THEMA: Afrika - Vergangenheit und Zukunft
25 Jun 2005 22:41 #6251
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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@Charly

Ich würde mich freuen, wenn ich mit Dir diskutieren könnte, da mein Wissen und meine Einschätzungen "nur" angelesen sind und meine Erfahrungen nur aus der Ausnahmesituation "Urlaub" stammen.

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Gruß, Michael
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25 Jun 2005 23:36 #6252
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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...zuviel der Ehre, Yoshi!
Als geistiger Sparringspartner bin ich nicht (mehr) geeignet:
ich bin ein "Closed Shop", allerdings mit "open mind..."
Aber da findet doch in 4 Wochen ein SA/Namibia-Fan-Treffen statt!
Wenn Du die Geschichte Afrikas bis dahin "fertig" evaluiert hast..., das
wäre doch eine Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit anderen?
Einzelheiten stehen an vielen Stellen, u.a. in www.southafrica.infoweb.com
dort unter "Chat-und Forikertreffen"....
Gruss Charly

PS: welche Ziele Du mit Deiner Fortsetzungsgeschichte verfolgst, ist auch mir nicht klar: schreibst Du Deine Diplomarbeit als "Collegium Publicum"?
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26 Jun 2005 11:51 #6264
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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Nein Charly,

mein Ansinnen ist eine Mixtur aus verschiedenen Gründen. Zum Einen macht man sich als Urlauber -so wie wir 1993 auch- in der Regel keinerlei tiefere Gedanken über das Ziel. Ich möchte durch diese Beiträge ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese wunderschöne Weltengegend ein schweres Erbe hat, welches die Menschen jetzt und in der Zukunft beeinflusst. Auch ist es für mich immer wieder erschreckend, wie wenig Menschen aus der Geschichte lernen! Zum Anderen bin ich fassungslos über die Bewunderung, die einem Diktator wie Mugabe von einem der Großteil der Bevölkerung in Namibia und Südafrika -außer den zimbabwischen Flüchtlingen natürlich!- entgegen gebracht wird. Ich schreibe mir also sozusagen meinen Frust von der Seele :wink:

Mit den anderen Abschnitten wird es wohl bis zum nächsten Wochenende dauern. Mit Zimbabwe habe ich angefangen, weil sowohl SWAPO als auch der ANC enge Verbindungen mit der ZANU haben. Die namibische Regierungszeitung New Era bringt gemeinsam mit Zimbawe Papers eine Zeitung auf den südafrikanischen Markt. Die Zeichen stehen auch für Namibia und Südafrika schon an der Wand.

Gruß, Michael
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26 Jun 2005 16:48 #6279
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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Ich weiß nicht, wie tiefgründig du dich in die Situation in ZIm eingelesen hast yoshi, doch ein politscher Sturz durch die Schließung der Grenzen ist nicht wirklich einfach und ich kenne keine Quelle, die nicht gleichzeitig auf die unermeßlichen Risiken hinweist, die sich mit dem wohl wahrscheinlich folgenden politischen Chaos in Zim ergeben werden.
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28 Jun 2005 13:24 #6303
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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Namibia & Südafrika

Das heutige Namibia wurde vom Völkerbund nach dem ersten Weltkrieg, in dem Deutschland sein Kolonialreich verlor, Südafrika als einziges sog. C–Mandat zur Verwaltung übergeben. C–Mandat bedeutet, dass Südafrika sein Rechts– und Sozialsystem auf das Mandatsgebiet ausweiten darf. Eine jahrzehntelange Anbindung an den großen Nachbarn im Süden beginnt.

Um die Jahrhundertwende herrscht Krieg zwischen dem Britischen Empire und den Burenstaaten. Der organisierte Widerstand ist zwar längst erloschen, doch unabhängige Burenkommandos führen immer noch einen Guerillakrieg gegen die Briten. Letzendlich beginnen am 23. März 1902 doch Friedensverhandlungen, und im Mai unterzeichnen die 31 Burenführer den Vertrag von Vereeniging. Der Friedensvertrag gewährt dem Transvaal und dem Oranje-Freistaat als britischen Kolonien die Selbstverwaltung und lässt Afrikaans als Amtssprache zu; Großbritannien erklärt sich bereit, als Wiedergutmachung drei Millionen Pfund Sterling zu zahlen.

Der Vertrag von Vereeniging befriedet und vereinigt das weiße Südafrika zwar politisch, die Spannungen zwischen Buren und Briten waren jedoch nicht beseitigt. Auch nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910 blieben die Buren bis in die dreißiger Jahre weitgehend kulturell und sozial isoliert, und immer herrscht unter ihnen die Angst vor den Schwarzen.

Mit dem von Großbritannien gewährten Status als Dominion ist die Südafrikanische Union im Inneren souverän und die ersten gesetzgeberischen Maßnahmen zur dauerhaften Unterdrückung der schwarzen Mehrheit werden eingeleitet.

1911 Schwarze dürfen im Bergbau und bei den Eisenbahnen nur noch bestimmte Tätigkeiten wahrnehmen, sie werden auf Dauer in die Billigjobs abgedrängt.
1913 Der Landerwerb von Schwarzen außerhalb der Reservate wird verboten. Ihr Anteil am Land wird auf 7% fest geschrieben. Dieser wird 1936 auf die dann endgültigen 13% erhöht.
1923 wird die Grundlage gelegt, den Schwarzen spezielle Wohngebiete an den Rändern der weißen Städte zuzuweisen. Der Zuzug konnte begrenzt, nicht benötigte Arbeitskräfte in die Reservate zurück geschickt werden. Letzteres wird ab 1937 obligatorisch.
1945 Der Aufenthalt von Schwarzen in weißen Stadtgebieten außer zur Arbeit wird verboten.
1948 Daniel Francois Malans Nationale Partei besiegt in der Parlamentswahl mit einer Minderheit der Stimmen den Amtsinhaber Jan Smuts, und die eigentliche Ära der Apartheid beginnt.
1949 Wanderarbeiter verlieren ihre Arbeitslosenversicherung; Eheschließungen zwischen Angehörigen verschiedener Rassen werden verboten.
1950 Angehörige aller nichtweißen Bevölkerungsgruppen bekommen spezielle Wohngebiete zugewiesen; jeder Südafrikaner wird einer Rasse zugewiesen, wobei man durch die Behörden vom Weißen zum Mischling oder vom Mischling zum Schwarzen werden kann, jeweils mit den entsprechenden Folgen für Bildungs- und Berufsmöglichkeiten und den Wohnort; jeder sexuelle Verkehr zwischen Schwarz und Weiß wird zum Verbrechen; das Gesetz zur Unterdrückung des Kommunismus wird so weit gefasst, dass jeder Widerstand gegen die Regierung außerhalb der Gesetze Kommunismus und somit strafbar ist. Innerhalb der Gesetze ist er sowieso nicht mehr möglich.
1951 Die qualifizierte Arbeit von Schwarzen außerhalb ihrer eigenen Wohngebiete wird zum Verbrechen; die in der Kapprovinz wahlberechtigten Mischlinge werden aus den allgemeinen Wählerlisten gestrichen, Schwarze durften noch nie wählen; die Regierung darf Schwarze von öffentlichen und privatem Land vertreiben und bestimmen, wo sie sich stattdessen niederzulassen haben.
1952 Nur noch diejenigen Schwarzen, die länger als 15 Jahre ununterbrochen in einer Stadt gelebt haben oder entsprechend lange angestellt gewesen oder 10 Jahre ununterbrochen bei ein und demselben Arbeitgeber beschäftigt waren, dürfen noch in den Städten bleiben, für alle anderen ist der Aufenthalt dort auf 72 Stunden begrenzt; alle Schwarzen müssen jederzeit einen Pass vorzeigen können, der auch als Arbeitsnachweis und Nachweis begangener Straftaten dient.
1953 Die Bildungsinhalte für Schwarze werden definiert, sie orientieren sich „an der Natur und den Erfordernissen der schwarzen Menschen“; alle öffentlichen Einrichtungen (Krankenhäuser, Strände, Parkbänke, Verkehrsmittel) werden für Weiße und Nicht–Weiße getrennt eingerichtet, wobei deren Standards nicht gleich sein müssen und natürlich auch niemals sind.
1956 Die Schwarzen dürfen gegen Vertreibungen nicht mehr vor Gericht klagen. 1957 Schwarze haben nunmehr überhaupt kein Wohnrecht außerhalb der ihnen zugewiesenen Gebiete mehr, sie werden endgültig zu Wanderarbeitern.
1959 Die Grundlage zur Einrichtung zur Errichtung der Homelands wird gelegt: Die Schwarzen werden in acht Volksgruppen eingeteilt; Schwarze dürfen nicht mehr an gemischtrassigen Universitäten – nicht, dass es viele davon gegeben hätte!– studieren, es werden getrennte Bildungseinrichtungen für Weiße, Farbige, Schwarze und Asiaten eingerichtet.
1963 Schwarze dürfen dauerhaft nur noch in ihren Homelands wohnen.
1964 Schwarze können jederzeit aus einem weißen Gebiet ausgewiesen werden.
1967 Das Terrorismusgesetz erlaubt die Einkerkerung ohne Gerichtsverfahren oder Anwaltszugang bis zu 180 Tagen.
1970 Allen Schwarzen wird die südafrikanische Staatsbürgerschaft aberkannt und die ihres Homelands zugewiesen, unabhängig davon, ob sie dort jemals gelebt haben.
1976 Das Gesetz zur inneren Sicherheit erlaubt die Einkerkerung ohne Gerichtsverfahren oder Anwaltszugang jetzt bis zu einem Jahr, eine oft geübte Praxis führte zu „Viertelstundenfreilassungen“, nach denen ein neues Jahr begann.

Zum großen Glück für das Land kommt es, trotz der Verschärfung des Konflikts über die Jahrzehnte nicht zu einem allumfassenden Bürgerkrieg. De Klerk und Mandela schaffen eine friedliche Übergabe der Macht, und es sieht aus, als könnte es im südlichen Afrika neben Botswana und Namibia einen weiteren Grund zum Optimismus geben.

Die Bertelsmann Stiftung meint hierzu: “Während die Chancen der Transformation anfangs als sehr gut, vereinzelt als ausgezeichnet eingeschätzt wurden, werden die Perspektiven Südafrikas mittlerweile vorsichtiger beziehungsweise weitaus realistischer betrachtet. Für die weitere Entwicklung des Landes sind interne Faktoren entscheidend. Von zentraler Bedeutung ist die zukünftige Entwicklung des ANC und der Koalition. Pessimistische Szenarien gehen davon aus, dass Südafrika zu einem de facto Einparteienstaat bzw. einem Prädominanzsystem und der ANC aufgrund mangelnder checks and balances zunehmend korrupt und autoritär wird. Andere weniger pessimistische Perspektiven betonen mögliche Spaltungen des ANC. Anlass geben die massiven Spannungen in der Tripartie-Allianz und Flügelkämpfe innerhalb der breiten ANC-Bewegung. Diese Erwartungen scheinen aber gegenwärtig wenig realistisch zu sein.“

Wie sieht es denn nun aus?

Land: Wie in Zimbabwe ist die Landfrage ein sehr großes Thema. Zunächst sollte die Landumverteilung auf der Basis „Willing buyer – willing seller“ erfolgen. Mittlerweile wurden jedoch auch in Südafrika Gesetze geschaffen, die es ermöglichen, Land zu einem Preis zu enteignen, den die Regierung selbst festsetzt. Bisherige Ergebnisse Landübertragung von zumeist hochprofitablen Betrieben lassen das Schlimmste befürchten. In der Regel sind die Betriebe nach längstens 5 Jahren in den Bankrott gewirtschaftet worden, was die Regierung manchmal jedoch nicht daran hinderte, die Übernehmenden nochmals mit Kapital auszustatten. Hier rächt sich die Annahme, dass mit der reinen Landübergabe automatisch auch das Wissen und die Erfahrung für eine hoch industrialisierte Landwirtschaft übertragen werden.

Im Zusammenhang mit der Landfrage darf man auch nicht außer Acht lassen, dass seit 1994 mehr als 1.600 südafrikanischen Farmer ermordet worden sind. In sehr vielen Fällen wurde nichts gestohlen. Genauso wie die USA ein Problem des „tiefen Südens“ haben, hat Südafrika ein Problem des tiefen Nordens. Die Parole des PAC „One settler, one bullet“ wird praktiziert.

Häufig haben sich lokale „Warlords“ heraus gebildet, die noch lange vor einer Entscheidung über den sog. Land claim, bereits Parzellen auf dem Land der Farmer verkaufen, die Infrastruktur zerstören und so den Farmer zum Aufgeben zwingen wollen.

Auch in Südafrika wird die industrialisierte Landwirtschaft nur von einem relativ kleinen Anteil der Gesamtbevölkerung (~46.000) betrieben. Diese kleine Gruppe versorgt Südafrika mit Lebensmitteln. Ihre Vertreibung wird, ohne dass für ausreichend qualifizierte Nachfolger gesorgt wird, dazu führen, dass die Infrastruktur, die für derartige Landwirtschaft in einem von zunehmender Dürre bedrohten Land unverzichtbar ist, verrottet. Südafrika droht in absehbarer Zeit die Fähigkeit zu verlieren, sich selbst zu ernähren. Subsistenzwirtschaft reicht hierfür in keinem Fall aus.

Kriminalität: In Südafrika geschehen Jahr für Jahr rund 22.000 Morde. Alle 60 Sekunden wird in Südafrika eine Frau oder ein Kind vergewaltigt. Der Polizei fehlt es an Mitteln, Ausrüstung und Ausbildung.

Wirtschaft, Öffentlicher Dienst und Bildungswesen: 10.000de Fachkräfte aus allen Bereichen haben Südafrika seit 1994 jährlich verlassen. Bei allen Einstellungen greift die „Affirmative Action“, die zum Ziel hat, dass die jeweiligen Beschäftigtenzahlen, die ethnischen Anteile an der Bevölkerung zeigen. Dies führt zur Einstellung unqualifizierter Bewerber.

Hier rächt sich die Tatsache, dass die Generationen nach den Township–Aufständen der 70er in der Regel keinerlei Schulbildung mehr genossen haben. Das Gegensteuern nach Ende der Apartheid konnte bisher keinen Erfolg bringen, da die bis jetzt vergangene Zeit zu kurz war. Für die Zukunft wird sie nach jetzigem Stand keinen Erfolg zeigen, da die Lehrer schneller an AIDS wegsterben –obwohl es das nach dem Verständnis des Staatspräsidenten und seiner Gesundheitsministerin ja gar nicht gibt!–, als sie ausgebildet werden können.

Staatshaushalt: Dieser ist von Anfang an negativ, gibt jedoch immer genug her, um die zunehmende Korruption zu befriedigen. Von über 42 Millionen Einwohnern zahlen ja immerhin 1,4 Millionen auch Steuern.

Zurück zu Namibia.

Das Auswärtige Amt schreibt: “Die Wirtschafts- und Finanzpolitik von Namibia ist marktwirtschaftlich ausgerichtet. Die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Entwicklung sind relativ günstig: Neben dem Reichtum an Bodenschätzen und Fischbeständen, verfügt das Land über eine moderne Infrastruktur und gut ausgebildete Arbeitskräfte im formellen Wirtschaftssektor. Zudem ist Namibia auch für den Tourismus interessant. Dagegen stehen jedoch die Spaltung der Wirtschaft in einen kleinen formellen und einen großen informellen Sektor mit niedrigem Ausbildungsstand. Vorherrschend sind daher geringe Produktivität der Arbeiterschaft, geringer Umfang der verarbeitenden Industrie (vor allem Nahrungsmittel), ein kleiner Binnenmarkt mit langen Transportwegen, hohe Arbeitslosigkeit und Neigung zu strukturellen Haushaltsdefiziten.“

Aus dem Land heraus Namibia kann sich nicht selbst ernähren, da hierfür die Voraussetzungen nahezu völlig fehlen. Auch hinsichtlich der Versorgung mit allen Gütern des täglichen Bedarfs ist Namibia auf Südafrika angewiesen. Ebenfalls sind die Verkehrsverbindungen auf Südafrika ausgerichtet. Für das Anlocken von verarbeitender Industrie ist dies sowie der schlechte Aus–/Bildungsstand der Bevölkerung und die abseitige Lage hinsichtlich der Verkehrsströme ein nahezu unüberwindliches Hindernis. Somit erscheint es auf Sicht ein aussichtsloses Unterfangen, die Arbeitslosenquote signifikant unter die 40%–Marke (wie auch in SA) drücken zu wollen.

Die vom AA angesprochene „Neigung zu strukturellen Haushaltsdefiziten“ erscheinen ihren Prozentzahlen nach zwar nicht gewaltig (2004: 7,5%), sagen jedoch nicht die ganze Wahrheit. Namibia erhielt und erhält immense Summen Entwicklungshilfe. Deutschland z.B. zahlt die höchste Pro–Kopf–Summe an Namibia. Diese Summen wären jedoch dem Defizit noch hinzuzurechnen, da sie staatliche Maßnahmen finanziert. Zudem muss man in Rechnung stellen, dass Namibia streng genommen kein Entwicklungsland ist.

Eigentlich nicht vorhandene Gelder werden für die Unterhaltung einer von Beginn an defizitären Luftlinie, den Bau von Prestigegebäuden oder die Alimentierung des ersten Staatspräsidenten eher ausgegeben als für Erhaltung oder Verbesserung der Polizei oder Justiz. Zwar werden Verschwendung und Korruption von der Presse öffentlich gemacht, jedoch führen wegen der Ausnahmestellung der SWAPO und der durch ihre Mitglieder erfolgten Durchdringung von Wirtschaft und Öffentlichem Dienst diese Veröffentlichungen in aller Regel zu nichts.

Es wäre interessant zu sehen, wie SWAPO (oder auch ANC) bei einer wirklichen Opposition, die die Machtfrage tatsächlich stellen kann, reagieren würde. Angesichts der Ausfälle namibischer SWAPO–Abgeordneter gegen die Opposition im Zuge der Stimmennachzählung, erschiene mir ein Zimbawe–artiges Szenario durchaus wahrscheinlich.

Auch in Namibia ist die Landfrage ein großes Thema. Auch in Namibia wurde Landumverteilung dadurch möglich gemacht, dass Farmen zunächst dem Staat angeboten werden mussten. Dies hat bisher nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Ob die in der letzten Woche veränderten Finanzierungsbedingungen für Käufer ein Einstieg in weitere Veränderungen des „Willing buyer – willing seller“–Prinzips ist, bleibt abzuwarten.
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28 Jun 2005 13:31 #6304
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  • Yoshikawa am 25 Jun 2005 22:41
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@konno

Logischerweise würde das Schließen der Grenzen und das Beenden der Belieferung Zimbawes mit Strom zu diesem Ergebnis führen. Jedoch ist zu erwarten, dass auch ein Warten auf den Tod Mugabes zu demselben Ergebnis führen wird.

Zum Einen ist das Land jetzt so ruiniert, dass es für die Nomenklatura nach dem Sturz nichts mehr zu erben gibt. Auch erscheint der Kurs Mugabes selbst in der eigenen Regierung umstritten zu sein. Es hat zwar keiner protestiert, aber auffallend viele haben die Vertreibungen gerade nicht verteidigt.

Zum Anderen sind auch die Shona in der ZANU-PF nicht eine Einheit, sonderen in mindestens drei größere Gruppen geteilt. Da Diktatoren niemals einen Nachfolger heran wachsen lassen, wird es da sowieso ein Hauen und Stechen geben.

Aber wie man es auch nimmt, für die leidende Bevölkerung gibt es kaum Aussicht auf Rettung.

Gruß, Michael
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