Schubs......damit das hier nicht absackt:
Viele Besucher der Gardenroute und Küste machen auch gleich im Addo-NEP eine „Big5-light Safari“. In den hier beschriebenen 70ern war der Addo-NEP noch weit davon entfernt und auch kein Platz um Elefanten zu beobachten, sondern bloß ein größeres eingezäuntes Gehege, das von Touristen nicht befahren werden durfte und das kam so….ohne Historie geht’s bei mir nicht ab
:
In den 1920er Jahren wollten die Farmer die Elefanten um den heutigen Addo-NEP unbedingt weghaben und haben einen gewissen Major Pretorius damit beauftragt, der das auch fast geschafft hat. Dann hat sich die öffentliche Meinung geändert und diese wollte nun die letzten überlebenden Elefanten unter Schutz stellen, worüber Pretorius angeblich recht froh gewesen sein soll, weil die Jagd auf die letzten Tiere im dichten Addo-Busch immer risikoreicher geworden war. 1931 wurde dann der Addo-NEP gegründet. Die Elefanten konnten aber wieder nicht von den Farmen ferngehalten worden und schließlich wurden in den 50er Jahren ca. 2000 Hektar mit gespendeten Schrottschienen und Stahlseilen aus den Minen eingezäunt. Die „Gründungsherde“ das Addo-NPs war nur 22 Tiere stark. Auf Grund des kleinen Areals mussten die Elefanten auch zeitweise mit Futter versorgt werden.
Da das Gehege nicht befahren werden durfte, war der Addo kein Platz für gute Beobachtungen, elephant watching gestaltete sich in den 70ern so: Man konnte am Zaun entlang fahren und auf das Jahrtausendereignis hoffen, zufällig einen Elefanten am Zaun anzutreffen, denn nur 5 Meter dahinter hätte man diesen in dem dichten Busch nicht mehr gesehen oder höchstens den Rücken. Es gab auch Wasserstellen nahe am Zaun und Fütterungsplätze um Sichtungen zu ermöglichen und so die Attraktivität für Besucher zu steigern. Wegen der schlechten Sicht waren daher neben der Piste Erdhügel aufgeschüttet, auf welche man über eine lange Rampe auf- und abfahren konnte; so konnte man besser über den Busch schauen und hätte auch einen Elefantenrücken gesehen, wenn denn einer da gewesen wäre. Dort stand man also….und wartete……und wartete, sah mangels Elefanten dem eigene Schatten beim länger werden zu
….und konzentrierte sich mehr auf die kleinen Tiere.
…..und fuhr kurz vor Torschluss wieder zum Campingplatz.
Der Addo hat sich seither ziemlich gemausert und ich finde, dass er seine oft geringschätzige Bewertung nicht verdient hat. Man kann Elefanten aus nächster Nähe beobachten, hat eine Suhle vor der Veranda (wenn man das richtige Quartier gebucht hat)…..was will man mehr.
Das Verhalten der Elefanten ist genauso bzw. nicht mehr oder weniger natürlich wie an jeder anderen künstlichen Wasserstelle in anderen NPs. Jeder NP, der auf ganzjährige Beobachtungsmöglichkeiten durch Wasserversorgung baut, liefert in einem gewissen Sinn eine „Inszenierung“. Der Unterschied ist bloß, dass man in Addo im Hintergrund Hochspannungsleitungen sieht und manchmal LKWs hört. Ein Gefühl eines Naturerlebnisses kommt dabei nicht auf, aber das ist ja auch in Etosha oder KTP kaum mehr möglich.
Grüße
und übrigens @ Wildelefanten im Kap: Die Knysna Waldelefanten gibt es wirklich. Ein südafrikanischer Freund ist vor ein paar Jahren den dortigen Marathon gelaufen und hat dabei Elefantendung am Weg gesehen…..kein Jägerlatein!