THEMA: Süddeutsche Zeitung: Interview mit einer Rangerin
13 Okt 2016 20:37 #448063
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  • Botswanadreams am 13 Okt 2016 20:37
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Wolfgang, Du hast es genau auf den Punkt gebracht.
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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13 Okt 2016 21:59 #448068
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@Wolfgang
Aber fängt nicht jeder mal klein an? Natürlich hat diese Rangerin nicht die Erfahrung, wie jemand, der im Busch/Regenwald (um bei deinem Beispiel zu bleiben) aufgewachsen ist. Aber nur weil es ggf noch Bessere (weil Erfahrenere) gibt, bedeutet das doch nicht, dass sie ihren Job schlecht macht!? Ich kanns natürlich nicht belegen, aber ich würde einfach mal behaupten, dass bei weitem nicht alle der in Südafrika arbeitenden Ranger wirklich im "Busch" aufgewachsen sind und seit ihrer Kindheit nichts anderes machen als Spuren lesen und Jagen.

Ich find's toll, wenn jemand sein Ding durchzieht (genauso wie ich es toll und beeindruckend finde, wie du mit deinem Fahrrad Afrika und die Welt bereist...) und sich seinen Traum erfüllt. Dass sich das hier etwas nach Marketing anfühlt... joa, mag sein. Aber wenn ich dadurch Geld verdienen kann, um meinen Traum eben auch weiterhin zu leben...
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13 Okt 2016 22:18 #448069
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Strubi86 schrieb:
Ich kanns natürlich nicht belegen, aber ich würde einfach mal behaupten, dass bei weitem nicht alle der in Südafrika arbeitenden Ranger wirklich im "Busch" aufgewachsen sind und seit ihrer Kindheit nichts anderes machen als Spuren lesen und Jagen.

... da stimme ich völlig mit Dir überein. Diese Fähigkeit werden nur sehr sehr Wenige haben. Die Frage ist, ob ich diejenige Person dann als Guide benötige. Das muss jeder für sich entscheiden.

Und ob jetzt jemand, der in Deutschland eine Arbeit hatte, jemanden in Afrika einen Job wegnehmen muss, kann man natürlich auch kontrovers diskutieren.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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13 Okt 2016 22:27 #448071
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BikeAfrica schrieb:
Und ob jetzt jemand, der in Deutschland eine Arbeit hatte, jemanden in Afrika einen Job wegnehmen muss, kann man natürlich auch kontrovers diskutieren.

Gruß
Wolfgang

Ich glaube, man kann sich auch Fähigkeiten aneignen, ohne sie seit seiner Kindheit erfahren zu haben ;) Nein, die hier diskutierte Frau hat sicher nicht all diese Fähigkeiten seit Kindesbeinen an, aber ohne sie wirklich erlebt zu haben, finde ich es auch schwierig, ihr nun jede Kompetenz abzusprechen.

Wolfgang, ich schätze Dich und Deine Art zu reisen sehr, aber beim Zitierten widerspreche ich dann doch, denn dann müsste man grundsätzlich jeden in Frage stellen, der aus Jobgründen irgendwohin zieht... Ziehst Du mit guter Qualifikation in die USA, nimmst Du da im Zweifel auch jemandem den Job weg... oder in Süddeutschland ... oder Hessen :P
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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13 Okt 2016 22:45 #448072
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Sanne schrieb:
Ich glaube, man kann sich auch Fähigkeiten aneignen, ohne sie seit seiner Kindheit erfahren zu haben ;) Nein, die hier diskutierte Frau hat sicher nicht all diese Fähigkeiten seit Kindesbeinen an, aber ohne sie wirklich erlebt zu haben, finde ich es auch schwierig, ihr nun jede Kompetenz abzusprechen.
... mache ich ja nicht. Die kann sicher das Gleiche wie viele andere Guides. Das bedeudet nicht gleichzeitig, dass deren Fähigkeiten gut sind. Das will (und kann) ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Ich kenne die ja nicht.
Wolfgang, ich schätze Dich und Deine Art zu reisen sehr, aber beim Zitierten widerspreche ich dann doch, denn dann müsste man grundsätzlich jeden in Frage stellen, der aus Jobgründen irgendwohin zieht... Ziehst Du mit guter Qualifikation in die USA, nimmst Du da im Zweifel auch jemandem den Job weg... oder in Süddeutschland ... oder Hessen :P
... in Deutschland oder in den USA hatte jedes Kind die Chance auf eine Schulbildung (in welcher Güte auch immer). In Afrika ist das anders. Der Afrikaner x.y. kann vielleicht nicht lesen, schreiben und rechnen. Der kann nicht als Kellner arbeiten oder an der Kasse im Supermarkt, aber als Guide könnte er.
Jetzt komme ich daher und mache dem Arbeitgeber ein Angebot: Ich mache die Ausbildung zum Ranger. Kostet Dich nichts, finanziere ich selbst.
Der Afrikaner braucht in der Zeit der Ausbildung auch ein Gehalt, sonst bringt er seine Familie nicht durch.
Frage: Was passiert mit dem Einheimischen und seiner Familie?

Schulbildung: Null
Sozialversicherung: Null
Vermögen: Null
Sind das vielleicht am Ende die Leute, die nach Johannesburg und Kapstadt gehen und Leute beklauen und ausrauben, weil sie auf ehrliche Art und Weise nicht mehr überleben können?

Gruß
Wolfgang
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13 Okt 2016 22:58 #448073
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Ich mag nicht mit Dir streiten, aber so krass ist die Situation in Südafrika nun auch wieder nicht... Ich habe dort nicht nur sehr viele, sehr gut ausgebildete Guides aus SA sondern auch aus Simbabwe kennengelernt... die konnten auch alle recht gut vom Gehalt und Trinkgeld leben, allerdings konnten die auch alle lesen, schreiben und rechnen...

Sicher können sich viele die Kosten der Kurse nicht leisten, aber gerade in Greater Kruger habe ich einige Lodges kennengelernt, die da ihre zukünftigen Guides (die früher "nur" Getränke verteilten) unterstützt.

Aber wenn man hier über Dinge in Südafrika spricht, sollte man auch eher im Auge behalten, dass Bildung in Südafrika nun lange nicht so schwach und rückständig ist wie oft befürchtet. (zumindest im Vergleich zu vielen anderen Ländern)
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