Obwohl ich natürlich Sorge um die ökologischen Auswirkungen habe, sehe ich auch die Situation, dass man nach guten, einfachen Lösungen sucht. Du hast schon Recht, CartenS - wir in Europa brauchen uns keine Sorgen um unsere Ernährung machen. Trotzdem ist nicht alles, was Fortschritt und wissenschaftliche Leistung ist, per se gut.
Was mir hier wie dort zudem Sorgen macht, ist die Abhängigkeit, in die sich Bauern durch genmanipuliertes Saatgut begeben. Sie liefern sich dadurch einigen wenigen großen Konzernen aus, die alles diktieren und dann auch die Bedingungen nach ihrem Willen ändern können. Vor dem Hintergrund der Glyphosat-Diksussion in Europa und dem Deal Monsanto - Bayer ist das eine Entwicklung, die den Bauern mehr schadet als nutzt. Und dann fragt sich nämlich, ob Fortschritt um des Profitwillens einiger Weniger auf den Rücken der auswegsuchenden Bauern legitimiert werden kann. Auf lange Sicht gesehen ensteht hier meiner Meinung nach genau das Gegenteil. Der reiche Westen wird noch reicher und der "arme Rest" noch abhängiger.
Christian - ich schätze dein Wissen und deine Stellungnahmen sehr (und werde es auch weiterhin), aber deine Anekdote trägt genau dazu bei, dass ein völlig falscher Eindruck der Notwendigkeit von Biodiversität entsteht. Erstens ist die Natur nicht nur für die "Grünen", sondern wir alle brauchen eine intakte Natur, sonst können wir nicht überleben, und zweitens braucht auch die Landwirtschaft Diversität, sprich möglichst vielfältige/s Pflanzen und Saatgut.
Und: Gerade auf Europa bezogen - hier hat die (europäische) Menschheit mehr als genug zu essen. Man braucht nur zu lesen, wie viel an Lebensmittel weggeworfen wird. Vor Hunger braucht sich hier keiner zu fürchten.
Ich weiß leider auch keinen Ausweg aus der Misere, aber gentechnisch verändertes Saatgut ist es sicher nicht.
Liebe Grüße
Solitaire