Eines vorneweg ich bin Apotheker und nachdem hier immer wieder Fragen dazu aufkommen, hab ich euch mal die aktuellen Infos zusammengestellt.
Die immer wieder geäußerte Aussage, einfach Malarone nehmen und alles ist gut ist falsch !!!
Malarone sollte nur in Gebieten verwendet werden in denen eine bekannte Resistenz der Erreger gegen Mefloquin (LARIAM) besteht und bei bekannter Unverträglichkeit von Lariam. Denn auch gegen Malarone entwickeln sich Resistenzen und je öfter es eingesetzt wird, umso schneller geht das.
Das es jedem mit Lariam schlecht geht ist auch falsch, ich habe es bereits öfter genommen und noch nie was gemerkt (meine Frau auch nicht). Es gibt Nebenwirkungen ja, aber lang nicht in der Häufigkeit, wie das hier in vielen Postings den Anschein hat.
Etosha, Ovambo und Caprivi von November bis Juni : Malariaprophylaxe
Ein erhöhtes Malariarisiko
herrscht in der Etoscha-Pfanne, im Ovamboland und im Caprivi-Streifen in der Regenzeit von November - April . Außerhalb der Regenzeit ist das Risiko geringer.
(Überwiegend Plasmodium falciparum mit gemeldeter Chloroquinresistenz).
Im Laufe der letzten Jahre ständig ansteigende Fallzahlen, die WHO rechnet heuer mit einem Maximum.
Die Reise führt in ein Land mit resistenten Malariaerregern. Deshalb sollte eine medikamentöse Malariaprophylaxe durchgeführt werden. Empfohlen wird für dieses Reisegebiet eine Prophylaxe mit Mefloquin ( LARIAM) .
Geeignete Alternativprophylaxe: Atovaquon/Proguanil (MALARONE), z.B. bei Mefloquinunverträglichkeit.
Etosha, Ovambo und Caprivi von Juli bis Oktober : Malariaprophylaxe
Ein mittleres Malariarisiko
herrscht in der Etoscha-Pfanne, im Ovamboland und im Caprivi-Streifen in der Zeit von Mai - Oktober (außerhalb der Regenzeit). Während der Regenzeit ist das Risiko höher.
(Überwiegend Plasmodium falciparum mit gemeldeter Chloroquinresistenz).Im Reisegebiet herrscht Malariagefahr. Für diese Reise wird keine andauernde Malariaprophylaxe, sondern nur die Mitnahme von LARIAM zur Therapie einer eventuellen Infektion empfohlen! Bei kurzen Reisen (bis zu 2 Wochen) kann bei Beachtung des Mückenschutzes und geringem Risiko eventuell auch darauf verzichtet werden.
Ebenso geeignet wäre die Stand-By-Prophylaxe mit Atovaquon/Proguanil (MALARONE)
Im Norden,ganzjährig: Malariaprophylaxe
Malariagefahr herrscht in den nördlichen Landesteilen in der Zeit ganzjährig entlang des Okawango und Kunene.
(Überwiegend Plasmodium falciparum mit gemeldeter Chloroquinresistenz). Während der Regenzeit bis Mai erhöhtes Risiko!
Die Reise führt in ein Land mit resistenten Malariaerregern. Deshalb sollte eine medikamentöse Malariaprophylaxe durchgeführt werden. Empfohlen wird für dieses Reisegebiet eine Prophylaxe mit Mefloquin ( LARIAM ) .
Geeignete Alternativprophylaxe: Atovaquon/Proguanil (MALARONE), z.B. bei Mefloquinunverträglichkeit.