Hallo Wolfgang,
BikeAfrica schrieb:
... ohne eine Gegenleistung Dinge zu verschenken, entwickelt eine Erwartungshaltung bei den Beschenkten. Früher haben Touristen Bonbons und Geld an Kinder im Kaokoveld verteilt. Heute werfen die Kinder häufig Steine auf Autos, wenn diese nicht anhalten und die Insassen nicht etwas verschenken.
ja leider ist das eine sehr unglückliche Entwicklung. Erst fliegen kleine Steine, dann größere und irgendwann kommt es zu einem schweren Unfall. Dann gibt es Reisewarnungen und der Tourismus ebbt in den Regionen ab. Im Endeffekt verliert dabei jeder und es gibt keine Gewinner. Furchtbar wäre auch, wenn ein Kind verletzt oder sogar getötet wird, bei dem Versuch ein Fahrzeug aufzuhalten um Geschenke zu bekommen. Kinder können die Gefahr kaum einschätzen die von einem Fahrzeug ausgeht und wissen auch nicht wie lange der Bremsweg sein kann.
Ein wenig differenzierte sehe ich das wenn z.B. Kinder die Ziegen hüten und man sowieso langsam machen muss und dann nach einer Flasche Wasser gefragt wird. "Nur" wegen Wasser werden wohl keine Fahrzeuge "überfallen".
BikeAfrica schrieb:
Außerdem sorgst Du schnell für Neid unter den Menschen. Du hast z.B. Kontakt zur Bedienung am Tisch bei Frühstück und Abendessen und gibst ihr etwas für ihre Kinder. Den Koch in der Küche (oder den Arbeiter, der die Zäune repariert) bekommst Du aber nicht zu Gesicht und seine Kinder gehen leer aus. Ein Teil der Kinder bekommt also immer etwas und ein Teil der Kinder geht immer leer aus. Die gelegentlich beschenkten Kinder werden u.U. von den anderen gemieden.
Fair ist es wenn jeder etwas bekommt. Also nutzt man die TIP Box und hofft auf eine gerechte Verteilung.
Die Kinder sind übrigens nicht so sozial eingestellt wie man sich das wünschen würde oder wie man sich das vorstellt. Selbst wenn man sagt, sie sollen sich das teilen, funktioniert das nicht immer... wobei ich es schon erlebt habe, dass die froh gerufen haben "Yes we share!" Das war eine Tüte Biltong und mir schmeckte deren Inhalt nicht sonderlich, die Kinder freute es trotzdem. Zugegeben das war an einem Tor das die Kinder für die Fahrzeuge auf und zu machten und so etwas wie eine "private Straßenmaut einkassierten"... Also auch "Entwicklungshilfe" wie man sich die nicht vorstellt.
Süßigkeiten verschenke ich aus schon genanntem Sachverhalt wirklich nie. Mir geht gerade die genannte Methode mit dem Stock und dem Stein nicht mehr aus dem Kopf... ich habe morgen einen Termin den könnte ich dann absagen...
BikeAfrica schrieb:
Was gute Absicht ist, hat oft schlechte Folgen.
Häufig ja.
Gruß Markus