THEMA: Elefantenjagd missglückt
16 Aug 2017 18:58 #485412
  • yanjep
  • yanjeps Avatar
  • Beiträge: 974
  • Dank erhalten: 1131
  • yanjep am 16 Aug 2017 18:58
  • yanjeps Avatar
Da muß ich Dir Recht geben, allerdings haben die "zivilisierten Völker" auf ihrem Eroberungszug erst richtig zugeschlagen. Vorher dürfte die Natur und das Verhältnis Mensch / Natur in Afrika, Amerika und Australien vermutlich noch einigermaßen im Gleichgewicht gewesen sein. Wenn ich mir anschaue, wie in meinem bevorzugten Reiseland Austalien Rinder, Schafe und Ziegen eingeführt wurden, die mit ihrem Futterbedarf so gar nicht dahin gehören ... Dann Kaninchen, die sich ohne natürliche Freßfeinde rasant ausgebreitet und alles kahl gefressen haben, was die Rinder übrig gelassen haben. Schließlich Karpfen, damit man was zu angeln hat und last but not least diese ekelhaften kiloschweren und giftigen Kröten, die alles fressen (bis auf die Schädlinge, die sie eigentlich vertilgen sollten), nicht gefressen werden können wegen ihrer hochgiftigen Haut, sich rasant ausbreiten und die einheimische Reptilienwelt vertilgen. Nicht zu vergessen natürlich die lieben Katzen, die unbedingt als Familienmitglied mit müssen und ein Massaker bei Vögeln, Kleinbeutlern und Reptilien anrichten.

Aber die Uhr läßt sich nicht mehr umdrehen und man muß vernünftige Wege finden, die (noch vorhandene) Natur zu erhalten und dem Menschen (der nun mal da ist und sich nicht wegdiskutieren läßt) mit seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich finde, Nationalparks und Schutzgebiete sind - auch in Deutschland - schon mal ein guter Anfang. Eine konsequente Bekämpfung der Wilderei und die Einbindung (auch was die Einnahmen betrifft) der indigenen Bevölkerung in Tourismus- und Naturschutzprojekte wären wünschenswert.
Aber ich persönlich finde das "schießen für den Kochtopf" einheimischer Tiere im Sinne des Naturschutzes allemal besser als das Halten von "Nutztieren", die da nichts verloren haben.

Yanjep
Letzte Änderung: 16 Aug 2017 19:15 von yanjep.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: albrechtj123, Dillinger, Afrika12
16 Aug 2017 19:54 #485419
  • _Matthias_
  • _Matthias_s Avatar
  • Beiträge: 284
  • Dank erhalten: 277
  • _Matthias_ am 16 Aug 2017 19:54
  • _Matthias_s Avatar
MaHe schrieb:
Ja, die Natur ist in der Lage ein natürliches Gleichgewicht herzustellen aber dazu müsste speziell in unserem dicht besiedelten Deutschland die 'Störquelle Mensch' erstmal weg oder zumindest auf Urzeitniveau reduziert werden. Bei dichter Bebauung und generell intensiver Nutzung unseres Landes in jeglicher Hinsicht funktioniert das mit dem Gleichgewicht nämlich nicht.
Überall nicht, aber auch bei uns gibt es relativ große Waldgebiete, da würde das schon gehen. Als vorgeschlagen wurde, dass Waldgebiete ausgewiesen werden, die sich selbst überlassen werden, gab es großes Geschrei wegen Ungeziefer, Krankheiten, usw. Dort wo das dann trotzdem gemacht wurde hat sich die Umwelt ziemlich schnell angepasst und funktioniert, keine der Panikmache ist zugetroffen. Das würde auch bei Tieren funktionieren. Wer vor 30 Jahren behauptet hätte dass wieder freie, wilde Wölfe in D leben werden, wäre für verrückt erklärt worden. Aber es gibt sie wieder und es klappt gut und würde noch besser klappen, wenn es weniger Betonköpfe geben würde und insbesondere die Jägerschaft nicht alles abschießen wollte, das ihnen auch nur ein bisschen Konkurrenz macht bei der Bestandsregulierung.
Wie schon gesagt, ich hab nichts gegen bestimmte eingeschränkte Nutzung von Natur und Wild durch Jagd bei uns und in Afrika, ich esse schließlich Fleisch, aber ich bin dann auch so ehrlich zu sagen, dass es einfach meine Lust auf Fleisch ist und nicht irgendwelche vorgeschobenen Naturschutzaspekte. Wobei es in Afrika schon einen indirekten Aspekt gibt, nämlich die Erhaltung von Lebensräumen weil die Jäger sich ihr Hobby was kosten lassen und ohne sie das Land anderweitig genutzt würde.
franzastische Reisen, Fotos und mehr - franzastisch.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Aug 2017 20:33 #485424
  • Afrika12
  • Afrika12s Avatar
  • Beiträge: 244
  • Dank erhalten: 501
  • Afrika12 am 16 Aug 2017 20:33
  • Afrika12s Avatar
Hallo yanjep.
Ja das ist alles ein ganz großes Problem.
Die Kröte ist eine Aga-Kröte und kein Tier hat bock drauf die zu fressen.
Lieben Gruß von Iris&Didi
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
17 Nov 2017 12:57 #497459
  • Elchontherun
  • Elchontheruns Avatar
  • Beiträge: 1211
  • Dank erhalten: 750
  • Elchontherun am 17 Nov 2017 12:57
  • Elchontheruns Avatar
Hallo zusammen,

dafür wollte ich keinen neuen Thread öffnen, deshalb poste ich es mal hier. Mir fällt dazu leider gar nichts mehr ein! :evil: :evil:

www.faz.net/aktuell/...oepfen-15295325.html

Sonnige Grüße von der Nordsee,

Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

Namibia 2013 - www.namibia-forum.ch...-reise.html?start=12
Namibia 2015 - www.namibia-forum.ch...s-im-maerz-2015.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: engelstrompete, Strelitzie, Logi
17 Nov 2017 13:51 #497468
  • leser
  • lesers Avatar
  • leser am 17 Nov 2017 13:51
  • lesers Avatar
Ron Thomson, ein ehemaliger Ranger im Wankie, hatte Pres. B. Obama folgendes zum Importverbot von Stoßzahntrophäen geschrieben.
Aus www.newsday.co.zw/20...sident-barack-obama/

"PO Box 45
Kenton-on-Sea 6191
Eastern Cape
South Africa
Date: 13 April 2014.
Mr Barack Obama
President of the United States of America.
The White House
1600 Pennsylvania Avenue NW
Washington, DC 20500
Dear Mr President,
US FISH & WILDLIFE SERVICE BAN ON IMPORTATION OF SPORT-HUNTED ELEPHANT TROPHIES
I am a 75-year-old ex-game warden from Rhodesia & Zimbabwe. I served in the Rhodesian and then Zimbabwean, Department of National Parks and Wildlife Management for 24 years (1959 to 1983). Not only was I an active field officer in the department, I was also a member of the British Institute of Biology (London) & Chartered Biologist for European Union (for c.20 years). I have had a very distinguished career — and that I have extensive big game hunting, management and capture experience in Africa.
I wish to bring to your attention the fact that the US Fish & Wildlife Service has very recently introduced a ban on the importation (to the United States) of elephant hunting trophies from Tanzania and Zimbabwe. I draw your attention to the non-existent “evidence” they present in support of this ban:-
(a) Anecdotal evidence (whatever that means), such as the widely publicised poisoning last year of 300 elephants in Hwange National Park, suggests that Zimbabwe’s elephants are under siege.
(b) Additional killing of elephants in these countries, even if legal, is not sustainable and is not currently supporting conservation efforts that contribute towards recovery of the species.
Recovery? Recovery from What?
How, Sir, does the USF&WS judge the “sustainability” of elephant “killings” in Zimbabwe and Tanzania when they openly acknowledge the paucity of their information and understanding about these countries’ elephant management programmes?
Sir, I have 55 years of experience in the field of elephant management.
I served, for three years, as a game ranger in Hwange in my youth; and, in later years, I was the provincial game warden-in-charge of Hwange National Park. And throughout my 24 years’ service in Zimbabwe’s National Parks Department, not one of Zimbabwe’s many elephant populations declined. In my personal experience of Hwange (1960 to 1983), the elephant population exploded from 3 500 animals (in 1960) to 23 000(+) (in 1983) — despite, latterly, 18 years of sustained annual elephant culling.
Hwange’s elephant population now stands at somewhere between 30 000 and 50 000. And the carrying capacity of Hwange National Park in 1960 was determined to be just 2 500!
Most of Zimbabwe’s elephant populations doubled their numbers every 10 years between 1960 and 2000.
Today, the factor that is putting the brakes on the current “rate” of the elephant population expansion is not poaching, or hunting, but lack of food during the six-month long dry season every year.
The elephant populations in Zimbabwe are ALL “excessive” — which means they now grossly exceed the sustainable carrying capacities of their habitats. The country’s game reserves, therefore, are rapidly being turned into deserts by too many elephants. The adverse effect on Zimbabwe’s biological diversity, as a result of these hugely excessive elephant numbers, is catastrophic.
I am appalled, Sir, at the lack of information and understanding that your USF&WS has about elephant management, particularly, in Zimbabwe.
It hasn’t a clue what is going on, on the ground. And I strongly suspect exactly the same situation pertains with regard to its understanding about the details of elephant management in Tanzania.
I am astounded, therefore, that the USF&WS have imposed this importation ban on elephant trophies from Tanzania and Zimbabwe — based on no shred of proper evidence at all.
If they understood the situation in Zimbabwe they would know that “the elephant problem” in that country is that it has TOO MANY ELEPHANTS.
The draconian impositions of these trophy importation bans will put a virtual stop to elephant hunting in Tanzania and Zimbabwe —where American hunters are “key”.
This will adversely affect the wildlife programmes of both countries; it WILL NOT “help the elephants”; it WILL open the gates of the wildlife sanctuaries to the commercial poachers (because the presence of professional hunters on the ground is the greatest obstacle to poaching of all kinds in these reserves); and it will cause the unnecessary unemployment and impoverishment of a great many of Africa’s people. Nothing good, therefore, can come out this horrific and unsupportable imposition.
In support of my views, Sir, I append Attachment 2. This is an extensive report that fully explains the real situation in Zimbabwe – on the ground.
I would request, Sir, that in the interests of fostering good American/African relations — and in the interests of Africa, its wildlife and its people — that you unilaterally rescind these draconian and ill-considered restrictions.
Thanking you for your considerations,
Sincerely,
Ron Thomson
"

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich weiß, dass er prof. Jäger ist. Verstehen tut er von der Sache trotzdem etwas. Derartige Bilder wie auf Seite 79 von ….
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=468
…aus dem Hwange geben ihm recht. Überall wo es so ausschaut sollten Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines Elefantenjagdverbot aufkommen.
Grüße
Letzte Änderung: 17 Nov 2017 13:59 von leser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
17 Nov 2017 15:46 #497485
  • Markus615
  • Markus615s Avatar
  • Beiträge: 1042
  • Dank erhalten: 1150
  • Markus615 am 17 Nov 2017 15:46
  • Markus615s Avatar
BikeAfrica schrieb:
r2d2 schrieb:
Ich möchte genau diese Personen mal sehen, wenn in ihrer Nachbarschaft wieder Wölfe - davor fürchtet sich mein Vater seit sie wieder in meiner Heimat ansässig sind sehr - oder Braunbären frei und ohne Bewachung herumlaufen.

... ich für meinen Teil fand es toll, in Alaska und Canada auf Bären (etwa ein Dutzend Mal), einen Wolf, einen Luchs zu treffen. Alleine, unbewaffnet per Rad und Zelt unterwegs ... 12 Wochen ... 5.200 km.

Merkwürdigerweise war ich auch schon unterwegs und habe Bären gezielt gesucht um diese zu Fotografieren. Rein als Hobby und einfach so weil es möglich ist. Die Bären die ich gefunden habe waren auch sehr entspannt und ich störte die auch weniger. Ein Video habe ich gemacht, wie ein Bär genüsslich seinen Rücken an einem Baum reibt. Jüngere Tiere waren eher scheu und verdammt schnell weg, die älteren Tiere hatten sich wohl schon an Autos und Menschen gewöhnt. Nur wenn ein Haufen Touristen laut schreiend aus einem Reisebus strömen, dann sind alle Tiere weg also nicht nur die Bären, daher muss man früher dran sein... ;)
BikeAfrica schrieb:
Gerade Bären sind sehr intelligente Tiere und gehen den Menschen aus dem Weg, wenn sie genug Platz haben. Das Problem ist, dass wir ihnen nicht genug Platz lassen.

Die meisten Tiere sind so intelligent dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Die anderen Tiere haben sich mit dem Menschen "arrangiert". Wobei es schon merkwürdig ist, wie auch Wildtiere sehr zutraulich oder soll ich sagen aufdringlich werden, wenn diese den Menschen als Nahrungsquelle (also nicht dass die Menschen fressen, sondern weil die von einigen unserer Art die mit weniger Verstand gesegnet wurden gefüttert werden) entdeckt haben.

Warum bei uns ein Bär sofort zum Problembär wird, wenn er sich eben nur mal verhält wie sich ein Bär eben verhält verstehe ich nicht. Für mich ist ein Tier ein Problem, das gelernt hat gezielt Jagd auf Menschen zu machen oder ein Tier das zum Menschen die Nähe sucht und deswegen gefährlich werden kann. Meistens ist der Mensch an dieser Situation entweder mit Schuld oder der Hauptverantwortliche, dass es soweit kommen konnte. Das hilft dann aber leider dem Tier auch nichts. Verantwortungsloses Verhalten im Umgang mit Tieren habe ich schon sehr häufig auf meinen Reisen gesehen. Wenn Wildtiere quasi von einer Gruppe Menschen "umzingelt" werden, nur weil jeder ein Foto machen möchte dann wird auch ein Wapiti oder auch ein Hirsch irgendwann zur Gefahr.

Gruß Markus
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Topobär, Logi, Randfontein