Liebe Fomis,
vielen herzlichen Dank, dass ihr mitgelesen habt, vielen Dank für die netten, aufmunternden, verständnisvollen Kommentare, danke auch für manch kritische Anmerkung. Ich freue mich besonders, dass alles in einem Ton geschehen ist, der nie in irgendeiner Weise ausfallend ist, wie in manchen Threads schon geschehen.
@ Netti, ja, danke, beim Lesen der Kommentare am Schluss hatte ich auch ein Tränchen abzuwischen, denn es hat sich gezeigt, dass ich mit meinen "nostalgischen" Gefühlen nicht alleine bin.
@ Konni: Vielen herzlichen Dank dir als fleißige Leserin meiner Reiseberichte. Danke für das Schlussbild, das dann auch mein ganz persönliches Reisetagebuch, das ich immer schreibe, beenden wird. Ich habe schon spekuliert - und gehofft - welches Bild du nimmst. Aber musste es unbedingt das Sterbebildchen des Siedelwebers sein?
Sowas Trauriges?
Naja, passt ja vielleicht!
(Keine Kritik!!!! sondern DANKE!)
@ Ulli und Cruiser: Ich beneide euch um die noch früheren Erfahrungen in Südwest. Damals war es ja noch nicht Namibia! Leider haben mir zur damaligen Zeit noch das Geld, die Zeit und auch der Mut gefehlt, solche Reisen zu unternehmen. Da standen Familienurlaube in Ferienwohnungen mit den Kindern auf dem Programm.
Auch schön! Ich würde aber auch heute nicht - obwohl das viel leichter ist, mit Kindern im Alter bis zu vier Jahren nach Namibia fliegen. Insofern schaue ich auch gerne auf unsere Urlaube in den Gebirgen zurück.
@ Markus: Du hast völlig recht. Natürlich gibt es auch heute noch die Orte mit der gewünschten Stille. Ich wüsste auch wo! Aber: Da sind natürlich keine Lodges. Ich war früher auch zuerst mit Bodenzelt, dann mit Dachzelt unterwegs und habe die ganz stillen Orte am Kunene, im Hoanib, Hoarusib und Ugab besucht und es war ein wenig abenteuerlich, aber traumhaft. Ich erinnere mich noch gut an eine Fahrt von Ruacana nach Epupa, deren 100 km 11 Stunden gedauert hat. Schön, einsam, anstrengend. ABER: Heute schieben die Beschwerden im Rücken, dem Campen einen Riegel vor. Das alte Gerippe knackt und knarzt. Und wenn ich daran denke mit welchen Verrenkungen man manchmal ein Dachzelt wieder zusammenfaltet, dann schmerzt es schon in der Wirbelsäule.
Und die langen Fahrten auf den Gravelroads sind auch kein "Genuss" mehr. Mit 50 denkt man an sowas noch nicht!
Ich würde ja auch heute keine Alpenpässe wie den Bernina. Julier oder Maloja mit dem Rennrad fahren. Das ist vorbei. Seit diesem Jahr bin ich aufs E-Bike umgestiegen, und dabei wird es wahrscheinlich bleiben.
@ Ingrid: Habe ja geschrieben, dass es kein Abschied von Afrika sein wird. Habe auch keine Angst, irgendwann vielleicht nicht mehr zurück zu kommen. Dafür liebe ich den Kontinent zu sehr. Aber ich möchte halt unbedingt noch meine geliebten Grevy-Zebras sehen und vielleicht die Rotschild-Giraffen und, und und ... Daher ist als nächstes Ziel mal Kenia anvisiert. Aber nicht die Hotspots der Touristenbranche, wie den Mara-Übergang!
@ Markus: Völlig richtig! Veränderungen gibt es in allen Urlaubszielen. Ich war im letzten Jahr nach 40 Jahren mal wieder am Neusiedler See. Vögel gucken. Vor 40 Jahren gab es noch keine Autobahn nach Wien, jetzt eine sechsspurige Umgehung! Die Anfahrt dauerte damals 2 Tage! In dem Steinbruch , in dem wir Fossilien gesammelt haben, ist jetzt ein Openair-Festival -Gelände mit 6000 Plätzen. Ob ich da noch mal hinfahre? Auf keinen Fall aber mehr nach St. Moritz oder nach Obergurgl, wo die geldgierigen Alpenzerstörer Russen, Chinesen, Araber und sonstge Geldmaffiosi ins Land geholt haben und die Orte derart umgestaltet haben, dass es einem graust.
Aber das gilt auch leider, wenn auch nicht im gleichen Maße, für meinen Heimatort. Ich meide inzwischen alle großen "Events" mit ihren "kulinarischen Meilen" und ohrenbetäubendem Lärm. In meinem Garten habe ich ein kleines Wasserloch, an das viele Vögel und auch Insekten kommen. Die können auch beeindruckend sein und wenn ich still bin, dann verlieren sie die Scheu und sind ganz nahe. Der Garten ist nicht groß, aber ich habe im Laufe eines Jahres immerhin 30 Vogelarten hier,
ABER: Es kommt die kalte unwirtliche, auf den Geist und die Knochen gehende graue, kalte Jahreszeit. Da muss ich weg. Ich bin wahrscheinlich mal ein Zugvogel im früheren Leben gewesen. Dann wird es mich wohl wieder nach Afrika ziehen. Vielleicht dann nicht mehr auf eine Rundreise, sondern an einem schönen, stillen Ort, an dem ich mich am Abend bei schönen Naturgeräuschen - und einem Sundowner
- in den Schlaf träume.
Nochmals vielen Dank an alle, freut euch weiterhin an Namibia.
viele liebe Grüße:
Burschi