THEMA: Afrika - Vergangenheit und Zukunft
28 Jun 2005 16:54 #6305
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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Hallo Michael

Mir kommen Zweifel, ob ein Forum die richtige Plattform für Deinen historischen Exkurs zum südlichen Afrika.

Mein Rat, bau Dir eine eigene Hompage, lege dort alles ab was Dir ein Bedürfnis ist niederzuschreiben und poste hier einen Link dazu.

swisschees
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28 Jun 2005 17:42 #6307
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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Auch ich finde es schwierig über politische Themen zu diskutieren, die ohne Zweifel hoch komplex sind, wenn man sich aber nur über Literatur Informationen verschafft hat.

Aus der Sicht eines Außenstehenden Forderungen zu nennen, wenn man betreffende Länder (oder Land) höchstens aus Büchern oder Urlauben kennt, ist äußertst riskant.

Es ist einfach billig zu schreiben die Rechtfertigung für einen Sturz Mugabes wäre die Tatsache, das hinterher auch nichts besser wird. Der beste Widerstand kommt immer noch von innen. Es bleibt nur zu hoffen, das ein Tod nicht bestialische Unruhen mit sich bringen würde. Man kann sich nicht ausmalen, was dies für Auswirkungen auf Sezessionsbewegungen, ethnische Konflikte, weiße Farmer die "ihr" Land zurückwollen und internationale Interventionen mit dem Ziel von Gewinnmaximierung und und und hätte.
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28 Jun 2005 17:57 #6308
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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Hallo Konno

Die Lage in Zimbabwe kann aus der demokratischen und rationalen Denkweise von Europäer wahrscheinlich gar nicht nachvollzogen werden. Auf der einen Seite sind viele Leute Mugabe dankbar, dass er sie von der weissen Vorherrschaft befreite un zudem ist er ein alter Mann und der Häuptling des Landes, darum gebührt ihm Restpekt.

Wir sehen aber, dass er das Land seit Jahren ruiniert und sich und sein Clan bereichert. Aber das sehnen seinAnhänger nicht oder wollen es nicht sehen. Vielleicht weil sie davon profitieren.


swisschees
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29 Jun 2005 21:15 #6336
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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Bezugnehmend auf den Zustand der übernommenen Farmen in Namibia
muß ich leider einen katastrophalen Zustand bestätigen. ( Februar 05 )
Wasserstellen werden nicht repariert, Vieh wird ohne Auswahl geschlachtet und verzehrt, Zäune nicht instand gesetzt, Raubzeug nicht kurz gehalten, Farmgebäude verlottern oder werden abgebrochen.
Aus Blechen wird eine Hütte gezimmert von ca. 10 m² in der alle nächtigen.
Auf meine Nachfrage wurde geantwortet diese ließe sich schneller säubern. (von den Farmerinen - keine unter 150 kg)
7 Farmen habe ich besichtigt und leider überall ein trauriges Bild.
3 Farmen waren gar von den neuen Besi(sa)tzern verlassen, wie mir schwarze Landarbeiter berichteten, nachdem das Vieh verzehrt und die Farm am Ende war aufgrund nicht durchgeführter Reparaturen.
Da ich selber Burenziegen züchte weiß ich wovon ich zumindest beim Vieh spreche.
Einen tollen neuen Bock konnte ich trotzdem erstehen und erwarte ihn die nächsten Tage - von einem schwarzen Landarbeiter.
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30 Jun 2005 13:40 #6345
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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:arrow: Ich verstehe nicht, warum die Farmerinnen nicht so viel wiegen dürfen wie sie wollen, :!:

:arrow: ich verstehe nicht, warum die Menschen nicht so leben dürfen wie sie wollen (warum denn in europäische Farmgebäude ziehen ? ich wollte hier auch nicht in ein Nordamerikanisches Tipi ziehen, nur weil es Besatzer hinterlassen haben) :!:

:arrow: und ich verstehe auch nicht warum sie auf der Farm keine traditionelle Subsistenzwirschaft betreiben sollen, anstatt einer gewinnorientierten marktintegrierten Landwirtschaft. :!:
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30 Jun 2005 16:35 #6349
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  • swisschees am 28 Jun 2005 16:54
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Botswana

Botswana habe ich in die Liste der von mir näher betrachteten Länder nur deshalb aufgenommen, weil es das genaue Gegenteil von Zimbabwe darstellt. Aufgrund seiner Geschichte geht es auch entspannter mit dem Schwarz–Weiß–Antagonismus um, welcher für ZANU; SWAPO und ANC zur Obsession geworden ist. Vielleicht liegt es daran,. dass Botswana in weiten Teilen eine unfruchtbare Sandschüssel ist, die unter den Bedingungen des 19. Jahrhunderts auch keine Rinderzucht erlaubte und somit von weißen Siedlern verschont blieb. Hinzu kam dann der Glücksfall der Diamantenfunde. Bis heute kann man von Botswana wahrlich als der Schweiz Afrikas sprechen.

Bewertungen

Mit Blairs Schuldenerlass und Geldofs Aktivitäten, die Hilfe für Afrika zu steigern habe ich begonnen und möchte jetzt darauf zurück kommen. Dem Schuldenerlass stimme ich zu, da der Großteil dieser Gelder mittlerweile in der Schweiz oder auf den Caymans liegen. Vieles ist auch in Form von Aufträgen in die Geberländer zurück geflossen und vielleicht sogar etwas davon den eigentlichen Adressaten zugeflossen. Auf Rückzahlung der Schulden hoffen zu wollen, ist Wunschdenken. Angesichts der Zustände in Afrika halte ich jeden Euro Hilfe, der im Rahmen der bestehenden Strukturen gespendet wird, für weggeworfenes Geld.

Ich denke da an den Chief aus Sataras Reisebericht, der das Geld, welches für Schule und Krankenhaus gedacht war, für seine Autos ausgab. Solange die Menschen dort solche Verhaltensweisen ohne Gegenwehr hinnehmen, ist Hilfe vergebliche Liebesmühe. Um eine friedliche Revolution, wie in der Ukraine aber hinzubekommen, braucht es zumindest die Abwesenheit von Hunger und ein Mindestmaß an Bildung in der Bevölkerung. Und genau da beißt sich der afrikanische Hund in den Schwanz.

Auch ist es ja offensichtlich völlig egal, wer herrscht und ob er demokratisch gewählt wurde oder nicht. Das Horrorbeispiel hierfür bietet Kenia. Vor wzei jahren wurde dort nach unsäglichen Moi–Jahren die „Opposition“ ins Amt gewählt. In diesen zwei Jahren hat sie nach Schätzungen des britischen Botschafters (High Commissioner) über 600.000.000 $ beiseite geschafft!

Abschließend ein Ausblick auf die potentielle Zukunft der oben betrachteten Staaten. Die Abwesenheit von Arbeitsplätzen oder deren Schwund, Korruption und Verschwendung sowie autokratische Regierungen sind in der Zukunft eine der minderen Bedrohung dieser Staaten. Auch der Klimawandel mit zunehmend spürbaren Auswirkungen ist da schon viel schwerwiegender. Statt kommerzielles Farming zu zerstören, müsste es starke Initiativen zum Asubau der hierfür erforderlichen Infrastruktur geben. In dieser Hinsicht ist es fünf Minuten vor Zwölf.

Aber alle diese Probleme sind nichts gegen das Problem, welches diese Staatswesen in den nächsten 15 bis 20 Jahren pulverisieren wird, nämlich AIDS. Die aktuelle Rangliste nach UNAIDS lautet:

Namibia 31,3 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 200.000 Aidskranke und 16.000 Aidstote (2003).

Swasiland 38,8 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 200.000 Aidskranke und 17.000 Aidstote (2003).

Lesotho 28,8 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 300.000 Aidskranke und 29.000 Aidstote (2003).

Botswana 37,3 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 330.000 Aidskranke und 33.000 Aidstote (2003).

Zimbabwe 24,6 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 1.600.000 Aidskranke und 170.000 Aidstote (2003).

Südafrika 21,5 % Durchseuchung der Bevölkerung zwischen 15 und 49, 5.100.000 Aidskranke und 370.000 Aidstote (2003).

Aids ist der große Gleichmacher. Aids trifft den aktiven und produktiven Teil der Bevölkerung. Aids wird buchstäblich alle Bereiche, die ein Staatswesen ausmachen stark beeinträchtigen:. Gesundheitswesen, Schulwesen, Produktionsbetriebe, Handel, Transportwesen, Landwirtschaft, Militär, Polizei und Justiz, öffentliche Versorgung...

Die Voraussetzungen, dies aufzuhalten, hat wohl nur Botswana.
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