THEMA: Namibia 2020 - Nach Hause Dank Rückholprogramm
06 Nov 2020 19:49 #598126
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  • Markandi am 06 Nov 2020 19:49
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Donnerstag - 19. März 2020 - Another Crazy Day in Paradise!
Wir brechen für unsere Verhältnisse relativ früh auf, denn wir wollen zeitig auf der NamibRand Family Hideout Jupiter Campsite ankommen, die wir für die nächsten 2 Tage gebucht haben. Allerdings müssen wir noch an der Desert Bakery stoppen, um schnell mal Mails zu checken. „Schnell Mails checken“ war allerdings nur ein „frommer“ Wunsch, denn die Informationen überschlagen sich und der Tag wird ziemlich verrückt!

An der Tankstelle in Solitaire ist es schon fast gespenstisch leer.


Bei einem Cappuccino checken wir unseren Flugstatus im Lufthansa Portal und finden einen Flug mit KLM über Amsterdam am 28. März nachmittags. Das klingt super! Der Flug scheint also umgebucht zu sein, die Verbindung ist top und gewährt uns 1,5 Tage mehr Urlaub. Perfekt! Ich schicke eine Mail an Iwanowski, um zu fragen, ob sie das für uns umgebucht haben und schreibe, dass das für uns eine passende Lösung ist. Dann informiere ich unsere Lieben zu Hause per WhatsApp über den (vorläufigen) Status und schicke unverbindliche Anfragen bezüglich der voraussichtlichen Änderungen der Zimmer- bzw. Wagenmiete an das Berghaus B&B in Windhoek und an Savanna.

Wir warten noch etwas länger in der Bakery und hoffen auf schnelle Antwort von Iwanowski. Die Zeit vertreiben wir uns mit einem Reise- und Corona-Schwätzchen mit einem anderen deutschen Touristenpaar. Schließlich kommt die Iwanowski-Antwort, die zusammengefasst lautet: „Wir haben diesen Flug nicht eingestellt und sie sind auch nicht umgebucht, denn diesen Flug gibt es so überhaupt nicht. KLM geht immer über Luanda und da gehen grade auch alle Türen zu. Wir können es trotzdem noch versuchen - für ca. 1.000€ pro Person.“ Die Option auf einen vielleicht nicht mehr stattfindenden Flug über Luanda für insgesamt gut 2.000€ klingt für uns nicht überzeugend! Kurz darauf erhalten wir eine weitere Mail: „Bekomme Sie eventuell am 27. März mit SAA über JoBurg raus – ohne Mehrkosten! Was tun?“ Das ist doch genau das, was wir wollten! Wir antworten umgehend: “Bitte sofort buchen!!!“

Jetzt sitzen wir schon wieder 2 Stunden mit „Organisations-Kram“ in der Desert Bakery. Viel zu lange! Wir wollten doch früh im Namib Rand Family Hideout ankommen! Endlich brechen wir auf und genießen die Landschaft, die Wolkenformationen und die Lichtstimmungen, die auch heute wieder grandios sind.




Unterwegs halten wir nochmal an und versuchen Mails zu checken, aber es gibt kaum Empfang! Ich sehe eine neue Mail von Iwanowski im Posteingang, schaffe es aber nicht, diese nicht öffnen. Ich drehe mich in alle Richtungen und halte das Smartphone in die Luft bis mein Arm lahm wird. Schließlich entscheidet mein Mann: “Das hat keinen Zweck, nach den Bergen wird der Empfang sicher besser!“ Leider stellt sich dieser Gedanke als Fehleinschätzung heraus. Wir waren einfach schon sehr lange nicht mehr im Süden und haben wohl verdrängt, wie dünn das Mobilfunknetz hier ist. Nun gibt es gar keinen Empfang mehr! :( :angry: :(

Schließlich stehen wir vor dem Tor des Family Hideout und wissen nicht, was in der so wichtigen Iwanowski-Mail steht und werden bis übermorgen keinen Empfang mehr haben. Scheiße! Wenn wir die (hoffentlich nervenberuhigende!) Mail lesen wollen, müssen wir wohl 40 Kilometer weiter nach Betta zu fahren. Ich bin ziemlich sicher, dass ich dort an der Tankstelle schon mal guten MTC Empfang hatte. Unterwegs gibt es Regen und einen leichten Sandsturm - genau an dieser Stelle wäre etwas Empfang gewesen, aber Aussteigen ist grade unmöglich. Wenigstens ist die Straße gut!


In Betta will es erst nicht mit dem Empfang klappen, aber das nette Tankstellenpersonal zeigt mir, wie ich mich ausrichten muss. Endlich kann ich die Mail abrufen, die die kostenlose Umbuchung mit SAA/LH über Johannesburg bestätigt. Good News! Auch wenn der Flug sehr früh von Windhoek startet und 10 Stunden Aufenthalt in Johannesburg hat!

Wir brettern die 40 Kilometer von Betta zurück zum NamibRand Family Hideout. Wegen der ganzen Verzögerungen sind wir jetzt mindestens 3 Stunden später dran als erhofft.


Inzwischen habe ich das Gefühl, wir verbringen unseren Urlaub dieses Jahr im Internet statt in Namibia….Die Landschaft hier ist allerdings toll und lässt die Wirrungen es Tages schnell wieder in den Hintergrund treten. Schon auf dem Weg zur Jupiter Campsite sehen wir viele Zebras, Oryx und Strauße.


Der Platz ist sehr schön gelegen, toll ausgestattet und picobello sauber.




Nach diesem nervenaufreibenden Tag brauchen wir umgehend einen Pre-Sundowner und einen kleinen Spaziergang um unseren Platz.








Bald kommen Oryx zu unserem Wasserloch und wir können sie gemütlich von unserer Veranda aus beobachten. Das ist wirklich traumhaft schön und streichelt die Seele nach diesem verrückten Tag!





Wir bereiten schnell Kartoffelsalat und grillen Boerewors und sitzen noch lange bei unserem zweiten Gin Tonic und einem guten Rotwein.


Wie herrlich, hier draußen zu sein!!!! :cheer: :cheer: :cheer:
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06 Nov 2020 22:14 #598140
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  • Matisa am 06 Nov 2020 22:14
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Guten Abend Markandi,

Vielen Dank für Deinen toll geschrieben Reisebericht!

Irgendwie habe ich dauernd das Gefühl Du beschreibst unsere Reise... Wir waren praktisch zur gleichen Zeit (4.3.-26.3.) in Namibia unterwegs.
Und obwohl unsere Routen ganz unterschiedlich waren, kommt mir doch so vieles bekannt vor:
- das ewige Auf und Ab der News, Entscheidungen und auch der Stimmung
- das ständige Hangeln von einem Internet-Empfang zum nächsten
- die plötzlich so leeren Strassen und Hotspots, wir waren 5 Tage später in Solitaire - natürlich fast alleine

Tut gut zu lesen, dass Ihr das genauso chaotisch erlebt habt wie wir. Obwohl ja Corona eigentlich noch so weit entfernt war damals in Namibia.

Ich freue mich auf Deine Fortsetzung und hoffe es folgen trotzdem noch viele schönen Stunden!

Liebe Grüsse
Monika
«Reisen ist der schönste Weg, Geld auszugeben und trotzdem reicher zu werden»

Meine bisherigen Afrika-Reisen:
2015: Namibia Süden + KTP, 2016: Namibia Süden + KTP, 2017: Namibia Süden + KTP, 2018: Namibia Mitte (inkl. Etosha) + KTP, 2020: Namibia + KTP, 2022: Namibia, 2023: Namibia + KTP
Einige Bilder und ein kurzer Film dürft Ihr gerne auf meiner Webseite anschauen www.mymoments.ch
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07 Nov 2020 17:09 #598175
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  • Enilorac65 am 07 Nov 2020 17:09
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Hallo, ich bin auch noch zugestiegen. Du schreibst sehr spannend und ich freue mich sehr über einen neuen Bericht! Wir sind Mitte Februar aus Südafrika und da war Corona noch kein Thema. Wir hatten so Glück! Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht. LG Caroline
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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08 Nov 2020 10:12 #598207
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Conny + Micha schrieb:
.... sind deine bayr. Freunde keine Deutschen ? :laugh: :laugh: :laugh: ...
Die Frage ist berechtigt, weil das nämlich unter den einschlägigen wissenschaftlichen Zünften noch immer strittig ist.
Eine Theorie besagt, dass die „Süddeutschen“ (also Bayern und weitere von ihnen kolonisierte Alpenvölker wie Tiroler und diverse österreichische Ethnien) nämlich Resultat eines „schöpferisch“ gut gemeinten aber faktisch schief gegangen Experiments seien. Nämlich die bekannten Tugenden der Nordgermanen mit den Genuss- und Lebensfähigkeiten der mediterranen Völker zu kombinieren. Das sei, wie schon gesagt, misslungen, denn sie erhielten den Charme der Sachsen, Preußen udgl. und den Fleiß der Italiener.
Das ist mE natürlich totaler Blödsinn, denn als Homo Austriacus weiß man, dass die süddeutsche Rasse eine der Krönungen der Schöpfung ist. Und das ist auch politisch korrekt argumentierbar. Einerseits kann es nämlich keinen stärkeren Beweis für ein „intelligent design“ geben als einen Bayern und anderseits lässt sich das auch zwanglos evolutionär erklären und beobachten, wie z. B. schon von Mitterer thematisiert wurde.
Letzte Änderung: 08 Nov 2020 10:13 von loser.
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09 Nov 2020 19:44 #598318
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Ein herzliches Dankeschön, an alle weiteren Zugestiegenen :) für das Interesse und an loser für die erhellenden Ausführungen zum „intelligent design“ der Bayern :laugh:
Matisa schrieb:
Irgendwie habe ich dauernd das Gefühl Du beschreibst unsere Reise... Wir waren praktisch zur gleichen Zeit (4.3.-26.3.) in Namibia unterwegs.

Bis zum 26.3. - dann habt ihr es also grade noch regulär nach Hause geschafft!? Bei uns lief es eher nach dem Motto "knapp daneben ist auch vorbei", aber das kommt ja später noch in meinem Bericht....
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09 Nov 2020 19:51 #598319
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Freitag - 20. März 2020 – Jetzt aber mal komplett abschalten (Namib Rand Family Hideout)
Mein Mann schläft heute lange und ich erfreue mich an meinen Morgenkaffee und meinem Buch. Nebenbei kann ich wieder Oryx beobachten. Wunderbar! Nach einem späten Frühstück geht mein Mann direkt zurück ins Bett. Von dem fiesen Magen-Darm-Virus war er zwar weniger stark betroffen als ich, aber er ist noch nicht wieder so richtig fit. Eventuell war seine Konsequenz hinsichtlich Schonkost, Alkoholverzicht und regelmäßiger Medikamenteneinnahme etwas weniger ausgeprägt!?

Mir geht es inzwischen wieder ziemlich gut. Dank der guten News zur Flugumbuchung vom Vortag und der Abwesenheit neuer Informationen per Telefon, WhatsApp, Email oder diverser Webseiten kann ich die Stille und Einsamkeit der Wüste wirklich genießen. Endlich abschalten – das tut so gut! :cheer: :cheer: :cheer:

Gegen 15 Uhr brechen wir auf, um die erlaubte 10 Kilometer Runde zu fahren. Das Gelände ist fantastisch, aber es ist leider ziemlich grau und wolkig. Gegen Abend drehen wir zwei weitere Runden. Bei der ersten Runde ist das Licht perfekt und die Landschaft ist atemberaubend schön! Es muss hier gut geregnet haben, denn die Wüste ist stellenweise sehr grün. Überall sehen wir Oryx und Zebras. Wir bleiben immer wieder stehen und staunen. Ich finde keine Worte, die so viel Schönheit gerecht werden!















Am Abend wird es extrem windig! Wir sind froh, dass die Veranda der Jupiter Campsite rundherum mit Zeltplanen ausgestattet ist, die wir jetzt schnell auf der windigen Seite herunterlassen. So können wir geschützt kochen und noch lange entspannt bei einem Glas Wein unter dem Sternenhimmel sitzen. So könnte es gerne noch eine Weile weitergehen!
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