Liebe Fomis,
obwohl ich noch ein wenig in den Seilen hänge nach dem Treffen in Büsnau, geht es heute ein Stückchen weiter. Für alle, die erst jetzt einsteigen:
Fakten und Informationen zu unserer Reise findet ihr hier:
www.namibia-forum.ch...-der-reise-2019.html
01. 10.: Wildlife Camp: Pirschfahrt und kleine Ausflüge
Sie sind überall, wir können uns kaum vor ihnen schützen. Paviane und Grüne Meerkatzen! In Horden toben sie über den Campingplatz, sitzen heimlich unter unserem Tisch und lehren uns Touris Respekt. In Ruhe Frühstück richten ist nicht möglich, frühstücken selbst vergeht in Hektik.
Neugieriger Waran
Diebische Nachbarin
Gate des South Luangwa NPs
Hippos in der Brühe
Um halb acht fahren wir durchs South Luangwa Nationalparkgate und bezahlen unsere 75 US-Dollar Eintritt. Dafür wollen wir etwas zu sehen bekommen. Der Park ist nicht groß, hat zwar viele Lagunen und Flussläufe, die wir nach und nach abfahren, doch die meisten sind ausgetrocknet. Wir treffen Zebras, betrachten die unmutig grunzenden Hippos, die sich eine Pfütze mit unappetitlichen Algen teilen müssen, beobachten Sattelstörche und Silberreiher und hoffen auf mehr.
Ein Zebra steht Portrait
Sattelstorch und Silberreiher
Hammerkopf auf Hippokopf
Doch da es sehr heiß ist, verziehen sich die meisten Tiere schon sehr früh in die Büsche. Campingnachbarn hatten von Leoparden berichtet. Obwohl ich die großen Bäume inspiziere, ob vielleicht ein Leopard seinen Riss in einer Astgabel bewacht, werde ich nicht fündig. Um die Mittagszeit geben wir auf und fahren enttäuscht ins Camp zurück.
Wir beschließen, einen Einkaufsbummel ins Dorf Mfuwe zu unternehmen. In einer Grocerie erstehen wir ein paar Grundnahrungsmittel, kaufen Salat an einem Marktstand, dann geht es weiter zu Tribal Textiles, einer Organisation, die Kunsthandwerk herstellt und vertreibt. Interessant ist vor allem das Recycling von Flaschen. Doch die Preise sind überteuert, wir haben den Verdacht, dass die Einnahmen nicht jenen Menschen zugutekommen, die in den Werkstätten arbeiten.
Eingang zum Showroom
Die Holztiere sehen irgendwie chinesisch aus
Junger Künstler
künstlerisches Flaschen Recycling
Schön, aber viel zu teuer
Zurück im Camp zeigt das Thermometer inzwischen 38°C und kein Lüftchen regt sich. Die schwüle Hitze macht mir zu schaffen, ich fläze mich in den Safaristuhl und rege mich ebenfalls nicht mehr. Auch der Kühlschrank schafft es trotz Strom nicht, seine Arbeit zu verrichten. Wir haben Sorge, dass unsere Lebensmittel verderben. Am Nachmittag bezieht sich der Himmel. Auf unserem Weg am Fluss entlang zum Dinner zieht frühzeitig die Dunkelheit herein. „Dinner“ klingt großartig, doch wir essen nur Lasagne und Spaghetti und trinken kaltes Wasser und kühlen Wein dazu. Die Nachtwanderung am Fluss entlang wird Herbert aus Sicherheitsgründen verwehrt, wir werden zu unserem Bushcamper zurückgefahren. Es wetterleuchtet und blitzt, später donnert es. Mit dem Rest Holz von gestern pöffelt Herbert. Doch wir können das Feuer nicht lange genießen, weil heftige Sturmböen es unberechenbar machen. Schon fallen die ersten Tropfen, die sich im Nu zu einem Wolkenbruch ausweiten. Wir schließen unsere Dachluken zu spät und schlafen in feuchter Bettwäsche ein.
Frühstück mit Ausblick
Heute ist es bewölkt und die Temperaturen bewegen sich bei angenehmen 25 – 30°C. Wir lassen den Tag langsam angehen und fahren noch einmal nach Mfuwe, um Trinkwasser und Speiseöl zu kaufen, weil Herbert das letzte Sonnenblumenöl fürs Pöffeln aufgebraucht hat. Nun müssen wir mit Sojaöl vorlieb nehmen. Anschließend fahren wir die alte Route nach Petauke ein Stück weit ab, um eine Entscheidung zu treffen, ob wir sie übermorgen befahren wollen. Unterwegs treffen wir auf ein Quartett Kronenkraniche, die sich jedoch immer weiter entfernen, so dass uns nur ein paar Beweisfotos gelingen.
fotoscheue Kronenkraniche
Nach dem Regen sehen die ersten 30 km der Strecke gut aus. Ein Deutscher aus Pforzheim schildert uns auf dem Campingplatz die Vor- und Nachteile, aber alles sei machbar, und wir beschließen, die Strecke zu befahren. Vorausgesetzt, es regnet nicht mehr, warnt er uns, denn bei Matsch in den tiefen Flussquerungen, säßen wir hoffnungslos fest. Bei lauen Temperaturen genießen wir im Sonnenuntergang auf unserer Terrasse über dem Flussbett Bratkartoffeln (Sojaöl schmeckt vor
) mit Ei und Käse dazu Tomaten-Gurken-Salat. Noch immer ist es bewölkt, was angenehm ist und einen spannenden Sonnenuntergang verursacht. Morgen werden wir das Camp wechseln.