Liebe Fomi´s,

normalerweise sollte ich mich an dieser Stelle vorstellen, was ich aber vermeiden möchte, da mir das nachfolgende doch recht peinlich ist.

Unsere klassische Ersttätertour steht nun wirklich unmittelbar bevor und ich leide ohnehin immer vor Reisen an Panikattacken. Die endgültige Entscheidung über Losfliegen oder nicht, fällt nicht selten kurz vorher.

Ich habe natürlich das gemacht, was ordentlichen Ersttätern geraten wird und fleißig im Forum gelesen. Leider wurden mir hier vermehrt die mich beschäftigenden Ängste bestätigt, brutale Überfälle, Tricküberfälle, steinewerfende bettelnde Kinder und irgendwelche Klebstoffsüchtigen an Straßenkreuzungen. Dazu die beachtliche Unfallstatistik. Was soll ich sagen, all das hat mich in eine tiefe Krise gestürzt. Ich weiß, dass mir niemand bestätigen wird, dass ich in Namibia völlig sicher bin. Andererseits wird eben auch viel geunkt, dass das tatsächliche Risiko wegen der vermeintlichen Schäden für den Tourismus heruntergespielt wird.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau, was ich mir von euch (sonst überaus) hilfsbereiten Menschen erwarte. Vielleicht kann mir einfach jemand bei der Einordnung helfen.

Liebe Grüße

A-fred

Hallo Afred,
nach vielen Besuchen als Tourist in Namibia, bin ich vor 8 Jahren mit meiner Frau (Namibianerin) nach Namibia gezogen.
Ja, auch hier gibt es Probleme, das möchte ich gar nicht herunterspielen. Aber seit ich hier lebe, fühle ich mich sicherer als früher als Tourist. Warum, weil man das Zusammenleben nicht nru als Momentaufnahme aus 3 WOchen Urlaub kennt, sondern das alltägliche. In den 8 Jahren wurde bei usn noch nie im Haus eingebrochen (wohnen aber auch 40km ausserhalb auf einer Farm), einmal das Auto aufgebrochen. Also nix aussergewöhnliches.
Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand, keine Wertsachen sichtbar im geparkten Auto,...also alles was hier schon geschrieben wurde stehen die Chancen gut.
Und wenn man den Urlaub nicht als Rally geplant hat (Tagesetappen von 600km auf Gravel), dann passiert auch da nix. Die Gralvelpads sind halt tückisch, tiefe Sandhaufen, Löcher, herausragende Steine, Bodenwellen, Wellblech. Der Fahrer kann nicht viel in die Gegend schauen, er muss sich auf die Pad konzentrieren. Auch ein 4x4 schaltet die Physik nicht aus und weil uingewohnt passiert eher mehr. ist halt kein bekannter Golf auf Teer.

Es passiert viel, aber vieles davon kannst Du selbst beeinflussen. Tu das.
Und geniesse jede Minute in diesem wunderschönen Land, gib den Menschen hier eine Chance, Deppen gibt es überall, aber der überwiegende Teil macht sie so liebenswert.

Mich würden keine 10 Pferde zurück nach D bekommen....

Liebe Grüße
Jens

Mach dich nicht verrückt sondern freu dich auf die tolle Reise.
Taschendiebe, Überfälle kann es genauso in Deutschland geben. Ich komme nun aus einer Großstadt Vieleicht bin ich darum abgeklärter was das angeht.
Wir hatten auf unsere Reise keine bedenklichen Vorkommnisse.

Bei Einkäufen im Supermarkt ist bei uns einer im Auto geblieben . Wir waren aber zu viert. Wenn wir zu zweit gewesen wären hätten wir ein Aufpasser Bescheid gesagt . Es war keinesfalls beängstigend.

In den Städten Swakopmund und Lüderitz wurden wir von den Vermietern zur Vorsicht gemahnt was die Abende angeht. Tagsüber hatten wir - und die Vermieter -keine Bedenken. Abends haben wir dann Taxis genommen.

Du schreibst von Drogenabhängigen. Mir sind keine aufgefallen. Sicher wird es welche geben. Na und? Bist du schon mal hinter dem Hamburger Hauptbahnhof gewesen oder abends an anderen Orten in einer deutschen Stadt. Dann könnte ich mich in meiner Stadt nicht mehr bewegen um abends wegzugehen .

Bettelnde Kinder? Ja die gab es. Es gibt arme Bevölkerung in Namibia. Wenn man möchte gibt man was. Angst haben muss man hier sicherlich nicht.

Zu den Straßen. Wir hatten keine Probleme - nicht mal einen Reifenplatzer (wir hatten nach berichten fast damit gerechnet und zwei Ersatzreifen mit - also kein Problem). Fahr nicht zu schnell und gut.

Vorsichtig sein wie überall aber nicht verrückt machen lassen ..... und nicht die Freude verderben lassen

Vielen Dank an Euch! ICh versuche das alles noch im rationalen Teil meines Gehirns zu speichern.

Vielleicht noch zu Einordnung: Ein FoMi hatte berichtet, dass klebstoffsüchtige Kinder an einer Kreuzung RIchtung Maeru Hall immer mal wieder Straßensperren errichten und Leute ausrauben. Die regulären Drogensüchtigen überlebe ich auch bei mir in der Großstadt.

Und hinsichtlich des Bettelns ging es um Berichte, dass die Kinder dann gewaltätig werden, wenn es nix gibt.

Hallo A-Fred,die sind schon vor Monaten entfernt worden. Es gab einmal einen Vorfall mit Steinen die auf die Straße geleget wurden um Autos anzuhalten. Polizei war binnen Minuten da.

Also insgesamt: Kopf einschalten (wie überall) und ansonsten Urlaub genießen. Und wenn es Dich bzgl. Verkehrsunfälle beruhigt... Rückgang in 2018 bei Verkehrstoten mehr als ein Drittel, bei Verletzten und Unfallzahlen insgesamt ebenfalls deutlicher Rückgang. Und ansonten kann ich Jens nur zustimmen... wir leben hier gerne (also ich zumindest) und ohne mehr Angst als irgendwo anders auf der Welt (habe bisher aber auch nur in D, Westafrika und Südafrika längerfristig gelebt).

Viele Grüße aus Windhoek
Christian

Hallo ,
sind heute aus Namibia zurückgekommen (zum 2.x da ) .
Beim 1x. mal hatten wir auch noch Bedenken beim Einkaufen usw. Dieses mal waren wir ganz gelassen und haben nur gute Erfahrungen gemacht . Manchmal haben wir auch Kindern ein paar Stifte geschenkt ,manchmal wollten sie auch mehr . Aber mit freundlichem Hinweis , daß es nun genug ist , waren sie zufrieden. Also fahrt los und macht eure Erfahrungen , ich bin sicher , sie werden positiv ausfallen. Wir sind schon beim Planen der 3. Reise .

Gruß Conny