THEMA: Lustige, kuriose oder gefährliche Tierbegegnungen
25 Sep 2016 09:27 #446095
  • safarichili
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  • safarichili am 25 Sep 2016 09:27
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Also Dein Löwenbesuch nachts im Camp finde ich schon ziemlich beängstigend Picco! Ich hätte keine einzige weitere Nacht in so einem kleinen Bodenzelt verbracht! Aber das hätte ich von vornherein schon nicht gemacht - mir persönlich ist das zu nah am Geschehen..... :woohoo: und die Konversation der beiden Guides......Gänsehaut....! :ohmy: ...aber geniale Nachtaufnahmen hat Deine Kamera da geschossen.....
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25 Sep 2016 11:01 #446105
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  • sabi_2_3_ am 25 Sep 2016 11:01
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Hallo zusammen! Tolle und aufregende Geschichten habt ihr zu erzählen...

@ BikeAfrica: Ich hab auch was zum Sesriem Campsite, ein ähnliches Erlebnis:

Es war schon dunkel, wir hatten gerade gegessen und saßen gemütlich beisammen, da sah ich im Augenwinkel was vorbeihuschen... Was war das denn? Von Größe und Form her könnte es eine Katze gewesen sein. Doch die Taschenlampe brachte Licht ins Dunkel: Da stand doch tatsächlich ein Kapfuchs und sah uns mit großen Augen an. (Man könnte an der Stelle meinen, dass es auch ein Schakal war, wie bei der Story von BikeAfrica, doch wir sind 100 % sicher, dass es ein Kapfuchs war. Das Tier war mini klein und schmal gebaut, hatte ganz dürre lange Beine und riesige Ohren.) Wir konnten unser Glück kaum fassen. Da das Tier sehr hungrig aussah holten wir ein Stück Fleisch aus unserer Kühlbox und warfen es ihm hin. Es schmeckte ihm! Wie schon von BikeAfrica beschrieben ist ja um den Campsite eine kleines Mäuerchen, dort standen wir und der Kapfuchs kam bis zu der Mauer und ließ sich von uns mit kleinen Fleischhappen füttern. Da tauchte plötzlich ein weiteres Tier auf der Bildfläche auf, eine Katze drängte sich auf und wollte auch was von dem Fleisch abhaben. Der Kapfuchs hatte Angst vor ihr und wich immer weiter zurück bis er im Dunkel verschwand. Dann machten wir uns Sorgen, dass er jetzt bestimmt durstig werden wird und stellten ihm noch eine Schale mit Wasser hin...

Scheinbar kommen am Sesriem Campsite öfter wilde Tiere, die von dem Essensgeruch angelockt werden. Wir freuten uns jedenfalls sehr über dieses einmalige Erlebnis mit dem kleinen Kapfüchschen :)
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25 Sep 2016 21:55 #446191
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  • safarichili am 25 Sep 2016 09:27
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Na, zum dem Thema kann ich auch noch einen Beitrag beisteuern, denn wir hatten letztes Jahr im August 2015 einen denkbar schlechten Einstieg in unsere 8tägige Safari in Botswana.....
Wir sind am Freitag den 14. August gegen 16 Uhr am Linyanti Airstrip gelandet...gerade frisch aus Deutschland angekommen...
Wir, das war eine Reisegruppe von 3 Ehepaaren. Für meinen Mann war es die erste Safari überhaupt - ich selbst war 2007 schon mal in Namibia unterwegs mit zwei Freundinnen, und unsere Freunde hatten schon diverse Safaris unternommen in Botswana, Sambia, Zimbabwe....aber immer geführte Touren mit Guide.
Nachdem wir im offenen Jeep Platz genommen hatten- die Damen links, die Herren rechts - und unsere Taschen auch noch irgendwo dazwischen auf den freien Mittelplätzen, fragte uns unser Guide (nebst Guide in Ausbildung) ob wir auf direktem Weg ins Camp wollen oder noch einen kleinen Gamedrive unternehmen sollten....
Wir entschieden uns für den kleinen Gamedrive...
Es dauerte nicht lange und wir sahen auch schon die ersten Kudus, Büffel, und Elefanten....
Die Elefanten waren für meinen Geschmack ziemlich nervös, denn sie liefen trompetend davon, wenn wir an ihnen vorbeikamen - ich kannte sie aus Namibia aus dem Etosha N.P. nur völlig entspannt am Wasserloch stehend....
Und unsere Freunde meinten, wir sollten uns entspannen...die Elefanten machen schon mal einen Scheinangriff, aber bleiben dann stehen oder drehen kurz vor dem Fahrzeug ab.....
Gegen 17:30 Uhr - die Sonne war kurz vor dem Untergehen, kamen wir um einige Büsche gefahren und sahen in ca. 40 bis 50 Meter Entfernung vor uns eine Elefantenherde, welche die Piste von links nach rechts kreuzte...
Links war Buschland und rechts eine offene Grasfläche zum Linyanti River hin....
Unser Guide fuhr den Wagen nach links von der Piste ab, blieb stehen und stellte den Motor ab.
Die Elefantengruppe bewegte sich weiter einige Schritte Richtung Fluß und unsere Freundin Rosi bemerkte gleich zu Beginn: "Ui schau, da ist ein ganz Kleines dabei...."
Unser Guide fing dann an uns- für meine Begriffe- relativ lautstark zu erklären was wir hier sehen: "A breeding heard of elephants..." Die eine Gruppe vor uns - wie gesagt in 40 bis 50 Meter Entfernung - und eine weitere Gruppe - die aber bereits 500 Meter weiter schon fast am Fluß waren......
Unsere nahe Elefantenruppe bewegte sich zuerst noch ein paar Schritte weiter von links nach rechts, blieb dann aber - einer nach dem anderen langsam stehen und drehten sich in unsere Richtung....
Dann konnten wir beobachten, wie sich nacheinander die Ohren aufstellten, die Rüssel hochgingen....
Bernd kommentierte das Ganze mit den Worten: "Jetzt schaung's aber.....!" (bayerisch :lol: )
Und mein Mann, der ja nun überhaupt keine Ahnung hatte, mit den Worten: "Ja, jetzt sind sie auf Hab' acht....."
Ich selbst dachte nur: What the fuck is going on....?! Hab' aber nichts gesagt, weil wir ja einen vermeintlich erfahrenen Guide dabei hatten.....
Und dann, ohne weitere Vorwarnung (obwohl ja eigentlich die aufgestellten Ohren und die erhobenen Rüssel schon Warnung genug waren?!), kam die Größte, vermutlich die Leitkuh, auf uns zu gerannt, und zwar full speed von der rechten Seite, also da, wo die Herren saßen....
Mein Mann filmte die ganze Szene, in der festen Überzeugung, daß es sich um einen Scheinangriff handelte, ich machte noch ein Foto und hielt mich dann an der Stange vor mir fest, als für mich klar war: DIE BLEIBT NICHT STEHEN!
Ich stammelte noch ein leises: "Oh shit, oh shit....!"
Sekunden später schlugen ihre Stoßzähne auf der rechten Seite des Jeeps ein - mein Mann sah noch den einen Stoßzahn splittern - sie verhakte sich unter den Armlehnen, hob dann den Kopf und schmiss den Jeep um!
Wir Insassen purzelten durch die Luft und kamen zwischen der Dachplane und den Sitzen zum Liegen - wie die Maikäfer auf dem Rücken - ich selbst kam stehenderweise auf, da ich mich an der Stange vor mir festgehalten hatte - ebenso Andi in der Reihe hinter uns....
Der Moment nachdem wir zum Liegen kamen war mit der Schlimmste, denn wir wußten nicht was jetzt weiter passieren würde - greift sie nochmal an oder dreht sie ab.....
Zu unserem großen Glück hat sie den Wagen nicht weiter attackiert und ist zu ihrer Herde zurückgekehrt...
Als das klar war, haben wir uns erst mal wieder sortiert, den Darniederliegenden aufgeholfen und nach Blessuren abgecheckt.... Rosi vor mir hatte es am Schlimmsten erwischt, sie hatte eine 7 Zentimeter große Platzwunde auf der Stirn und schlimme Rückenschmerzen (angebrochener 12. Brustwirbel und angebrochener Steissbeinwirbel- was wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten) und Helga hinter mir hatte mit ihrer Hand die Armlehne umklammert, welche dann zwischen Jeep und Boden eingequetscht wurde....ihr Handrücken schwoll auf das Dreifache an....
Unser Guide hatte kurz vor dem Einschlag noch den Motor gestartet, leider viel zu spät, aber so wie der Jeep jetzt auf der Seite lag, gab es eine dicke graue Rauchwolke und ich dachte nur so: "Jetzt explodiert gleich noch der Wagen....!"
Wir haben ihn dann darauf hingewiesen er möge doch den Motor wieder abstellen....was er dann auch tat...
Über Funk hat er daraufhin im Camp angerufen und Hilfe angefordert...er mußte seine Hilfe mehrfach wiederholen:
"This is serious....! This is serious....!"
Im Camp dachten sie wohl er will sie verarschen..... :woohoo:
Na, und dann steht man da so im afrikanischen Busch - in the middle of nowhere - bei Einbruch der Dämmerung - und denkt sich - was kommt als nächstes.....?! Löwen?! Hyänen?!
Es kam zum Glück nichts ausser unserem Ersatzjeep - 20 Minuten später.... und so kamen wir bei Dunkelheit in unserem Camp an.....
Haben dann unsere Zelte bezogen und mein Mann hat eine halbe Stunde später im Scheinwerferlicht der Taschenlampe erst mal Rosi's Patzwunde genäht.....
Er ist Arzt und hat entgegen seiner normalen Gewohnheit ausnahmsweise mal Nähzeug ins Reisegepäck mit eingepackt....
Frei nach dem Motto: "Wir fliegen in den afrikanischen Busch.....wer weiss, vielleicht kann man das ja mal brauchen, so weit ab von jeglicher Zivilisation....."
Dass das aber gleich zwei Stunden nach unserer Ankunft sein würde, damit haben wir nicht gerechnet....
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25 Sep 2016 22:17 #446194
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  • Logi am 25 Sep 2016 22:17
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@Safarichili

Ich erinnere mich an Euren Fall. Der ist ja damals ausreichend durch die Presse gegangen.

LG
Logi
Letzte Änderung: 25 Sep 2016 23:16 von Logi.
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25 Sep 2016 22:34 #446195
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  • safarichili am 25 Sep 2016 09:27
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@ Logi
Stimmt! :woohoo: Das waren wir.....
LG Juli
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26 Sep 2016 07:26 #446210
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  • Flash2010 am 26 Sep 2016 07:26
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Hallo Juli,

beim Lesen hatte ich direkt das Video vor Augen was durch die Presse ging :blink:
Wirklich eine kleine Horrorstory.. Aber schön, den Bericht mal von dir persönlich zu hören, in der Presse wird ja alles irgendwie verdreht.

Hoffe ihr habt dadurch kein Elefanten-Trauma erlitten (verstehen könnte ichs..).

LG
Laura
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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