noch ein lange Strecke vor uns und wussten nicht wie viele Roadblocks uns aufhalten würden. Die Familie aus Namibia hatte uns von exzessiven Kontrollen in der Stadt berichtet. Wir waren gespannt auf den Tag, würden wir bis Chimanimani kommen? Nein...

Lake Kyle - Chirinda Forest, ca. 280km

Von Norma Jean's ist es nur ein Katzensprung bis zu den Ruinen von Great Zimbabwe. Da wir die Ruinen nicht noch einmal anschauen wollten sind wir am Abzweig vorbei gefahren.
Ein paar Fotos vom letzten Besuch kann ich aber hier zeigen.


„Great Enclosure“


„Der obere Teil der Anlage“


„Innerhalb Great Enclosure“






„Blick hoch zum oberen Teil der Anlage“

Die Ruinen von Great Zimbabwe sind neben den Victoria Fällen und den Nationalparks (Hwange NP, Mana Pools) sicher einer der „Hauptattraktionen“ von Zimbabwe und auf jeden Fall einen Besuch wert!

Hinter den Ruinen entfernt sich die Strasse vom See. Schliesslich kam so langsam Masvingo in Sicht. Am Stadtrand fuhren wir an einer großen Petromoc Tankstelle vorbei. Es wuselte vor Menschen dort. Offensichtlich war die Tankstelle auch so eine Art Verkehrsknoten...
Wir wollten lieber in der Stadt tanken, also sind wir weiter gefahren. Ein Fehler wie sich kurze Zeit später herausstellte, denn in der Stadt gab es an mehreren Tankstellen kein Diesel! Also sind wir wieder zurück gefahren und haben dann an der Petromoc getankt. Knapp 70 Liter für gut 80US$, genau waren es 1,17US$ pro Liter. In Victoria Falls hatten wir vor ein paar Jahren schon mal 1,50US$ pro Liter bezahlt! Wir haben auch hier in Cash bezahlt. Da der Zusatztank sich leider nur sehr langsam füllen lässt, kann man beim ersten „Hochschwappen“ des Treibstoffs gut abschätzen wie viel Liter noch in den Tank passen. Ich habe mir angewöhnt dem Tankwart eine glatte Summe zum Tanken zu nenne anstatt „voll machen“. So vermeide ich zuviel Kleingeld im Geldbeutel. Ein bissl sammelt sich aber immer und das geben wir dann als Trinkgeld. Unsere nächster Tankstop sollte erst wieder in Mosambik sein!
In Masvingo waren auffällig viele neue Autos unterwegs, vornehmlich mit Stern auf der Motorhaube. Auffällig viele Polizeikontrollen haben wir nicht erlebt. Auch war die Zahl der Roadblocks später auf der Strecke auch nicht größer als in unserer Erinnerung...
Bis Chimanimani waren es laut Navi 280km - ca. 4h reine Fahrzeit. Aber man weiss ja nie was einem unterwegs passiert...
Unterwegs auf der Strasse sind nicht viele Fahrzeuge unterwegs. Man sieht sehr häufig große, vollgepackte Busse fahren. Auch ohne Dachträger lässt sich vorzüglich „hochstapeln“ auf dem Dach! Auf einem Bus haben wir eine lebende Ziege liegend angebunden gesehen...Auffällig ist auch dass sehr häufig große Matratzen transportiert werden :)
Nach ein paar Stunden Fahrt ohne nennenswerte Ereignisse erschien dann bei Birkenough hinter einer Kurve die Brücke über den River Save.
t.b.c.
immer wieder gern im südlichen Afrika unterwegs...
Letzte Änderung: 12 Mär 2017 10:36 von FSausS. Begründung: teilweise doppelt gepostet :(
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22 Mär 2017 22:13 #468673
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  • FSausS am 16 Feb 2017 16:59
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Ein imposantes Bauwerk!





Nicht weit hinter der Brücke gabelt sich die Strasse. Links ab geht‘s in Richtung Norden nach Mutare/Harare, rechts ab geht‘s in Richtung Chipinge/Chirinda Forest/Grenze Mosambik. Nach Chimanimani kann man in beide Richtungen abbiegen, je nachdem welche Zufahrt man wählen möchte. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Zufahrt über Chipinge landschaftlich sehr schön ist; zu anderen Zufahrten können wir leider nichts sagen da noch nicht gefahren.

Chimanimani war als Tagesziel angedacht - wir haben uns aber on-the-fly anders entschieden. Statt in den Chimanimani NP wollten wir gleich in Richtung Grenze Zim/Moz fahren und in Grenznähe frei übernachten.

Chimanimani, Bridal Falls Campsite, Dez 2015:2P x 2N=2x3US$+4x9US$+10US$=52US$
Ich möchte an dieser Stelle aber trotzdem ein paar Fotos von Chimanimani zeigen. Letztes Jahr waren wir ein paar Nächte auf der Bridal Falls Campsite.
Die Campsite liegt ein bissl versteckt hinter einem Berg. Das Ranger-Office findet sich in der kleinen Siedlung Chimanimani unterhalb des Bergs/Hügels. Parkeintritt und Camp-fees sind hier direkt zu zahlen.
Neben dem Office ist eine kleine Tankstelle. Da in Mosambik der Sprit deutlich günstiger ist als in Zimbabwe tankt man für die Weiterfahrt nach Mosambik nur das Nötigste! Bis zum ersten ATM und ersten größeren Stadt mit Tankstelle, Muxungue an der EN1, sind es ca. 200km - für diese Strecke sollte man genügend Treibstoff dabei haben. Es mag sein, das sich nach 100km, am Ende der Teerstrasse, in Dombe, schon eine Tankstelle findet, aber in den kleineren Ansiedlungen gibt‘s keine ATMs und Kreditkarten werden hier ehr selten akzeptiert. Sicher ist sicher ;) Von Dombe sind es dann 50km auf gutem Gravel bis zur geteerten EN1, weitere 50km später erreicht man Muxungue. Dort gibt‘s dann Geldautomaten und man kann sich mit Meticals eindecken.
Aber zunächst zurück zum Chimanimani...Vom Office fährt man um den Berg herum und steht bald vor einer Schranke. Die Schranke ist nicht durchgehend besetzt, daher sollte man sich an die Öffnungszeiten halten! Hab die leider grad nicht zur Hand :blush: ... Nach der Schranke fährt man ein bissl am Abgrund lang, dann erreicht man das Camp.
Das Camp ist sehr schön an einem Bach gelegen der von einem mehrstufigen Wasserfall in der Nähe gespeist wird.



Jeder Stellplatz ist mit einem Unterstand ausgestattet. Verteilt stehen Braaiplätze und Wasserhähne mit gutem Frischwasser. Wir haben es bedenkenlos zum Kochen verwendet. Der Platz hier unten im Camp ist eine grüne Oase mit angenehmen Temperaturen. Auf dem Foto grad nicht sichtbar stehen direkt gegenüber der Stellplätze ein paar Baracken mit Duschen und Toiletten.

Vom Camp aus kann man auf einem kleinen, teilweise sehr steilen Trampelpfad in 30min hoch zur Quelle des Baches wandern...ganz schön schwül-warm da oben...





Das Ende des oberen Falls - wir sind hier im glasklaren Wasser schwimmen gegangen. Aber mit „Frank und Elke im Wasser-Fotos“ wollen wir hier nicht langweilen ;)
Oben angekommen hat man in Richtung Stellplätze einen schönen Blick ins Tal.



Dieser Nationalpark ist leider der einzige Teil dieses Gebiets der noch „naturnah“ bewaldet ist. Die Holzmafia hat ausserhalb des Parks ganze Arbeit geleistet. Wenn man Bäume sieht, dann sind es kahle, unten schwarze Eukalyptus-Bäume. Sehr deprimierend ausserhalb des Parks...





Möchte mich hier für die schlechte Qualität der Fotos entschuldigen. Die Fotos haben wir zumeist während der Fahrt aus dem Auto geschossen. Ich habe sie trotzdem hier eingefügt damit man sich ein Bild machen kann wie dort die Landschaft aussieht! Die großen, ursprünglichen Wälder sind bis auf ganz wenige Ausnahmen alle abgeholzt!

Chirinda Forest Campsite, 2P x 1N x10US$=20US$
Wie schon angemerkt sind wir vom Lake Kyle nicht in den Chimanimani gefahren sondern gleich weiter in Richtung Grenze. Ein paar Kilometer vor der Grenze kann man am Mount Selinda in einem Camp im Chrinda Forest übernachten.
Die Zufahrt führt ein paar Kilometer durch einen dichten Dschungel. Größere Fahrzeuge als unser Landcruiser fahren wohl nicht so entspannt durch‘s Gebüsch wie wir! Ich denke mit einem LKW kommt man da nicht durch...




Das Camp liegt auf einer Lichtung. Es gibt Campsite und Chalets.



Wir haben wie letztes Jahr direkt unterhalb dieser Hütte unser Dachzelt aufgeschlagen denn es war sehr feucht und dunkle Wolken zogen wieder auf. Später hat es dann auch ausgiebig geregnet. Wir waren die einzigen Gäste im Camp.
Etwa unterhalb der Hütten liegt die Campsite - leider ist das Gelände abschüssig und man findet eigentlich keinen geraden Platz für sein Auto. Ehr was für Bodenzelte...





Direkt im „Zentrum“ der Anlage - die Grillhütte. Rechts neben der Grillhütte stehen kleine Häuschen mit Plumsklo und Dusch/Waschgelegenheit. Es gab warmes Wasser, aber das Wasser war so braun, dass wir auf Duschen verzichtet haben...

Das Feuerholz ist inklusive auf diesem Camp, es gab reichlich! Wir haben also ein großes Feuer gemacht - es gab Steak und Butternut. Nebenbei hat Elke im Potje Kuchen gebacken...mmmmmmmh :)



Es gibt im Camp kein elektrisches Licht und es war schnell zappenduster. Die spitz aufgestellten Ziegelstein mögen tagsüber nett anzusehen sein, aber im Dunkeln sind das im wahrsten Sinne des Wortes Stolpersteine!
Wir haben dann unsere Sachen in der Hütte nur zusammengestellt und sind schnell im Dachzelt verschwunden. Gute Nacht? NEIN, weit gefehlt!

Ich war schnell eingeschlafen, der Regen tröpfelte aufs Zelt...
Keine Ahnung wo ich grad in meinen Träumen war, denn ich wurde plötzlich durch lautes Schreien aus dem Schlaf gerissen! Elke schrie wie am Spiess...
Elke hatte ihre Kopflampe angeschaltet und diese zur Leiter gerichtet. Im Lichtschimmer erkannte man eine fremde Person auf der Leiter- der ganze Oberkörper war schon zu sehen! Wir sind schon einmal nachts überfallen worden und ich brauchte trotzdem eine gefühlte Ewigkeit um zu reagieren. Was ging hier vor? Wer war die Person, was wollte sie und vor allem wie viele Personen stehen u.U. noch unten an der Leiter?
Die Person auf der Leiter wirkte jetzt nicht bedrohlich, so fragte ich völlig perplex was sie wolle - „What do you want?“ - „I want to sleep“ war die Antwort! Ich bin dann aufgesprungen und habe die Person von der Leiter gestossen. In „nullkommanix“ war ich unten, die Person, offenbar eine Frau, rappelte sich auf und stand einfach nur da. Niemand anderes war zu sehen...Ich weckte die Attendants durch lautes Rufen. Kurze Zeit später standen die Jungs vor uns und ich versuchte die Situation zu erklären. Sie kannten die Frau offenbar und sagten nur sie wäre mad... Auf unser Drängen haben sie die Frau mitgenommen und offenbar über Nacht festgesetzt. Am nächsten Morgen haben sie sie dann weggebracht...
Der Schreck saß uns tief in den Knochen und wir haben uns lange über die nächtliche Störung unterhalten - und uns natürlich Schreckensbilder ausgemalt. Was nicht alles hätte passieren können...Im Nachhinein kann man schmunzeln über diesen Vorfall. Wenn wir nicht wach geworden wäre, hätte sich die Frau wohl einfach zwischen uns gelegt :woohoo: es hätte aber auch ganz anders kommen können...
immer wieder gern im südlichen Afrika unterwegs...
Letzte Änderung: 22 Mär 2017 22:23 von FSausS.
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