THEMA: Neue Preisstruktur staatliche Schutzgebiete
14 Nov 2018 09:03 #539113
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  • motorradsilke am 14 Nov 2018 09:03
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Topobär schrieb:
...und ich zahle für Mamilli und Bwatbwata gerne auch das doppelte vom KNP, wenn diese Nationalparks dafür so ursprünglich und unerschlossen bleiben, wie bisher. So hat jeder seine vorlieben, und kann sich dem entsprechend seine Parks aussuchen.

Weniger Besucher muss auch nicht unbedingt schlechter sein. Wenn ich den Preis verdoppele und die Besucher dafür um 25% zurück gehen, habe ich höhere Einnahmen und die Belastung des Nationalparks durch den Tourismus geht zurück. Aus Naturschutzsicht ideal.

Aus Naturschutzsicht ideal. Aber sehr kurz gedacht.

25% weniger Besucher heisst 25% weniger Übernachtungsgäste, Autovermietungen, Tourenbuchungen, Restaurantbesuche, Lebensmitteleinkäufe, Souvenirverkäufe....
In einem Land, was außer Tourismus nicht viel hat, und in dem ein Großteil der Bevölkerung in Armut lebt, in meinen Augen ein Schritt in die falsche Richtung.

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14 Nov 2018 09:26 #539118
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OFF TOPIC
25% weniger Besucher heisst 25% weniger Übernachtungsgäste, Autovermietungen, Tourenbuchungen, Restaurantbesuche, Lebensmitteleinkäufe, Souvenirverkäufe....
natürlich würde dann zwangsläufig auch alles andere touristische teurer werden (müssen). Es gibt ja nun nachweislich mehrere Konzepte von Tourismus: Billiger Massentourismus und teurer Individualtourismus. Beide Konzepte können Unmengen an Geld machen, wobei weniger Menschen vermutlich weniger Einfluss auf die Umwelt haben (auch wenn sie vielleicht mit gewissen Dingen verschwenderischer umgehen).

Aber nun schweifen wir schon sehr weit von den Eintrittspreisen für Nationalparks ab... ;-)

Viele Grüße
Christian
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14 Nov 2018 09:33 #539120
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Hi Focus,
Sonst hätten sie ja den Westteil des Etosha als Rückzugsgebiet belassen können und Khaudum im Ursprungszustand lassen können, wo schon eh kaum jemand hingefahren ist. (im Vergleich zu anderen Parks)
ich sehe nicht wie in einem Entwicklungsland der Naturschutz ohne (extra) Geld möglich sein soll. Länder wie Deutschland mögen das Quersubventionieren, aber Namibia kann das meiner Meinung nach nicht. Naturschutz ohne Geld, v.a. auch Geld durch Naturschutz (z.B. Eintrittsgelder für Nationalparks) hat derzeit hier keine Alternative. Man gucke sich mal den Gros der Entwicklungsländer an - da spielt Naturschutz in aller Regel gar keine Rolle, da es schlichtweg für diese Staaten ein "Luxus" wäre. Da finde ich sind Länder wie Namibia, Botswana etc. schon relativ gut mit den Initiativen dabei. Davon unbenommen ist es sicherlich richtig, dass auch hier Gelder für den Naturschutz in anderen Kanälen landen.

Bzgl: Khaudum wurde durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit "aufgerüstet". Ob das von namibischer Seite so gewollt war weiß man nicht wirklich. Ich kenne viele Projekte (meine Familie ist seit 3 Generationen in der EZ tätig), bei denen der Empfängerstaat gerne was ganz anderes gemacht hätte, als der Geberstaat aufgrund seiner (nationalen) Agenda machen wollte. Da werden Brücken über nicht vorhandene Straßen gebaut, da wird aktuell ein Uni-Campus in Katima Mulilo geplant, den die Uni gar nicht haben will...

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 14 Nov 2018 09:34 von travelNAMIBIA.
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14 Nov 2018 10:39 #539133
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Ich bin gestern von meiner ersten Namibia-Reise zurückgekehrt, u.a. war ich auch im Sossusvlei. Ich habe den Eintritt als recht günstig empfunden. Die Straße vom Tor bis zum Parkplatz war über die gesamte Länge in sehr gutem Zustand, es sah für mich auch in der näheren Umgebung alles sehr sauber aus.

Das umzäunte "Pinkelloch" am Parkplatz war/ist natürlich eine Katastrophe -wie an sovielen Orten weltweit mit besseren Möglichkeiten auch-. Da wäre eine Verbesserung sehr wünschenswert.
Andererseits ist es m.E. nicht zuviel verlangt, etwas das Gehirn einzuschalten und am Tor nochmal ausgiebig die Toilette zu benutzen.

Während meines Aufenthaltes waren mehrere Busse mit italienischen oder französischen Touristen dort, die teilweise in Flip-Flops und ohne Kopfbedeckung unterwegs waren, geschweige denn mit Wasser ausgerüstet. Da gab es eine heftige Diskussion um vermutlich die Toiletten, denn schließlich rüstete sich eine Frau mit vielen Tempos aus und latschte hinter einen Baum

Ebenso würde ich beim nächsten Besuch 250NAD bezahlen, weil es für mich völlig gerechtfertigt ist. Die Bezahlprozedur beim herausfahren hinsichtlich Durchführung und Arbeitstempo erinnert an einen Besuch im nicht mehr existenten sozialisten Bruderstaat.

Grundsätzlich habe ich mir die Infrastruktur in diesem Land schlechter vorgestellt, bei der großen Fläche, der geringen Bevölkerungszahl bzw. Steuerzahler und somit recht geringen Staatseinnahmen und vielen weiteren Faktoren empfinde ich den Gesamtzustand schon recht ordentlich.

Mit bestem Gruß
Stefan
Letzte Änderung: 14 Nov 2018 10:43 von Stefan-Hannover.
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14 Nov 2018 12:43 #539148
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travelNAMIBIA schrieb:
OFF TOPIC
Hi Focus,
Sonst hätten sie ja den Westteil des Etosha als Rückzugsgebiet belassen können und Khaudum im Ursprungszustand lassen können, wo schon eh kaum jemand hingefahren ist. (im Vergleich zu anderen Parks)
ich sehe nicht wie in einem Entwicklungsland der Naturschutz ohne (extra) Geld möglich sein soll. Länder wie Deutschland mögen das Quersubventionieren, aber Namibia kann das meiner Meinung nach nicht. Naturschutz ohne Geld, v.a. auch Geld durch Naturschutz (z.B. Eintrittsgelder für Nationalparks) hat derzeit hier keine Alternative. Man gucke sich mal den Gros der Entwicklungsländer an - da spielt Naturschutz in aller Regel gar keine Rolle, da es schlichtweg für diese Staaten ein "Luxus" wäre. Da finde ich sind Länder wie Namibia, Botswana etc. schon relativ gut mit den Initiativen dabei. Davon unbenommen ist es sicherlich richtig, dass auch hier Gelder für den Naturschutz in anderen Kanälen landen.

Bzgl: Khaudum wurde durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit "aufgerüstet". Ob das von namibischer Seite so gewollt war weiß man nicht wirklich. Ich kenne viele Projekte (meine Familie ist seit 3 Generationen in der EZ tätig), bei denen der Empfängerstaat gerne was ganz anderes gemacht hätte, als der Geberstaat aufgrund seiner (nationalen) Agenda machen wollte. Da werden Brücken über nicht vorhandene Straßen gebaut, da wird aktuell ein Uni-Campus in Katima Mulilo geplant, den die Uni gar nicht haben will...

Viele Grüße
Christian

Hi Christian,
nochmal fix.
Grundsätzlich sehe ich das natürlich anders..... Natur an sich bedarf keinen Schutz und verursacht erst recht keine Kosten und muss auch nicht bewirtschaftet werden.
Erst in Koexistenz mit dem Menschen muss sie bewirtschaftet werden und verursacht dadurch Kosten.
Rein theoretisch könnte man im Falle des Etosha einen 3 Meter hohen Zaun rund herum errichten (Kosten) und die Wasserpumpen in Betrieb lassen (Kosten) aber dies auch nur, weil die Naturgebiete räumlich beschränkt sind, keinen Tourismus und kein Zugang außer Wartungspersonal (Kosten)
Da die meisten Staaten, speziell in Afrika, eh mehr als üppig mit Staatsbediensteten ausgestattet sind die eh Kosten verursachen, sind diese bestimmt abkömmlich und verursachen keine Mehrkosten.
Nun ist die Theorie schön und gut und der Mensch hat die Natur als Einnahmequelle entdeckt. Und das Dilemma nimmt seinen Lauf - Wachstumsraten zu erwirtschaften mit geringstem Kostenaufwand und das Geschrei um Geldmangel nimmt seinen Lauf, natürlich unter dem Deckmantel Naturschutz.....Um den geht es nur oberflächlich, der erhalten werden muss, um die Einnahmen daraus zu erzielen.
Naja und über Sinn und Unsinn der Entwicklungshilfeindustrie und Politik müssen wir hier nicht reden.....Das sieht man zur Genüge (Politik) im eigenen Land.

VG
Letzte Änderung: 14 Nov 2018 12:47 von Focus.
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14 Nov 2018 19:12 #539195
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  • loser am 14 Nov 2018 19:12
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Es wurden mehrfach die neuen Etosha-Tarife mit den südafrikanischen Parks bzw. KNP verglichen, und dass diese gegenüber der Wild Card in SA ungünstig abschneiden. Die Zahlen die ich kenne, sagen etwas anderes.
Am Beispiel des KNP, alles in € gerundet.
Tageszahler:
Etosha: 15 € ppd + 3 € Auto (1,5 € bei 2 Personen).....war 5 € + 60c.
KNP: 23 € ppd
SanParks Wild Card, international:
Einzel: 180 € ppa
Paar: 140 € ppa
Break even gegenüber Tageszahler für Einzel ist bei 8 Tagen (Tageszahler 184 € vs. 180 € WC), ergibt eines Tagestarif von 22,5 € ppd bei 8 Tagen.
Break even gegenüber Tageszahler für Paar bei 6 Tagen (Tageszahler 138 € vs. 140 € WC), ergibt eines Tagestarif von 23,3 € ppd bei 6 Tagen.
Beides liegt über dem neuen/erhöhten Etosha-Tarif. Eine Annäherung oder Überholung gibt es nur bei langer Aufenthaltsdauer, die eher untypisch für die „durchschnittlichen“ Touristen ist. Der persönliche Standard einzelner (Focus) ist eben nicht allgemeiner Standard.
(OT lohnt sich mE die WC immer und unbedingt, weil sie für viele Parks gilt und in vielen anderen Sehenswürdigkeiten, die nicht zu Sanparks gehören, akzeptiert wird oder Ermäßigungen gegeben werden).
Es wird hier ständig zum Anlass einer EINTRITTSpreiserhöhung über Preis/Leistungsverhältnis diskutiert und mE hat das bei der Kostenstruktur so einer Reise damit wenig bis gar nichts zu tun. Manche Argumente über Mängel bei Infrastruktur, Unterkünften, Service usw. kann ich verstehen, aber angesichts des Reiseverhaltens eines typischen NF-Fomis sind diese Mehrkosten bei Eintritten mE peanuts.
Werner
Letzte Änderung: 15 Nov 2018 11:30 von loser. Begründung: Ergänzungen
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