THEMA: NAM-NW'22:"Die Strecke zieht sich ein bisschen..!"
19 Aug 2022 17:31 #649701
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20.07.2022: Von ganz im Norden, westlich des Hartmanntals zum Munutum - TEIL 2

Das folgende Kapitel deckt die restlichen 6,5 Stunden Fahrt ab, sie werden sehr abwechslungsreich sein, aber gegen Ende reicht es uns dann auch.
Zunächst treffen wir nach der Querung des Dünenfeldes auf die Gruppe von Strauße, die wir schon vorher von Weitem gesehen haben. 6 Tiere auf einmal :woohoo: !





Danach biegen wir rechts ab, um über eine sanfte Steigung in das Gebiet westlich des Hartmanntals zu wechseln (leider alles durch die Scheibe fotografiert, Anhalten im Sand ist oft keine gute Idee).





Oben angekommen werden erstmal die Reifen des Hilux etwas aufgepumpt, da wir ja für das letzte Stück gestern schnell mal viel Luft abgelassen hatten.



Nun fahren wir gen Süden und genießen "Namibia, the land of wide open spaces ":kiss: . Leider wieder hauptsächlich durch die Frontscheibe während der Fahrt geknipst, weil wir vermutlich noch heute dort rumfahren würden, wenn wir bei jedem schönen Anblick einen Stop eingelegt hätten :dry: .








Diesen machen wir dann kurz nach 12 Uhr an einem schönen Fleckchen unterwegs.



Kurz nach der Weiterfahrt bemerkt Matthias links von der Fahrspur zwei Ohren



und tatsächlich: da beobachtet uns jemand :woohoo: .



Als der Kapfuchs sich dann aber von uns beobachtet fühlt, macht er sich leider schnell aus dem Staub (davon hat es hier ja genug).



Zum Glück hält er noch einmal kurz für ein Foto an und man bekommt dazu noch einen Eindruck von seinem Lebensraum: absolut karg!



Erstaunlich, dass es sich hier leben lässt. Es gibt kein Gras, und somit sollten Mäuse, die er wohl hauptsächlich frisst, auch eher rar sein. Aber er wird schon wissen, was er tut… :unsure:

Auf jeden Fall schön, mal wieder ein „neues“ Tier auf der Reise zu sehen!

Unser nächster Halt kurz vor 14 Uhr ist das Dünenfeld oberhalb der grünen Tonne, an dem wir 2019 zwar angehalten, aber ein bisschen in Eile gewesen waren (oh Wunder). Heute lassen wir uns hier etwas mehr Zeit.



FIGÜRCHEN :silly:



Matthias lässt sich von Ruth mal wieder zu einer kleinen sportlichen Einlage motivieren.

"Uuuuuuuuuuuuund....."



"hopppppppppppp !!!!!!"



Am besten gefällt mir ja die Nummer, wie Ruth ihre Crocs mit Wucht nach unten schleudert, um ihnen alsbald zu folgen :laugh: .








So, jetzt aber wieder zurück in die Autos, wir haben noch einiges an Strecke vor uns.



Die Vogelausbeute ist mal wieder ziemlich mau :pinch: , ein Lannerfalke im Sand, bei dem ich mir ähnliche Fragen wie beim Kapfuchs stelle



und (vermutlich) ein Tractrac Chat/Oranjeschmätzer.



Schade eigentlich, als ich unter seinem Nachbarbusch mal schnell für kleine Mädels bin, sitzt er superbrav auf seinem Ast, aber ich habe keine Kamera dabei :( . Als ich dann mit ihr zurückkomme, fliegt er natürlich schnell ab und es reicht nur noch kurz davor für ein unscharfes Beweisbild (muss aber sein, da mein erster Tractrac Chat). Memo an mich selbst: nie ohne Kamera zum Pinkeln gehen…. :P

Um 15 Uhr sind wir an der Grünen Tonne, die kennen wir ja schon, und halten uns nicht lange auf.





Gleich danach sehe ich meine neue Liebe wieder :kiss: :) – wir müssen den Ondusengo mal wieder queren (wie 2019, nur in entgegengesetzter Richtung). Hier ist er noch viel breiter als vor der Orangenen Tonne.








Es geht einfach nicht in meinen kleinen Kopf, dass es hier mal Wasser gibt oder gegeben hat oder wie immer dieses Flussbett auch entstanden sein mag. Ich glaube, ich habe schon mal davor gewarnt: das Thema „Ephemeral Rivers of Western Namibia“ wird sich bis zum Ende durch den Bericht ziehen….

Es bleibt mir nichts anderes übrig, als einmal mehr einfach nur zu staunen und fasziniert zu sein :ohmy: !


Weiter geht’s – und auch heute halten wir uns natürlich an das Verbot, auch wenn es speziell mir schwerfällt, denn von hier aus könnte man eine herrliche Rundtour über die Angra Fria Bucht zu unserem geplanten Schlafplatz am Munutum machen (rein theoretisch, ich habe keine Ahnung, ob und wenn ja wie sich das fahren lässt, aber man darf ja träumen).



Also nehmen wir vorbei an einer Trappe eben den direkten Weg, der aber längst nicht so gerade ist, wie die Papierkarte es vermuten lässt.



Man verlässt das Küstengebiet ein wenig und passiert eine Gegend mit vielen Hügeln, Tälern und Kurven, das mir letztes Mal schon so gut gefallen hat.





Allerdings hatte ich das kürzer in Erinnerung - heute will es kein Ende nehmen – man könnte sagen, es zieht sich ein wenig… :whistle:

Auch wenn wir langsam genug haben von der Fahrerei, es ist inzwischen auch schon 17 Uhr durch, müssen Matthias und ich laut lachen, als das Navi uns diese Stelle als „Shady picnic tree“ verkaufen will. Netter Versuch B) .



Wir arbeiten uns weiter über große Ebenen und durch kleine Trockenflussbetten.





Kurz vor unserem Ziel werden wir noch von diesem Anblick überrascht: Oryxe! Wir dachten, es gäbe sie dieses Jahr nur als Skelette im Angebot. Was für ein schöner Irrtum!






Sogar ein Springbock hat sich noch dazugemogelt!



So viele Tiere auf einmal! :ohmy:

10 Minuten später rollen wir in Richtung Munutum hinunter und biegen unten rechts ab zu unserem bereits bekannten Schlafplatz.





Spätere Fotos gibt es nicht, aber ich weiß noch, dass es zwar ein sehr kalter und windiger, aber auch recht lustiger Abend war. Ich werfe endlich mal alles über, was ich in Erwartung eines Julis in Namibia eingepackt habe: Leggings unter eine Jeans, Thermounterhemd, Shirt, Fleecejacke und darüber noch die Softdaunenjacke, Schal, obendrauf die Mütze. Das ist richtig kuschelig und ich fühle mich pudelwohl :) . Okay, vielleicht hat auch der Gin&Tonic seinen Anteil daran, den Matthias wohl recht großzügig eingeschenkt hat ;) .


Zu unserem Grillgut wollen wir Pellkartoffeln kochen, das scheitert aber zunächst am Wind, der kreuz und quer durch unsere Gasflamme jagt, trotz Windschutz. Dann hat aber Uwe die (zum Glück nicht den Landcruiser :ohmy: ) zündende Idee, dass wir ja unseren Zweitherd (wir haben an unserem Bushlore-Hilux zusätzlich zum ausklappbaren Gasherd noch eine mobile Gasflasche mit Aufsatz in einem Außenseitenfach) in ihr Wohnzimmer stellen könnten (das im Gegensatz zu unserem sehr geräumig ist) und so gibt es ein leckeres Abendessen. Nur die Crème fraîche zu den Kartoffeln, die ich in Opuwo erstanden hatte, muss kurzfristig von der Speisekarte gestrichen werden, denn als ich sie öffne, schlabbert mir eine gräulichbeige geronnene Masse entgegen :sick: , jede Ähnlichkeit mit Crème fraîche ist rein zufälliger Art. Okay, dann eben nicht. Dies tut unserer guten Stimmung nun wahrlich keinen Abbruch – zufrieden und satt schlüpfe ich mit Mütze in meinen Schlafsack, denn es droht eine sehr kalte Nacht zu werden. :whistle:
Letzte Änderung: 26 Okt 2022 06:58 von Champagner.
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21 Aug 2022 16:45 #649794
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21.07.2022: Vom Munutum über den Khumib und Hoarusib nach Puros - TEIL 1

Nachts wache ich auf, weil sich irgendwas an meinem Kopf komisch anfühlt :dry: . Ach, ich habe die Mütze noch auf :woohoo: ! Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich mit Kopfbedeckung geschlafen habe. Viiiiel zu warm, sie fliegt ins Eck (etwa so wie die Crocs von Ruth im letzten Kapitel) und die Wollsocken, die ich gestern Abend im Schlafsack dann noch sicherheitshalber übergezogen habe, hinterher ;) . Als ich dann am frühen Morgen aufstehe, ist es tatsächlich viel wärmer als am Vorabend.

Komischer tiefster Winter :unsure: – Grüße an unseren Autovermieter gehen raus :P .

Aber mir soll’s recht sein. So kann ich ohne zu zittern mal in Ruhe den Morgenhimmel dokumentieren:

7.03 Uhr



7.17 Uhr



7.21 Uhr



Man könnte jetzt meinen, ich sei da 20 Minuten lang nur rumgestanden! Weit gefehlt! Ich war selber erstaunt darüber, als ich diese Fotos auf der Speicherkarte gefunden habe, dass ich ziemlich genau immer die selbe Stelle erwischt habe :woohoo: , das war keine Absicht.

Gestern Abend hatten wir unser Routing für heute wie üblich kurz durchgesprochen: Munutum -> Puros via Khumib: 123 km. Uijuijui :woohoo: :blink: :sick: ! Inzwischen haben wir festgestellt, dass alles über 100 km am Tag eigentlich viel zu viel für uns ist. Unter 80 wäre perfekt. Erstens fahren wir nicht sonderlich schnell und dann halten wir auch noch ständig an, weil wir entweder fotografieren, vespern oder pinkeln (sowie abglasen und Tiere zählen). Alles legitime Tätigkeiten auf einer Reise, oder :dry: ?

Uns ist also klar, dass dies heute (ohne dass irgendwelche schwierige Passagen eingebaut wären) wieder einer der zäheren Fahrtage werden und er sich spätestens hintenraus sicher wieder ziehen wird :S . Daher sind wir schon um 9 Uhr unterwegs.
Den ersten Teil der Strecke kennen wir ja schon, es geht wieder zurück nach Orupempe, über dieses graubraune Gerumpel mit viel Nichts.

Um dies zu dokumentieren, gibt es gleich mal den ersten Fotostopp, Uwe wird von Ruth in die Wüste geschickt!



Wenigstens ein Vogel, auf den man sich verlassen kann: die Rüppelstrappe! Die sehen wir fast täglich, und dies auch manchmal mehrmals.



Dann – tata! – entdecke ich diesen Ohrengeier, einsam steht er in seiner doch recht hübschen Umgebung.





Es folgen ein paar Minuten später ein paar Springböcke. Ganz schön was los hier :woohoo: :whistle: !





Um ca. 10.30 Uhr sind wir – gut durchgerüttelt und geschüttelt - wieder in der Gegend von Orupempe (die Kuh ist hübsch, oder?).







Nun gilt es die Zufahrt zum Khumib zu finden - dieser Verkehrsknotenpunkt wird mit einer weißen Tonne markiert.



Es ist für uns alle mal wieder eine neue Strecke und sie ist wunderschön :) :kiss: !

Man fährt mal neben, mal im Fluss, es gib viel Gras, grüne Bäume, rote Berge, ab und zu mal Tiere, Blümchen (ja, die hatte ich ja am Anfang des Berichts versprochen, sorry, hat ein bisschen gedauert :blush: ), und wie immer ein Picknick (Ruth legt immer sehr großen Wert darauf, dafür eine schöne Stelle zu finden und hat auch echt ein Händchen dafür :kiss: !).





Mal wieder Rüppeltrappen






Zur Abwechslung mal Ludwigstrappen in dem herrlichen Gras!


Hier geht's runter zum Flussbett:



Blümchen im Flussbett




Das Flussbett itself B) :





Dann entdecken die Muckels sogar zwei Löffelhunde, aber bis wir dort sind, sind diese bereits auf der Flucht :(






Noch mehr Blümchen :)




Wilder Sesam





Und dann das erwähnte daily Picknick - und auch ich mach' hier mal eine Pause B)


Letzte Änderung: 21 Aug 2022 21:54 von Champagner.
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22 Aug 2022 18:57 #649856
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21.07.2022: Vom Munutum über den Khumib und Hoarusib nach Puros - TEIL 2

Wir fahren nach unserer Mittagspause noch etwa eine Stunde am Khumib und an viel Nichts entlang, bis wir das Flussbett nach Osten hin verlassen müssen, um nun über eine Art von Pass zum Hoarusib zu queren.








Kurz nach der Ausfahrt liegt eine (verlassene?) Himbasiedlung direkt an der Straße, wobei es eher wie ein großer Verkaufsstand mit Showdorf aussieht. Aber ich kenne mich damit nicht sonderlich aus…





Da wir bis jetzt ja grob immer nach Süden mit einer leicht östlichen Tendenz gefahren sind und somit die Sonne im Rücken haben, können wir die verschiedenen Landschaften hier immer in gutem Licht genießen (ja, das war wie gesagt mein spezieller Wunsch, der – wie auch schon gesagt - mehr oder weniger automatisch durch unsere Route erfüllt wurde, was ich aber wirklich sehr zu schätzen wusste!).

Zum Glück ändert sich das jetzt auch nicht, zwar fahren wir ein Stück eher nach Osten, aber auch nur kurz und es ist auch schon Nachmittag, da schadet das nicht.

Denn was nun folgt, ist landschaftlich sehr beeindruckend :woohoo: ! Vor uns liegt ein Weg, der in sanften Kurven durch rotes Geröll auf ein Bergmassiv namens Mount Himba Sphinx zuführt. 2017 habe ich einen anderen Berg versehentlich so benannt – aber jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass es stimmt. Was ich nicht weiß: sind diese hellen Erhebungen so etwas ähnliches wie Clay Castles?







Direkt am Fuße des Mt. Himba Sphinx müssen wir uns entscheiden, ob man links zum Hoarusib oder nach rechts fahren will (dort wo auch das Puros Conservancy -Schild steht).



Wobei mich hier meine Erinnerung im Stich lässt, konnte man das dem Navi entnehmen oder gab es sogar ein Hinweisschild :dry: ? Was ich sicher weiß – und eben nochmal nachgeschaut habe – auf meiner T4A-Papierkarte von 13/14, die ich beim Beifahren immer auf dem Schoß habe, gibt es den linken Track nicht! Daher kann ich vor Ort Matthias auch voller Überzeugung nach rechts lotsen :) (obwohl wir ja eigentlich schon zum Hoarusib wollen :unsure: ).

Wenn man sich das Ganze hier auf der digitalen T4A-Karte anschaut, findet man den Track aber sehr wohl.



Da wurde inzwischen wohl kräftig ins Straßennetz investiert – Infrastruktur vom Feinsten (man fragt sich aber schon ein bisschen wofür das Ganze.... :dry: ) :silly: .

Huch, dann wären wir ja auf unsere Route von 2017 gestoßen und hätten das Flussbett runterfahren können bis Puros :woohoo: . Ich fürchte allerdings, dass Uwe nicht begeistert von dieser Idee gewesen wäre, denn egal in welchem Zusammenhang ich meinen Wunsch äußere, doch mal wieder den Oberen Hoarusib zu fahren, am liebsten natürlich von Norden nach Süden ;) : immer winkt er ab und denkt nicht einmal wenigstens kurz darüber nach, diesen Abschnitt in seine Planung mit aufzunehmen :( .

Aber so kommen wir eine Viertelstunde später wenigstens in den Genuss dieser Aussicht: ein spannender Weg führt runter zu unserem nächsten Zwischenziel, ganz hinten kann man schemenhaft schon den Hoarusib erkennen. Er wird uns nach Puros führen, wo wir zwei Nächte im Community Camp geplant haben B) . Endlich wieder duschen nach 3 Nächten Bushcamp!




Aber so weit sind wir noch nicht… noch lange nicht…. :whistle: Und es wird auch - zumindest in einigen Punkten - nie so sein. :S .

Von Ruth und Uwe kommt plötzlich nach langem Schweigen ein Funkspruch: "Wir fahren mal eben an die Seite und lassen die hinter uns vorbei!"

Wie bitte :unsure: ? Welche anderen :ohmy: ? Wir waren doch den ganzen Tag alleine unterwegs?!

Natürlich halten wir auch an, genießen kurz diesen schönen Ausblick nach links



und blicken dann zurück! Nicht nur, dass die Ansicht nach Norden nicht sehr hübsch ist (meine Rede :lol: !!!) – nein, wir fühlen uns plötzlich wie auf der A8 zu Ferienbeginn :woohoo: :evil: !



Wo kommen die denn her? Laut Nummernschild aus Walvisbay. Gut, immerhin sind das also nicht unsere südafrikanischen Freunde, theoretisch könnte man von Opuwo kommend nämlich durchaus hier landen :blink: . Später stellen wir fest, dass nicht alle Fahrzeuge zusammen gehören. Weniger werden es dadurch aber trotzdem nicht und wir sind uns ziemlich sicher: die werden alle ins Community Camp wollen :pinch: . Na toll! Das kommt einem Rotel-Bus schon ziemlich nahe. Und überhaupt: wir haben nicht reserviert – werden wir überhaupt einen Platz bekommen? Wir schwanken zwischen Panik und Gelassenheit (es gibt noch andere Campsites bei Puros) und entsprechend ist auch unser Fahrverhalten. Mal lassen wir die Kolonne entspannt vor uns fahren, mal wägen wir uns in Sicherheit, wenn wir sie auf der langen Strecke, die noch vor uns allen liegt, überholen, weil sie einen Stopp einlegen, meistens wäre es uns aber schon sehr recht, wenn wir mit sicherem Abstand an der Spitze fahren würden, was aber selten mal der Fall sein wird.



Immerhin ist die Strecke weiterhin für meinen Geschmack landschaftlich grandios :kiss: – ganz da unten sieht man das breite Flussbett des Hoarusib liegen.



Und das rechts ist – soweit ich weiß – der Bergrücken, den ich mal fälschlicherweise als Himba Sphinx bezeichnet habe.



Ja, Ihr seht richtig, Ruths Beine baumeln aus dem Fenster :lol: – ich glaube, sie denkt zu viel über Rotel-Busse nach B) .



Die Karawane, die links Richtung Fluss zieht, hält dann später dort für einen Boxenstopp an, wir freuen uns schon!



Gleichzeitig sehen wir, dass die Einfahrt direkt ins Flussbett gesperrt ist. Ein Stück weiter links versuchen Matthias und ich runter zu kommen, das ist aber viel zu steil. Also fahren wir wie alle anderen ganz links rein und winken kurz im Vorbeifahren der Stelle zu, wo der Hoarusib aus seinem engen Gebirgstal kommt und hier scharf nach Süden abknickt. In unserer Vorstellung rollen wir jetzt smooth im Sand bis Puros, und das natürlich innerhalb kürzester Zeit :whistle: .

Zunächst lenkt uns von dieser Vorstellung aber noch dieser tolle Aussichtspunkt ab. Hochfahren und die Pole Position verlieren, die wir aktuell inne haben :huh: ? Oder schnell nach Puros düsen? Zum Glück entscheiden wir uns für Hochfahren, auch wenn wir es uns aus zeitlicher Sicht eigentlich nicht leisten können.



Man hat einen tollen Blick und den genießen wir auch ausgiebig.











Unten im Sand sehen wir Giraffen- und ich bin mal wieder entrüstet, als ich diese Fotos anschaue, dass man überhaupt nicht sieht, wie hoch oben wir sind!



So hoch, dass ich mal wieder Schiss vor der Talfahrt habe und lieber zu Fuß gehe. :blush:





Was dann kommt, ist irgendwie sonderbar, finde ich :blink: :blink: . Und zwar der komplette restliche Tag eigentlich. Dazu passt auch, dass das nächste Foto wirklich das allerletzte ist, das ich an diesem Tag aufgenommen habe. Motive hätte es noch genug gegeben, aber gefühlt sind wir nur noch gegen die Uhr und unsere Unlust gefahren, Fotografieren macht da keinen Spaß mehr.

Die meiste Zeit sind wir – entgegen unserer Erwartungen – nicht im Flussbett unterwegs, sondern östlich davon. Und zwar auf einer endlosen Berg- und Talbahn, die dazu auch noch Kurven macht. Das hier ist nur ein kleiner Eindruck davon, wie gesagt, mehr gibt es nicht zu sehen. Durch den restlichen langen Text müsst Ihr euch jetzt einfach so durchbeißen ;) .



Irgendwann kommt ein Funkspruch von Uwe, er sagt sinngemäß: „Das nimmt ja überhaupt kein Ende - ich glaube, so doof wie wir ist noch nie jemand nach Puros gefahren!“ Allerdings wissen wir bis heute nicht, ob es an uns lag, oder ob es momentan keinen fahrbaren Riverbed-Track gibt. Könnte ja sein nach dem vielen Regen und der Tatsache, dass der Hoarusib meines Wissens mehrfach geflossen ist.

Als wir dann eigentlich gar keine Lust zum Autofahren mehr haben, landen wir mitten im Hoarusib-Sand! Wie das jetzt? Wir funken hin und her, weil wir uns nicht sehen, aber es geht uns allen gleich. Die Toyotas pflügen sich mit Hilfe ihrer tapferen Fahrer durch den weichen und tiefen Sand, unser rechter Vorderreifen macht mal wieder komische surrende Geräusche, wenn wir kurz vorm Hängenbleiben sind (das hat sogar Matthias gehört), ich sehe uns schon buddeln oder Luftablassen, als es plötzlich heißt: da drüber ist die Campsite :ohmy: ! Juhu, auch wenn wir damit noch gar nicht gerechnet hatten – aber klar, wir kommen von Norden und da fährt man nicht zuerst nach Puros, sondern an der Campsite vorbei. Oder eben rein, wie wir.

Bisher waren wir hier immer gerne und ich freue mich auch schon richtig darauf, mal wieder die netten Ablutions zu benützen, die in die Büsche und Bäume integriert sind. Zunächst finden wir aber niemanden, um uns anzumelden. Kunststück, die sind ja alle mit den ganzen anderen Leuten beschäftigt, die vor uns angekommen sind :evil: (kein Witz!). Wir sollen Campsite 5 bekommen, aber schon von weitem sehen wir, dass alle Plätze drumrum dicht besetzt sind. Nö, nicht schon wieder! Unser Wunsch, eine andere Campsite zu bekommen, macht uns keine hier neuen Freunde, leicht missmutig wird uns Nr.2 als Alternative zugeteilt. Die Muckels sind schon zur 3 unterwegs, werden aber zurückgepfiffen, die Nr.2 sollen wir nehmen.

Im Nachhinein hätten wir vielleicht auf der 3 bestehen sollen, denn die ist wirklich schöner, aber wie das halt so läuft, wenn man kaputt von der langen Fahrt irgendwo ankommt... unser Potenzial, aufmüpfig zu sein, ist vermutlich mit dem Tausch 2 gegen 5 bereits ausgeschöpft. Wir besprechen schnell, dass wir erstmal nur für eine Nacht buchen, es gibt in Puros schließlich noch andere Camps und überhaupt: wir müssen nachher in Ruhe über unsere weiteren Pläne reden!

Nachdem wir unser Lager aufgeschlagen, bezahlt und Feuerholz gekauft haben, freuen wir uns aufs Duschen. Nur leider wurde der Donkey nicht angeheizt und von den Community-Damen ist nichts mehr zu sehen. Also wird eben halb kalt geduscht, am Anfang ist das Wasser vermutlich noch von der Wärme des Tages temperiert, aber irgendwann wird nur noch von eiskaltem Wasser geredet und Lust zum selber anfeuern haben wir auch nicht. Nö, kaltes Wasser brauch ich nicht :pinch: , ich verschiebe das Duschen mal auf morgen früh. Feuer machen wir dann auch keines mehr, es gibt Spaghetti mit zweierlei Saucen (jede „Partei“ will endlich mal Vorräte loswerden).

Letzter Tagesordnungspunkt: Besprechung des nächsten Tages! Wir hatten das schon ansatzweise am Munutum überlegt, aber nun beschließen wir endgültig: aus der für morgen geplanten Kaffeefahrt wird nichts, unser Bedarf an Rheumadecken und 6teiligen Topf-Sets ist gering und außerdem befürchten wir, dass sich einige Plätze, die wir auf der Rundtour zum zweiten Mal nach 2019 aufsuchen wollen, vielleicht auch als Enttäuschung entpuppen könnten wie schon andere zuvor. Und was, wenn die neuen Stellen vielleicht auch nicht der Hit sind? Dazu kommt, dass wir wieder mehr als 100km zu fahren hätten – nur um am Ende dann vielleicht enttäuscht wieder in Puros zu landen und uns auch noch eine neue Campsite suchen zu müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass wir eh nicht sooo üppig viel Treibstoff haben. Und last but not least: wir haben als nächsten Fahrtag (also nach der Kaffeefahrt) schon wieder 114 km auf dem Plan :huh: (nämlich von Puros zum Elephant Song Camp im Hoanib). Spontan wie wir sind entscheiden wir, dass wir morgen bis Signal Hill fahren und uns dort wie jedes Mal auf ein Treffen mit dem Rotel-Bus freuen! Damit wird die Strecke bis zum Hoanib auf zwei Tage aufgeteilt und sollte entspannt zu machen sein.

Wie man die dadurch gewonnene Zeit ganz schnell und effektiv sofort am nächsten Vormittag wieder großteils verbrauchen kann, erfahrt Ihr dann im nächsten Kapitel :whistle: B) !
Letzte Änderung: 02 Okt 2022 07:53 von Champagner.
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24 Aug 2022 15:43 #649976
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22.07.2022: Von Puros zum Signal Hill - TEIL 1

Der Tag beginnt recht gemütlich, wir frühstücken in Ruhe, danach erhitze ich etwas Brauchwasser, das ich dann in einen 5-Liter-Kanister umfülle. So ausgerüstet mache ich mich – bei noch recht frischen morgendlichen Temperaturen :blink: – auf den Weg zur Dusche. Und was soll ich sagen: es ist ein echtes Vergnügen, mit dem mitgebrachten Warmwasser kann ich mir die Prozedur sehr angenehm gestalten, auch wenn es etwas umständlicher ist als normal, und ich fühle mich danach wunderbar frisch und munter :) .

Wir drehen alle noch zu Fuß eine Runde durchs Camp, bevor wir Richtung Giribis Plains losfahren, vielleicht gibt es ja doch ein paar nette Vögelchen :dry: . Bei mir Fehlanzeige, nur ein bisschen Landschaft, aber ich bin auch nicht sonderlich ehrgeizig unterwegs. Mir gefällt es schon, mit Blick auf das breite Flussbett des Hoarusibs hier im Sand herumzutapsen.









Von den Wüstenelefanten, welche die beiden Caretaker-Damen gestern Abend erwähnt haben – „Be careful :blink: “ usw…. ist natürlich weit und breit nichts zu sehen :whistle: .

Tja, hätten sie uns mal besser vor den gefährlichen Bäumen hier gewarnt :woohoo: ! Diese treiben sich auf dem gesamten Gelände herum und haben eine sehr geringe Fluchtdistanz :blush: . Vermutlich werden sie hier angefüttert…. anders kann man es sich kaum erklären, dass eines dieser wilden Exemplare plötzlich aus den Büschen tritt und ohne zu zögern die Campsite überquert, als Matthias gerade dabei ist, rückwärts aus unserem Platz auszuparken :ohmy: :woohoo: :evil: .

RUMMS :pinch: :woohoo: ! Wir schauen uns kurz ungläubig an: was war das? Matthias steigt aus und begutachtet den Schaden am Heck des Autos. Der Baum steht natürlich regungslos da und kuckt, als könne er kein Wässerchen trüben :whistle: . Da Ruth und Uwe bereits vor einer Weile losgefahren sind und sicher schon auf uns warten und da unser Unfallgegner offensichtlich keine Hilfe benötigt, verlassen wir die Campsite. Prompt kommt ein Funkspruch: „Wo bleibt Ihr denn?“ Wir erklären kurz was vorgefallen ist, fahren dann zu den beiden auf und schauen uns gemeinsam das Hinterteil unseres Hiluxes an. Die Aufhängung des Reserverads ist total eingedrückt, auf den ersten Blick besteht keine Chance, an die Klapptür, geschweige denn an den Innenraum zu kommen. Dort drin befinden sich essentielle Camperutensilien (Gin&Tonic sowie Fleisch im Kühlschrank, Zeltbauteile von Matthias, mein Bett, Kleidung, Kompressor usw….)

Schnell ist klar: wir müssen in Puros schauen, ob wir jemanden finden, der uns helfen kann, denn mit unserem Werkzeug kommen wir hier nicht weiter.

Im Ort angekommen werden wir beim „Puros Shop and Liquor Sale“ fündig. Übrigens habe ich inzwischen beschlossen, Puros nur noch mit einem „r“ zu schreiben (ich war jahrelang hin- und hergerissen), da ja auch dieser Shop sich so schreibt. Google maps besteht auf „Purros“, aber die Bewohner werden es ja wohl besser wissen!

Die Leute, die dort herumstehen, zeigen auf unsere Frage nach jemandem, der sich mit einem mechanischen Problem auskennt, nach kurzem Zögern („Wer nicht bei 3 auf dem Baum ist….!“), auf einen jungen Mann im roten Shirt. Er entnimmt aus seinem Hilux (das muss doch ein gutes Zeichen sein :huh: ) seinen Werkzeugkasten und lässt sich von uns den Schaden zeigen. Ich hasse es ja schon hier in Deutschland, wenn zu mir ein Handwerker kommt und beim Anblick eines Problems in/an meinem alten Haus erstmal dieses fast gesungene „O-ohh“ (kennt Ihr das, das erste O ist kurz und etwa eine Quint höher als das zweite, langgedehnte?) hören lässt, begleitet von hochgezogenen Augenbrauen. :sick:

Es scheint leider ein internationales Erkennungszeichen für schwerwiegende Probleme zu sein, denn auch „DermitdemWerkzeugkasten“ kann sich sein O-ohh beim Anblick unseres Hecks nicht verkneifen :pinch: . Aber anstatt ausschweifende Erklärungen über Dauer und Kosten der Reparatur von sich zu geben, wie ich es von daheim gewohnt bin, macht sich dieser nette junge Mann sofort ohne viel Federlesens an die Arbeit. Ehrlich gesagt wissen wir zunächst nicht, ob er verstanden hat, dass wir nicht nur an das Innere des Autos via Heckklapptür gelangen wollen, sondern dass diese und alles was noch dazu gehört, sich am Ende – und zwar als dauerhaft funktionierende Lösung – auch wieder verschließen lassen sollte :unsure: .

Zunächst wird der Reservereifen von der Halterung abgeschraubt, um besser sehen zu können, was darunter passiert ist und auch besseren Zugang zum Operationsfeld zu erlangen.

Im intakten Zustand muss als erster Schritt zum Öffnen der Hecktür die Halterung des Reserverades mit zwei Verschlüssen entriegelt und zur Seite gedreht werden (um dann nachts wieder klammheimlich zurückschlagen und mich einzusperren zu können, Ihr erinnert euch :whistle: ?).

Der erste dieser Verschlüsse, ein Klappriegel, muss nun komplett entfernt werden, der ist totaler Matsch – Amputation also. Hmmm, und was ist, wenn es dem zweiten genauso ergeht? Aber hier zeigt sich, dass der junge Mann genau weiß, was er tut. Mit einer Eselsgeduld arbeitet er mit verschiedenen Werkzeugen daran, diesen fiesen kleinen Riegel, der ja schon ohne Unfallschaden gerne mal rumzickt und entweder gar nicht oder zu früh umklappen oder nicht nach unten rutschen will, irgendwie wieder gangbar zu machen. Da er aber keinen Hammer hat, um seinen improvisierten Stechbeitel richtig einzusetzen, ruft er irgendwas über den staubigen Platz und kurz darauf erscheint ein weiterer Helfer, der offensichtlich im Dorf „DermitdemHammer“ ist, in der Hand einen Fäustelhammer (viel hilft viel!).



Zu der Arbeitsgruppe gesellt sich eine Art „Supervisor“, der sich mit seinem „O-ohh“ bei mir recht unbeliebt macht :angry: und auch zunächst nicht wirklich mithilft. Allerdings packt er dann später bei den gröberen Arbeiten mit an, also alles gut…



Tatsächlich schafft es „DermitdemWerkzeugkasten“ mit viel Geduld und Feingefühl, den Riegel zu lösen und tata - die Halterung lässt sich zur Seite schwingen :) . Die Leiter hat außer einer Delle zum Glück nichts abbekommen (eine Feder-Verriegelung klemmt schon seit Anfang an, hat nichts mit dem Baum zu tun) und auch die Klapptür lässt sich öffnen – was für ein gutes Gefühl zu wissen, dass man wieder an Vorräte & Co. gelangen kann. Nun muss die Aufhängung so zurechtgebogen werden, dass sie, bzw. die kleine Öffnung darin, sich leicht wieder über den Riegel schieben lässt, um für die Weiterfahrt alles verschließen zu können. Dazu wird aber anderes Werkzeug benötigt. Also wird flugs „DermitderRohrzange“ herbeigerufen (rechts nebem dem Kopf des Supervisors, etwa auf Mundhöhe, kann man übrigens diesen blöden Riegel erkennen!).



Gemeinsam und unter den Blicken einiger Zuschauern schaffen sie es tatsächlich, alles wieder gangbar zu machen, sogar die Leiter wird ein bisschen optimiert, so dass in Zukunft beide Verriegelungen einigermaßen flüssig schließen.









Das Reserverad muss allerdings in Zukunft im Innenraum mitfahren, aber das ist ja nun wirklich das kleinste Problem. Puh, wir sind wirklich froh, dass uns so kompetent und schnell geholfen wurde!

Unsere Helfer werden entlohnt, ein Abschiedsfoto gibt es auch noch,




und um 11 Uhr machen wir uns – um eine Erfahrung und Geschichte reicher – auf den Weg zum Signal Hill. Davon handelt dann das nächsten Kapitel, das mehr Fotos und weniger Gelaber enthalten wird, versprochen!
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22.07.2022: Von Puros zum Signal Hill - TEIL 2

Heute fahren wir eine neue Strecke von Puros zum Signal Hill, für Uwe ergibt dies wieder neue Spuren auf seiner Karte und für uns alle wunderschöne Landschaften :) .

Wir müssen den Gomatum nicht weit hinter Puros queren, um auf eine Strecke zu kommen, die nach Südosten zum Hoanib führt. Die Stelle, wo man abbiegen muss, ist nicht ganz klar zu erkennen und so fahren die Eulenmuckels erstmal dran vorbei




und müssen umdrehen, so dass wir mal kurz die Führung übernehmen B) .




Das letzte Stück nach dem Abzweig zum Fearless-Pass kennen wir, das ist im Sawurogab, muss also nicht gefahren werden. Daher können wir über den Pass, der durchaus auch für Nicht-Furchtlose geeignet ist, direkt zum Signal Hill fahren.

Für die Freunde des vielen Nichts hier ein paar Bilder der entsprechenden 3,5 Stunden ab Puros:









Eines meiner Lieblingsbilder!








Die Überraschung des Tages: ein Oryx! :woohoo:














Noch ein Lieblingsbild:





Kurz vor Signal Hill treffen wir immer mal Giraffen direkt am Wegesrand und einmal einen Springbock an. Besser als nichts…















Um 15 Uhr sind wir am Signal Hill (ohne unseren Werkstattbesuch wären wir eigentlich echt viel zu früh hier gewesen, es gibt ja wenig Programm, kein Quadbiken, keine Game-Drives, keine Boatcruises..., also alles richtig gemacht B) !

Zum Glück liegt diese tolle Gegend verlassen vor uns. Kein Rotel-Bus :huh: , keine südafrikanische Großfamilie :pinch: , nichts. Leider auch keine Oryxe oder sonstige Huftiere :( .




















Verlassen kann man sich auf dieser Tour aber auf die Heuschrecken!



Neu hier sind viele Schilder, die verbieten, durch und über die Feenkreise zur Forschungsstation zu fahren. Dies hier ist nur das Hauptschild, es stehen noch alle paar Meter kleinere Schilder auf der Rückseite der Hügel verteilt herum.



Mannomann, schon schlimm, dass man so etwas extra verbieten muss. Wie kann man nur auf die Idee kommen, hier neue Spuren zu ziehen? Offensichtlich gibt es aber tatsächlich solch kreative Zeitgenossen, wie man von oben zumindest hier an der Zufahrt erkennen kann.



Achja, neu ist auch, dass die rote Tonne einen anderen Platz hat (ich war aber gar nicht dort, das wissen die Muckels besser) und ich meine, das Telefon ist auch verschwunden. Oder ist es auch an dem neuen Platz weiter unten? Ich weiß nicht mal, ob wir darüber geredet haben…

Nicht neu, und zum Glück auch heute wieder aktiv, sind die Barking Geckos! Nachdem die Sonne untergegangen ist (fast verpasst)



und eine halbe Stunde später dieses magische Leuchten wieder beginnt,






machen wir uns einen Spaß daraus, die Geckos zu dokumentieren. Ruth hätte natürlich am liebsten ein Foto, auf dem so ein Tierchen gerade den Kopf aus seinem Bau steckt. Ich bin schon zufrieden :) , dass ich einen kleinen Ausschnitt ihrer Unterhaltung auf meine Speicherkarte bannen konnte.



Zufrieden darüber, dass wir uns heute mit unserem Übernachtungsplatz keine Enttäuschung eingehandelt haben, wird heute gegrillt und der Abend genossen. Zwei Störfaktoren gibt es aber trotzdem: zum einen findet eine Heuschrecke Gefallen an der muckelschen Tischbeleuchtung und hüpft wie besessen immer wieder hoch, dabei knallt sie „plong :woohoo: “ von unten an die Metallplatte oder schwirrt und hüpft um Ruth herum, worauf diese verständlicherweise leicht panisch reagiert!

Zum anderen – und da muss ich meine Aussage gegenüber Ingrid schon wieder revidieren – herrscht hier ein extremer Durchgangsverkehr, den wir so nie für möglich gehalten hätten. Bis weit in die Nacht hinein in tiefster Dunkelheit hören wir Motorengeräusche dicht an unserer Campsite und wir wissen bis heute nicht, wer da so spät noch unterwegs war. Angestellte der Lodge am Hoanib :unsure: ? Verspätete Touristen :S ? Locals, die einfach von A nach B fahren, wobei mir nicht klar ist, was sie in A gemacht haben…. :huh: Fragen über Fragen :blink: …über die ich dann schlussendlich auch einschlafe.
Letzte Änderung: 26 Aug 2022 06:22 von Champagner.
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  • Champagner am 19 Aug 2022 17:31
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23.07.2022: Vom Signal Hill zum Elephant Song Camp
oder
Kulinarische Genüsse im Feinschmeckerrestaurant „Hoanib-Blick“ (Teil1)





Nach einem gemütlichen Start in den Tag machen wir uns gegen 9.30 Uhr auf den Weg. Zunächst versuche ich, Matthias in die Irre zu führen. Ich bin mir total sicher irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass das kleine grüne Schild HVC, das zu der Spur zeigt, die Matthias fahren möchte, bedeutet, dass es sich hier um einen Privatweg handelt, der am Hoanib Valley Camp endet (was natürlich völliger Quatsch ist, um zum HVC zu kommen, muss man nämlich genau die Strecke durch den Obias fahren, die auch wir vor uns haben und dies soll wohl den selberfahrenden Lodgegästen mit diesem Schildchen gesagt werden).

Voller Überzeugung versuche ich Matthias zu überreden, nach rechts abzubiegen, denn in meiner Vorstellung geht es dort dann später links in Richtung Hoanib. Irgendwie ist mir nicht klar, dass wir uns gar nicht so weit nördlich befinden, wie ich denke :blink: und außerdem sieht ein Weg in die andere Richtung gefahren ganz anders aus als andersrum (oder? :unsure: ), woher soll ich also wissen, dass dies die direkte Strecke ist, die wir gestern vom Fearless Pass gekommen sind :whistle: ?
Fast hätte ich es geschafft, ihn zu überzeugen, aber dann hält auch noch Uwe zu ihm und – zack - schon hab ich verloren :angry: . Kurz bricht mein Weltbild, oder zumindest das, welches ich von den Giribis Plains habe, zusammen. Leider bin ich in Sachen Orientierung vor Ort eine komplette Niete :blush: und meine Karte, die mich oft vor Schlimmerem bewahrt, ist mir an dieser Stelle auch keine Hilfe. Bleibt mir nichts anderes übrig, als zu erkennen und zuzugeben, dass ich mich gleich zweimal geirrt habe: das mit dem Schild war falsch abgespeichert und ich habe uns zudem an einer anderen Stelle verortet :woohoo: .



Danach geht es dann aber ohne Irrwege Richtung Hoanib, vorbei an schöner Landschaft und zwei einsamen Vögelchen.














Bei dem Loch im Felsen machen wir einen Stopp, aber ich habe heute keine Lust, mich zum Deppen zu machen (zumal ich das für heute bereits erledigt habe mit meiner Streckendiskussion :blush: ) und in dem Loch komisch herum zu wanken, weil meine Arme und Beine zu kurz sind, um mich vernünftig abzustützen für ein attraktives Foto.



Stattdessen schau ich mich lieber ein bisschen um. Wer war denn hier unterwegs (Spurenlesen kann ich gar nicht)?








Erfreut entdecke diesen Falter. Erstens beweist er einen sehr guten Geschmack in der Wahl seines farblich perfekt abgestimmten Ansitzes (außer beim letzten Bild), und dann diese Augen, sind die nicht krass?









Keine Ahnung, was das für einer ist, vielleicht ist Matthias da schlauer als ich?

Blümchen gibt’s hier auch…



So, Fotosession beendet, weiter geht’s mit tollen Ausblicken,



in der Ferne sieht man schon den Hoanib.



Hier eine Neusichtung für mich (wenn die Merlin App nicht lügt): Yellow-bellied Eremomela, ein richtiger Irrwisch, der nicht stillsitzen kann! Dazu noch Gegenlicht und fertig sind die schlechten Bilder. Aber eine Erstsichtung braucht Beweisfotos…








Je näher wir dem Hoanib kommen, desto wildromantischer wird die Landschaft.







Kurz vor der Mündung des Obias sitzt ein Double-banded-Sandgrouse (Nachtflughuhn)-Männchen am Wegesrand.

Letzte Änderung: 27 Aug 2022 17:20 von Champagner.
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