THEMA: Palmwag-Hartmannberge
28 Aug 2013 22:03 #302145
  • La Leona
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  • La Leona am 28 Aug 2013 22:03
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hallo Annette
wir sind soeben zurück von dieser Gegend.
Haben uns in Palmwag in der Lodge das permit besorgt, N$500 pro Fahrzeug plus N$150 pro Person und waren zwei Tage innerhalb der Palmwag Concession unterwegs. Die Gegend rund um die Lodge heisst day visitors area und bietet diverse tolle landschaftliche Punkte, zB die Leopard Route, wo es besonders viele Giraffen zu sehen gab, dann die anderen view points, wie Van Zyls Gat mit der tiefen z.Z. fast trockenen Schlucht wo man aussteigen und runterlaufen sollte.
Ausserhalb der day visitors area beginnt der Crowther Trail, eine Piste die im Halbkreis erst westlich dann bis in den Norden an den Hoanib führt. Mit dem Permit erhälst man eine Karte wo die verschiedenen Campsites (ohne irgendwelche Infrastruktur) eingezeichnet sind. Man darf nur an diesen gekennzeichneten Stellen campieren. Von den insgesamt 10 camp sites sind nur nr 1 und 2 innerhalb der day visitors area, alle anderen 8 liegen entlang des Crowther Trail. Weil wir uns sehr ausgiebig in der day visitors area aufhielten, kamen wir am ersten Tag nur bis zum site nr.3. Übrigens sind diese nicht auf T4A eingezeichnet, man bekommt aber die Koordenaten dafür.
Am zweiten Tag fuhren wir weiter und haben doch tatsächlich ein schwarzes Nashorn gesehen, ein einmaliges Erlebnis. Nachttemperatur war um die 1-3ºC abertagsüber bis 37ºC, vorallem oben dann im Hoanib/Ganamub.
Um die extrem staubige Zufahrt nach Sesfontein zu vermeiden haben wir bei Die Poort das linke Trockenflussbett gewählt durch den Ganamub und stiessen dann ca 30km westlich von Sesfontein auf die D3707. Da Sesfontein zur Zeit keinen Diesel hat und man in Palmwag voll auftanken kann, fällt ev. ein Übernachtungsstop in Sesfontein weg, es gibt auch keine empfehlenswerte camp sites, ausser derjenige bei Warmquelle Ongongo. Alternativ würde ich im verlassenen auf T4A aber immer noch eingeziechneten Ganamub Mountain Camp campieren. Die Lage und Aussicht sind umwerfernd und man ist genug abseits der Strasse um nicht gesehen und gehört zu werden.
Das Flussbett des Hoanib bis nach Puros ist empfehlenswert, haben wir vor 4 Jahren befahren und sind deshalb diesmal direkt auf der D3707 bis ins Community Camp gefahren. Dort kostet der camp site jetzt N$100 pP. Wir hatten nichts vorgebucht und ausser uns waren nur noch zwei Motorradfahrer dort. Wir fühlten uns sehr wohl so alleine.
Die Strecke Puros - Orupembe haben wir vor 4 Jahren im Khumib riverbed gemacht, darum entschieden wir uns diesmal für die westliche Route der D3707. Ich fand diesen Streckenabschnitt vom Schönsten was ich heuer gesehen habe, denn oft ist es im Trockenflussbett eher so dass man keinen Weitblick hat, deshalb fand ich die endlose Steinwüste mit den zum Teil sehr interessanten Gesteinsformen als besonders schön. Und wir konnten so das Wellblech der mehr befahrenen östlichen D3707 vermeiden. Statt 110km fuhren wir jedoch 154km bis Orupembe und waren geschlagene 8 Stunden dafür unterwegs. Rückblickend würde ich nach Erreichen des Ougams fountain nicht noch einmal die nächste westliche detour nehmen sondern auf der normalen D3707 bleiben. Die Lychenfelder kurz nach Ougams fountain sind ebenfalls super. Wenn man sich so verzetelt wie wir dann ist Etappenstop bei Orupembe notwenig, am besten kurz nördich von Orupembe entweder im Marble camp site, oder im House of the Hill N$200 pppn (oberhalb des camp sites), ein Selbstversorgerhaus mit 6 Betten und einem privaten Bad und Kücheneinrichtung und schönem Blick von der schattigen Terrasse. Der Betreuer Sebulon bat innig um Kundschaft!. Wir haben uns für das etwas entferntere Etaambura Camp entschieden und es nicht bereut, die 5 Selbstversogerzelte liegen auf über 1000m und man hat einen wunderbaren Blick 360º ins Kaokoland. Etaambura muss man vorbuchen und kostet N$ 660 pppn Alle drei Unterkünfte sind Teil des Orupembe Conservancy.
Von Marble/House of the Hill/Etaambura bietet sich dann die nächste Etappe an den Marienfluss an, hier gehen die Meinungen auseinander, aber das community camp am Kunene schneidet heutzutage generell viel besser ab als camp Syncro.
Wir sind aber auf der diesjährigen Reise von Etaambura nicht weiter nach Norden gefahren, denn ich habe das blühende Hartmannstal und Marienflusstal in einmaliger Erinnerung nach den Regen im Mai 2009 und wollte diese Bilder nicht verdrängen mit neuen von der diesjährigen extremen Trockenperiode. Es ist grausam wie knochenmager die Oryx sind wobei sie doch solche Ausdaurer sind. Und die Rinder der Himbas, es ist echt schlimm.
Darum fuhren wir von Etaambura nach Opuwo und zwar auf einer sehr anspruchsvollen Strecke zwar als D-road eingezeichnet, aber fast oder teilweise schlimmer als Van Zyl's, welchen wir ebenfalls schon befahren haben und als weniger schlimm empfanden. Vielleicht deshalb weil wir die diesjährige Strecke von Orupembe nach Etanga über die D3703 von west nach ost bergauf fuhren. Ich kann sie jedenfalls nur Leuten empfehlen die bereit sind in 6 Stunden 91km über looses Geröll zu kriechen. Es gibt ein steiles Stück das mit Respekt genommen werden muss! wir waren als einziges Fahrzeug unterwegs und haben sehr sehr aufgepasst, aber es gab Momente wo man einfach Gasgeben und beten musste dass kein Stein was kaputtschlägt am Unterboden. Ab dem Dorf Etanga nach Opuwo ist die D3703 eine normale Gravelroad die man gut mit 70-80km/h befahren kann. Tag und Nacht also.
Auf dem harten ersten Teil wird man jedoch mit schönen bottle trees, Herero Sesame trees, einigen Baobabs und Himba-Nomadensiedlungen belohnt.
Gerne helfe ich mit mehr Infos
Gruss leona
Gruss Leona
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28 Aug 2013 22:23 #302150
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29 Aug 2013 14:09 #302204
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möchte noch anfügen dass man auf dem Rückweg vom Kunene sei es vom Marienfluss oder des Hartmanntals bei Red Drum/Rooidrum vorbeikommt. Hier gabeln sich die pads, súdlich gehts direkt nach Orupembe über eine Schotter/Wellblechpiste. Es gibt aber auch eine Piste bis Etanga (s. Bericht oben) wie dieser Abschnitt ist weiss ich nicht, jedenfalls ist die Gravelroad dann ab Etanga bis Opuwo sehr gut. Dies noch als Ergänzung denn normalerweise will man ja nicht zweimal dieselbe Strecke fahren, in diesem Fall, nicht retour bis Orupembe.

viele Grüsse
leona
Gruss Leona
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29 Aug 2013 15:51 #302229
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Hallo leona, herzlichen Dank für deine ausführliche Beschreibung,

Wir haben vor, die ähnliche Route zu machen – unser Flieger geht am 3. September und ich bin bei den letzten Vorbereitungen.
Es wäre schön, wenn du mir noch einige Infos geben könnte.

„Das Flußbett des Hoanib bis nach Puros ist empfehleswert“ – wie bis du gefahren? Zuerst D3707, dann Richtung SW, dann am Ende der Giribes Plains Richtung W über den Fearless Pass Richtung O und dann die schwarze [Off Road]Strecke Richtung N bis zum Hoanib?

„Etaambura muss man vorbuchen“ – Etaambura habe ich auf meiner Liste, aber wie soll man vorbuchen, wenn man kein SAT dabei hat und man sich nicht langfristig entscheiden möchte?

Ich denke, wir müssen nach Opuwo um unserer Vorräte aufzufüllen.
„Etaambura nach Opuwo“ – das klingt nicht gut, was du da schreibst.
Wäre der Weg, rechts abzubiegen bei „large Himba Kraal“ (ca. 10km) und dann weiter südlich auf der D3707, teilweise durch den Hoarusib river besser?
Oder: zurückfahren bis zur Abzweigung „Beenden Jct W=Orupembe,NE=Opuwa,SW=Puros trail“ und dann auf der D3707 Richtung Osten?

Kleiner Hinweis:
Ganamub Mountain Camp schreibt sich bei T4A mit Kanamub – nur weil ich es verzweifelt danach gesucht habe ;-)

Danke und LbG
Matthias
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29 Aug 2013 19:44 #302273
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Hallo Leona,
vielen,vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung. Ich werde mich mit Karte bewaffnet mal drüber her machen. Kannst du dich erinnern,als ihr das letztemal in den Tälern am Kunene ward, wie ihr von einem zum anderen Tal gekommen seid? Mir hat mal ein Fomi berichtet,dass man nicht vom Kunene wieder die 80 km zurück muss um in die Hartmannberge zu wechseln. Es gäbe einen Übergang ein paar km vom Kunene entfernt am heiligen Berg der Himba vorbei- Kennst du diesen Übergang zufällig?
Viele Grüße
Annette
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30 Aug 2013 00:19 #302303
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„Das Flußbett des Hoanib bis nach Puros ist empfehleswert“ – wie bis du gefahren? Zuerst D3707, dann Richtung SW, dann am Ende der Giribes Plains Richtung W über den Fearless Pass Richtung O und dann die schwarze [Off Road]Strecke Richtung N bis zum Hoanib?

hallo Matthias, von Sesfontein nach Puros durch Trockenflussbette:
Möglichkeit 1) kurz nach Sesfontein geht eine Piste beim Schild "Elephant song Camp" links ab in den Hoanib. Erster Teil ist extrem staubig, es sind bis nach die Poort 25km und bis Amspoort 60km.
Möglichkeit 2) von Sesfontein zuerst auf der D3707 ca 30 km fahren, dann südlich im 90 Grad Winkel in den Ganamub einbiegen. ca. 27km bis die Poort. die restlichen km bis Amspoort sind dann gelcih wie Variante 1) im Hoanib.

Ab Amspoort empfehle ich den westlichen track über die Ganias Plains bis zur jct mit dem Hoarusib riverbed. Die Ganias plains sind voller Fahrspuren und man sollte versuchen keine neuen zu bilden. die Plains enden beim Hoarusib. Hier kann man schön im Flussbett bis Puros fahren, jetzt sollten dort auch nur wenige sumpfige Stellen mit Wasser anzutreffen sein. Ab hier kann mit mehr Elefanten gerechnet werden. Den Hoarusib kannst du auch noch weitere 60km befahren in Richtung NW bis du auf die D3707 nach Opuwo triffst.

Oder du machst die Verbindung zwischen dem Hoarusib und dem Khumib auf einer relativ einfach zu befahrenen gravelpad, ca 17km. und fährst dann im Khumib nach Orupembe.

Was auch immer, am besten mit zwei Fahrzeugen und mit Bergegurt und Schaufel!

@Annette, richtig es gibt einen Übergang vom Marienfluss ins Hartmanntal, aber ich möchte diese Strecke nicht bedenkenlos oder leichtsinnig empfehlen, denn man muss da schon eine gewisse off-road Erfahrung mitbringen. Obwohl alle sandigen tracks die vom Marienfluss zum Ondau Berg führen zuerst harmlos aussehen wird es dann je höher man kommt umso steiler, mit grösseren Steinen und dann gibts nur noch einen einzelnen steilen Pfad. Deshalb nur mit Vorbehalt!

VG leona
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