Fortsetzung @ Reisen ohne Ahnung
Es gab gerade eine Diskussion über die Tücken des Befahrens der Zentralkalahari durch Unerfahrene in der nassen Jahreszeit. Dazu fielen mir meine eigenen Halbschuh-touritischen Gehversuche in den „Pfannen“ ein:
Erster Versuch, 1976:
In Maun hatte uns jemand gesagt, dass in Sowa Pan gerade viele Flamingos seien und das wollten wir natürlich sehen und in unsere Heimreise nach SA einbauen. In Nata haben wir uns dann gleich entschieden, nicht die Hauptstraße über Francistown zu nehmen, sondern eine Direttissima in Form einer gestrichelten Linie auf der Landkarte in Richtung Serowe, welche an Sowa vorbeiführt. Der Plan war also: Flamingos anschauen und dann weiter in Richtung Serowe. Die Linie auf der Karte war dann bloß eine Spur in Richtung Süden/Südenosten, durch Busch/Grasland, oft um Hindernisse drehend und entsprechend langsam. Schließlich kamen wir an eine trockene Bucht der Sowa- (Sua)-Pfanne und dort sind wir dann eingefahren, bestaunten den weiten Horizont, die Kinder hatten „Auslauf“, wir sind entlang der Buchten herumgekurvt, haben eine sehr große Springbockherde gesehen und schließlich sahen wir rosafarbene Flecken am Horizont …….Flamingos, großartig und drauf zu
. Etwa dort, wo man die Vögel durch Tele und Fernglas bereits erkennen konnte, habe ich, Gott sei Dank, registriert, dass der Boden dunkler wurde und ich schon eine ordentliche Spur zog und eine innere Stimme sagte mir, dass das jetzt weit genug sei und wir besser umdrehen sollten
.
Also Rückzug, dazu sollte man aber zweckmäßigerweise die ursprüngliche Einfahrtsstelle in die Pfanne wieder finden, denn nur dort war die Chance auch die „Piste“ wieder zu finden. Wir sind also auf der eigenen Spur zurück, mit einigen Fehlversuchen, weil sich herausstellte, dass wir doch nicht überall die Einzigen gewesen waren. Nach mehreren Fehlversuchen habe ich dann auch unsere Einfahrtstelle in die Pfanne wieder gefunden. Die Weiterfahrt nach Süden in Richtung Serowe führte dann nach Grasland immer öfter durch Busch und Buschwald….es war kein Weiterkommen. Hin und wieder zweigten Spuren ab, ich hatte keine Ahnung ob ich auf der Richtigen war, die Tankanzeige fiel und fiel, ein Kanister musste dran glauben…und schließlich habe ich Serowe abgesagt und bin umgekehrt. In der Dämmerung waren wir zurück in Nata und haben gleich im „Zentrum“ übernachtet, d. h. neben dem Bohrloch im Flussbett.
Nachlese: Beim Herauskramen des Bildes mit den Flamingos kriegte ich abwechselnd Gänsehaut und Schweißausbrüche, denn ich sehe doch tatsächlich WASSER im Vordergrund und wir hatten nur 250 mm Brennweite. Eine Verwechslung ist aber ausgeschlossen, ich habe sicher nur ein Mal vor so einem Hintergrund Flamingos in Botswana gesehen, und eine Verwechslung mit Moremi ist wohl ausgeschlossen…………So hat das Sprichwort von mehr Glück als Verstand mir seine Bedeutung offenbart, denn die Tagesbilanz konnte sich sehen lassen: Nicht abgesumpft und wieder nach Hause gefunden. Wir hatten als Ausrede für unsere Blauäugigkeit wenigstens den damaligen Informationsmangel. Wer aber heute in Kenntnis der Schlammschlachten die sich da abspielen können und über 30 ist, so ein Risiko eingeht ist m. E. schon in einer eigenen Kategorie
….und das Internet ist voll davon......und es werden immer mehr.
und Grüße