earlybird71 schrieb:
Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass Kinder weniger ansteckend sein sollen, als andere Menschen. Wieso?
Wird das denn so formuliert? Ich habe es eher so gelesen, dass Kinder weniger ansteckend sind als ursprünglich angenommen. Man muss vielleicht einfach mal das beliebte Narrativ von der Ansteckungsfähigkeit asymptomatischer Virenträger beiseite legen, und sich die Sache dann nochmal durchdenken. Dann macht es nämlich Sinn.
Anders als bei der Influenza erkranken offensichtlich Kinder sehr, sehr selten an Covid-19. Sie werden vielleicht immer mal positiv getestet, aber wir sollten tatsächlich auch den PCR Test mal ignorieren - das ist kein Schwangerschaftstest mit einer binären Aussage (positiv oder negativ), sondern eine nicht standardisierte Methode um Virenschnipsel solange zu vervielfältigen, bis die Menge ausreicht um zu leuchten. Wir sind uns ja sicherlich einig, dass der "Test" (der keiner ist) keine Aussage darüber trifft, ob jemand krank ist oder nicht.
Kinder erkranken also nicht - das heisst, die Virenlast in ihrem Körper reicht nicht aus, um sie krank zu machen. Damit reicht die Virenlast aber erst recht nicht aus, um andere krank zu machen. Eigentlich ganz einfach. Erwachsene, und da vor allem jene im fortgeschrittenen Alter und die mit Vorerkrankungen (und da ist, vor allem anderen, das Übergewicht zu nennen), tun sich schwerer damit, mit dem Virus fertig zu werden. Oder andersum: ein Virus (nicht nur Sars Cov 2) hat es bei Menschen mit einem schwächeren Immunsystem leichter. Das hängt aber natürlich vom individuellen Menschen ab - wie loser ganz richtig schreibt. Ich muss zB nur zu lange intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein und schon bricht mein Lippenherpes aus. Anderen macht das gar nix.
Der Unterschied zu Schnupfen, Husten, Enteritiden und anderen Krankheiten ist der, dass man bei den Erkrankungen erst weiss, dass jemand es hat wenn er es hat. Man wird niemanden auf "normale" Coronaviren testen (die lösen zb den Wald- und Wiesenschnupfen aus) - falls man es täte, wüsste man, dass jemand Coronaviren in sich trägt, aber nicht ob er demnächst einen Schnupfen bekommt oder nicht. Man testet auch nicht völlig gesunde Kinder auf Pneumokokken, oder Bordetella Pertussis. So arbeitet man in der Infektologie und Epidemiologie einfach nicht. Oder man tat es nicht - bis jetzt.
Ein krankes Kind gehört nicht in den Kindergarten oder die Schule, genauso wenig wie ein kranker Erwachsener in die Arbeit gehört. Ein gesundes Kind gehört nicht daheim eingesperrt.
earlybird71 schrieb:
Und wenn dann die Oma oder der Onkel in der Familie erkankt und tatsächlich positiv getestet wird, dann kam das sicher nicht vom Kind in der Familie...
Nachdem man Kindern ja inzwischen schon Angst macht, dass sie ihre Grosseltern umbringen könnten, hinterlässt dieser Satz bei mir einen schalen Geschmack. Ja, Grosseltern sollten ewig leben - sie tun es aber nicht. Das Durchschnittsalter der an oder mit C-19 Verstorbenen liegt bei 82 Jahren...die durchschnittliche Lebenserwartung eines Deutschen bei etwas über 81. Auch meine Omas und Opas sind gestorben als ich noch jung war - aber ich war ganz sicher nicht daran Schuld, und ebenso wenig sind es die Kinder heutzutage. Ich würde meinen Kindern niemals so etwas Schreckliches einreden.
earlybird71 schrieb:
Nun ja, ich bin da skeptisch! Ich sehe, dass es wichtig und nötig ist, die Kinder in die Schulen und Kitas zu bringen. Für die Wirtschaft und meinetwegen auch für die soziale Entwicklung und Bildung der Kinder. Und dann wird das eben so kommuniziert! Mir wäre ehrliche Aufklärung aber lieber. "kinder müssen betreut werden, damit die Eltern arbeiten können, aber es ist natürlich trotzdem ein Risiko. Aber wir können darauf nicht verzichten."
Genau das ist es, was eben überhaupt nicht zusammenpasst und Sinn macht. Wenn wir es nun wirklich mit einem gefährlichen Virus zu tun haben, das nichtsahnende Virusträger allein dadurch, dass sie sich in der (nicht näher definierten) Nähe von anderen Menschen aufhalten, wie einen Todesnebel um sich herum verbreiten (es sei denn, sie halten sich ein Stück ordinären Stoffs vor Nase und Mund - je nach Bundesland und Stadt und Schule gelten da andere Regeln wann und wo das Ding zu tragen ist), warum können dann Schulen und Kindergärten geöffnet werden? Warum da auf einmal die Wirtschaft über Menschenleben stellen? Wenn man daran glaubt, dass der PCR Test verlässlich eine Infektion nachweist, die Kinder und Lehrer sich aber an die AHA Regeln gehalten haben - wie kann es dann sein, dass es immer wieder zu hohen Positivraten kommt an Schulen? Wenn man daran glaubt, dass die Masken helfen, wie kann man dann als Lehrer und Erzieher Angst haben?
Merkt irgendjemand, dass all dies überhaupt keinen Sinn ergibt?
Ich hab heute ein Video mit Volker Pispers gesehen. War nur ein Ausschnitt aus einer seiner Programme, ich weiss nicht aus welchem. Da fragt er (sinngemäss aus dem Gedächtnis wiedergegeben): "Wovor habt ihr Angst? Jedes Jahr sterben 150000 Menschen an den Folgen des Rauchens. 50000 an den Folgen des Saufens. 6000 durch Verkehrsunfälle, und 15000 durch Ärztepfusch. Das sind 44 pro Tag. Was wäre, wenn die Tagesschau jeden Tag vor dem Wetterbericht melden würde: 'heute sind wieder 44 Menschen durch Ärztepfusch verstorben'. Kein Mensch würde mehr zum Arzt gehen."