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THEMA: Informationen zu Sambia / Kafue Nationalpark
15 Aug 2015 12:03 #395984
  • pascalha
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  • pascalha am 15 Aug 2015 12:03
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Hallo Zusammen

Ich lese schon seit Jahren hier im Forum mit und habe schon viele wertvolle Informationen für unsere zahlreichen Reisen im südlichen Afrika bekommen. Aus diesem Grund möchte ich den Interessierten unter euch einige evtl. aktuelle Informationen aus Sambia und dem Kafue nationalpark geben.

Wir waren vom 17.07.2015 bis 28.07.2015 im Gebiet des Kafue Nationalparks in Sambia unterwegs.

Sambia allgemein

Die Sambier haben wir als sehr freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt, welche keine Berührungsängste hatten. Wir kamen sehr schnell mit den Sambiern ins Gespräch.
Auf allen Campingplätzen (ausser MC Brides) wurde Feuerholz zur Verfügung gestellt.


Grenze:

Am 17.07.2015 sind wir von der Nambwa Campsite über die Grenze bei Katima Mulilo nach Sambia gefahren. Der Grenzübergang ist relativ neu. Bei den letzten Berichten war meistens die Rede von mehreren Gebäuden und Baracken welche angefahren/angelaufen werden mussten um an alle Dokumente zu kommen. So war es auch, als ich 2006 das letzte Mal nach Sambia gefahren bin.
Heute können alle Dokumente in einem Gebäude besorgt werden. Die Beamten waren alle sehr freundlich und bemüht uns zu helfen. Beim ersten Beamten haben wir uns nach den benötigten Dokumenten erkundigt. Dieser hat sich sogar die Zeit genommen für uns eine Liste mit den benötigten Dokumenten und den entsprechenden Preisen zu erstellen.





Mit dieser Liste sind wir dann von Schalter zu Schalter gegangen. Zuerst haben wir noch Kwachas am ATM direkt neben dem Zoll-Gebäude abgehoben. Der ATM steht bei einer Bank, welche auch USD wechselt.

Wir haben für die Ausreise aus Namibia und die Einreise nach Sambia ca. 1 Stunde gebraucht.

Gemäss der Webseite www.aa.co.za benötigt man für Sambia „White and red reflective tape“. Unser Fahrzeug hatte Reflektoren jedoch nicht in Form von „Tape“. An der Grenze haben wir einen Polizisten gefragt ob diese Reflektoren reichen. Dieser meinte jedoch, dass es „Tape“ sein muss. „Alle“ Fahrzeuge in Sambia haben effektiv „Tape“ als Reflektoren. Also sind wir in Sesheke in einen Auto Spare Shop und haben solche reflektierenden Klebstreifen gekauft.

Polizei Kontrollen:

Wir haben etliche Polizeikontrollen passiert und hatten immer freundliche Polizisten, welche nichts zu beanstanden hatten. Ein einziges Mal, hat ein Polizist nach Wasser gefragt, weil er nichts zu trinken hatte. Die Frage hat er aber erst gestellt, nach dem er uns erlaubt hat weiterzufahren.

Strassen:

Die Strasse von Katima Mulilo nach Livingstone ist eine Katastrophe. Zwar ist die Strasse geteert, jedoch besteht sie vor allem aus Schlaglöcher.

Die Strasse von Mumbwa nach Mongu ist in einem guten Zustand. Vor allem ab Kaoma ist die Strasse in perfektem Zustand. Die Strasse von Mongu zu den Ngonye Falls wurde ebenfalls neu geteert. Wir sind östlich vom Zambesi gefahren und haben, dann die Fähre ein paar 100 Meter nördlich der Ngonye Falls genommen.



Die Strasse von den Ngonye Falls nach Katima Mulilo ist ebenfalls neu geteert. T4A ist hier nicht mehr aktuell…zumindest unsere Version nicht. T4A hat für diese 120 Km 3.5 Stunden angegeben. Wir haben dank der perfekten Teerstrasse nur etwas mehr als eine Stunde gebraucht.

Tsetsefliegen

Die Fliegen waren nicht so schlimm wie wir es erwartet hatten. Wir hatten beide Glück und haben nicht allergisch auf die wenigen bisse reagiert. Ich würde die Fliegen in etwa mit Bremsen vergleichen. Die Bisse sind zwar unangenehm aber nicht vergleichbar mit Wespen oder Bienen…
Wir haben uns mit einem Gemisch aus Dettol, Babyöl und Wasser eingesprüht. Dieses Mittel haben wir selber gemixt und es hat relativ gut gewirkt. Uns haben in unseren 10 Tagen Kafue ca. 3 fliegen gebissen.

Kafue Nationalpark

Der Kafue Nationalpark empfanden wir als sehr wild und einsam. Wir haben im Vergleich zu anderen Wildschutzgebieten leider eher wenige Tiere gesehen. Da immer noch stark gewildert wird, sind die Tiere sehr scheu und rennen oft weg wenn sie ein Auto sehen. Die Anfahrtswege zu den Camps sind teilweise eher langweilig und mühsam. Da man meistens durch dichten Busch und dichte Wälder fährt sieht man nicht sehr viel. Die Camps selber sind dann jeweils sehr schön gelegen und auch etwas wildreicher als die Anfahrtswege.



Camps

Kubu Cabins:

Liegt direkt am Sambesi ca. 20 Kilometer westlich von Livingstone. Sehr schönes Camp mit freundlichem Personal. Wir waren alleine und ein Angestellter kam am Abend extra nochmals zu uns, um uns auf eine Büffelherde am Ufer der gegenüberliegenden Zambezi Nationalpark (Zimbabwe) aufmerksam zu machen. In der Nacht hörten wir die Löwen.



Nanzhila Plains Safari Camp

Die Anfahrt über Livingstone und Kalomo war aufgrund der schlechten Strassen eine relativ lange und mühsame Anfahrt. Ein 4x4 ist zwar nur sehr selten nötig, aber trotzdem kommt man nicht so schnell voran.

Das Camp ist unglaublich schön gelegen und für einen Campingplatz sehr luxuriös. Wir wurden von den angestellten empfangen wie Lodgegäste. Uns wurde Tee/Kaffe angeboten und wir durften uns mit Blick auf eine Überschwemmungseben hinsetzen und ankommen. Wir hatten Glück und konnten dabei drei Elefanten beobachten wie sie sich im Wasser vergnügten.
Der Zeltplatz liegt etwas abseits gelegen mit einer sehr schönen WC- und Duschanlage. Am Abend kamen die Arbeiter von der Lodge und haben uns mit Feuerholz versorgt und haben sogar das Lagerfeuer gemacht.

So gegen 20.00 kamen die Besitzer der Lodge von Livingstone zurück und haben bei uns einen kurzen Stopp gemacht und uns ebenfalls freundlich und persönlich begrüsst.
Wir sind zwei Nächte geblieben. An beiden Abenden hatten wir Elefanten auf der Campsite.

Nur für eine Nacht lohnt sich die Anfahrt in das Nanzhila Safari Camp unserer Meinung nach nicht. Wir würden wieder zwei oder sogar drei Nächte bleiben.








Camp Phoenix / KaingU Safari Lodge

Die nördliche Strasse von den Nanzhila Plains richtung Itezhi Tezhi ist einiges besser als die südliche Richtung Kalomo. Auf dem Weg zur Kaingu Safari Lodge haben wir die Elefanten Waisenstation (Camp Phoenix) besucht. Das Camp ist schwierig zu finden. Wir haben bei der Rangerstation in Ngoma nach dem Weg gefragt.

Uns wurde gesagt, wir sollten so um 11.30 dort sein. Dann kommen jeweils die Elefanten von Ihrem Spaziergang mit den Pflegern zurück. Wir durften die Elefanten von einer relativ grossen Entfernung beobachten. Damit soll verhindert werden dass sich die Elefanten zu sehr an Menschen gewöhnen. Der Aufenthalt war sehr interessant und man hatte das Gefühl, dass hier wirklich was für die Tiere gemacht wird und nicht für die Touristen. Zahlreiche Elefanten wurden bereits wieder in die Freiheit entlassen.

Eintritt wurde nicht verlangt, jedoch war eine Spende willkommen. Camp Phoenix ist unserer Meinung nach sehr zu empfehlen und ein idealer Zwischenstopp.

Dann ging es über Itezhi tezhi zur Kaingu Lodge. Uns wurde von der River Road abgeraten und sind deshalb über die „Hauptpiste“ zur KaingU Safari Lodge gefahren. Die Lodge liegt sehr schön direkt am Kafue. In der Nähe hat es Stromschnellen (Kaingu Rapids), welche zu Fuss erreicht werden können.

Auch hier wurden wir äusserst freundlich empfangen und uns wurde ebenfalls Tee und Kaffee angeboten. Es gibt vier Campingplätze. Drei davon liegen direkt am Fluss der andere ist etwas versetzt. Ausser uns waren auch hier keine Camper. Jeder Campingplatz hat eine eigene Toilette mit Dusche. Feuerholz wird ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Die KaingU Safari Lodge liegt nicht im Kafue Nationalpark. Um in den Park zu gelangen muss man den Kafue mit dem Boot überqueren. Hier haben wir deshalb einen geführten Gamedrive gebucht. Wir waren alleine mit dem Guide unterwegs und haben 8 Löwen und einen Elefanten gesehen. Ansonsten haben wir Pukus, Impalas und Kudus gesehen.










Mc Brides Camp

Von der Kaingu Safari Lodge ging es über Mumbwa für zu McBrides Camp. Der weg war zwar machbar, ist aber von der Distanz her eher an der Grenze (zumindest für uns). Wir würden beim nächsten Mal versuchen irgendwo einen Zwischenhalt zu machen. Chris Mc Bride ist ein „bekannter“ Löwenforscher, welcher unteranderem auch in Savuti war und mehrere Bücher über Löwen geschrieben hat (z.B.: Die weißen Löwen von Timbavati). Auch hier wurden wir äusserst freundlich vonChris Mc Bride persönlich empfangen. Und es gab auch hier Kaffee und Tee.
Die Campsite liegt etwas abseits des Camps. Wir waren auch hier die einzigen Camper. In der Nacht haben wir die Löwen sehr nahe gehört. Am Morgen ging Chris mit Moses und uns auf eine Bushwalk. Auch wenn wir die Löwen nicht gefunden haben, war der Bushwalk dennoch sehr interessant und empfehlenswert. Auf die Frage wo wir am Abend am besten einen Gamedrive machen können (mit dem eigenen Auto), meinte er wir sollen doch Moses mitnehmen, der könne uns die schönsten Orte zeigen, und uns helfen die Löwen zu finden. Diese Dienstleitung wurde uns nicht verrechnet!! Chris meinte lediglich wir sollen Moses ein Trinkgeld geben, was wir natürlich sehr gerne gemacht haben. Wir haben viele Tiere gesehen, jedoch hatten wir mit den Löwen kein Glück.

Mc Brides Camp war sehr schön und wildreich. Die Campsite ist im Vergleich zu den anderen Campsites im Kafue eher einfach gehalten. Uns hat es sehr gut gefallen, vorallem haben wir die interessanten Gespräche mit Chris über „seine“ Löwen genossen.





Mayukuyuku Bush Camp

Von Mc Brides Camp ging es wieder über dieselbe Strecke zurück nach Mumbwa. Dort versuchten wir an Bargeld zu kommen. Leider war in der ganzen Stadt kein einziger ATM in Betrieb.
Wir hofften deshalb, dass wir in Mayukuyuku Bush Campmit Visa bezahlen können…was zum Glück möglich war.

Mayukuku Bush Camp liegt sehr schön am Kafue. Kaum an unserem Platz angekommen, kam der zuständige Mitarbeiter für den Campingplatz zu uns, stellte sich vor und fragte uns, wann wir unser Feuer haben möchten. Auch hier wurde das Holz zur Verfügung gestellt.

Vom Mayukuku Bush Camp aus machten wir einen Gamedrive südwestlich des Kafue Flusses. Dort sahen wir relativ viele Tiere (Pukus, Elefanten, Wasserböcke, Impala, etc.). Ebenfalls hatten wir Glück und sahen einen Leoparden. Das erste Mal überhaupt sahen wir zudem einen Serval.



Mutoya Mission Campsite

Von Mayukuku Bush Camp ging es nach einem Gamedrive über Mongu auf die Mutoya Mission Campsite. Die Mutoya Mission führt unteranderem ein Waisenhaus. Laut Reiseführer (Bradt) liegt der Campingplatz auf dem Areal des Waisenhauses. Der Campingplatz liegt jedoch in Wirklichkeit abseits, eingemauert und eingezäunt. Vom Waisenhaus oder der Mission haben wir nichts mitbekommen. Der Platz selber ist schön gemacht und sicher eine der besseren Campingmöglichkeiten in Mongu.



Ngonye Falls

Von der Mutoya Mission Campsite ging es Richtung Süden zu den Ngonye Falls. Die Strasse war wie schon beschrieben in einem Top Zustand. Wir sind östlich des Zambezi gefahren und haben dann ca. 200 meter vor den Ngonye Fällen die Fähre genommen. Die Wasserfälle sind sehr schön und weitläufig. Beim Eintrittspreis enthalten ist auch ein Guide, welcher mit uns zu Fuss die Fälle erkundete. Leider haben wir nur einen Teil der Fälle gesehen. Um die grossen Hauptfälle zu sehen muss man mit einem Boot auf eine Insel fahren. Die Ranger bieten eine Überfahrt mit einem Einbaum an. Jedoch war der Wasserstand noch zu hoch und so konnten wir die Insel nicht erreichen. Allenfalls würde die Möglichkeit bestehen bei den umliegenden Lodges anzufragen ob die mit Ihrem Motorboot auch Tagestouristen zu den Fällen fahren. Haben wir aber nicht gemacht.




Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruss Pascal
Letzte Änderung: 15 Aug 2015 12:24 von pascalha.
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15 Aug 2015 12:10 #395986
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Hallo Pascal,

vielen Dank für die aktuellen Informationen! Können wir gut gebrauchen!

Mit herzlichen Grüßen
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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15 Aug 2015 12:27 #395990
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Hallo Pascal,

vielen Dank für deinen tollen Bericht.

Wir waren vor 10 Jahren in Sambia und da waren die Straßenverhältnisse z.T. noch fürchterlich.
Aber auch 2005 war die Bevölkerung sehr freundlich, offen und hilfsbereit, gut das sich da nicht geändert hat.


Grüße
Jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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15 Aug 2015 12:28 #395991
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Hallo Pascal

Ihr seit ja fast genau eine Teilstrecke unserer Tour von von 2012 gefahren. Deine Beschreibung weckt Erinnerungen und wie ich sehe hat sich nichts verändert. Danke.

LG
Christa
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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04 Sep 2015 18:42 #398260
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  • paulinchen am 04 Sep 2015 18:42
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Hallo Pascal

auch ich sage danke für deinen Bericht und die tollen Bilder.
deine aktuellen Tips helfen uns bei unserer Planung für Dezember immens weiter..... :)

lg
paulinchen
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05 Sep 2015 17:08 #398297
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  • La Leona am 05 Sep 2015 17:08
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hallo Pascal vielen Dank für deinen informativen Bericht, den Westen Sambias haben wir vor genau 10 Jahren bereist, ich freue mich sehr dass es Chris Mc Bride immer noch gut geht und er nach wie vor seine geliebten Löwen studiert. Auch KaingU haben wir damals angesteuert, ist dort immer noch die Familie Heineken Besitzer-Manager?
Die Freundlichkeit der Sambier ist unübertroffen.
VG
leona
Gruss Leona
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