THEMA: Auslastung / Besuchszahlen
03 Feb 2019 13:13 #547229
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  • travelNAMIBIA am 03 Feb 2019 13:13
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Hi loser,
ME ist „Billigtourismus“ auch nicht notgedrungen gleich Massentourismus.
um etwas wirtschaftlich billig (=preiswert) anzubieten, braucht man eine kritische Masse. Ansonsten macht es keinen Sinn. Kein Anbieter wird eine Campsite für 1 Euro/Nacht vermieten, nur weil er billig sein will. Für ihn rechnet es sich erst, wenn er z.B. mindestens 100 Campsites zu solch einem Preis pro Tag verkauft. Ob diese 100 nun ein "kritischer Massentourismus" a la Ballerman ist, kommt auf die jeweiligen Umstände an. Und ich glaube eben, dass es eine solche Masse in vielen Staaten (aus vielen unterschiedlichen Gründen) schlichtweg nicht erreicht werden kann.
In jedem Gastland in dem der Lebensstandard unter dem des durchschnittlichen ausländischen Besuchers liegt, gibt es mE „Billigtourismus“,
kann ich so nicht unterschreiben. Ganz Westafrika ist z.B. ein solcher Fall. "Extrem" teuer selbst im "normalen" Segment (3 Sterne).

Viele Grüße
Christian
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03 Feb 2019 17:08 #547266
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  • loser am 03 Feb 2019 17:08
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Hallo Christian,
ich sehe das in einigen Aspekten eben viel einfacher, andererseits doch differenzierter als du, es gibt ja viele Arten und Aspekte des Reisens. Du liest in meine Aussagen Sachen hinein, die so nicht dastehen. Es ist mir im Augenblick aber zu aufwendig das nochmals durchgängig zu argumentieren.
Gerne werde ich daher auf Begründungen warten, warum in Europa, mit seinen hohen Kosten, oder auch in Südafrika unter doch auch „afrikanischen“ Verhältnissen, ein großes Tourismussegment für Reisende mit kleinem Budget bestehen kann (Nachtrag: und das ganz OHNE Massentourismus), das in Namibia dagegen nicht möglich sein soll. Warum also? Womit wir zurück beim Thema wären.
Bin gespannt, wobei mir schon auch klar ist, dass es auch so einen (wie großen?) Sektor auch in Namibia gibt (siehe Sasa), dieser aber im Forum nicht auf Interesse stößt, was eigentlich ein Grund war, warum ich mich an dem Thema beteiligt habe.
Grüße also vom Namibiazaungast
Übrigens meine ich aber unbedingt, dass Namibia im Tourismus, wenn man einige Jahrzehnte zurückschaut, aus seinen doch sehr beschränkten Möglichkeiten viel herausgeholt hat und noch tut. Respekt. Mich würden aber keine 10 Rösser jetzt nach Sossusvlei bringen und so geht es sicherlich vielen anderen auch. Wenn also schon Vieles ausgereizt und übernutzt ist, bräuchte es eben neue Entwicklungen und Initiativen, wie der DL für mich sehr informativ ausgeführt hat.
Letzte Änderung: 03 Feb 2019 17:20 von loser.
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03 Feb 2019 18:21 #547275
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  • travelNAMIBIA am 03 Feb 2019 13:13
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Hi Loser,

ich bin kein studierter Tourismusexperte. Aber beispielsweise kenne ich keinen bevölkerungsarmen Staat in dem sich Massentourismus (im Sinne von preiswertem bzw, gar Billig-Tourismus) etabliert hat. Keine Ahnung ob das einer der Gründe sein kann. Ein weiterer Faktor ist der Import. Namibia muss "alles" importieren, was die Kosten steigen lässt. Das ist beispielsweise bei Südafrika anders. Deshalb sind hier die Lebenshaltungskosten pauschalisiert gesagt auch höher als in Südafrika - und damit auch der Betrieb einer Unterkunft. Zudem ist die Produktivität geringer, was die Kosten steigen lässt (in Thailand brauche ich einen Kellner für 6 Tische im Restaurant - hier brauche ich einen Kellner für 2 Tische, auch wenn jeder einzelne weniger kostet, ist es am Ende nicht "billig"). Das sind nur Gedanken von mir und ich habe keine Ahnung inwiefern solche Faktoren eine Rolle spielen.

Grundsätzlich sehe ich an keinem Ort Namibias auch nur Anzeichen eines Massentourismus. Klar, am Eingang zum Sossusvlei stehe morgens nun 20 Autos, wo vor 10 Jahren nur 5 standen. Dennoch kannst Du dort z.B. nach dem Erstansturm ab ca. 11 Uhr ganz alleine dort sein. Und ja, Namibia muss neue Ziele entwickeln (in den letzten 5 Jahren hat das mit dem Caprivizipfel ganz gut geklappt), wobei es hier auch extrem viele Wiederholungstäter gibt (was bei Zielen wie z.B. Südafrika oder Thailand eher weniger der Fall ist) oder man muss sich als dem "Massen"tourismus abgeneigte Person eben auf Randzeiten (sei es jahreszeitlich oder wie im Beispiel Sossusvlei tageszeitlich) konzentrieren. Man muss mMn auch nicht zwingend mehr Reisende nach Namibia bringen. Man kann eben (vgl. Botswana) einfach aus jedem Reisenden mehr herausholen, d.h. wenig Reisende die viel Geld im Land lassen. Und den Trend sieht man hier in der Tat immer mehr. Pauschalisiert dargestellt haben hier in den letzten Jahren deutlich mehr hochpreisige Unterkünfte als mittelpreisige eröffnet. Man sieht wohl dort einen stärkeren Wachstumsmarkt. Gleichzeitig, so mein subjektiver Eindruck, hat sich die Anzahl der Camper als "Billig"touristen deutlich erhöht, worunter vielleicht das mittlere Segment "leidet".

Viele Grüße
Christian
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03 Feb 2019 18:57 #547283
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  • Botswanadreams am 03 Feb 2019 18:57
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So ganz verstehe ich die Diskussion nicht.

In Windhoek kann man für N$ 250 pP übernachten und in Katutura billig bei Einheimischen essen, Auch z.B. in Opuwo gibt es Unterkünfte für N$ 300 pP. Die Distanz von 900 km fahren doch Einheimische auch mit preiswerten Sammeltaxis. Warum nicht der Tourist, der es preiswert möchte? Nun ja, er kommt so nicht zu den touristischen Highlights in die Abgeschiedenheit der Natur und etwas mehr Niveau mit einer netten Lodge soll es meist auch noch sein. 14 Tagen, wie bei den meisten für den Billigurlaub geplant, reichen da halt nicht sehr weit.
www.botswanadreams.de

"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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03 Feb 2019 19:04 #547284
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  • loser am 03 Feb 2019 17:08
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Danke Christian für die Nachhilfe in namibianischer Preiskunde, wir reden aneinander vorbei, weil wir die Prämissen zur Preisbeurteilung nicht abgeklärt haben. Was ist billig, was ist teuer? Was ist Massentourismus?
Eigenzitat, siehe weiter oben:
„Was ist denn eigentlich der „Niedrigpreistourismus“, „Billigtourismus“? Wer versteht was darunter? Unter/über wie viel € pPN oder Mahlzeit ist etwas billig/teuer? Leute, die dafür ab 100 bzw. 50 € ausgeben, wissen wahrscheinlich gar nicht oder haben es schon vergessen, dass man für 25 € pPN bzw. 15 € ein gutes Zimmer und Mahlzeit bekommt. Für viele wiederum ist sogar das purer Luxus.“
Mittlerweile gibt es aber ein aktuelles Thema, das mich echt weitergebracht hat.
www.namibia-forum.ch...august-o-okt-19.html
www.tracks4africa.de...sen/frauenpower.html
Pi mal Daumen 210 € pPT, zuzüglich Flug sowieso, zuzüglich noch vieles mehr
Und Christian, jetzt verstehe ich erst so richtig dein Argument wegen der höheren Betriebskosten infolge von Importen aus SA. DIE GEGRILLTEN TOMATEN AM STEAK sind ruinös.
Danke an das Forum für die Nachhilfe in namibianischer Tourismuskalkulation, mir ging jetzt ein Licht auf. Ich habe keine offenen Fragen mehr.
Werner
Letzte Änderung: 03 Feb 2019 19:18 von loser.
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03 Feb 2019 19:07 #547286
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  • loser am 03 Feb 2019 17:08
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@ BWdreams
Danke nochmals, man kann leider nur ein Mal danke drücken
denn solche Möglichkeiten sind im NF nicht präsent,
sicherlich würden sich Viele dafür interessieren.
darum ging's mir ja
Werner
auch wenn mir deine Ironie durchaus erkennbar ist
Letzte Änderung: 03 Feb 2019 19:15 von loser.
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