Die Zahl von ca. 660 Löwen ist bereits seit mindestens 20 Jahren realistisch.
Etosha z.B. hatte nie mehr als 500 Löwen. ( 1907, zur deutschen Kolonialzeit, als es Nationalpark wurde, gab es 6 Exemplare ) Dann hat man in den 80er Jahre eine Anti-Baby Pille für Löwen getestet, weil damit die Tragfähigkeit für Etosha überschritten war. Ca. 300 Löwen im Park gelten dort als gesunde Population.
Die Etosha-Löwen sind die weltweit ab meisten beforschten Exemplare, da es sich um eine "Katzenaids"-frei Population handelt.
Ca. 10% verschwinden jedes Jahr durch die Etosha Zäune nach "draußen" und werden dann in der Regel gejagt, da dummes Fleisch wie Farmrinder einfacheres Löwenfutter sind, als z.B. kluges Fleisch wie Zebras.
"Wüstenlöwen" gab es zur Unabhängigkeit 1990 gerade mal 6. Heute in der Größenordnung 100. Schwankungen zwischen 80 und 120 sind dürrebedingt völlig normal. Die Wüstenlöwen sind also gerade eine der vielen großen namibischen Naturschutz- Erfolgsgeschichten. Probleme gibt es bei denen eher in der Geschlechterverteilung. Die gibt es im KTP allerdings auch.
( Bei den Wüstennashörnern sind die Schwankungen noch viel dramatischer. Wenn keine Weide da ist, verhungern mal eben ganze Jahrgänge. Damarland-Kaokoveld hatten gerade eine 6jährige Dürrezeit ).
Namibia hat ca. 8.000 - 8.800 Leoparden und ca. 5.500 - 6.000 Geparde ( Die Wikipedia-"Experten" schreiben 3.500 ), weitere namibische Erfolgsgeschichten.
Man sollte also das Gejammere der ganzen Facebooktastaturnaturschützer nicht sonderlich ernst nehmen.
Viele Löwen aus Käfighaltungen auf Farmen sind die letzten Jahre biologisch ausgelaufen, da die neuen Naturschutzgesetze von 2012 in Namibia kein weiteres "auffüllen" gestatten, Sterilisierungen vorgeschrieben sind und auch keine Transportlizenzen mehr ausgestellt werden.
Wir brauchen keine Löwenlegenden und Einzeltiere, wir brauche Habitate und gesunde Löwenpopulationen.
Da ist Namibia weltweit ganz weit vorne.
Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle