THEMA: Afrika - Vergangenheit und Zukunft
24 Jun 2005 18:33 #6229
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
Vorwort
Im Jahr 1992 zogen die Halbschwester meiner Frau und ihr Mann nach Namibia. Er war schon zu DDR–Zeiten in Libyen und Ghana als Straßenbau–Ingenieur tätig gewesen und nun von einer Consulting–Firma des Bundes nach Namibia vermittelt worden.

Sie luden meine Frau, mich und unsere zwei Kinder ein, sie in Namibia zu besuchen. Bis zur Zusage meiner Schwiegermutter, uns den Flug zu bezahlen, lehnten wir die Einladung als zu teuer für uns ab, danach sagten wir zu und...

...wir wurden 1993 nach einem dreiwöchigen Urlaub süchtig nach dem Süden Afrikas!

Es war nämlich ein traumhafter Urlaub! Die Namib, Etoscha, VicFalls: Einfach genial! Allerdings lernten wir auch Bekannte unserer Verwandten kennen –deutsch–stämmige Farmer in der Nähe von Grootfontein-, die ihre schwarzen Angestellten durchgehend als „Kohlensäcke“ bezeichneten. Ich war dadurch in meinem Gerechtigkeitsempfinden verstört und las nach meiner Rückkehr alles, was ich in den Bibliotheken Hannovers zur Kolonialisierung Afrikas finden konnte.

In den darauf folgenden Jahren boten die zunehmenden Web–Angebote der Publikationen in den Ländern des Südens Afrikas weitere Möglichkeiten, zu lernen. Ich verstehe meinen Aufsatz in der heutigen Zeit als eine Ergänzung zu den aktuellen politischen (Blair) und gesellschaftlichen (Geldof) Bestrebungen, Afrika zu helfen.

To be continued

Dekolonialisierung in Afrika und Asien
Zimbabwe
Namibia & Südafrika
Botswana
Bewertungen
Dieses Thema wurde gesperrt.
24 Jun 2005 19:34 #6230
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
....und dazwischen: GEGENWART:

Auch wenn sich der Zusammenhang zu Deinem Thema nicht sofort,
und schon gar nicht Jedem sofort erschliesst, empfehle ich den nach-
stehenden Klick, als Spotlight auf die Verhältnisse der Gegenwart in
Namibia. Aber es handelt sich(nur) um einen Kommentar!!!! und er ist
"flüchtig", weil in ein paar Tagen nicht mehr auf der Titelseite
Gruss Charly

Namibian.com.na und dort die "Political Perspective" von Gwen Lister
Dieses Thema wurde gesperrt.
24 Jun 2005 19:43 #6231
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
Vorwort
Im Jahr 1992 zogen die Halbschwester meiner Frau und ihr Mann nach Namibia. Er war schon zu DDR–Zeiten in Libyen und Ghana als Straßenbau–Ingenieur tätig gewesen und nun von einer Consulting–Firma des Bundes nach Namibia vermittelt worden.

Sie luden meine Frau, mich und unsere zwei Kinder ein, sie in Namibia zu besuchen. Bis zur Zusage meiner Schwiegermutter, uns den Flug zu bezahlen, lehnten wir die Einladung als zu teuer für uns ab, danach sagten wir zu und...

...wir wurden 1993 nach einem dreiwöchigen Urlaub süchtig nach dem Süden Afrikas!

Es war nämlich ein traumhafter Urlaub! Die Namib, Etoscha, VicFalls: Einfach genial! Allerdings lernten wir auch Bekannte unserer Verwandten kennen –deutsch–stämmige Farmer in der Nähe von Grootfontein-., die ihre schwarzen Angestellten durchgehend als „Kohlensäcke“ bezeichneten. Ich war dadurch in meinem Gerechtigkeitsempfinden verstört und las nach meiner Rückkehr alles, was ich in den Bibliotheken Hannovers zur Kolonialisierung Afrikas finden konnte.

In den darauf folgenden Jahren boten die zunehmenden Web–Angebote der Publikationen in den Ländern des Südens Afrikas weitere Möglichkeiten, zu lernen. Ich verstehe meinen Aufsatz in der heutigen Zeit als eine Ergänzung zu den aktuellen politischen (Blair) und gesellschaftlichen (Geldof) Bestrebungen, Afrika zu helfen.

Dekolonialisierung in Afrika und Asien

1945 und danach

Wenn man sich eine politische Karte des Jahres 1945 anschaut, dann erkennt man, dass nicht nur Afrika, sondern auch Asien dem Kolonialismus Preis gegeben sind: Der Indische Subkontinent ist britisch (Indien, Pakistan, Bangla Desh), Indochina französisch (Vietnam, Laos, Kambodscha), Indonesien ist holländisch und Malaysia und Singapur britisch. Südkorea wurde im gleichnamigen Krieg in die Steinzeit gebomt!
Zur gleichen Zeit waren in Afrika Ägypten, Libyen und Äthiopien unabhängig. Wenn man nunmehr in Rechnung stellt, dass
Südkorea im gleichnamigen Krieg nahezu in die Steinzeit gebombt wurde,
Japan „nur“ die „Marschall–Plan–Mittel“ erhielt und im Vergleich dazu Afrika –je nach Quelle!– zwischen 600 Milliarden und 2 Billionen US bekam, dann muss man m. E. fragen. WARUM gibt es die Unterschiede?
OUT OF AMRICA, KEITH B. RICHBURG: Verkürzt gibt es hier den folgenden, bitterbösen Witz:
Ein schwarzafrikanischer und ein asiatischer Student werden jeweils nach ihre Studienzeit in ihren Staaten Wirtschaftsminister. Der Schwarze besucht den Siaten und bewundert dessen Reichtum. „Siehst Du da die Autobahn?“ „Ja!“ „10% für mich!“
Fünf Jahre später erfolgt der Gegenbesuch. „Siehst Du da die Autobahn?“ „Welche Autobahn?“ „Scheißegal, 100% für mich!!!!!!!!“

1945 und davor

Kolonialismus bedeutete nichts Neues mehr! Auch in den vorher gehenden Jahrhunderten gab es Kolonialismus in dem Sinne, dass die Starken die Schwachen in jeder Hinsicht ausbeuteten, auch uin Schwarzafrika. Das einzig Neue am sog. „Koloninialismus“ war, dass die Unterdrückung von einem Volk ausging, welches weit entfernt lebte.

Conclusio
Es gibt kein schwarzafrikanisches Land –mit Ausnahme Botswanas–, dem es jetzt bessser geht, als zur Zeit seiner Unabhängigkeit.
Zimbabwe
Namibia & Südafrika
Botswana
Bewertungen
Dieses Thema wurde gesperrt.
24 Jun 2005 19:54 #6232
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
Hallo zusammen,

nur zur Klarstellung:

die gesetzlichen Maßnahmen der Republik Südafrika nach dem Sieg der National Party im Jahre 1948 halte ich für eines der großen Menschheitsverbrechen!

Gruß, Michael
Dieses Thema wurde gesperrt.
25 Jun 2005 18:55 #6248
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
@Yhoshikawa:

Was soll das alles? Hast du versucht Links einzubauen? Für mich sieht das nach einem unvollständigen Text mit vollständgem Inhaltsverzeichnis aus und ist insofern etwas ärgerlich...
Dieses Thema wurde gesperrt.
25 Jun 2005 22:06 #6250
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 24 Jun 2005 18:33
  • Yoshikawas Avatar
@Gast
Der Text ist in der Tat zunächst unvollständig, da noch im Werden. Ich werde die anderen Gliederungspunkte in nächster Zeit nachliefern.

Gerne liefere ich auch die von mir benutzten Quellen per PN oder Mail. Zur besseren Lesbarkeit habe ich darauf verzichtet.

Zimbabwe

Am Anfang der 70er-Jahre ist die Dekolonialisierung Afrikas weit fortgeschritten. Ausgenommen hiervon sind die portugiesischen Kolonien Angola und Mozambique. In Rhodesien hat sich die weiße Minderheit einseitig von Großbritannien losgesagt. Die Welt erkennt den Staat nicht an, dieser wird aber von Südafrika tatkräftig unterstützt. Genauso wie Südafrika auch Portugal in seinem für das kleine Land ruinösen Kolonialkrieg unterstützt. Portugal und Spanien sind in jener Zeit Diktaturen und in Griechenland herrscht Militärdiktatur.

Befreiungsbewegungen konnten sich zu jener Zeit nur an den Ostblock wenden, da der Westen im kalten Krieg mehr oder weniger offen mit Südafrika paktierte. Ihre Führer, die in nach der Unabhängigkeit in Regierungsfunktionen kommen, sind in Moskau oder Peking ausgebildet worden. In Zimbawe gibt es eines der letzten Politbüros dieser Erde.

In einem brutalen Krieg kann sich Ian Smith solange an der Macht halten, wie Südafrika ihn unterstützt. Als der politische Preis Ende der 70er für Südafrika zu hoch wird, zwingt dessen Premier Vorster Smith mit der Drohung an den Verhandlungstisch, ansonsten die Grenzen zu schließen. Zu jener Zeit war Rhodesien zu mehr als 90% auf die Handelswege Südafrikas angewiesen.

EINSCHUB: Heute ist zwar die Abhängigkeit nicht mehr ganz so hoch, jedoch könnte auch heutzutage ein Schließen der Grenzen Mugabes Herrschaft binnen Monatsfrist beenden. Südafrika schließt jedoch nicht nur seine Grenzen nicht, sondern liefert darüber hinaus noch Strom, obwohl die ESKOM jetzt schon riesige Außenstände hat. Armscor hat im März Hubschrauberersatzteile geliefert, damit Mugabe rechtzeitig vor den Vertreibungen seine Alouettes wieder in die Luft bekommt und es nimmt hin, dass mehr als eine Million Flüchtlinge aus Zimbawe auf den eigenen nicht sehr rosigen Arbeitsmarkt strömen. ENDE DES EINSCHUBS

Wie in Angola auch, gibt es in Zimbabwe zwei nabhängigkeitsbewegungen, die ethnisch definiert sind nach Shona, dem Mehrheitsvolk, und Matabele, dem Minderheitsvolk. Überraschend gewinnt Mugabes ZANU die ersten freien Wahlen. 1985 marschiert die Armee wegen angeblicher Umsturzpläne in das Matabeleland ein und ermordet zwischen 20.000 und 30.000 Menschen. Kein Thema für die Medien hier. Am Ende des Jahrzehnts ist Zimbabwe unter der ZANU–PF gleichgeschaltet.

Anfang der Neunziger unterwirft sich Zimbabwe den rigiden Regeln des IWF mit den üblichen Folgen für die Bevölkerung. Zum ersten Mal stellt sich die Machtfrage. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass Zimbabwe gemeinsam unter anderem mit Namibia im Kongo interveniert. Die immernsen Kosten trägt der Staat, die illegalen Profite aus Minenausbeutung und Holzhandel werden für hohe Militärs und ZANU–Funktionäre privatisiert. ZANU ist schon zu der Zeit mit zwei Firmenholdings in weiten Bereichen der Wirtschaft federführend.

Als Sündenböcke werden die kommerziellen Farmer mit den bekannten Folgen ausgesucht. Hierbei muss man wissen, dass Zimbabwe zwar der Brotkorb Afrikas war, jedoch nur um die 20% des Landes tatsächlich zur Landwirtschaft gut geeignet waren. Genau wie in Europa, wo nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung sein Leben mit der Landwirtschaft fristet, ist auch der zahlenmäßige Anteil der Farmer, verglichen mit dem Rest der Bevölkerung sehr gering. Landwirtschaft ist in diesem Stil jedoch ein Geschäft, welches Wissen, Erfahrung und Kapital erfordert. Kein Wunder, dass Zimbabwe nun am Tropf der Welt hängt.

Die Bilanz:
- von ehemals 14,5 Millionen Einwohnern ist die Bevölkerung auf 11 – 12 Mio gesunken
- 2,5 Mio Flüchtlinge belasten Botswana und Südafrika
- die Arbeitslosigkeit beträgt mehr als 80%
- ca. 25% der sexuell aktiven Bevölkerung ist HIV–positiv, wöchentlich sterb en mehr als 3.000 Menschen an AIDS
- die Lebenserwartung ist von Mitte 50 auf 38 Jahre gesunken
- mindestens sechs Mio Menschen droht in den nächsten Monaten der Hungertod
- durch die Vertreibungen haben mehr als 300.000 Kinder keine Möglichkeit mehr, zur Schule zu gehen
- nach Schätzungen von Naturschützern ist der Wildbestand auf den Game Farms zu 100%, der in den kleinen Nationalparks zu 70% und der in den großen Nationalparks zu 40% zu Ernährungszwecken der Menschen benutzt worden.
Dieses Thema wurde gesperrt.