17.06.2020 Besondere Begegnungen Part 2
2017 konnte hatte Petra die bisher wohl größte Schnappatmung - okay, ich vielleicht auch... Wir standen morgen am wunderschönen Wasserloch Noniams mit zwei weiteren Autos und genossen die Idylle. Ganz unerwartet tauchte eine Elefantenherde auf, dessen Leitkuh ein Senderhalsband trug. Zwei Bullen machten den Anfang und tranken etwas abseits der Herde. Ein toller Anblick. Wir fühlten und sicher, denn zwischen uns und dem Wasserloch war es relativ felsig und es gab keine wirklich Trampelpfade. Als sich allerdings der erste Bulle in unsere Richtung bewegte, konnte man Petra schon ansehen, dass ihr das gerade nicht so in den Kram passte... Irgendwann setzte sich auch die Herde mit in Bewegung, und zwar genau in unsere Richtung. Den Motor zu starten war keine Option und so versuchten wir einfach Ruhe zu bewahren. Plötzlich stand der junge Bulle direkt vor unserem Auto und schnüffelte ganz neugierig. Er tastete sich gelassen von Auto zu Auto und erst als alles vorbei war, konnten wir realisieren, wie schön diese Begegnung war.
Solange die Elefanten von sich aus kommen und ruhig sind, ist das in Ordnung. Man sollte sie aber niemals bedrängen oder sich ihnen gar in den Weg stellen.
Ein bisschen Spaß muss auch sein
2018 hatten wir tatsächlich ein vorerst sehr trauriges Erlebnis. Bei Rietfontein konnten wir zwei Löwenmännchen an einem Riss im Gebüsch beobachten. Am Nachmittag kam von dort eine Löwin zum Vorschein, von der wir zuerst dachten, sie wäre so vollgefressen, dass sie kaum laufen könnte. Dann allerdings zeigte sie sich uns in Breitseite und sofort erkannten wir ein großes Loch in ihrer Flanke und ein abgerissener Schwanz. Die Arme musste furchtbare Schmerzen gehabt haben. Wir dachten zuerst an Hyänen. Am nächsten Morgen sahen wir sie wieder am Wasserloch, wie sich quälte und hofften für sie, dass es schnell geht.
Tja, damit hätten wir nicht gerechnet: Sie hat es tatsächlich überlebt! Rund drei Monate später entdeckte ich ein Foto von ihr auf Instagram und eine liebe Facebookfreundin (mit der wir uns eigentlich vor ein paar Tagen in Okaukuejo getroffen hätten) sah sie genau ein Jahr später. Die Guides von Halali kennen sie und meinten, es wären andere Löwen gewesen, keine Hyänen. Letztens noch schrieb ich auf Instagram die Leute vom Etosha Lion Project an, die sie noch nicht kannten. Sie fragten den einzigen Vet im Park, der aber verneinte, sie behandelt zu haben (auf einem Foto sah es so aus als wäre sie genäht worden, war aber wohl bloß Gras). Sie bedankten sich aber für die Infos und würden auf jeden Fall die Augen und Ohren offen halten.
Ebenfalls eine etwas traurige Sichtung hatten wir auf dem Weg von Halali nach Okaukuejo. Wir dachten zuerst, es läge ein Schlauch auf der Straße, aber es war tatsächlich eine überfahrene Boomslang. Es war ein Männchen, das erkannte man an der grünen Farbe. Die Straße war an dieser Stelle übersichtlich und man hätte die Schlange eigentlich sehen müssen - sehr schade..
Am Moringa Wasserloch durften wir zwei Jahre hintereinander einen noch recht jungen SN Bullen beobachten, dem der Schwanz und beide Ohren fehlten und hinten links hinkte. Diese verheilten Verletzungen sind meist Hyänen zuzuschreiben, denen er bestimmt als Kalb begegnet ist, sowas hat man schon häufiger beobachtet. Wir freuten uns sehr über das Wiedersehen!
2015 bezogen wir in Okaukuejo mit Jutta zwei Bush Chalets nebeneinander. Petra und ich saßen nach dem Braaien noch etwas am Wasserloch und wunderten uns über komische Klopfgeräusche als wir zurück am Chalet ankamen. Bei Jutta war alles dunkel, aber es härte sich an, als würde jemand hämmern
Der Übeltäter war schnell gefunden: Eine Ginsterkatze saß auf dem Dach, nachdem sie sich anscheinend meinen Steakknochen aus dem Müll gefischt hatte
Wir beobachteten sie eine Weile und sie zeigte uns auch noch, wie elegant man in und wieder aus dem fest verbauten Mülleimer steigen konnte. Die Schakale waren glatt neidisch! Ein wunderschönes Tier, sie verschwand dann irgendwann im Geäst.
Letztes Jahr (genauer im Reisebericht nachzulesen) traute ich bei Okondeka für einen Moment meinen Augen kaum, als ich für den Bruchteil einer Sekunde eine Braune Hyäne wahrnahm, die in den Senken verschwand. Wir suchten sie noch einige Zeit und als wir weiterfahren wollten, hörten wir einen heftigen Schrei
Ein paar Sekunden später sahen wir weit vor uns etwas Dunkles rennen als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Wir schafften es gerade noch so, sie in der Weite zu fotografieren - wer weiß, was sie da eben gesehen hat. Langsamer wurde sie jedenfalls nicht. Aber wow - ein braunes Zottelvieh im Etosha, genial!
Bei einem Nightdrive sahen wir die Jahre davor auch mal eine.
Eine der schönsten Begegnungen war auch unsere erste richtige Leopardensichtung (2014 sahen wir weit weg im Baum ein Bein). Nachdem wir schon soo viele tolle Sichtungen 2018 hatten, hätten wir damit nicht auch noch gerechnet. Kurz vor Olifantsbad standen zwei Autos und ich konnte endlich mal sagen "da sitzt ein Leopard!". Es war ein junges Männchen, etwa ein bis eineinhalb Jahre alt, der relativ neugierig wirkte. Bis allerdings ein Auto -warum auch immer- den Motor anließ und weiter fuhr...hallo?! Er zog sich zurück ins Dickicht und wir freuten uns über super süße Erinnerungsbilder.