Hallo,
elotse schrieb:
Mich würde interessieren mit welcher Kamera Du 10 Bilder/Sek und mehr im RAW Format machst.
Um mal 2 Mittelklasse-Modelle zu nennen:
www.sony.de/electron...y-kit/specifications
www.canon.de/for_hom...i/specification.aspx
Ein Profimodell wie eine D1X II haut Dir auch 14 RAW-Bilder pro Sekunde um die Ohren und hält das für satte 12 Sekunden durch.
www.canon.de/for_hom...k_ii/specifications/
Das scheint aber generell das Problem zu sein: Die, die sich so vehement gegen RAW äußern, haben ein gewisses Informationsdefizit. Es ist völlig OK und auch absolut nachvollziehbar, wenn man für sich selbst zu dem Schluss kommt, dass man wenig Lust auf Nachbearbeitung hat und mit den OOC-JPEGs glücklich ist. Wenn man daraus dann ableitet, das RAW für andere auch keinen Sinn macht, dann hat man RAW nicht verstanden.
Und es nutzt nichts wenn RAW 2000 Grautöne mitnimmt und dein Auge nur 20 erkennen kann.
Ein 14bit RAW kann 2^14 (16384) Farbabstufungen je Farbkanal speichern. Bei JPEG sind es nur 256 (8Bit). Die Sehfähigkeiten sind bei jedem anders ausgeprägt, aber es besteht eine Chance, dass Du je nach Farbraum zumindest in einzelnen Bereichen feinere Nuancen sehen kannst als die 256 Abstufungen pro Farbkanal, die JPEG maximal bietet. Definitiv kann man als Mensch sehr viel intensivere Farben sehen, als sie ein JPEG mit dem Standard sRGB-Farbraum darstellen kann. Die Thematik könnte im Rahmen des technischen Fortschritts bei Displays noch mal sehr relevant werden. Das 10 Jahre alte RAW lässt da noch viele Optionen für die Zukunft offen, das 10 Jahre alte sRGB-JPEG keine. Informationen, die über den sRGB-farbraum hinaus gehen, stecken da nicht drin.
Für normale Bildbearbeitung , Helligkeit, Kontrast, Sättigung usw. anpassen reicht JPEG (Fine / H) völlig aus.
Sowie man die kleinsten Farbmanipulation vornimmt (dazu zählt die Änderung von Kontrast und Helligkeit), ist RAW gnadenlos im Vorteil. Dahinter steckt immer, dass man Tonwertkurven spreizt oder staucht. In dem gespreizten Bereich fehlt dann zwingend Farbauflösung. Das 8bit hat eine Reserve von 0. Ja, das muss nicht bei jedem Bild sichtbar sein. Aber warum kauft man eine teure Qualitäts-Systemkamera, die im Gegensatz zu Kompaktkameras auch RAW kann, wenn man einen Teil der Mehr-Qualität von vornherein wegschmeißt?
RAW macht Sinn, wenn es darum geht sehr grosse Abzüge (Plakate) zu machen
Nein. In der RAW-Datei sind exakt die gleichen Pixel gespeichert, wie in der JPEG-Datei. In der RAW-Datei versteckt sich keine zusätzliche Auflösung. Die Farbtiefe pro Pixel ist nur größer.
Ein Bild so für den normalen Gebrauch einzustellen dauert etwa 15 bis maximal 30 Sek.
Wenn das bei RAW bei Dir viel längert dauert, hast Du eventuell noch nicht den für Dich geeigneten RAW-Workflow gefunden. Man muss mitnichten bei RAW immer einen manuellen Weißabgleich usw. machen. Die von der Kamera geschätzte Farbtemperatur, die die Kamera auch für die kamerainterne Erstellung des JPEGs verwendet hat, steht ebenso wie viele andere Parameter in der RAW-Datei. Ein RAW-Konverter kann diese Informationen als Default verwenden. Im Idealfall sieht man nach dem Öffnen des RAWs exakt das, was man auch nach dem Öffnen des JPEGs sieht. Das Öffnen der Datei dauert ggf. einen Tick länger, weil es rechenaufwändiger als das Öffnen eines JPEGs ist.
Ausser dass das JPEG File 4500 KB hat und das RAW File ein Monster von 25'000 KB ist.
Ja, RAW-Dateien sind wegen der größeren Farbtiefe viel größer. Was genau ist heutzutage das Problem dabei? Selbst wenn man 2000 Fotos aus dem Urlaub mitbringt und pro Bild 30 MB anfallen (ca. 5 MB JPEG plus ca. 25MB RAW), dann ergibt das rund 60 GB. Eine 2TB-Festplatte kostet 80 EUR. Ergibt 2,40 EUR an Speicherkosten. Mit Redundanz 4,80 EUR. Daran wird es angesichts eines tausende Euros teuren Urlaubs wohl nicht scheitern.
Das Parisbild ist nett und ein schönes Beispiel. Der dunkle Bereich im Vordergrund ist komplett abgesoffen. Das kann man gestalterisch so wollen. Mit RAW hätte man die Option das nachträglich aufzuhellen und dabei Zeichnung zu behalten, mit einem JPEG hat man die Option eben nicht.
Beste Grüße
Guido