Hallo Christian,
travelNAMIBIA schrieb:
Ich finde aber grundsätzlich, dass man sich nicht einfach Statistiken raussuchen sollte, die einem passen und andere als falsch abtut. Wer sagt einem, dass NACSO irgendwie den besseren Durchblick hat als Andere (z.B. NAPHA etc)? Ob irgendeine richtig oder falsch ist, kann ich (kannst Du es?) als Außenstehende und Nicht-Experte kaum beurteilen.
Was die Gesamtheit der Conservancies anbetrifft ist wohl niemand in Namibia näher an den Conservancies als NACSO. NACSO auditiert die Conservancies schließlich jährlich. NAPHA nicht. Und NACSO ist einzig und allein dazu da, die Conservancies zu unterstützen und das Conservancy-Modell zu promoten. Die bemühen sich ungemein die Vorteile des Conservancy-Modells heraus zu arbeiten. NACSO unterstützt die Trophäenjagd in den Conservancies. Erkläre mir mal logisch, welches Motiv die haben sollten, die Benefits der Trophäenjagds klein zu reden?
Welches Motiv NAPHA hat, die Trophäenjagd als die wichtigste segensreichste Naturschutzmaßnahme überhaupt darzustellen, liegt auf der Hand.
travelNAMIBIA schrieb:
Das mit den Jobs ist sicherlich eine Auslegung der Statistiken durch den Umweltminister
NACSO spricht 2013 von "community conservation facilitated 6,472 jobs in 2013"
Das ist keine "Auslegung" sondern Schwachsinn. Die Zahlen sind im NACSO-Report doch aufgeschlüsselt, da muss man nicht "auslegen". Wenn 961 Menschen in den Conservancies mit der Herstellung und dem Verkauf von Schnitzereien, Ketten usw. beschäftigt sind, die sie an Touris verkaufen, hat dann die Trophäenjagd die Jobs geschaffen? Wenn 938 in Lodges und Campsites in den Conservances arbeiten, hat dann die Trophäenjagd diese Jobs geschaffen? Ja vielleicht sind 1% der Übernachtungsgäste Jäger, aber das ist dann nicht maßgeblich.
Zu welcher Politik soll es denn führen, wenn ein Umweltminister ständig völlig falsche Zahlen und Angaben verbreitet und aufgrund dieser Falschangaben seine Entscheidungen fällt? Der Herr Umwelt- und Tourismusminister hat auch vor der Presse erzählt, dass die KORA-Awards 700 Millionen Menschen gucken würden und das eine tolle Werbemöglichkeit für den Tourismus in Namibia wäre. Das NTB hat daraufhin sein Jahresbudget zum Fenster rausgeworfen. Der nette Herr Shifeta spricht einfach alles nach, was ihm Lobbyisten vorlegen. Eigenes Denken scheint nicht so die Stärke zu sein.
travelNAMIBIA schrieb:
Beispiel: Die NACSO-Wildtierzählung geht von bis zu 136.000 Springböcken (Juni 2016) in der Region Kunene aus. MET (und der subjektive Eindruck vieler) sagt, dass der Bestand aufrund von Wilderei deutlich abnimmt. Laut NACSO ist dies gegenüber 2015 jedoch ein Zuwachs von etwa 90% (was Nachwuchstechnisch kaum möglich erscheint). Wem wollen wir in dem Fall glauben?
Ich kann das logischerweise nicht prüfen, finde die NACSO-Zahlen für das Kaokoveld aber plausibel. Sie zeigen bei Springböcken einen Anstieg von 82% gegenüber dem Vorjahr, liegen aber trotzdem immer noch deutlich unter den Werten früherer Jahre. Der Anstieg um 82% ist plausibel. Im nördlichen Bereich des Kaokoveld gab es extremen Regen. Marienfluss- und Hartmannsstal haben Weide wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das wir da dieses Jahr Springbokherden mit 200 Tieren gesehen habe, hatte ich ich
hier im April schon geschrieben. Ist natürlich nicht repräsentativ, passt aber ins Bild. Ansonsten geht die Kunene-Region bis 50km östlich von Outjo und umfasst viel privates Farmland. Das Kaokoveld macht nur ca. 10% der Fläche der Kunene-Region aus. Zum Rest weiß ich wenig und kann da nichts sagen.
Beste Grüße
Guido