Betriebswirtschaftliche, Energie-, CO2-, Öko- (Umwelt-) usw. Bilanzen stehen öfters im Konflikt miteinander, z. B. Müllverbrennung (Energie) und Recycling (Umwelt). Dazu kommen noch lokale Gegebenheiten; was an einem Ort sinnvoll ist, ist es woanders nicht, es kommt immer auf die Prioritätensetzung, Kosten, Preise, Versorgungssituation etc. an. Wenn man versucht das ganzheitlich zu sehen, wird es oft kompliziert, deswegen divergieren ja auch Expertenmeinungen je nach Interessenlage derart.
Aber eine Frage kann man sich auch mit Hausverstand beantworten, nämlich dass es energetisch nicht sinnvoll ist, minderwertige Energieträger (im Heizwert) mit hohem Energieaufwand weit zu transportieren und dazu gehört Holz. Je weiter es transportiert wird, desto schlechter wird die Energie- und CO2-Bilanz. Wobei der spezifische Energieverbrauch der Frachtschiffe weniger dramatisch ist, als medial ereifert, das Problem liegt eher bei anderen Schadstoffemissionen.
Während Fernwärme aus Holz im ländlichen Raum auch betriebswirtschaftlich tragfähig sein kann, ist die Verstromung bei derzeitiger Preisstruktur nur durch massive Subvention lebensfähig. Wenn diese weg fällt oder reduziert wird, muss sie eingestellt werden. Wenn das bei uns so ist, schaut es wohl für die Verstromung von "Busch" in Namibia noch schlechter aus. Bleibt wohl nur Verwendung von „Busch“ als Energieträger und Baustoff. Die Verwendung als Futtermittel wusste ich nicht, finde das toll.
@ den langen Weg des Holzes und Größenordnungen
Z. B. Drax in GB, die ca. 7 Mio. Tonnen pa von Pellets aus Kanada und USA verfeuert, mit gigantischen 3.900 MW (PS: Anlagenleistung) aus 75/25 % Pellets/ Kohle. „Rechnen“ tut sich das nur wg. CO2-Kosten und drohenden Strafzahlungen bei Nichterreichen von Klimazielen. Das macht die Transportkosten zu peanuts. Die größte Anlage in A (derzeit wegen Förderungsreduktion stillgelegt) leistet 60 MW Strom und Fernwärme, nur zur Relation.
Aber auch bei privaten Heizungen kann es vorkommen, dass der ökobewusste Hausbesitzer (unwissend) die Taiga oder die Karpaten verheizt. Dass das waldreiche Österreich, Pionier- und Musterland für Holzverfeuern, nach China der zweitgrößte Holzimporteuer der Welt ist (bei aber ausgeglichener Mengenbilanz), macht nachdenklich. Nur durch die überdimensionierte Papierindustrie lässt sich das nicht erklären.
@ Brauerei
Es gibt in A eine energetisch autarke Brauerei, die also keine Energie zukauft, also alles selbst erzeugt, aus PV, Solarthermie und Biogas……wofür allerdings die Schweinemäster durch Zukauf von importierten Futter büßen müssen. Was ökologisch sinnvoll ist, ist aber wohl beim derzeitigen Ölpreis betriebswirtschaftlich ein Albtraum.