THEMA: Namibiareise 2013 - Möge die Afrikalust beginnen
06 Apr 2020 19:10 #585563
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Sodele, jetzt schließ ich mich den Reiseberichten aus vergangen Tagen an. Zum einem um mein Arbeitseifer an meinem Wintermodellbauprojekt zu bremsen, dass ich eigentlich auf zwei Wintersaison aufteilen wollte, und sich jetzt dank „Wir bleiben zu Hause“ deutlich beschleunigt hat. Zum anderen weil ich meine Frust über den ausgefallenen Tauchurlaub im April ableiten möchte/muss. Also nochmal die alten Fotos von unsere ersten Tour gestöbert und alte schöne Erinnerungen hervorgerufen

2013 hatte ich die Nase voll nur Tierfotografie im Zoo zu betreiben und wollte, dank diverser Berichte aus der Zeitschrift „Naturfoto“, endlich in den Etosha Park. Also ins Reisebüro, den Der-Tour Katalog geholt und ihn durchstöbert. Ziemlich schnell war klar, wir machen eine Selbstfahrerrundreise. Wir waren zeitlich unser eigener Herr, brauchten uns nicht mit Situationen aus „Hummeldumm“ herumärgern und es waren bei dieser Tour drei Tage Etosha beinhaltet. Meine Frau war sofort Feuer und Flamme und auch zwei Freundinnen, die wir fragten, kamen mit. Ich wollte schon immer der Hahn im Korb sein . Gut, meine Kollegen meinten nur, ob ich mir sicher sei, mit drei Frauen zweieinhalb Wochen unterwegs zu sein. im Nachhinein vermute ich waren die Junggesellen neidisch, die Verheirateten dagegen voll Mitleid :) . Weicheier.






Jedenfalls der Tag der Abreise kam und wir Vier trafen uns am Frankfurter Flughafen. Mein Handgepäck mit meiner Fotoausrüstung interessierte Air Namibia recht wenig, dafür die netten Herren von der Kontrolle und so durfte ich ins Separee zur Sprengstoffkontrolle.

Da ich kaum noch Erinnerung an den Flug mit Air Namibia hatte, war dieser wohl recht Ereignislos. Lediglich meine neidvollen Blicke, wie sich einer unserer Freundinnen mit angezogenen Beinen im Flugzeugsitze reingekuschelt hatte und selig schlief, während ich meine 1,90m irgendwie verrenkt hatte, um eine halbwegs erträgliche Schlafposition einzunehmen, kann ich mich erinnern.

Tag 1

Früh morgens kamen wir dann Windhoek an und recht zügig standen wir am Avis Schalter um unseren Hilux in Empfang zu nehmen. Draußen zeigte man uns zu mindestens wo Ersatzrad und das notwendige Equipment beimHilux zu finden war, schmissen den zweiten Ersatzreifen hinten rein, beluden den Wagen und fuhren zu unserer ersten Unterkunft in Windhoek.
Thema Linksverkehr: Oft beschrieben daher In Kürze. Ungewohnt, volle Konzentration bis zum Hotel, warum muss der sch… Blinkerhebel auf der falschen Seite sitzen!

Kurz hinter dem Flughafen kam gleich die erste Polizeikontrolle mit einer recht unfreundliche Dame. Habe ihr Mal alle Papiere gegeben. War wohl nicht ganz so falsch, denn wir durften weiterfahren.

Kurz vor Neun waren wir in der Pension Moni und da unser Zimmer logischerweise noch nicht bezugsfertig waren, relaxten wir erstmal am Pool.



Dann ging es zum Einkaufen in eine Mall. Getränke, Vespersachen, Kühlbox und den lebenswichtigen Stromadapter (mindestens für jemanden mit zwei Kameras). Für den Nachmittag hatten wir eine Stadtrundfahrt gebucht und gegen 14 Uhr wurden wir abgeholt. Es folgten die Klassiker: Christus Kirche und Parliament Garden, Katatura und der alte Friedhof.









Zurück in unserer Unterkunft, kam gleich unser erster saudämliche Fehler. Eine der Damen meinte, sie hätte an der Straßenecke ein Restaurant gesehen. Da könnten wir doch hinlaufen.
„ÄH, Ladies. Die Mauern um die Grundstücke herum sind euch schon aufgefallen, oder? Und es wird dunkel. Ist das so klug, jetzt dahin zu laufen?“
Nun gut ein Mann, drei Frauen, es kam wie es kommen musste. Wir liefen! Nachdem an der zweiten Kreuzung kein Restaurant auftauchte und es mittlerweile stockdunkel war, habe ich dann doch mal kurz auf Alphatier gemacht und uns Alle wieder ins sichere Hotel kommandiert. Dann an der Rezeption gefragt, die uns freundlicherweise noch ein Tisch in Joes Beerhouse inkl. Taxi organisierte.
Springbock mit Spätzle sorgte dann für einen würdigen Abschluss des ersten Tages und bei den Schwäbinnen ein breites Grinsen. Bei der Rückfahrt gab es dann Verständigungsschwierigkeiten beim Bezahlen des Taxis. In Erwartung einer Gesamtsumme, hat mich ein „Twenty each“ kurzzeitig blöd aus der Wäsche kucken lassen. Habe es aber dann sogar noch ohne Taschenrechner hinbekommen :-)

Tag 2

Nach dem Frühstück und einem ausgiebigen Streicheln des Hotelhundes (zur Gästeunterhaltung super geeignet, als Wachhund aber eher weniger) brachen wir auf in Richtung Kalahari Farm House.

Im Vorfeld war ausgemacht, dass ich fahre und die Tagesbeifahrerin mich navigiert, klassisch per Karte. An diesem Tag war meine innig geliebte Frau die Navigatorin. Nach einem „Immer grade aus bis es nicht mehr geht, dann rechts und wir kommen auf die B1“ wurde die Karte zusammengefaltet und in der Tür verstaut. Als wir dann plötzlich in einer Sackgasse standen, war mir irgendwie klar, dass da etwas schiefgelaufen war. Der Städtebau und unsere Karte hatten einen unterschiedlichen Stand, sprich die Karte war veraltet. Meine Frau sah dann ein, dass es vielleicht ganz hilfreich wäre, anhand der Karte zu überprüfen, wo wir uns eigentlich befinden. Holpriger Start, aber als wir auf der B1 waren, erreichten wir ohne Probleme den Hardap Damm und unsere erste Pirschfahrt ging los.



Also als Namibia Frischlinge fanden wir es total toll da, weil es die ersten Tiersichtungen gab.








Gut gelaunt fuhren am späten Nachmittag zum Kalahri Farmhouse und bekamen ein kleine aber gemütliche Hütte.
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06 Apr 2020 19:21 #585565
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Tag 3

Ziel des Tages war Ais Ais. Unterwegs haben wir noch Stopps beim Köcherbaumwald und Giants playground eingelegt.














In Keetmannshoop hielten wir noch am Spar Markt um unsere Vorräte aufzustocken. Ich erinnere mich noch, dass mich das Gewusel damals etwas überfordert hatte. Vor allem die Bettelei. Da wir zu viert waren, sind Zwei einkaufen gegangen und Zwei (einer davon ich) blieben im Wagen, der recht schnell zur Sauna wurde. Mehrere junge Männer standen um unseren Wagen herum und bettelten und spähten unverhohlen auf unsere Wagenpritsche. Da wir über die Koffer eine Decke gelegt hatten, konnte Sie allerdings nichts erkennen. Für mich war die Situation neu und nicht richtig durchschaubar und als die beiden Einkäufer zurück waren, haben wir die Einkäufe erst später außerhalb der Stadt hinten auf der Pritsche verstaut.

Den genauen Weg nach Ais Ais habe ich nicht mehr im Kopf, aber wir bogen von der B4 auf unsere erste Gravelroad ab. Im Vorfeld hatte ich unsere Wege recherchiert aber irgendetwas ging schief. Denn bei der Abzweigung waren 100km mehr angegeben, als ich zu Hause ermittelt hatte. Brav fuhr ich erstmal die empfohlen 60 kmh, aber recht schnell war mir klar, dass wir Ais Ais so nicht mehr vor Anbruch der Dunkelheit erreichen würden. In unserem Reiseverlauf stand aber dummerweise, dass wir vor Anbruch der Dunkelheit ankommen müssten, sonst würden wir nicht mehr eingelassen.

Wir haben es geschafft, mehr werde ich dazu nicht sagen :) . Und das trotz, in meinen Augen, bewusst betriebener Sabotage durch meine Reisebegleiterinnen.
Natürlich musste unterwegs ein Boxenstopp, sprich Klo, beim Canyon Roadhouse eingelegt werden. Ja die Oldtimer sind schon ne coole Sache, aber nicht, wenn man unter Zeitdruck steht. Ich nervös und von einem Fuß auf den anderen trippelnd, durfte zuschauen, wie die Damen gemeinsam im gemächlichen Museumsschritt durch die Hallen schlichen (also Shopping Tour-Geschwindigkeit) und bewunderte Ausrufe über die dargebotenen Automobile erschallen ließen.
Toll, ansonsten interessieren sie sich für Autos nicht die Bohne, wenn uns aber die Zeit davonrennt, ja dann hat man auf einmal alle Zeit der Welt.
Den Anblick haben die Angestellten sicher nicht so schnell vergessen. Drei Frauen, die sich die Autos anschauen wollen und ein Mann, der mit der imaginären Peitsche sie wieder ins eigene Auto treibt und die Oldtimern keines Blickes würdigt.

Die Sonne war gerade hinter den Bergen untergegangen, da hielt ich unseren Wagen am Eingangstor von Ais Ais an. Mein „We’ve got it“ irritierte den Wachmann ziemlich. Es stellte sich heraus, dass wir einer Fehlinformation aufgesessen waren. Wir hätten auch nach Sonnenuntergang ankommen können.



Wir bezogen unsere Zimmer, die nichts Besonderes waren. Im hinteren Bereich war eine Tür eingelassen, mit der ich nichts anfangen konnte. Vorsichtig öffnete ich diese und wurde mit diesem Anblick begrüßt:



Jauchzend zog ich meine Badehose an und kurz darauf entspannte ich mich im heißen Wasser der Quellen. Das war genau das Richtige nach diesem doch anstrengenden Tag.

Tag 4

Am nächsten Morgen brachen wir sehr früh zum Fischriver Canyon auf um diesen noch Morgenschein besichtigen zu können.





Wir verbrachten einige schöne Stunden dort inkl. Picknick mutterseelen alleine mit Panoramablick auf den Canyon











Tag 5

Aufbruch nach Klein aus Vista. Geplant hatten wir entlang des Oranje Flusses nach Aus zu fahren.







Leider stellte sich heraus, dass der Weg wegen Bauarbeiten gesperrt war. Das merkten wir allerdings erst nach 2h Fahrt und so fuhren wir über die C 13 auf die B1 umso mit einem großen Umweg nach Klein Aus Vista zu gelangen. Glücklicherweise ist die Strecke asphaltiert und wir kam gut voran.




Am frühen Nachmittag erreichten wir das Desert horse Inn an und meldeten uns für die Sundownerfahrt an.
Unvergesslich der Moment als die Geckos in der Dämmerung mit ihren Rufen anfingen.








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06 Apr 2020 19:32 #585567
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Tag 6

Aufbruch zum nächsten Highlight: Sossusvlei.

Unterwegs haben wir noch einen Stopp in Schloss Duwisib gemacht. Es lag sozusagen auf dem Weg. Mich persönlich hatte der Ort allerdings auf eine andere Art beeindruckt. Aufgewachsen in einer Villa von 1900 fand ich mich im Inneren des Schloss Duwisib zwischen Möbeln wieder, die ich vom Stil her aus meiner Kindheit kannte. Ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, zu Hause vertraut, hier Historie.








Unsere Mittagspause machten wir dann auf dem Rastplatz mit Blick auf Schloss Duwisib. Es gibt schlechtere Picknickplätze.

Eigentlich ist es nicht so schwer in Namibia seinen Weg zu finden. Wenige Straßen, wenige Möglichkeiten sich zu verfahren. Dennoch kommt hin und wieder eine Kreuzung, wo nicht ganz klar ist, wo man lang muss. Die Navigatorin des heutigen Tags (nein, nicht meine Frau) hatte die Karte bereits wieder gefaltet und ins Handschuhfach gesteckt. Stöhn.
An der Kreuzung wurde mir dann eine Richtung angezeigt. Ich war schon etwas skeptisch. Nö, ein überprüfender Blick auf die Karte wird ja völlig überbewertet. Nach einer halben Stunde kam dann von hinten die Bemerkung, dass wir falsch sind. Die Karte wurde, endlich, aus dem Handschuhfach geholt und es stimmte, wir waren falsch abgebogen. Gut, kann passieren. Aber beim dem Kommentar. „Ach das erklärt warum die Sonne auf der falschen Seite steht, habe mich schon gewundert.“, musste ich mich echt zusammenreisen um nicht in das Lenkrad zu beißen.

Nein keine Sorge, ich bin mit meiner Frau noch verheiratet, mit den beiden anderen noch gut befreundet und würde sofort wieder in dieser Konstellation reisen. Aber es gibt Momente, da, naja ihr wisst schon.

Die Sossus Dune Lodge ist ziemlich abgefahren und hat mir sehr gut gefallen. Der einzige Wermuttropfen, war, dass wir die zwei äußersten Hütten hatten und der Weg zur Reception und Restaurant ziemlich weit war.









Tag 7

Der Tag fing sehr früh an. Logischerweise wollte ich noch vor Sonnenaufgang ins Dead Vlei aufbrechen. Also bei Dunkelheit aufgestanden, und uns in die noch kurze Autoschlange vor dem Tor eingereiht. Irgendwann ging das Tor auf und in einem Konvoi fuhren wir in Richtung Sossusvlei. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir Vier noch keinen richtigen Plan, was wir eigentlich machen wollten. Als der Parkplatz zur Düne 45 auftauchte, entschlossen wir uns spontan den Sonnenaufgang von der Düne anzuschauen. Wir bogen ab und parkten den Wagen als Erstes. Als ich den Motor ausgemacht hatte und ausgestiegen war, hatten bereits mehrere Autos um uns herum angehalten und wie die Bekloppten rannten die Besucher die Düne hoch. Als ich meinen Fotorucksack geholt hatte und wir losliefen, waren wir die Letzten, die den Dünengrad hochliefen. Aber wir waren nicht die Letzten die oben ankamen. Unterwegs überholten wir dann reihenweise Leute, die schwer Atmend pausierten um nach Luft zu schnappten. Ist es etwa anstrengend in Flip Flops eine Düne hochzurennen?
Entspannt kamen wir oben an, suchten uns eine schöne Stelle und kurz darauf tauchte die Sonne auf und die Dünen um uns herum erstrahlten in einem wunderschönen Rot.








Als einer der Letzten verließen wir die Düne 45 und fuhren weiter in Richtung Deadvlei.

Und dann kam die Tiefsandstrecke. Mit dem Hilux eigentlich kein Thema. Bei Avis wurde mit gesagt, ich solle nur 4-High und nicht 4-Low für die Strecke verwenden. Mir kam das etwas merkwürdig vor, aber OK ich hielt mich an deren Anweisung. Als aber im zweiten Gang der Wagen im langsamer wurde und ich in den ersten Gang schalten musste, und selbst damit der Wagen ziemlich zu kämpfen hatte, hatte ich so meine Zweifel an der Aussage. Auf der Rückfahrt habe ich dann 4 Low eingelegt und wie ein heißes Messer durch die Butter fuhr der Wagen durch den Tiefsand.

Wir erreichten das Dead Vlei. Erst ein Blick von oben anschließend dann direkt runter.









Und natürlich das klassischen Foto.




Auf dem Rückweg noch ein kurzer Abstecher in den Sesriem Canyon.


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06 Apr 2020 19:45 #585569
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Tag 8.

Weiterfahrt nach Swakopmund. Natürlich an Solitär vorbei, ohne ein Stück Apfelkuchen.





Viel Erinnerung an die Fahrt habe ich kaum noch. Ich kann mich an eine ziemlich heftige Wellblechpiste erinnern.



In Walfish Bay haben wir noch einen Abstecher zum Strand gemacht und konnten Flamingos bewundern.



Anschließend erreichten wir Swakopmund und bezogen unsere Hütte im The Stiltz. Von allen unseren Übernachtungen fand ich the Stiltz die Coolste überhaupt.







Tag 9

Heute ging es zur Little Big Five Tour. Pünktlich wurden wir von Tommy abgeholt. Auf der der Fahrt zur Wüste holte er noch weitere Gäste ab, ansonsten war er ziemlich schweigsam und ich war leicht skeptisch was uns erwarten würde. Als wir dann die Wüste erreichten, durften alle aussteigen und Tommy lies die Luft aus den Reifen.



Da das bei den Reifen etwas dauerte, wurde wir in der Zwischenzeit von Tommy unterhalten. Und es zeigte sich, dass er eine richtig coole Socke war und er einen Humor hatte, der genau auf meiner Wellenlänge lag. Da nicht alles Deutsche waren, einigten wir uns darauf Englisch zu reden, obwohl Tommy auch die „Kaiser Wilhelm“-Sprache beherrschte. Außerdem waren wir uns Beide einig, dass wir unser Gemüse in der Art zu uns nehmen, in dem wir das Grünzeug den Tieren geben und wir anschließend die Tiere essen. Neben seinen lustigen Sprüchen war schnell klar, dass er sich mit der Wüste und seinen Tieren bestens auskannte. Es wurden mehrere vergnügliche und interessante Stunden mit ihm. Bis heute ist es für mich ein Wunder wie er in einem Gewirr von Spuren im Sand, zielsicher die der Hornviper entdeckt und uns zu ihr geführt hat.




Auch Chamäleons müssen mal klein anfangen :)


















Völlig geflasht kamen wir in Swakopmunt wieder an. Meine drei Damen wollten anschließend einen Stadtbummel machen. Dankend ich verzichte auf dieses Erlebnis und so ging ich an den Pier und das Aquarium und die drei anderen in die Stadt.







Abends zu einer festen Uhrzeit wollten wir uns wieder in einem Restaurant treffen, dass noch von den Drei herausgesucht würde. Kommunikation per SMS. Als ich nach 2h nichts gehört habe und meine Anrufe nicht durchgingen, wurde ich dann doch nervös. Ich stieg ins Auto und fuhr durch die Innenstadt in der Hoffnung meine Frauen zu finden. Leider ergebnislos. Irgendwann kam ich dann auf die glorreiche Idee, mein Handy auszuschalten und neu zu starten. Siehe da, plötzlich trudelten sie SMS ein. Jede spätere SMS zeigte, dass auch meine Frau sich Sorgen machte und so wurden die SMS immer besorgter. Aus den SMS konnte ich entnehmen, dass sie im Lighthouse Restaurant waren. Also bin ich dahin. Dort angekommen, waren zwischenzeitlich Zwei mit den Taxi in Hotel gefahren um nach mir zu suchen. Um es abzuschließen, letztendlich schafften wir es dann, dass wir Vier gemeinsam im Lighthouse essen konnten. Viel Aufregung, nur weil mein Handy gemeint hat, auch Urlaub machen zu können. Vor der Handyzeit hatte man es geschafft sich auf einen festen Ort und eine feste Uhrzeit zu einigen. Mein Handy und ich werden nie gute Freunde :)

Tag 10

Es ging weiter.


(Der morgentliche Swakopmunder Nebel)


Der heutige Tag sollte uns dem Etosha etwas näherbringen. Doch zuerst fuhren wir zu Cape Cross zu den Robben. Eins ist mir noch gut in Erinnerung geblieben. Noch bevor man überhaupt eines der Tiere sah, konnte man sie intensiv riechen.



(Erst vor kurzen wurde das Phänomen des Sprunghorizontes entdeckt. Dämlich Stiching Software  )



(Robbenyoga - Die verrenke Robbe - hoher Schwierigkeitsgrad)

Leider ging auf der Fahrt zu Cape Cross eine Warnanzeige an. Nach Handbuch war es ein verschmutzter Kraftstofffilter oder ein kapitales Problem mit der Treibstoffversorgung. Wir fuhren wieder zurück nach Henties Bay in eine Werkstadt. Es war glücklicherweise nur der Kraftstofffilter und in 5 min war der getauscht und wir konnten weiter. Vorbei am Brandberg zur Damara Mopane Lodge. Unterwegs noch ein kurzer Abstecher zum Petrified Forest inkl. Blick auf die berühmte Welwitschia. Sorry, aber bei aller Begeisterung für diese einzigartige Pflanze. Hätte die Natur ihr nicht noch eine optische ansprechende Verpackung mitgeben können?









Kurz vor unserer Unterkunft gab es beim Fahren einen lauten Knall. Der Wagen fuhr ohne Probleme weiter aber es war auf einmal deutlich lauter. Also angehalten und nachgeschaut. Der vordere linke Reifen war von der Felge gesprungen. Super, heute war Tag der Pleiten, Pech und Pannen. Ich war etwas genervt, denn einen Reifen zu wechseln gehört jetzt nicht unbedingt zu meinem Lieblingszeitvertreib. Unsere beiden Freundinnen hingegen stand die Panik ins Gesicht geschrieben, denn sie wussten nicht wie so etwas geht und sahen sich in der Wildnis gestrandet. Meine Frau, die wusste was gemacht werden muss, übernahm sogleich die Initiative und räumte mit den Beiden Anderen die hintere Pritsche aus um an unseren zweiten Ersatzreifen heranzukommen, während ich den Wagen aufbockte und die Reifen wechselte. Eine viertel Stunde später waren wir wieder unterwegs. Unsere Freundinnen waren um eine Erfahrung reicher, wie simpel es ist ein Reifen zu wechseln. Wer glaubt, dass sie darauf was gelernt hätten, irrt. Sie setzten auch weiterhin darauf, dass ihnen als Frau in einem solchen Fall von einem Mann, vorzugsweise stark und gutaussehend, geholfen wird.

In der Mopana Lodge konnte ich dann den Reifendruck prüfen lassen und jetzt war ich um eine Erfahrung reicher. Als wir den Wagen übernommen hatten, war der Reifendruck bei um die 2,3 Bar gewesen. Jetzt eineinhalb Wochen später, war er nur noch bei 1,2 Bar. Kein Wunder, dass mir auf der Asphaltstraße der Reifen von der Felge gesprungen war. Dass der Reifendruck so schnell abbauen kann, hätte ich nicht gedacht.




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Tag 11

Wir kamen heute im Etosha an. Einfahrt über das Gate bei Oshikoto.



Wir fuhren zuerst ins Okaukuejo und checkten ein. Anschließend brachen wir auf um den Park zu erkunden.
Gutmütig wie ich war, hatte ich mich überreden lassen, als erstes zum Moringa Forest zu fahren. Also eigentlich war ich ja wegen den Tieren hergekommen und nicht um irgendwelche Bäume anzuschauen. Es war dann auch total ….. langweilig. Aufgrund von Trockenheit waren es in meiner Erinnerung nur blattlose Gerippe. Endlich konnten wir das erste Wasserloch anfahren und stießen auf eine Herde Elefanten.






Beim Nächsten Wasserloch war etwas weniger los.





Dieser nette Geselle kam Freudestrahlend auf unser Auto zu. Er hatte schon bemerkt, dass unsere Fensterscheiben unten waren. Als wir die Fenster hochmachten, blieb er ganz enttäuscht stehen und dreht dann ab. Bis heute frage ich mich, was passiert wäre, wenn nicht.

Die wenigen Tiere am Wasserloch waren weg und ich wurde aufgefordert weiterzufahren. Ich wollte aber bleiben, denn mir war aufgefallen, dass alle Tiere vorher immer zu einer bestimmten Stelle geschaut hatten. Und tatsächlich nach kurzer Zeit tauchte unser erster Löwe auf.






Kurz vor Gateschluss waren wir wieder im Okaukuejo

Ich persönlich habe das Rest Camp in guter Erinnerung. Unsere Unterkunft war ordentlich und sauber, aber sicherlich keine architektonische Meisterleistung. Vor allem nachts war es toll zu sehen wie die Tiere z.B Nashörner an die Wasserstelle gekommen sind. Auch fand ich die Stimmung ziemlich cool. Trotz der gefühlten hundert Menschen war es absolut still. Die Menschen waren ruhig und wenn dann haben sie nur geflüstert. Das Klicken der Kameras war lauter als die Menschen um einen herum. Aber offenbar hat sich in den letzten sieben Jahren dies wohl verändert. Meine Frau und ich sind in den zwei Nächten immer Abends zum Wasserloch gegangen und haben diese Momente sehr genossen.

Tag 12

Wir hatten eine Pirschfahrt am frühen Morgen gebucht. Anbei die Ausbeute davon.








Es war die einzige geführte Pirschfahrt, die wir gemacht haben. Für mich persönlich hat es nicht viel gebracht. Der einzige Vorteil war, dass wir gegenüber den Anderen schon vor offizieller Gateöffnung in den Park konnten und bei Sonnenaufgang bereits am Wasserloch standen. Ansonsten hat er auch nur die Wasserlöcher angefahren, die wir tags zuvor auch gesehen hatte.

Als wir zurück waren, haben wir ein verspätetes Frühstück eingenommen und machten uns auf gleich wieder auf die Socken.







An Nachmittag brachen wir ein weiteres Mal für diesen Tag auf. Unmittelbar hinter dem Camp trafen wir auf einen Honeybadger, der mit einer Schlange (könnte eine Cobra gewesen sein) kämpfte. Na ratet mal wer gewonnen habt.







Als wir dann unser geplantes Wasserloch erreichten, war erstmal nicht viel los. Allerdings hatten wir auf der Herfahrt drei Giraffen laufen sehen. Ich hoffte, dass ihr Ziel dieses Wasserloch war, zu mindestens gab es kein Weiteres in unmittelbarer Umgebung. Und wir hatten Glück, eine halbe Stunde später erschienen Sie.







(Die recht seltene dreiköpfige Giraffe)



Abends ließen wir den Tag am Camp-Wasserloch ausklingen.



(Angeblich soll sich mal ein Urlauber beim Reiseveranstalter beschwert haben, dass nach dem Anblick eines erregten Elefantenbullen seine Flitterwochen ruiniert waren, da er sich als „unzureichend ausgestattet“ gefühlt hat.)


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Tag 13.

Wir verließen Okaukuejo und machten uns auf den Weg zum Namutoni Rest Camp. Mittagspause machten wir in Halali.





(Immer diese doofe Touristen, dann schlaf ich mal weiter)




(Die wohl berühmteste Akazie des ganzen Parks)






Unsere tollste Begegnung mit Elefanten war an diesen Tag. Es war ein abgelegenes Wasserloch, dass kaum angefahren wurde. Als wir dort angekommen sind, kam gerade eine Herde Elefanten an das Loch. Nachdem die getrunken hatte, kam die Leitkuh direkt auf unser Auto zu (wir standen auf dem regulären Parkbereich), blieb 10m vor uns stehen und schaute uns an. Es war klar, dass wir mit dem Wagen im Weg standen. Ich habe dem Wagen zurückgesetzt und Sie hat sich auf die Stelle gestellt, wo ich gerade noch geparkt hatte und mir freundlich zugenickt (meine Interpretation). Dann zog die ganze Herde vor uns vorbei, entspannt und friedlich. Diese Begegnung hat mich unglaublich berührt.














Tag 14

Schweren Herzens verlassen wir den Etosha Park und machen uns auf den Weg zum Waterberg.





In Otjiwarongo sind wir noch zu der Krokodilfarm gegangen. Wie so oft, gehe ich manche Dinge etwas blauäugig an, bzw ich hatte keine Ahnung was uns dort erwarten wird. Der öffentliche Bereich ist nichts Besonderes. Das Aufregendste war, dass man eine zukünftige Baby-Krokohandtasche streicheln konnte und man merkt wie weich die Haut wirklich ist.






Das ist aber auch nur solange sie so jung sind, und auch nur dann sind Krokodile für die Ledergewinnung geeignet. Ich gebe mich nicht der Illusion hin und glaube, dass aufgrund des Besuch des zugänglichen Bereichs, im Zuchtbereich die Tiere „artgerecht“ gehalten werden. Ich habe wahrscheinlich nicht die geringste Vorstellung wie es wirklich hinter den Toren zugeht und vielleicht ist das auch besser so. Ein Besuch zu empfehlen ist schwierig, aber ich denke es ist nicht verkehrt, wenn man bei Interesse mal einen Blick darauf wirft und sich seine eigene Meinung bilden möchte.

Hinter der Stadt kommen wir in die zweite Polizeikontrolle auf unsere Reise. Ein netter junger Mann fragt uns wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Die Antworten beantwortet er meist gleich selber, weil wohl fast alle Touristen zum Waterberg wollen. Da wir Deutsche sind, frägt er gleich nach Fußball und Bier und wie das Lokale Bier uns schmeckt. Ich traue mich gar nicht zu sagen, dass mich Fußball null interessiert und mir Bier überhaupt nicht schmeckt. Also lobte ich das heimische Bier. Glücklicherweise fragt er nicht nach Einzelheiten. :)




Wir erreichen das Waterberg Camp. Direkt hinter unseren Hütten finden wir die Ausschilderung eines Wanderwegs auf den Waterberg hoch. Froh uns bewegen zu können, marschieren wir los und erreichen im Licht der untergehenden Sonne, völlig durchgeschwitzt und beäugt von etlichen Klippschliefern das Plateau. Ein fulminanter Ausblick auf die Landschaft bei tollsten Fotolicht erwartet uns.





Nach dem Abstieg, tauchen vor uns die ersten Warzenschweine auf und rennen uns fast über den Haufen.



Als wir abends zum Essen wollen, erfahren, dass das Restaurant wegen Umbau geschlossen ist. Es sei aber ein Zelt aufgebaut und es wird gegrillt.

Offenbar war wohl eine Art Tagung vor Ort gewesen. Wir waren, glaube ich, die einzigen offensichtlichen westlichen Touristen. Der Rest waren Einheimische. Was ich aber nicht vergessen werde, ist, welche Fleischmengen von den Einheimischen verdrückt wurden. Ich liebe Fleisch, aber dagegen war ich ein Waisenknabe. Am Grill stand eine Dame, ihr Teller war bereits mit einem Fleischberg gefüllt und wartete noch auf Würste. Und sie war nicht die Einzige mit solchen Mengen. Da kam ich mir mit zwei kleinen Würsten (auf dem Teller, bitte schön) etwas deplatziert vor.


Tag 15

Der letzte Tag in Namibia war angebrochen. Am Morgen machten wir noch eine kleine Wanderung auf dem DickDick Trail. Er machte seine Namen alle Ehre. Dieses schöne Tier stand vielleicht 5m vor mir und war überhaupt nicht scheu.







Der Rest ist schnell erzählt. Die Rückfahrt zum Flughafen verlief problemlos. Wir gaben den Wagen, ab, checkten bei Air Namibia ein und hatten einen ereignislosen Rückflug nach Frankfurt

Fazit.
Diese Namibiareise war für mich ein besonderer Wegpunkt. Reisen war für mich schon immer sehr wichtig und vor Namibia war ich viel zum Tauchen in Karibik, Indonesien, Ägypten ect. Als ich das Abitur in der Tasche hatte und mein Wehrdienst absolviert hatte, war ich mit meinen drei besten Freunden für 6 Wochen in der USA, die wir auf eigene Faust endeckten. Dieses Gefühl von damals kam bei dieser Namibia-Reise wieder hoch. Das Gefühl von Freiheit in einem Land ohne Grenzen. Ganz anders als in dem dichtbesiedelten Europa. Ich kam zurück und hatte in den ersten 4 Wochen ziemlich mit meiner Arbeit zu kämpfen. Genervt von einem Chef, der sich um nichts in meiner Abwesenheit gekümmert hatte, lag nun vor mir die Arbeit, die 3 Wochen einfach liegengeblieben war. Vier Wochen musste ich meinen Impuls unterdrücken die nächste Maschine nach Namibia zu besteigen. Ich habe mal gelesen, man liebt Afrika oder hasst es. So extrem will ich es nicht sehen, aber die Landschaft und die Tierwelt des südlichen Afrikas haben mich durch diese Reise ziemlich in den Bann gezogen.
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