THEMA: Namibia 2020 - Nach Hause Dank Rückholprogramm
28 Nov 2020 22:14 #600000
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Donnerstag - 26. März 2020 – Diagnose Spinnenbiss
Am Morgen sind wir sehr froh über unsere relativ entspannte Nacht und das gute Frühstück mit Blick auf Windhoek. Da wir inzwischen (leider!) verifizieren konnten, dass unsere Flüge für den morgigen Tag durch den Lockdown in Südafrika tatsächlich futsch sind, informieren wir unsere Familien und Arbeitgeber entsprechend.

Die merkwürdigen Bisse oder Stiche am Bein meines Mannes bereiten uns leider zunehmend Sorgen. Zum Glück vereinbart unsere nette Pensionswirtin Steffi kurzfristig einen Termin bei ihrem Hausarzt Dr. Björn von Finckenstein für uns. Nach einem kurzen Blick auf den betroffenen Oberschenkel bestätigt der erfahrene Mediziner die Vermutung, die eine Farmerin bereits am Vorabend geäußert hat: “Spinnenbisse!“ Und zwar von einer kleinen aber ziemlich giftigen Sac Spider.


Wahrscheinlich hatte die Spinne sich im Schlafsack oder sogar der Schlafanzughose meines Mannes eingenistet und sich Nacht für Nacht gegen den unerwünschten „Besucher“ gewehrt. Die Folgen der Bisse treten immer erst mit etwas Zeitverzögerung auf. So ist zu erklären, dass sich nach und nach neue Herde gezeigt haben.

Als mittelprächtige Arachnophobikerin bin sehr erleichtert, dass es keine super ekelhafte, riesige Monsterspinne war, die das Bett mit uns geteilt und meinen Mann „angeknabbert“ hat. Aber das hilft meinem schmerzgeplagten Gatten natürlich nicht. Mit den mitgegebenen Antibiotika und Salben lässt sich die Entzündung behandeln und die Schmerzen werden etwas gelindert, aber die Unsicherheit über den Heilungsverlauf bleibt. Da das Gift – ebenso wie Schlangengift - das Gewebe zersetzt, kann der Heilungsprozess langwierig sein. Und natürlich tut mein Mann das, was alle „modernen Menschen“ tun und sucht weitere Erläuterungen bei „Dr. Google“. Die Info, dass bei einem ungünstigsten Verlauf später eine Hauttransplantation erforderlich werden kann, trägt nicht grade zur Beruhigung der ohnehin flatterigen Nerven bei. Ich bin allerdings geneigt, optimistisch zu bleiben, aber ich bin ja auch nicht direkt betroffen…

Mein gebeutelter Mann legt sich nach dem Termin wieder hin und ich entpacke den Wagen und packe die Campingtasche, deren Inhalt wir auf keinen Fall mehr brauchen werden. Aufgrund der Informationen zum Thema „Klopapier“, die aus Deutschland zu uns durchgedrungen sind, werden unsere Restbestände natürlich auch als ungewöhnliches „Mitbringsel“ eingepackt.


Schließlich machen wir noch einen kleinen Einkauf. Da der bevorstehende Lockdown in Namibia mit einem Verkaufsverbot für Alkohol und Zigaretten einhergehen wird, müssen wir natürlich unsere weitere Verweildauer abschätzen und einen entsprechenden Vorrat anlegen. Dann bringen wir den Wagen zurück zu Savanna, wo es schon gespenstisch ruhig ist. Für die nächsten 2 Tage mieten wir einen kleinen PKW, um in Windhoek etwas flexibel zu bleiben.

Am Nachmittag ist ein weiteres Touristen-Paar im Berghaus gestrandet, das ich zur Wahrung der Anonymität „Die Süddeutschen“ nenne. Natürlich halten wir ein ausgedehntes Schwätzchen und tauschen uns über unsere Irrungen und Wirrungen durch Corona aus.

Abends treffen wir unsere bayrischen Freunde in Joe’s Beerhouse. Die beiden haben sich zügig aus dem Kaokoveld nach Windhoek begeben, um sich für das Rückholprogramm bereitzuhalten. Wie schon bei den letzten Treffen in Swakopmund ist die Stimmung verhalten. Wir sind wahrscheinlich alle durch die immer neuen Überlegungen und Entscheidungen ausgelaugt. Inzwischen haben wir aber zumindest gehört, dass das Rückholprogramm am Samstag starten und am Dienstag (31. März) abgeschlossen werden soll. Das ist ja überschaubar! Also richtig gute News! :cheer: :cheer: :cheer:
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30 Nov 2020 20:18 #600140
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Freitag - 27. März 2020: „Henkersmahlzeit“
Jetzt wären wir eigentlich schon auf dem Heimflug – sowohl geplant als auch umgebucht! Stattdessen gibt es nach einer unruhigen Nacht ein gemütliches Frühstück. Danach begibt mein Mann sich ins „Home Office“. Im Gegensatz zu mir kann er mit seinem privaten Tablet auf seine berufliche Mailbox zugreifen. Ich kümmere mich derweil um unseren Reise-Kram, z.B. die Prüfung und Aktualisierung unserer Daten in den Rückholportalen.

Nachdem ich mich erfolgreich bei Condor eingeloggt habe, werden die bereits erfassten Daten nicht angezeigt!?! Sofort macht sich Panik breit! Könnte es passieren, dass wir wegen „wackeliger“ IT Lösungen vergessen werden? Also, alles neu erfassen :angry: . Beim Ausloggen erscheint ein winziger Hinweis, dass alle Daten sicher gespeichert sind, aber beim nächsten Einloggen nicht wieder angezeigt werden. Blödes Portal!!! Da habe ich jetzt leider eine Dublette erzeugt! Später werden wir erfahren, dass solche doppelten Erfassungen massenhaft vorgekommen sind. Viele Leute haben den kurzen Hinweis beim Ausloggen nicht bemerkt und sich 6, 8 oder sogar mehr als 10 Mal eingetragen… Da stehe ich ja mit meiner schlichten Doppelerfassung noch gut da :)

Zur Mittagszeit fahren zum Am Weinberg Estate. Ich habe schon gute Kritiken zum Cape Town Fish Market gefunden und freue mich darauf, die Austern- und Sushi-Schlacht nachzuholen, auf die ich in Swakopmund verzichten musste. Leider hat aber genau dieses Restaurant aufgrund bereits geschlossen, da der Lockdown um Mitternacht in Kraft treten wird :ohmy: Wie schade!!!! Im Innenhof des Boutique Hotels finden wir aber einen sehr schönen Platz, wo wir einen kleinen Mittagsimbiss und ein gutes Glas Wein genießen können.






Nachmittags hängen wir gemütlich mit den anderen Gästen im Berghaus ab. Außer den Süddeutschen sind inzwischen noch 4 weitere Personen hier einquartiert („Die Norddeutschen“). Wir alle sind schon seit vielen Jahren in Namibia unterwegs, haben aktuell natürlich unsere jeweils besonderen Corona-Reiseerfahrungen und uns daher viel zu erzählen.

Für den Abend haben wir einen Tisch beim Butcher Block im Am Weinberg Estate einen reserviert. Da das unsere „Henkersmahlzeit“ vor dem Lockdown bzw. den Restaurantschließungen ist, wollen wir es nochmal richtig krachen lassen. Leider ist der Service durchweg unbefriedigend. Natürlich muss man in dieser Situation Verständnis für das verunsicherte Personal haben. Für uns ist es aber trotzdem blöd, dass es so unrund läuft! Dafür wird der spätere Abend in unserer kleinen Schicksalsgemeinschaft im Berghaus aber umso vergnüglicher! Wir feiern quasi in den Lockdown hinein und da keiner Pläne für den nächsten Tag hat, geht es bis ca. 1:30 Uhr feucht-fröhlich zu.

Samstag - 28. März 2020 – Entschleunigt durch den Tag
Nach dem feucht-fröhlichen Abend wird heute lange geschlafen und ausgedehnt gefrühstückt - wobei alle ziemlich ruhig sind.

Unsere Pensionswirtin Steffi ist nicht sicher, ob sie uns während des Lockdowns überhaupt noch beherbergen darf. Aber da sich alle Touristen sich in Windhoek einfinden sollten, müssen sie ja logischer Weise auch irgendwo bleiben. Steffi gewährt uns also weiter Asyl und hofft inständig, dass Logik vor Lockdown geht und sie sich keinen Ärger einhandelt. Die Angestellten dürfen jetzt aber nicht mehr in die Pension kommen, was beide Seiten sehr unglücklich ist.

Nachmittags fahren wir nochmal für einen letzten Einkauf zum Spar, wo es bereits ganz ruhig ist. Am Geldausgabeautomat entdecken wir bereits ein Fläschchen mit Desinfektionsmittel. Wir sind beeindruckt! Anschließend geht es weiter zum Am Weinberg Estate. Eigentlich wollten wir hier Essen vom Bistro holen, aber das hat leider schon geschlossen. Also gibt es das, was immer geht: Pizza – quasi das Lockdown-Grundnahrungsmittel.


Anschließend bringen wir den Wagen zu Savanna zurück, denn jetzt macht es irgendwie keinen Sinn mehr, die Miete zu verlängern. Der Rest des Tages wir entschleunigt vergammelt. Der obligatorische Sundowner und Abendessen in unserer gestrandeten Gemeinschaft bilden den unspektakulären Abschluss des unspektakulären Tages.
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02 Dez 2020 17:47 #600356
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Sonntag - 29. März 2020 – Noch mehr Entschleunigung
Auch heute passiert nicht viel! Während man sich zu Hause oft Entschleunigung wünscht, schlägt sie hier schnell in Langeweile um. Ich bringe den „Pensions-Kindern“, die sich auch schon sehr langweilen, ein Mal- und Würfelspiel bei. So haben wir 3 wenigstens für eine Weile etwas Abwechslung. Außerdem tröste ich mich damit, dass es doch auch ganz nett ist, hier noch die Füße in den Pool zu halten, statt zu Hause bei deutlich niedrigeren Temperaturen zu bibbern.


Unsere bayrischen Freunde vermelden, dass sie für morgen per Rückholflug nach München fliegen werden, die Norddeutschen haben einen positiven Bescheid für den Dienstagsflug nach Frankfurt bekommen. Immerhin, es tut sich etwas! Aber leider nicht für uns :huh: :( :huh:

Auf einer Lufthansa Webseite können wir sehen, dass bis zum nächsten Freitag (3. April) für jeden Tag ein Rückholflug von Windhoek nach Deutschland geplant ist. Das Programm wird also doch nicht so schnell abgeschlossen sein, wie wir es ursprünglich mal gehört haben. Schade! Wir hatten damit gerechnet, dass wir spätestens in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch zu Hause aufschlagen. Nun kann es also bis zum Ende der Woche dauern… Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau, denn es ist fantastisch, dass die deutsche Regierung offensichtlich intensiv daran arbeitet, alle Touristen nach Hause zu holen. Es wäre nur einfach schön zu wissen, wann wir dran sind! Durch Telefonate mit meiner Familie ist mir inzwischen klar geworden, dass aufgrund des familiären Krankheitsfalls viele Aufgaben warten, um die eigentlich nur ich mich kümmern kann. Mit jedem Tag, den wir länger hier verbringen, wird der Organisationstress nach der Rückkehr größer. Das macht mich zunehmend nervös – zumal der Urlaub nicht wirklich erholsam war und ich umgehend mit der Arbeit starten muss.

Immerhin wird es heute wieder ein geselliger Abend und es könnte uns doch deutlich schlechter gehen, als bei einem Glas Wein in netter Gesellschaft in der lauen Sommernacht zu sitzen… :)

Montag - 30. März 2020 – Regen und ein Stimmungstief
In der Nacht habe ich wieder schlecht geschlafen. Die Situation „drückt“ eben doch und der Kopf fährt ständig Karussell. Eigentlich hatte ich mir ja Geduld verordnet, aber da die Geduldigen manchmal auch die Dummen sind, rufe ich gleich morgens bei der Botschaft an. Ich komme erstaunlich gut durch und die Dame ist sehr freundlich, obwohl ich mir vorstellen kann, dass dort so richtig „die Hütte brennt“. Konkrete Auskünfte zu unserem Flugtermin kann man mir allerdings nicht geben. Durch das blöde Portal, das die bereits erfassten Daten nicht wieder angezeigt hat (siehe Bericht vom 27. März 2020), ist es zu zahlreichen Doppelerfassungen gekommen, die jetzt mühsam aussortiert werden müssen… Viel Arbeit für die Botschaftsmitarbeiter! Also tief durchatmen und immer daran denken:„Be patient. Good things come to those who wait!“ Fällt mir momentan aber echt schwer :dry:

Gegen Mittag treffe ich die Süddeutschen, die grade mit der Botschaft telefoniert haben. Sie haben erfahren, dass man für den morgigen Flug berücksichtigt werden soll, wenn man seine Unterlagen heute persönlich abgibt. Netter Weise nehmen die beiden mich mit in die Stadt. In der Botschaft herrscht ein relativ entspanntes Kommen und Gehen. Unsere Formulare werden freundlich entgegen genommen, aber konkrete Zusagen kann man noch nicht machen. Puh!

Während mein Mann sich wieder im Home Office beschäftigt ist, wird mir zunehmend langweilig. Das heute durchweg graue und regnerische Wetter trägt auch nicht grade zur Stimmungsaufhellung bei.


In der AZ gab es inzwischen einige Artikel, die uns zusätzlich bedenklich stimmen. Namibische Staatsbürger wurden nach ihrer Rückkehr aus Deutschland von der Regierung in Quarantäne verfrachtet – und zwar in ein heruntergekommenes Konferenzzentrum mit unzureichender Hygiene und Versorgung. Zwar müssen wir aktuell keine Quarantäne in Namibia befürchten, aber uns wird klar, dass wir lieber nicht hier sein möchten, falls sich die bislang entspannte Corona Situation zuspitzt. Ok; man soll bekanntlich nicht über Dinge grübeln, die wahrscheinlich nie eintreten! Aber wenn man sich schon eine Weile im Informationschaos bewegt und aktuell Langeweile hat, ist diese Lebensweisheit nicht immer einfach zu berücksichtigen…

Der Tag verrinnt und wir hören und hören nichts von der Botschaft, so dass wir irgendwann akzeptieren müssen, dass es mit dem erhofften Heimflug am nächsten Tag nicht klappen wird. Das ist heute alles soooo frustrierend. Etwas Ablenkung bietet zumindest das Essen, das ich mit den Süddeutschen vom Stellenbosch hole. An dieser Stelle muss mal gesagt werden, dass es einfach toll ist, wie die Nord- und die Süddeutschen uns unterstützen. Sie verfügen durch persönliche Kontakte über Privatwagen und nehmen mich überall hin mit oder fragen unsere Einkaufswünsche ab. Schade, dass sich unsere kleine Schicksalsgemeinschaft morgen halbieren wird, aber wir gönnen den Norddeutschen den Heimflug natürlich von Herzen.

Der obligatorische Sundowner findet heute ohne sichtbaren Sonnenuntergang statt. Inzwischen müssen wir schon auf die „Gin-Notreserve“ zurückgreifen – die kleinen Fläschchen, die die bayrischen Freunde mir zum Geburtstag geschenkt haben.


Spätabends schreiben unsere lieben Bayern, dass sie in München gelandet und nun auf dem Heimweg sind. Ihr Abflug verlief allerdings nicht reibungslos, denn ihre Namen standen trotz Benachrichtigung nicht auf der Liste. So mussten zunächst zur Seite treten und warten. Schließlich blieben aber noch ein paar Plätze übrig und sie konnten sich gegen die „Glücksritter“ behaupten, die ohne jegliche Benachrichtigung zum Flughafen gekommen waren. Nun sind sie also in Deutschland! Natürlich freue ich mich für sie, dass die Zeit des Wartens und der Unsicherheit ein Ende hat. Aber ehrlich gesagt verstärkt ihre Heimkehr auch meinen Frust nach diesem grauen Tag, der uns kein Fünkchen Klarheit gebracht hat. Wir schicken uns noch bis spät in die Nacht WhatsApp Nachrichten und ich kämpfe erstmals mit den Tränen :ohmy: :ohmy: :ohmy:
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03 Dez 2020 17:58 #600427
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Ui, das ist ja schon heftig. Da hätten meine Nerven auch geflattert. Wir sind Mitte Februar zum Glück noch ohne Corona nach Hause gekommen.
Was lernt man von diesen schlimmen Spinnenbissen? Jeden Abend den Schlafsack ausschütteln?
Ich hoffe mittlerweile ist alles wieder gut verheilt!
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06 Dez 2020 17:11 #600634
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Enilorac65 schrieb:
Was lernt man von diesen schlimmen Spinnenbissen? Jeden Abend den Schlafsack ausschütteln?
Ich hoffe mittlerweile ist alles wieder gut verheilt!

Ich glaube, es kommt nicht so wahnsinnig oft vor, dass diese Spinnen sich in die Schläfsäcke im Dachzelt verirren. Lodgebetten sind in der Hinsicht wahrscheinlich sogar gefährlicher. Aber zumindest sollte man alle Klamotten gründlich absuchen, sobald man ungewöhnliche Bisse/Stiche an sich entdeckt. Zum Glück ist alles gut verheilt, aber die Bisse müssen wirklich ziemlich schmerzhaft gewesen sein (mein Mann neigt im Allgemeinen nicht zu übertriebenen Jammern), es hat lange gedauert und man kann die Stellen auch jetzt noch erkennen.
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06 Dez 2020 17:25 #600635
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Dienstag - 31. März – Gute Nachricht am späten Nachmittag
Heute scheint wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und die Morgenluft ist nach dem gestrigen Regen herrlich. Da ist die bedrückte Stimmung der letzten Nacht gleich wie weggeblasen und ich freue mich auf das herrliche Frühstück im Freien. Entsprechend schwungvoll begrüße ich die Süddeutschen und schaue dann aber direkt fragend auf den Tisch, der wieder für 8 Gäste gedeckt ist. „Die Norddeutschen kommen gleich zurück. Sie wurden nicht im Flieger mitgenommen. Wir wissen nicht was passiert ist“, informieren mich die Süddeutschen. Sch…! Wie ätzend ist das denn! Zum Flughafen bestellt und dann nicht mitgenommen werden… :evil: :evil: :evil:

Es dauert also nicht lange und die Norddeutschen sitzen wieder mit uns am Tisch. Ich habe sie ja wirklich ins Herz geschlossen, aber so schnell wollte ich sie nicht wiedersehen! Hier die ungefähre Erklärung, wie es zu dem Vorfall gekommen ist: In der Bestätigungsmail für den Flug wurde auch um Einreichung der ausgefüllten Formulare gebeten (die gleichen Formulare, die wir persönlich bei der Botschaft abgegeben haben). Natürlich haben die Norddeutschen alles aufgefüllt und abgeschickt! Anscheinend enthielt die Mail der Botschaft aber eine richtige und eine falsche Adresse zur Abgabe der Unterlagen und leider haben unsere lieben Norddeutschen die falsche Adresse erwischt. Ihre Unterlagen landeten im Nirwana und wurden nicht weiter bearbeitet… Ich nehme an, dass es bei unseren bayrischen Freunden ähnlich gelaufen ist und sie am Tag zuvor aufgrund dieses Fehlers ebenfalls nicht auf der Liste standen.

Die Norddeutschen haben jetzt eine feste Zusage für den morgigen Flug! Nachdem sie sich bei einem Kaffee von der bösen Überraschung erholt haben, beschließen wir alle den Tag zu genießen. Hey – wir haben herrlichsten Sonnenschein und einen schönen Pool! Mein Mann begibt sich ins Home Office und wir anderen verbringen den Tag wieder mit dem üblichen Mix aus Lesen, WhatsApp, Abhängen etc.


Es geht mir heute wirklich gut und schließlich kann ich auch meinen Mann von der Arbeit weglocken.


Der einzige Wermutstropfen an diesem schönen Sonnentag ist, dass wir wieder nichts von der Botschaft hören. Heute gelingt „be patient“ aber besser und ich kann der Situation „Pool statt Büro“ durchaus wieder positive Seiten abgewinnen.

Als ich schon ziemlich spät am Nachmittag im Zimmer herumkrame, kommt mein Mann, wedelt aufgeregt mit meinem Smartphone und ruft: “Die Botschaft ist dran und fragt, ob wir morgen nach München fliegen wollen?“ Klar wollen wir!!! Auch wenn München rund 200 Kilometer weiter von zu Hause entfernt ist und auf jeden Fall eine Zwischenübernachtung erfordert! Wir werden gebeten, morgen um 6:00 Uhr am Flughafen zu sein und die ausgefüllten Formulare mitzubringen. Ich weise darauf hin, dass ich die ja schon persönlich in der Botschaft abgegeben habe. „Das sollte eigentlich reichen“, sagt die nette Dame, „aber falls sie die Möglichkeit haben, füllen sie die Papiere lieber nochmal aus und bringen sie mit – nur zur Sicherheit!“ Aber klar, "zur Sicherheit" würde ich die lästigen Formulare auch noch ein Dutzend Mal ausfüllen... ;)

Puh, da haben wir echt Schwein gehabt! Ich hatte mein Smartphone auf dem Esstisch vergessen und mein Mann hat das Klingeln nicht bemerkt. Schließlich wurde er von den Norddeutschen darauf aufmerksam gemacht. Danke ihr Lieben!

Jetzt hat es sich von einer Minute auf die andere ausgegammelt!!! Mein Mann sprintet los, um die anderen zu informieren, dass wir auch morgen dabei sind und kommt umgehend mit den Süddeutschen zurück. Die haben noch nichts gehört und lassen sich die Durchwahl geben, von der ich angerufen wurde. Sie rufen umgehend dort an, verweisen auf das Telefonat mit uns und fragen, ob es für sie auch Plätze gibt. Die Antwort ist, dass mein Mann und ich grade die letzten beiden Plätze bekommen haben. Wie UNANGENEHM!!! Wir müssen uns eigentlich keine Vorwürfe machen, aber die Situation ist wirklich irgendwie peinlich – insbesondere da die beiden die ganze Zeit ausgesprochen hilfsbereit waren.

Jetzt muss es aber bei uns Schlag auf Schlag gehen und ich habe daher nicht viel Zeit, mich „zu schämen“. Der Transfer muss bei Savanna bestellt werden. Klappt binnen weniger Minuten. Gute Valerie! Ich muss ein Hotel in München buchen. Da hatte ich in der Langeweile-Phase zum Glück schon ein paar Optionen recherchiert. Die Buchung ist also auch schnell erledigt. Die Formulare werden erneut ausgefüllt. Warum kann ich meine Passnummer eigentlich immer noch nicht auswendig, wo ich sie in diesem Urlaub doch schon gefühlt 1.000x irgendwo angegeben habe? Außer der Campingtasche ist wegen der bis eben unbekannten Aufenthaltsdauer noch nichts gepackt. Wie mache ich das denn jetzt smart, damit wir für die Zwischenübernachtung in München gut gerüstet sind? Mein Mann hat Feierabend und geht unsere bevorstehende Abreise feiern. Ich rödle rum wie blöd, gönne mir zwischendurch aber den letzten Sundowner auf namibischen Boden. Tatsächlich sind das auch die letzten beiden Gin Fläschchen. Das nenne ich mal eine Punktlandung!

Schließlich habe ich alles geschafft und kann mich mit einem Wein zu den anderen setzen. Die Stimmung ist komisch. Wir sind wegen der bevorstehenden Heimreise unter Hochspannung! Die Süddeutschen versuchen die allgemeine Vorfreude nicht zu bremsen. Wir merken aber, dass sie bedrückt sind. Das wird noch verstärkt, als auf der Lufthansa Webseite plötzlich alle weiteren Rückholflüge verschwunden sind. Diese Entdeckung setzt der merkwürdigen Situation tatsächlich die Krone auf – zumal wir inzwischen wissen, dass die Durchführung des Rückholprogramms nicht allein von der deutschen Regierung abhängt. Da Namibia sich im Lockdown befindet, muss jede Landung in Windhoek mit der namibischen Regierung verhandelt werden. Was, wenn die plötzlich aus irgendwelchen (irren!?) Gründen (vorerst) keine Rückholflüge mehr zulassen? Zum Glück tauchen die Flüge bald wieder im Portal auf! Das macht die Verabschiedung für alle Beteiligten etwas leichter

Wir gehen nicht allzu spät ins Bett, denn der Wecker wird morgen um 4:15 Uhr klingeln. An ruhigen Schlaf ist natürlich aufgrund der ganzen Aufregung nicht zu denken :ohmy: :ohmy: :ohmy:
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