THEMA: Löwengemetzel - Verschiedene Zeitschienen
10 Dez 2005 08:37 #9613
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  • Satara am 10 Dez 2005 08:37
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Löwen neben Straße geschossen
Blutiges Gemetzel vor Touristen im Hegegebiet an der Etoschagrenze

Mitten im Ehirovipuka kommunalen Hegegebiet, westlich des Etoscha-Nationalparks metzelten zahlreiche dort ansässige Männer vor den Augen von Touristen einen Mähnenlöwen zwischen Straße und Parkgrenze nieder, der wohl verzweifelt versuchte, durch den Zaun auf die andere Seite in den Etosha-Park zu kommen.

(ein Artikel aus der AZ vom 7.12.05, auf den Charly aufmerksam machte)

Mein Kommentar hierzu:
Charly,
Du selber hast mir mal gesagt, dass alle Menschen eigentlich "herzlos" und rücksichtslos sind, aber das wir durch unsere Sozialisation dieses Urverhalten unter Kontrolle haben ..... nicht wörtlich aber so ähnlich hast Du Dich geäussert.

Dieser Artikel - über das Abschlachten eines Löwen - bestärkt mich erneut in meiner Auffassung, dass wir auf dieser Welt auch in unterschiedlichen Zeitschienen leben.

Unsere Vorfahren - im Mittelalter - haben auch Verhaltensmuster gezeigt, die für uns heute eigentlich unverständlich sind.

z.B. die gröhlende Menge bei öffentlichen Hinrichtungen und Folter.
unmenschliche Arbeitsbedingen für viele Leibeigene und Bauern.
Und mit Tieren ist man wahrscheinlich auch nicht viel anders umgegangen.

So sehe ich das in Afrika, bei den islamischen Ländern, die den Frauen immer noch das Selbsbestimmungsrecht absprechen und am schrecklichsten die Genitalverstümmelung, die nichts mit dem Islam zu tun hat, sondern aus irgendwelchen Ururzeiten stammt und die Weiterentwicklung – fort von dieser Grausamkeit – anscheinend nur durch Einflüsse von aussen zustande zu kommen scheint.

Diese Völker leben noch in anderen Jahrhunderten, und werden gleichzeitig mit der Moderne konfrontiert (wie moderne Fortbewegungsmittel und Kommunikation), was eine normale, vielleicht auch kulturell und die Sozialisation betreffende gesündere Weiterentwicklung erschwert.

Beispiel - Saudi Arabien: politisch und kulturell - Stillstand und Stagnation
dafür dekadent, weil sie Geld ohne Ende haben und sich alles kaufen können; dadurch entseht überhaupt kein Druck die Gesellschaft zu modernisieren. - Eher das Gegenteil ist der Fall.

Die Gesellschaften in Afrika entwickeln sich auch nicht weiter. Man pocht auf traditionelle Rechte und Gewohnheiten und ist nicht bereit, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Voraussetzung ist aber hierfür, dass Menschen den Wunsch bzw. den Drang haben Dinge verändern bzw. verbessern zu wollen – wie Forscherdrang und Ehrgeiz.

Wenn alles nur als „gottgegeben“ hingenommen wird und mit apathischer Gleichgültigkeit ertragen wird, kann sich natürlich auch nichts verändern. So gesehen, bleiben die Gesellschaften nicht nur in der Zeitschiene hinter uns zurück, sondern der Abstand zu den modernen Gesellschaften vergrössert sich weiter.

Die meisten Schwarzafrikaner finden wahrscheinlich einfach nichts dabei, Wildtiere abzuschlachten. Sie betrachten das als ihr angestammtes Recht und wundern sich nur, dass sich Weisse darüber so aufregen können.
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10 Dez 2005 13:34 #9623
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  • Satara am 10 Dez 2005 08:37
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@ Satara

Ich finde es auch ganz entsetzlich, was dort am Westrand von Etosha passiert ist. Aber deine Ansicht mit der "Zeitschiene" kann ich so nicht nachvollziehen. Waren es nicht die "neuzeitlichen" Weißen, die halb Afrika leer geschossen haben? Damals - und so lange ist das ja noch gar nicht her - hätte sich wohl kaum jemand über einen toten Löwen aufgeregt.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte das, was dort geschehen ist, auf keinen Fall gut heißen, nur die Begründung mit der "Zeitschiene" erscheint mir nicht logisch.

Gruß
Armin
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10 Dez 2005 14:05 #9626
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  • Satara am 10 Dez 2005 08:37
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Wir müssen hier sehen, dass die "Schlächter" Hereros waren, also Leute, die seit Jahrhunderten von und mit ihrem Vieh leben und das die angesprochenen Beamten der Naturschutzbehörde gerade keine Zeit hatten, sich um dieses Thema zu kümmern.
Es soll ja auch schon Vorfälle gegeben haben, wo Farmer am Rand der Etosha den Zaun zerstörten, um dann im Rahmen des Selbschutzes mit ihren Gästen Löwen zu jagen.
Axel
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10 Dez 2005 16:51 #9635
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  • Satara am 10 Dez 2005 08:37
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na jetzt aber mal halblang hier !

Völlig egal, ob das Schwarze, Weiße, Hereros, Schwaben oder Preußen waren. Zwar kennt man bei dieser Berichersattung die näheren Umstände nicht, doch soll eines nicht unbeachtet bleiben.

Es waren in erster Linie Menschen, die in direkter Nachbarschaft mit dem Löwen - einem gefährlichen Raubtier !- leben. Wie gesagt wahrscheinlich von der Viehzucht. Da ist es doch völlig normal, dass man sich gegen Konkurrenz durchsetzt! HIER gibt es keine Wölfe und Bären mehr Satara, warum nur ?

Die Ansicht mit den "Schienen" wurde schon kritisiert. Hier meine Gegenfrage: Warum wird denn in "hoch entwickelten" Zivilastionen unseres Planeten USA, Kanada und Russland ebenso der Wolf bekämpft ? Willst du behaupten, "die Amerikaner" sind rückständiger als wir . . . ?

Und was ist dann mit den ganzen Farmern im südlichen Afrika, die nicht nur den Löwen verdängt haben, sondern nun auch den Geparden dezimieren ?

Die evolutionistische Sicht in der Kulturanthopolgie ist schon längst überholt Satara. Da hatte dir offensichtlich sogar schon Leo Frobenius einiges Vorraus. Was ist denn Fortschritt ? Der maßlose Verbrauch an Konsumgütern und Ressourcen ? Oder gar der Zerfall der Familie und das Abschieben von Alten Menschen in Heime ?

Warum sollten sich denn die Gesellschaften in Afrika weiterentwickeln, wo sich die Lebensweise über Jahrtausende bewährt hat ? Und dann auch noch in unsere Richtung ? DAS IST KULTURIMPERIALISMUS !

Was für ein "Abstand" soll sich denn bitte vergrößern ? Inwieweit bist du denn z.Bsp. einem San-Menschen voraus ? Das du Auto fahren kannst? Ein San hat dir das Fährtenlesen sicher vorraus !
Oder weil du so viel Stress in deinem Alltag hast, während er dutzende Stunden in der Woche "frei" hat ?
Bildung ? Ein !ko kennt mehr Pflanzen UND deren Wirkungen, als du jemals in deinem Leben gesehen hast.
Warum sollte denn eigenes Verhalten nicht hinterfragt werden ? Jäger und Sammlergesellschaften haben ausgeklügelte Sozial- und Rechtssprechungssysteme.

Bitte beachten: Jäger und Sammlergesellschaften waren schon IMMER in Kontakt mit seßhaft wirtschaftenden Menschen. Fast immer existiert ein ausgeklügeltes Handelssystem, dass Mangel auf beiden Seiten entgegenwirkte.
Menschen sind nicht einfach vom Naturgeschehen "determiniert". Oft ist es ihre Eigene Entscheidung zu einer anderen Wirtschaftsweise zu wechseln, weil diese erfolgsversprechender ist. Es gibt viele Jäger und Sammler - Gesellschaften, die früher extensive Bauern oder gar Viehhirten waren !

Die meisten Europäer finden wahrscheinlich nichts dabei, andere Kulturen als minderwertig zu bezeichnen. Sie betrachten das als ihr angestammtes Recht und wundern sich nur, dass es Menschen gibt, die anders als sie denken und handeln.
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