Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf dem doch recht luftig gestrickten, kulturellen Angebot Namibias, sich wirklich eine so tiefgreifende, sich von den angeblich so oberflächlichen Bundesdeutschen abhebende philosophische Tiefe entwickeln kann, wie manch einer gerne hineininterpretiert.
Was ich mit Worten nicht recht zu erläutern weiß,
ist mein Grundempfinden im Bezug auf die Auswirkungen der Apartheid,
oder einfach nur des heftigen Wohlstands- und Bildungsgefälles zwischen Weiß und Schwarz in Namibia.
Oder einfacher formuliert: Viele Weiße haben weiterhin ihr schwarzes Personal, über dass sie verfügen wie Untergebene, die ihnen die unangenehmen Aufgaben abnehmen, Drecks- oder Idiotenarbeiten machen, sich gesundheitsschädlichen Tätigkeiten aussetzen.
So etwas gibts bei uns nicht. Da hab ich Verständnisprobleme.
Wie mit jemanden philosophieren, der seinen Privatneger besitzt?
Nur so ein paar Gedanken seit 1996,
Immerhin gehst Du hobbysoziologisch halbwegs auf die Ausgangsfrage ein, was ich jetzt weniger mache.
Ob Philosophie - oder kluge Gedanken über das Dasein - von einem wie auch immer gearteten "kulturellen" Input abhängt, ist wohl zweifelhaft. Input aus dem Kulturbetrieb ist sicher förderlich, aber notwendig??? Sehr anmaßend... Existenzielle Ausagen erfordern als notwendigen Input wohl nur die schlichte Existenz ...
Auch in D hat der, welcher Macht und/oder Geld besitzt, die Möglichkeit, sich für das Unangenehme sein "Personal" zu beschaffen. Nichts anderes passiert tagtäglich überall in den Betrieben, Organisationen und privaten Haushalten. Wobei ich unsere Arbeitsbeziehungen als insgesamt durchaus erträglich ansehe. Daß es die Einen und die Anderen gibt, was soll das mit der Fähigkeit zum philosophischen Denken zu tun haben? Verstehe ich nicht.
Das nur mal zum Nachdenken, wenn nicht sein 1996, dann seit jetzt...
Gruß