Hallo Christian,
travelNAMIBIA schrieb:
in der Kurzfassung: Kein Ovambo, zudem der mit Abstand gemäßigte SWAPO-Politiker der "alten Garde" (deshalb mögen ihn viele in den eigenen Reihen ja auch nicht) und einer der wenigen Politiker (neben McHenry Venaani und Bernardus Swartbooi) der in die Zukunft schaut und nicht in die Vergangenheit.
Ich habe den Eindruck, das viele Hoffnungen auf Geingob auf seiner ersten Amtszeit als Premierminister basieren, wo er sich wohl einen guten Ruf erworben hat? Nur damals war er 48. Jetzt ist er 73. Vor 13 Jahren hatte Geingob als damaliger Premierminister schon öffentlich angekündigt, dass Air Namibia dicht gemacht wird, wenn die nicht bald die Verlustzone verlassen. Es folgten weitere 13 Jahre mit explodierenden Verlusten bei AN. Und heute? Kein Wort mehr über dicht machen. Stattdessen ist Geingob voll auf die SWAPO-Linie eingeschwenkt: Air Namibia ist Nationalstolz, muss gestützt und geschützt werden.
Die Kindersterblichkeit ist in Namibia immer noch 10 mal höher als in Deutschland. Die Müttersterblichkeit fast 30 mal so hoch. Für die Behebung der teils desolaten Zustände in den Krankenhäusern ist nicht genug Geld da. Für Air Namibia steht jeder beliebige Milliardenbetrag an Steuergeldern bereit. Da sterben einerseits Menschen, aber gleichzeitig geht den SWAPO-Oberen vor Stolz regelmäßig einer ab, wenn der Air Namibia-Vogel in Frankfurt landet.
Wenn ich sehe, was
Geingob vor dem Parlament zu Air Namibia gesagt hat, dann ist jeder einzelne Punkt falsch.
Air Namibia ist natürlich bei Weitem nicht das einzige politische Thema in Namibia. Gegen die unselige Verdopplung des Parlaments scheint er sich auch nicht zu stemmen. Sein Besuch des WM-Finales war ja auch nicht so ganz clever .. und einige Punkte mehr sprechen für mich eher für die exakte Fortsetzung der bisherigen SWAPO-Politik. Aber zugegeben: zum jetzigen Zeitpunkt ist das vor allem Spekulation. Er bekommt seine Chance und wirklich urteilen kann und darf man erst später.
Beste Grüße
Guido