Hi Sasa,
zum konkreten Fall liegen mir auch keine weiteren Infos zu. Ich vermute aber, dass das MET morgen eine ordentliche, schriftliche Erklärung abgeben wird. Ganz nüchtern betrachtet (soweit das bei diesem Thema geht): Es gibt natürlich auch hier immer mehrere Seiten der Medaille. Es ist z.B. in Naturschutzkreisen hier bekannt, dass EHRA als Organisation nicht ganz unumstritten ist und sehr auf der emotionalen Ebene arbeitete (deshalb auch die Vergabe von Namen für Wildtiere - was ich persönlich auch absolut ablehne und deshalb auch die Wild Horses Foundation - die hat dem einzig überlebenden Fohlen auch einen Namen gegeben - nicht mehr wirklich Ernst nehmen kann). Also in der Hinsicht muss ich der Aussage des MET zustimmen. Aber das ist natürlich für so einen Fall absolut sekundär, ob er nun einen Namen hatte oder nicht.
Erstaunlich ist, dass sich scheinbar eine Conservancy über den Elefanten beschwert hat, andere aber sich gegen einen Antrag bei MET zum Abschuss gestellt haben. Schlussendlich weiß ich nicht, wie da der Entscheidungsweg ist und ob sozusagen eine Person ausreicht um ein Tier zum Problemtier werden zu lassen.
Zum Allgemeinen:
. Warum ist Voortrekker denn nach mehreren Jahrzehnten in der Gegend plötzlich ein Problemelefant?
aufgrund der Dürre und der Nahrungsmittel-/Wasserknappheit kommt es vermehrt zu Mensch-Wildtier-Konflikten, v. a. im Kaokofeld. Elefanten ziehen in großen Herden an die Dörfer heran und zerstören Felder und Wasserstellen. Da kann auch ein "nach mehreren Jahrzehnten" ruhiger Elefant zu einem Problemtier werden. Das kann ich schon irgendwie nachvollziehen, wobei man (ich) natürlich nicht weiß, was in diesem konkreten Fall mit dem Elefanten vorgefallen ist.
Imageverlust den sie mit dieser Entscheidung einstecken müßen.
Vielleicht, wobei der Schutz der Bevölkerung eben wichtiger ist als das Image oder das Leben eines Tieres. Zudem hat das MET schon immer klar gestellt, dass die "Wüstenelefanten" als Teil der gesamten Eli-Population im Land gesehen werden. Sie sind keine eigene Art und deshalb nicht spezieller schützenswert. Ob das sinnvoll ist, ist natürlich eine grundlegende Frage. Im Prinzip kann wohl jeder "normale" Elefant zum "Wüsten"elefanten werden.
Und ansonsten, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass der Abschuss gerechtfertigt war, stehe ich zu meiner Meinung, dass man ein Tier lieber gegen viel Geld schießen lässt, als das ein MET-Beamter kommt und es erlegt. Die genauen Geldflüsse sind da aber in der Tat für uns kaum nachvollziehbar. Wobei man nicht per se immer bei "schlechten" Dingen davon ausgehen muss, egal wo oder bei was auf er Welt, dass irgendwo korrupt gehandelt wurde.
Viele Grüße aus WIndhoek
Christian